Miete teilen im Konkubinat?

Ist alles richtig geregelt?
alex-sandra
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Miete teilen im Konkubinat?

Beitrag von alex-sandra »

Hallo zusammen, ich bin neu hier. Ich bin geschieden und lebe seit mehreren Jahren mit meinen Töchtern 14 und 10 alleine in einem 5 1/2 Zimmer-Hausteil. Wir zahlen 1'950.00 Miete. Im Frühling wird mein Partner zu uns ziehen. Er hat keine eigenen Kinder. Nun wäre es natürlich fair, wenn mein Partner nicht die Hälft der Miete übernehmen muss, da die Kinder und ich das Haus mehr beanspruchen und mehr Platz, als er alleine, benötigen. Ich weiss aber auch nicht, wieviel Miete dann fair wäre? Hat jemand Erfahrungen? Ich kann nichts finden im Netz..... :? Danke im Voraus für Eure Hilfe.
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

Hallo Alex-Sandra

Im Netz wirst du dafür kaum Vorgaben finden, ist ja eine Sache unter Privatpersonen.

Wir haben es damals so gemacht:

Das Geld das wir insgesamt an Miete einsparen konnten, geteilt durch zwei. So hat jeder gleich viel eingespart, aber weil mein Partner vorher schon eine grössere, teurere Wohnung hatte, zahlt er anteilmässig immer noch etwas mehr, da er auch mehr Platz braucht.

Und sonst halt, m2 ausrechnen!
mira
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Beitrag von mira »

Hallo alex-sandra

Rückblickend würde ich den Zins von Anfang an nach Quadratmeter berechnen. Auch wenn das zimperlich klingt, aber es ist fair und gibt später keinen Anlass für Streitereien.
tabida
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Beitrag von tabida »

Als bei meinem Ex-Freund die Alimente für seine Tochter neu berechnet wurden, rechnete das Jugendsekretariat den Bedarf der Tochter so:
Miete durch Anzahl Personen die darin wohnen = Anteil Miete der Tochter im Haushalt der Mutter.

Wir selber haben uns die Miete und sonstige Haushaltskosten geteilt, da die Tochter ja nur in den Ferien und jedes zweite WoEnde hier war.

Du könntest Dich aber auch an eine Budget-Beratung weden. Wenn ihr zusammenzieht, dann geht es ja nicht nur um die Miete, sondern ganz allgemein um die Haushaltskosten (Essen, Waschmittel, Ferien, Möbel usw. usf.) und evt. auch darum, wie man die Mitarbeit im Haushalt "entlöhnt".
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Alex-Sandra

Ich wollte das damals nicht, als mein Freund mir das vorgeschlagen hatte, da wir ja wegen seinen Kindern ein Zimmer mehr haben mussten, (Besuchskinder). Weil ich mich sonst noch mehr als "Gast" gefühlt hätte, die aus ihrem Zuhause flüchten muss, wenn die Kinder kommen. Deshlab wollte ich gleich viel bezahlen. Es sollte auch finanziell meine/unsere Wohnung sein. Dies ist aber nicht für alle gleich.

WIchtiger finde ich, dass dem neuen Partner ein guter Rückzugsort, Zimmer o.ä. zusteht, das er auch abschliessen kann. Und dass seine Sachen nicht wie selbstverständlich von den Kindern benutzt werden. Wie Haarspangen, Schminkzeug, Kleider, Schmuck, etc. Für deinen Freund finde ich es noch wichtig, dass er sich im Badezimmer unbeobachtet fühlen kann
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

Babell hat geschrieben: WIchtiger finde ich, dass dem neuen Partner ein guter Rückzugsort, Zimmer o.ä. zusteht, das er auch abschliessen kann. Und dass seine Sachen nicht wie selbstverständlich von den Kindern benutzt werden. Wie Haarspangen, Schminkzeug, Kleider, Schmuck, etc. Für deinen Freund finde ich es noch wichtig, dass er sich im Badezimmer unbeobachtet fühlen kann
:shock:

Im ernst Babell? Du musst deine Sachen weg sperren?

