Wenn der Exmann heiratet...

Ist alles richtig geregelt?
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azza
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Beitrag von azza »

Vero, genau dort liegt die Krux - der zweite Ehepartner heiratet in Kenntnis der Unterhaltsbelastung ihres Ehegatten! Die neue Ehe darf nicht zu Lasten der Leistungsfähigkeit des Unterhaltschuldners gehen (Grundsatz des Vertrauensschutzes). Dieser muss deshalb seine Leistungsfähigkeit in noch stärkerem Mass ausschöpfen, als dies ohne eingehen der neuen Ehe der Fall wäre. Der neue Ehepartner muss auf Grund der stiefelterlichen und ehelichen Beistandspflicht ebenfalls dazu beitragen, dass der Unterhaltspflichtige seinen Verpflichtungen nachkommen kann.
Dass aber bei euch das Kinderaliment nicht angepasst wurde, ist schon speziell. Da hat das Bundesgericht im 2004 entschieden: Die Geburt weiterer Kinder eines Unterhaltspflichtigen führt zu neuen Unterhaltspflichten, welche regelmässig den Unterhaltsanspruch früherer Kinder schmälert. Dies ist hinzunehmen, denn sie Geburt eines Kindes kann nicht rechtsmissbräuchlich sein.
vero
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Beitrag von vero »

azza hat geschrieben:Vero, genau dort liegt die Krux - der zweite Ehepartner heiratet in Kenntnis der Unterhaltsbelastung ihres Ehegatten! Die neue Ehe darf nicht zu Lasten der Leistungsfähigkeit des Unterhaltschuldners gehen (Grundsatz des Vertrauensschutzes). Dieser muss deshalb seine Leistungsfähigkeit in noch stärkerem Mass ausschöpfen, als dies ohne eingehen der neuen Ehe der Fall wäre. Der neue Ehepartner muss auf Grund der stiefelterlichen und ehelichen Beistandspflicht ebenfalls dazu beitragen, dass der Unterhaltspflichtige seinen Verpflichtungen nachkommen kann.
ganz ehrlich azza, es gibt hier zwei Personen der Ex-Mann und die Ex-Frau BEIDE haben es in der Hand eine Lösung zu finden die BEIDEN gerecht wird. Nur auf Paragraphen rumzureiten ist um vielfachers einfacher als eine Lösung zu finden die Gerecht ist und auch finanzielle Opfer nicht nur von einer Seite verlangen. Und gerecht ist in meinem Sinne nicht, das in den meisten Fällen (ausser Ex-Frau verzichtet darauf) die Ex-Frau die Rechte hat (siehe mein Beispiel mit einfach mal mit arbeiten aufhören) und der Ex-Mann darf dann bezahlen.

Ich bin immer noch der Meinung das eine Lösung die BEIDE zusammen aushandeln müssen, nachhaltiger ist, als alles was sonst abgemacht wird. Den in "gezwungenen" Abmachungen liegen doch häufig auch die vielen Diskussionen zu Grunde, die verletzen Gefühle und die Wut vieler. Die Damen und Herren der Behörde hätte es in der Hand, das dies nicht mehr so oft vorkommt, aber das bedeutet natürlich auch mehr Arbeit und vielleicht auch mal harte und unmissverständliche Worte an die Adresse der Person die sich gegen die Kompromisse stellt oder einfach kein Kompromis zuläst.

Das hätte ich doch einfach mal gerne das Mann und Frau sich am Riemen reissen und eine Lösung suchen damit BEIDE Kinder etwas von Mami und Papi haben egal ob mit neuer Ehefrau oder nicht und DA gibt es noch viel Handlungsbedarf. Sich hinter Gesetzen zu verstecken und immer Recht behalten wollen einfach weil es vom Gesetz her so ist, kann nicht zum Wohle aller sein.

Schön das das Bundesgericht es so entschieden hat, aber das Interessiert gewisse Damen von der Vormundschaftsbehörde nicht, da war man eher der Meinung, sie sind ja selber schuld wenn sie nochmals eine Familie Gründen (aber natürlich meint man damit nur den Mann), dann muss halt ihre neue Frau mithelfen und da ist es ja auch egal, dass das Baby schon mit 3 Monaten in die Krippe muss, man(n) und Frau sind ja selber schuld. Und das nenne ich eine Ungerechtigkeit die mich wütend macht. Denn wenn Ex-Frau eine neue Familie gründet hört sie solche Sprüche wohl kaum. Das heisst also im Klartext du bist als Ex-Mann der letzte Depp und einfach nur selber Schuld (ausser natürlich du hast genug Geld) wenn du nochmals eine Familie willst und eine 2. Chance bekommen möchtest glücklich zu werden.

