Miete teilen im Konkubinat?

Ist alles richtig geregelt?
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

BabyOne hat geschrieben:Hallo zimet,


Wenn das Kind bei einem selbst lebt und nicht nur zu Besuch kommt, dann hat man vielleicht mehr Möglichkeiten erzieherisch einzuwirken.
Das ist sicher so. Aber... :wink:

Wenn ich da von uns ausgehe: Meine Stieftochter weiss haargenau, bei wem von uns (Mami, Papi, Ich) sie sich was erlauben kann und was nicht. Wen von uns, sie wie um den Finger wickeln kann und bei wem es nicht funktioniert.


Z.B. lässt sie ihr nasses Handtuch gerne auf den Boden liegen, ihre Kleider natürlich auch. Meine Frage ob sie das bei Mami auch macht hat sie mit ja beantwortet und die Frage was Mami dann macht mit: " Sie schimpft.." Und weil hier ja keiner schimpft, lässt man es halt einfach liegen...

Also im Grunde tut es gar nichts zur Sache, wie es die Mutter zuhause macht, wenn sie bei uns zuhause ist. Denn hier gelten allein unsere Regeln und die gilt es trotz "nur Besuchsrecht" halt selbst durch zu setzten! Dem Kind und sich selbst zuliebe.

Das ein Vater während seiner knappen Kinderzeit nicht ständig nur "Regeln durchsetzen" und "erziehen" will, ist zwar verständlich und nachvollziehbar, trotzdem gehts halt nicht ganz ohne Regeln!

Mamis Arm reicht (zum Glück) nicht bis zu uns und ich muss sie jedesmal selbst ermahnen, ihr Handtuch bitte aufzuhängen damit es trocknen kann.

Das ist teils sehr mühsam und anstengend aber das ist nun mal der Job von Eltern und wenn's die nicht tun, halt von den Stiefeltern, Lehrern, Betreuungspersonen etc..... die sich dafür ja bedanken.... :?

Aber wenn ich das nicht tue, haben wir hier eines Tages eine Prinzessin die sich von hinten und vorne bedienen lässt, weil sie es HIER kann. Zuhause bei der Mutter kann sie das aber ganz sicher nicht! Nur nutzt uns das HIER nichts...

Wenn es bei dem hauptsächlich betreuenden Elternteil keine Regeln gibt, wird es sicher schwerer für den andere,n Regeln durch zu setzen, aber das ist doch keine Entschuldigung dafür es nicht zu tun! Im Gegenteil so gibts einfach gar keine Erziehung...???

Da ihr nicht an das Taschengeld des Jungen ran kommt, könnte er den Schaden ja z.B. auch einfach abarbeiten. Sei es im Haushalt, Garten, Auto waschen... der kleinen Schwester eines seiner Spielzeuge schenken, wenn er ihres extra kaputt macht....

Und wen er meint, euch immer terrorsieren zu müssen, darf er halt mal eine Weile nicht mehr zu euch kommen. :idea:

Ist ja eigentlich total egal was, aber eine Konsequenz muss dieses Verhalten doch einfach haben. Und zwar am Besten bevor er euch eines Tages das Haus abfackelt.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Ich gebe Dir recht, dass man natürlich nicht alles auf die Hauptbetreuungsperson schieben kann und auch selber erziehen muss.

Nur bin ich als Stiefmutter da in einer blöden Position, wenn der Partner nicht mit mir an einem Strang zieht. Im Zweifel stehe ich als die Böse da.