Wenn ich meine Sachen einschliessen müsste, würde ich mich glaub auch nicht zuhause fühlen können. Zumal hier die Bonuskinder immer da sind. Also immer alles abschliessen?
Das kann hier nicht die Lösung sein! Da hätte ich ein heftiges Problem mit der Erziehung dieser Kids. ( Ich weiss ihr habt da zu wenig Einfluss)
Babell
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Beitrag von Babell »

PatchStift hat geschrieben:
Babell hat geschrieben: WIchtiger finde ich, dass dem neuen Partner ein guter Rückzugsort, Zimmer o.ä. zusteht, das er auch abschliessen kann. Und dass seine Sachen nicht wie selbstverständlich von den Kindern benutzt werden. Wie Haarspangen, Schminkzeug, Kleider, Schmuck, etc. Für deinen Freund finde ich es noch wichtig, dass er sich im Badezimmer unbeobachtet fühlen kann
:shock:

Im ernst Babell? Du musst deine Sachen weg sperren?

Wenn ich meine Sachen einschliessen müsste, würde ich mich glaub auch nicht zuhause fühlen können. Zumal hier die Bonuskinder immer da sind. Also immer alles abschliessen?
Das kann hier nicht die Lösung sein! Da hätte ich ein heftiges Problem mit der Erziehung dieser Kids. ( Ich weiss ihr habt da zu wenig Einfluss)
Ja, das war so. Für die Stiefkinder war es selbstverständlich, dass alles, was in diesem Haushalt ist, ihnen gehört. Irgendwie verständlich, da es die Wohnung ihres Vater mit seiner neuen Freundin ist. Ich kann es ihnen gut nachfühlen, dass sie einfach alles für sich beanspruchen, was im Bad, Küche, Wohnzimmer rumliegt oder steht. Da man jedoch als neue Partnerin nicht nur im Schlafzimmer seine Sachen einrichten will, denn man möchte ja mit dem Partner, mit dem man ja eine Liebesbeziehung führt, zusammen wohnen, sondern eben auch im Wohnzimmer etwas von sich hinstellen will oder im Bad eigene Frotteetücher mitbringt (meistens hat man ja vorher schon einen Haushalt geführt mit allerlei Grundausstattung) oder nicht alle Pflanzen im Schlafzimmer reinquetschen kann, ja deshalb sind dann alle diese Sachen ebenfalls dort, wo die Kinder sich frei bewegen. Und sich frei bewegen heisst für Kinder: alles nehmen, was nicht angeschraubt ist. Und das machen- glaub ich- alle Kinder.