In den meisten Köpfen der Damen und Herren ist immer noch der Mann der gemeine Kerl der die Scheidung eingereicht hat und die Ex-Frau immer noch diejenige die finanziell kaum über die Runden kommt. Da es vielfach aber auch die Männer sehr hart trifft (nicht nur Finanziell), auch das in der Schweiz immer mehr Frauen die Scheidung einreichen ist bei gewissen Paragraphen Schwinger noch nicht wirklich angekommen.
vero
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Beitrag von vero »

Nin hat geschrieben:Vero, genau diese Überlegung war es, die mich auch dazu gebracht hat, die Kinderalimente nicht zu hoch anzusetzen. (Frauenalimente sowieso nicht). Die kleine Schwester soll es ja auch schöne haben - und die Jungs sollen sich beim Vater wohl fühlen, also so, dass seine Lebensumstände es auch zulassen, dass sie ein Zimmer haben und so.

Schwierig ist es aber auch, und ich denke, das ist es von allen Seiten, wenn solche Leistungen überhaupt nicht anerkannt werden - dass man sich Mühe gibt, wirtschaftlich gerecht zu sein - sondern wenn einen dann noch der Ex-Partner fertig macht. Ich kenne sehr viele geschiedene Frauen unter meinen Freundinnen und gerade mal eine, die Frauenunterhalt bekommt - und in dem Fall ist der Ex wirklich ein mehrfacher Millionär, dem tut es nicht weh.

Aber ich glaube, so wie es mir manchmal schwer gefallen ist, anzunehmen, dass die zweite Frau gar nicht arbeitet, während ich am Rand der Erschöpfung dahinkroch, fällt es der zweiten Frau auch schwer, wenn die Verteilung der Belastung zu ungleich ist.
Ganz ehrlich Nin, du solltest stolz sein auf dich und wie du mit der Sache umgegangen bist und auch was du in Zukunft leisten wirst! Und ich denke deine Kinder werden dir irgendwann dankbar sein, dass du ihnen dadurch wahrscheindlich viele Diskussionen und "hässeleiä" erspart blieben. Und auch wenn der Ex-Partner das nicht honoriert, du kannst wenigstens mit gutem Gewissen in den Spiegel schauen. Die Quittung für sein Verhalten wird er irgendwann erhalten.

Bei uns wäre es ja gerade umgekehrt, aber auch da ist die Akzeptanz sehr gering. Eben wie azza gesagt hat, man weiss ja auf was man sich eingelassen hat und man darf ja nicht in Frage stellen was Behörden manchmal für, entschuldige den Ausdruck "Schwachsinn", von sich geben und wie Ungerecht diese sind und "jammern" ja sowieso nicht. Da würde ich gerne mal ein bischen mehr Gleichberechtigung von den Behörden sehen. Ich bin nämlich keine Ehefrau zweiter Klasse..nur weil ich mich in einen Mann verliebt habe der nun halt mal geschieden ist..
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Beitrag von BabyOne »

azza hat geschrieben: Vero, genau dort liegt die Krux - der zweite Ehepartner heiratet in Kenntnis der Unterhaltsbelastung ihres Ehegatten! Die neue Ehe darf nicht zu Lasten der Leistungsfähigkeit des Unterhaltschuldners gehen (Grundsatz des Vertrauensschutzes). Dieser muss deshalb seine Leistungsfähigkeit in noch stärkerem Mass ausschöpfen, als dies ohne eingehen der neuen Ehe der Fall wäre. Der neue Ehepartner muss auf Grund der stiefelterlichen und ehelichen Beistandspflicht ebenfalls dazu beitragen, dass der Unterhaltspflichtige seinen Verpflichtungen nachkommen kann.
[/i]
Das finde ich eine krasse Aussage! Da sind wir wieder beim "selber schuld, hast doch gewusst dass er Kinder hat..."

Hier in Deutschland gibt es keinerlei "stiefelterliche und eheliche Beistandspflicht" in dem Sinne, dass der neue Partner in irgendeiner Weise für den Unterhalt der Kinder aus erster Ehe oder gar der Exfrau verantwortlich wäre. Das würde ja darauf hinauslaufen, dass die neue Partnerin den Unterhalt der früheren Partnerin mitbezahlt, obwohl sie gar nicht unterhaltsverpflichtet ist.