Und zudem sind wir dann wieder an dem Punkt - wie viel Einfluss kann man schon haben, wenn die Erziehung zuhause dann genau gegenläufig ist? Wenn es nur um Kleinkram geht, mag es angehen, aber wenn man da ein wirklich schwieriges Kind mit Entwicklungsdefiziten und vielen Baustellen hat, so wie es bei uns war, dann weiss man ja kaum, wo man zuerst ansetzen soll. Und jeder Berater wird Dir sagen, dass man nicht jedes Problem gleichzeitig angehen darf, sondern möglichst immer nur an einem Thema zugleich arbeiten soll, und bis ein neu erlerntes Verhalten sitzt, braucht man mindestens 100 Wiederholungen. Nun hast Du ein Kind vor Dir, das agressiv ist, lügt, ununterbrochen quengelt, nachts nicht durchschläft und morgens Randale macht, das Klo jedesmal bepinkelt zurücklässt, abends nur unter Protest ins Bad und ins Bett geht, heimlich Konsole spielt, Sachen kaputt macht, alles in Unordnung bringt ohne hinterher wieder aufzuräumen... Wenn Du nur ein neues Verhalten einüben willst, und das Kind an zwei Wochenenden pro Monat da ist und man dreimal pro Tag "übt" (also zum Beispiel sagt "hast Du daran gedacht das Klo sauber zu machen, nachdem Du es benutzt hast?"), dann brauchst Du ungefähr ein Dreivierteljahr, bis Du die 100 Wiederholungen beisammen hast und davon ausgehen kannst, dass er es gelernt hat. Würde die Mutter zuhause in die gleiche Richtung erziehen, dann hätte man die notwendige Anzahl an Wiederholungen vielleicht schon nach ein bis zwei Monaten beisammen. Das bedeutet rein rechnerisch, selbst wenn man am Umgangswochenende ganz konsequent erzieht, dauert es Jahre, in denen man eine Menge ungute Verhaltensweisen einfach hinnehmen muss, einfach weil man nicht alles gleichzeitig "wegerziehen" kann.
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Beitrag von PatchStift »

@ Baby One

Die Situation der Stiefmutter, die dann wieder die Böse ist (weil der Vater nicht der Böse sein will), kann ich gut nachvollziehen, geht mir ja auch oft so.... :wink:

Aber ich bin lieber heute " die Böse", als ewig "dä Gango" meines Bonuskindes.
(Das halt erst mal lernen musste, dass ich weder "Papis Köchin" noch eine ihrer bez. Tagesmütter bin und drum hier im Fall GAR NICHT's MUSS... sondern kann, wenn ich denn will... und ob ich will, entscheide ich und nicht ihr Mami ;-) ....)

Das man nicht alle Baustellen gleichzeitig angehen kann, ...ich weiss nicht recht... Ist es besser die Mödeli erst so richtig schön manifestieren zu lassen... um sie dann Punkt um Punkt wieder mühsam abzugewöhnen??? Ist das nicht auch sehr verwirrend für ein Kind? Was jahrelang geduldet wurde UND SICH LÄNGST EINGESCHLIFFEN HAT, wird plötzlich nicht mehr akzeptiert?

Aber an nur 2 Tagen, alle 14 Tage bringen es wohl auch "die strengsten Eltern der Welt" nicht allein gebacken, da gebe ich Dir absolut recht! Im Grunde seit ihr machtlos, wenn die Erziehungs-Basis komplett fehlt.

Erleben wir auch selbst. Meine Stieftochter ist z.B. eine sau schlechte Verliererin und man müsste da dringend mit ihr dran arbeiten, weil es nicht nur uns nervt, sodern auch ihre kleinen Gspändli, sie macht sich damit ja def. keine Freunde.

Aber... ihre Mutter ist halt auch so... wehe sie ist nicht die Grösste, Schnellste, Schönste, Beste, dann muss die ganze Welt dafür büssen...

Also können wir hier in der kurzen Zeit noch so versuchen, ihr etwas anders vorzuleben, als das was sie zuhause ständig erlebt, wir kommen dagegen nicht an. Das heisst immer öfter nur ihr Vater, weil ich hab leider def. keinen Nerv für so "weibisches" Getue und "schnipische" Komentare. :oops: Und schups, bin ich wieder die Böse, die nicht mitspielen (und extra verlieren) mag.

Schade für die "schwierrigen Kinder", die meist ja nicht so schwierrig geboren wurden, oder? :wink:
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