Deshalb finde ich, ist es wichtig, dass man den Kindern erklärt, dass der neue Partner ebenfalls Dinge mitbringt, die ihm wichtig sind und deshalb nur auf Anfrage benutzt werden dürfen. Das ist vielleicht ein bisschen schwierig, den Kindern zu erklären, weil man ihnen ja nicht das Gefühl geben will, dass sie beim eigenen Elternteil nicht erwünscht seien, aber wenn man das nicht kann, sollte man vielleicht eher überlegen, ob es besser ist, wenn kein Zusammenzug stattfindet, denn irgendwann wird der neue Partner traurig sein, weil es eben doch ein menschliches Bedürfnis ist, dass die privaten Dinge nicht ungefragt benutzt, demoliert oder verloren gehen. Und wenn der neue Partner traurig ist, dann möchte er etwas geändert haben und zwar meistens in der Beziehung. Niemand lässt sich gerne auf der Nase rumtanzen. Deshalb muss man sich bei einem Zusammenzug nicht nur die Finanzen, sondern vorallem die verschiedenen Rollen ganz genau überlegen und Regeln von vornherein festhalten. Jeder muss wissen, was er bereit ist zu geben und welche Kompromisse er einzugehen bereit ist. Auch der neue Partner sollte nicht übergangen werden und dafür ist es wichtig, dass der Elternteil sich hinter den Partner stellt. Schliesslich hat der Elternteil den neuen Partner ja auch gewählt! Und was man will, soll man auch vertreten- auch vor den Kindern.
Das war als Antwort auf die oben gestellte Frage gemeint. Danke für die Frage. :D
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Babell hat geschrieben:
Deshalb finde ich, ist es wichtig, dass man den Kindern erklärt, dass der neue Partner ebenfalls Dinge mitbringt, die ihm wichtig sind und deshalb nur auf Anfrage benutzt werden dürfen. Das ist vielleicht ein bisschen schwierig, den Kindern zu erklären, weil man ihnen ja nicht das Gefühl geben will, dass sie beim eigenen Elternteil nicht erwünscht seien, aber wenn man das nicht kann, sollte man vielleicht eher überlegen, ob es besser ist, wenn kein Zusammenzug stattfindet, denn irgendwann wird der neue Partner traurig sein, weil es eben doch ein menschliches Bedürfnis ist, dass die privaten Dinge nicht ungefragt benutzt, demoliert oder verloren gehen. Und wenn der neue Partner traurig ist, dann möchte er etwas geändert haben und zwar meistens in der Beziehung. Niemand lässt sich gerne auf der Nase rumtanzen.
Das betrifft dann aber recht schnell nicht nur die mitgebrachten Dinge, sondern irgendwann auch die gemeinsam angeschafften. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wütend ich war, als wir uns einen neuen schönen Spiegel mit Holzrahmen angeschafft haben, und nur kurz darauf mein Stiefsohn mit einem Taschenmesser mal eben ein dickes Stück aus dem Holz herausgeschnitzt hat. Einfach so. Da hatte ich - wie schon öfter - den Gedanken, dass ich ihn den Schaden gerne von seinem Taschengeld ersetzen lassen würde. Das Problem war, dass es diesen Spiegel da erstens schon nicht mehr zu kaufen gab, und zweitens wir natürlich auch keinen Zugriff auf das Taschengeld des Stiefsohnes bei seiner Mutter haben.

Je nachdem kann es auch sein, dass Erklärungen in dem Stil "das gehört mir, da gehst Du bitte nicht ungefragt dran" gerade erst recht dazu führen, dass diese Dinge bei der ersten sich bietenden Gelegenheit gründlichst untersucht werden.
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alex-sandra
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Beitrag von alex-sandra »

Vielen Dank für eure Antworten. Also weg sperren muss mein Partner nichts, da er keine Haarspangen oder Kosmetik hat, die meine zwei Mädels interessant finden könnten :wink: ich finde den Vorschlag sehr gut, die gesparte Miete durch zwei zu teilen, dann die Haushaltskosten fair aufzuteilen und dass er mir was für Wäsche machen, kochen, einkaufen etc anrechnet. Ich denke so finden wir eine faire Lösung. Das mit dem Raum für sich alleine, tja den hätte ich auch gerne, dann bräuchten wir aber ein seeeeehhhr grosses Haus :roll:
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

Babell hat geschrieben:
PatchStift hat geschrieben:
Babell hat geschrieben: WIchtiger finde ich, dass dem neuen Partner ein guter Rückzugsort, Zimmer o.ä. zusteht, das er auch abschliessen kann. Und dass seine Sachen nicht wie selbstverständlich von den Kindern benutzt werden. Wie Haarspangen, Schminkzeug, Kleider, Schmuck, etc. Für deinen Freund finde ich es noch wichtig, dass er sich im Badezimmer unbeobachtet fühlen kann
:shock:

Im ernst Babell? Du musst deine Sachen weg sperren?