Übrigens, weil oben von 10 Jahren die Rede war - seit der letzten Reform besteht ein gesicherter Unterhaltsanspruch für eine Expartnerin nur noch während der ersten drei Lebensjahre des Kindes, egal ob verheiratet oder nicht.
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Nin
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Beitrag von Nin »

Ich denke, es ist einfach für alle schwierig, besonders, wenn man sowieso keine postive Haltung zum Ex-Partner oder zum neuen Partner hat. Dann verlgeicht man und fühlt sich schnell über den Tisch gezogen, auch, wenn alles im legal normalen Bereich ist.

Eigentlich müssten alle um den Tisch und sich als Partner begreifen und die Kinder als gleichberechtigt. Aber das ist schwierig.

Bei uns kommen einige Dinge dazu: meine Mutter hat nie gearbeitet (mit 19 schwanger von der Schule geflogen... 60er Jahre...) und mein Vater hat es sie immer spüren lassen, dass sie finanziell abhängig war. Als die Ehe meiner Eltern nach mehr als dreissig Jahren geschieden wurde, bekam sie (natürlich) Frauenunterhalt (also kenne ich doch zwei Fälle...). Da war sie weit über 50 und völlig unqualifiziert - und mein Vater verdiente gut. Die zweite Ehe meines Vaters dauerte nur drei Jahre, dann starb er (leider). Und ich habe in diesem ganzen Kuddelmuddel nichts so sehr gehasst, wie seine zweite Frau die gegen meine Mutter wettert, weil diese einen Rentenanspruch aus der Ehe hat und aber auch meine Mutter, die dagegen wettert, dass die zweite Frau alles geerbt hat....

Daraus habe ich zwei Schlüsse gezogen:
- niemals abhängig sein! Und das war ein Ziel in meiner Erziehung und in meiner Biografie, als ich dachte, ich werde nie geschieden. Das Wichtigste dazu ist die Ausbildung - ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie die mir finanziert haben.

- die neue Partnerin ist kein Feind. Und die Ex-partnerin auch nicht. Alles Gewetter und Gezeter gegen sie verletzt nur - das habe ich sogar als erwachsenes Kind erlebt!

Das ist keine Antwort auf die Frage hier, das ist mir auch bewusst.

Die andere Frage, vor allem im finanziellen Bereich, die ich am wichtigsten finde ist: Was brauche ich? Und nicht: Worauf habe ich Recht?
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
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Beitrag von PatchStift »

Die andere Frage, vor allem im finanziellen Bereich, die ich am wichtigsten finde ist: Was brauche ich? Und nicht: Worauf habe ich Recht?
Genau! Denn nur so enstehen faire Lösungen!
Daraus habe ich zwei Schlüsse gezogen:
- niemals abhängig sein! Und das war ein Ziel in meiner Erziehung und in meiner Biografie, als ich dachte, ich werde nie geschieden. Das Wichtigste dazu ist die Ausbildung - ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie die mir finanziert haben.
Ichn will nicht wettern... aber, genau diese (emanzipierte) Haltung vermisse ich oft. Man beharrt auf seinem Recht, wo man nicht muss aber ev. duchaus könnte und begibt sich freiwillig in mehr Abhänigkeit vom Ex. als nötig, weil es bequemer oder lukrativer ist.

Ich hätte da ein Problem mit mir selbst, vor allem wenn ich mich noch als geplagte alleinerziehende Mutter (ohne Unterstützung) ausgebe. Oder behaupte, mein Tenager brauche mich 24h
am Tag zuhause...

Meine Schwester, nich geschieden, hat zwei Jungs grossgezogen, mit sehr bescheidenem Einkommen. Jahrelang immer im minus, keine Ferien, keinen Luxus niet.
Sie fing als der kleine in den Kindsgi kam wieder an zu arbeiten 40% und inzwischen sind es ca. 70%.
Einerseits können sie das Geld mehr als gut brauchen und anderseits fühlte sie sich NICHT ausgelastet mit 2 Kinder, Haus, Hund und Garten!

Ahh und die Kinder? Sie ist ncht das einzige Mami in ihrem Umfeld, also hat man sich gegenseitig unterstützt und für die Jungs war das supi, Mittagessen beim Kumpel zuhause und umgekert.

@Asja, daran orientiere ich mich! Und an Frauen wie NIN.
WO EIN WILLE DA EIN WEG!!!
Aber wer nur zum ZGB greift und sein Recht auf biegen und brechen und ohne Rücksicht auf Verluste durchboxen will...