Wenn ich meine Sachen einschliessen müsste, würde ich mich glaub auch nicht zuhause fühlen können. Zumal hier die Bonuskinder immer da sind. Also immer alles abschliessen?
Das kann hier nicht die Lösung sein! Da hätte ich ein heftiges Problem mit der Erziehung dieser Kids. ( Ich weiss ihr habt da zu wenig Einfluss)
Ja, das war so. Für die Stiefkinder war es selbstverständlich, dass alles, was in diesem Haushalt ist, ihnen gehört. Irgendwie verständlich, da es die Wohnung ihres Vater mit seiner neuen Freundin ist. Ich kann es ihnen gut nachfühlen, dass sie einfach alles für sich beanspruchen, was im Bad, Küche, Wohnzimmer rumliegt oder steht. Da man jedoch als neue Partnerin nicht nur im Schlafzimmer seine Sachen einrichten will, denn man möchte ja mit dem Partner, mit dem man ja eine Liebesbeziehung führt, zusammen wohnen, sondern eben auch im Wohnzimmer etwas von sich hinstellen will oder im Bad eigene Frotteetücher mitbringt (meistens hat man ja vorher schon einen Haushalt geführt mit allerlei Grundausstattung) oder nicht alle Pflanzen im Schlafzimmer reinquetschen kann, ja deshalb sind dann alle diese Sachen ebenfalls dort, wo die Kinder sich frei bewegen. Und sich frei bewegen heisst für Kinder: alles nehmen, was nicht angeschraubt ist. Und das machen- glaub ich- alle Kinder.

Deshalb finde ich, ist es wichtig, dass man den Kindern erklärt, dass der neue Partner ebenfalls Dinge mitbringt, die ihm wichtig sind und deshalb nur auf Anfrage benutzt werden dürfen. Das ist vielleicht ein bisschen schwierig, den Kindern zu erklären, weil man ihnen ja nicht das Gefühl geben will, dass sie beim eigenen Elternteil nicht erwünscht seien, aber wenn man das nicht kann, sollte man vielleicht eher überlegen, ob es besser ist, wenn kein Zusammenzug stattfindet, denn irgendwann wird der neue Partner traurig sein, weil es eben doch ein menschliches Bedürfnis ist, dass die privaten Dinge nicht ungefragt benutzt, demoliert oder verloren gehen. Und wenn der neue Partner traurig ist, dann möchte er etwas geändert haben und zwar meistens in der Beziehung. Niemand lässt sich gerne auf der Nase rumtanzen. Deshalb muss man sich bei einem Zusammenzug nicht nur die Finanzen, sondern vorallem die verschiedenen Rollen ganz genau überlegen und Regeln von vornherein festhalten. Jeder muss wissen, was er bereit ist zu geben und welche Kompromisse er einzugehen bereit ist. Auch der neue Partner sollte nicht übergangen werden und dafür ist es wichtig, dass der Elternteil sich hinter den Partner stellt. Schliesslich hat der Elternteil den neuen Partner ja auch gewählt! Und was man will, soll man auch vertreten- auch vor den Kindern.
Das war als Antwort auf die oben gestellte Frage gemeint. Danke für die Frage. :D
Ich bin sicher auch in mancher Ursprungsfamilie, können sich die Kinder nicht einfach nach Belieben an den persönlichen Dingen ihrer Eltern vergreifen und müssen ihrem Alter entsprechend, für kaputte Sachen gerade stehen. Der Unterschied ist doch nur, dass sich da wohl keiner Gedanken macht, ob die Kinder sich deshalb weniger dazugehörig fühlen. Wieso auch? Die Rollen sind ja klar.

Ich frage mich immer wieder, wieso das in einer Patchwork-Familie, so unklar sein muss. Ich mein da sind doch auch zwei Erwachsene und da sind Kinder die es zu erziehen gilt. Und das das eigentlich nur geht, wenn beide Erwachsenen als gleichberechtigte Partner gem. an einem Strang ziehen, ist doch sonnenklar!
Aber nicht selten, so scheint mir, nehmen die Kinder die Rolle des Partners ein und der neue Partner wird zum Stiefkind der Patchwork-Familie, der sich den Kindern unterzuordnen hat. Aber das das, nicht funktioniert, ist doch eigentlich auch glas klar!
val
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Beitrag von val »

Hallo allerseits

Hoffe ich mache das mit dem zitieren jetzt richtig.... :oops:
Ich frage mich immer wieder, wieso das in einer Patchwork-Familie, so unklar sein muss. Ich mein da sind doch auch zwei Erwachsene und da sind Kinder die es zu erziehen gilt. Und das das eigentlich nur geht, wenn beide Erwachsenen als gleichberechtigte Partner gem. an einem Strang ziehen, ist doch sonnenklar!
Aber nicht selten, so scheint mir, nehmen die Kinder die Rolle des Partners ein und der neue Partner wird zum Stiefkind der Patchwork-Familie, der sich den Kindern unterzuordnen hat. Aber das das, nicht funktioniert, ist doch eigentlich auch glas klar
Finde ich eine interessante Beobachtung, die ich selber bei uns auch mache. Auch wenn ich das gar nicht unbedingt will, sind die Kinder und ich wie eine eingeschworene Bruderschaft, in unser Alltagsgefüge reinzukommen ist gar nicht so einfach. Vielleicht kommt es auch noch darauf an, wie alt die Kinder sind und wie lange Kinder und Elternteil alleine lebten, bevor der neue Partner dazustösst? Bei uns ist es defintiv so, dass der neue Partner in erster Linie Gast ist und wir müssten den Raum für ihn ganz bewusst freischaufeln. Was mit Teenagern sicher nicht einfach ist, die lassen sich so schnell nicht einfach was sagen und geben ihr "Territorium" nicht ohne weiteres auf. Also lebt mein Freund bis heute nicht bei uns und wird es wohl auch nie tun. Die Lösung wäre hier wohl nur, an einem neuen Ort alle zusammen neu anzufangen, dann wäre das Terrain für alle neu und alle haben die gleichen Voraussetzugen.

Wirklich funktionieren tun wir als Patchwork eigentlich nur in den Ferien (gleich fremdes Terrain für alle) und auch dort kommt immer wieder hervor, dass die Kinder und ich einander viel besser kennen als wir alle meinen Freund. Das zeigt sich in Alltagsmödeli und tausend kleinen Details und vor allem in der Art wie die Kinder und ich miteinander kommunizieren. Das hat sich über die Jahre einfach eingespielt. Da gerät mein Freund immer wieder in die Aussenseiterrolle, ob wir das nun wollen oder nicht.
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Beitrag von PatchStift »

val hat geschrieben: Finde ich eine interessante Beobachtung, die ich selber bei uns auch mache. Auch wenn ich das gar nicht unbedingt will, sind die Kinder und ich wie eine eingeschworene Bruderschaft, in unser Alltagsgefüge reinzukommen ist gar nicht so einfach. Vielleicht kommt es auch noch darauf an, wie alt die Kinder sind und wie lange Kinder und Elternteil alleine lebten, bevor der neue Partner dazustösst?
Das man ein eingespieltes Team ist, finde ich ganz normal.

Das Kinder aber mitreden und entscheiden wie ein erwachsener Partner, ist so denke ich, ein nicht selten beobachtetes Phänomen bei Alleinerziehenden.
Weil der Partner fehlt, werden die Kinder auf diese Stufe gehoben.
Und welches Kind, dass den Status "Partner-Ersatz" bereits hat, gibt den freiwillig wieder auf, wenn ein neuer Partner kommt? Keines!

Und schon ist der/die Neue, kein Freund, keine Bereicherung, kein Bonus-Elternteil, sondern Konkurrenz, die/der ihnen ihre Position streitig macht.

Und das das nicht funktionieren kann, ist ja klar. Die Karten neu zu mischen, ist eine Monsteraufgabe für das neue Paar! Und geht nur, wenn BEIDE voll und ganz dahinter stehen. Ab einem gewissen Alter, dürfte es jedoch selbst dann fast unmöglich werden.

Ich kenne meine Stieftochter inzwischen mehr als ihr halbes Leben und wir verstehen uns eigentlich recht gut, sie respektiert mich auch als Erwachsene Frau, aber sie sieht mich immer auch noch als Rivalin, wenns um ihren Papi geht. Und offengestanden zweifle ich daran, dass sich das je ganz legen wird.
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fremde sachen

Beitrag von zimet »

mich erstaunt schon sehr, was ich da so lese.

meine töchter sind so erzogen, dass egal wem was gehört - man fragt, wenn man was nimmt oder besser nehmen will. mein partner ist zu uns gezogen und musste nie das gefühl haben, dass meine töchter sich da was nehmen würden ohne zu fragen.

vielleicht ist das sehr altmodisch, aber das zusammenleben funktioniert so für alle am besten - wir würden übrigens auch nicht einfach was von den mädchen nehmen ohne zu fragen, das ist ja wohl selbstverständlich.

kleines beispiel? meine bald 20-jährige tochter fragt mich immer, wenn sie zb von meinen haarpflegeprodukten nehmen möchte, auch morgens im stress.

und das war auch schon so als wir noch keine patchworkfamilie waren!

für mich stellt sich da also nicht die frage - patchwork oder nicht - sondern eher was für umgangsformen haben kinder, die sich einfach nehmen was nicht niet- und nagelfest ist..waren glaube ich babells worte :roll:

in bezug auf die miete sehe ich das so und wir leben das auch: jeder bezahlt das was seinem einkommen entspricht - ich etwas mehr hauszins, da ich angestellt bin und mein partner selbstständig (unregelmässiges einkommen) dafür beteiligt er sich an andere kosten zu einem grössern teil, zB ferien etc. die hausarbeit wird geteilt, dh macht sein ding. ich wasche gerne, koche, putze die badezimmer - er staubsaugert gern ;-) kocht, schaut zum garten - und die girls dürfen überall helfen 8) 8) 8) wenn wir sie denn mal zu fassen kriegen!

wichtig ist doch einfach, dass es beiden mit der verteilung wohl ist.
unsere patchworkdecke verfilzt immer mehr und wir geniessen es sehr, auch wenn die Grosse nun eigene Wege geht...Mutterherz lass los ;-)
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Beitrag von BabyOne »

Hallo zimet,

da hast Du natürlich recht. Allerdings ist es halt leider so, dass der getrennt lebende Vater (in den meisten Fällen) ja nicht besonders viel Einfluss auf die Erziehung der Kinder hat. Und er kann (bzw. will) ja nun nicht den Kindern das Haus verbieten, wenn die dann mal ungefragt etwas von den Sachen der neuen Lebensgefährtin nehmen. Mein Stiefsohn war ja schon immer ein schwieriges Kind, da war das "ungefragt Dinge nehmen oder kaputt machen" nur eines von vielen Themen. Ich weiss noch, wie er mal ein Spielzeug von unserer Tochter zum Spaß über die Hecke zu den Nachbarn geworfen hat. Ich habe drauf bestanden, dass er rübergeht und es zurückholt (wovor er Angst hatte), aber dann hat er es nicht mehr gefunden. Einen Fotoapparat unserer Tochter hat er ihr aus der Hand gerissen und dann fallen lassen, woraufhin das Ding natürlich kaputt war. Teils hat er im Kinderzimmer regelrecht randaliert und Sachen absichtlich zerstört, indem er darauf herumgesprungen ist. Was will man da machen? Klar kann man ihn zwingen wieder aufzuräumen, aber zum Beispiel an sein Taschengeld kommen wir nicht heran, von dem er Schäden evtl. ersetzen könnte.

Wenn das Kind bei einem selbst lebt und nicht nur zu Besuch kommt, dann hat man vielleicht mehr Möglichkeiten erzieherisch einzuwirken.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
PatchStift
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Re: fremde sachen

Beitrag von PatchStift »

zimet hat geschrieben:mich erstaunt schon sehr, was ich da so lese.

meine töchter sind so erzogen, dass egal wem was gehört - man fragt, wenn man was nimmt oder besser nehmen will. mein partner ist zu uns gezogen und musste nie das gefühl haben, dass meine töchter sich da was nehmen würden ohne zu fragen.

vielleicht ist das sehr altmodisch, aber das zusammenleben funktioniert so für alle am besten - wir würden übrigens auch nicht einfach was von den mädchen nehmen ohne zu fragen, das ist ja wohl selbstverständlich.
Danke Zimet! Dachte schon ich bin ein Urgestein was Erziehung betrifft. Entweder man lernt Respekt vor fremden Eigentum oder halt nicht... Mit Patchwork hat das auch meiner Meinung nach, absolut nichts zu tun.
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