Nicht das Du das tun würdest! So schätz ich DICH nicht ein, aber einige der Damen die Du offenbar glaubst (vor mir) in Schutz nehmen zu müssen.
Weil Du denkst, die hatten es genauso schwer wie Du?!

Weisst Du, die Arrgumente von besch. Stundenplänen etc. haben wir alle bei der Scheiung auch gehört und in dem Alter meiner Stieftochter, teilweise auch berechtigt. Realität ist aber, dass meiner Stieftocher ihr Mami, mit ach und Krach grad mal am Mittwoch nachmittag zur Verfügung steht und selbst an ihrem Geburtsag lieber ohne ihr Kind feiert.

Das arme Kind, dass ihr Mami doch so sehr braucht, das die Frau unmöglich mehr arbeiten kann. Aber genau das tut sie! Wir können nur noch nicht beweisen.

Und meine Stieftochter sagt nicht seleten: Das würde ich mit Mami auch gerne mal machen aber, sie hat ja keine Zeit. Am Wochenende!!!! :twisted:



Klar sind nicht alle so und vermutlich tue ich der einen oder anderen wirklich Unrecht, wenn ich sau frech hinterfrage, aber ich erkenne einfach eine krasse Tendenz zu solchem Verhalten.
Es gibt so viele Menschen und halt auch Mamis, die sich vorallem Selbst am nächsten sind. Meinetwegen! Aber nicht auf Kosten der Allgemeinheit. Den schlussendlich zahlen wir das alle mit. Z.B.. die Burnouts ihrer Ex. Männer ohne Perspektiven... ausser zahlen, zahlen, zahlen...

Und dan jammern diese Frauen noch und ziehen über den Vater ihrer Kinder her und und über die neue Familie sowieso. Was für eine Frechheit, die bescheissen mein Kind (mich) um sein Erbe! Hab ich echt so gehört un dauch schon gelesen. :shock:

Oder: Er kann schon eine Familie grüdcen, wenn er es sich leisten kann.. (Schadenfreeudiggrinsed)

Und da soll man dann bitte noch Toleranz und Verständnis zeigen??? Ihren Kindern zuliebe!???????

Und was die Gerichtspraxis betrifft, hat Vero leider absolut recht! Die 2. Frau ist mit der Heirat nur noch Fr. 900.- wert, denn mehr steht ihr von Gesetztes wegen nicht mehr zu. Und das ist diskriminierend. Von unverheîrateten 2. Frauen müssen wir ja gar nicht erst reden, denn deren Kinder brauchen kein Mami bis sie 11 sind, die kommen glaub schon erwachsen raus, nehme ich an....
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Nin
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Beitrag von Nin »

Patch Stift, du willst nicht wettern, du tust es aber!

E ist wirklich nicht einfach, denn Geld wird durch Scheidung nicht mirakulös mehr, sondern weniger. Und dieser sehr agressive Tonfall macht es schwierig, deine Aussagen zu akzeptieren. Nicht alle Menschen sind stark und Kämofer und das ist auch ihr gutes Recht - und was der eine schafft, ist für den anderen zuviel. Meine Schwester ist geschieden worden, als ihre Kinder noch nicht in die Schule gingen, das jüngere ist behindert (Asperger) und sie hat immer 100% gearbeitet – aber natürlich geht das auch, weil wir als Lehrer Berufe haben, die es leichter machen und weil meine Mutter einspringt – aber das geht einfach nur, weil meine Mutter wiederum nicht arbeiten muss – und das kann sie, weil sie einen Rentenanspruch aus einer klassischen Hausfrauenehe hat.

Es ist also nicht so einfach. Auch die Unabhängigkeit, die meine Schwester gegenüber ihrem Ex hat, findet „auf dem Rücken von jemandem“ statt, wenn auch über eine Generation versetzt.

Heute beim Frühstück haben die Jungs erzählt, dass ihr Vater ein Ferienhäuschen in Protugal kaufen will... und das sind so Momente, in denen ich es sehr hart finde und mir sage: „Mist – ich könnte das Doppelte an Kinderalimenten kriegen, für das Skicamp vom Kleinen hat er auch nicht bezahlt und die Indexierung wird auch mal wieder nicht stattfinden... aber ein Ferienhäuschen....“. Aber dann: uns geht es auch gut. Ich habe einen bombensicheren Job und mach ihn gern. Nutzt es mir, wenn er weniger hat? Aber wie gesagt, mein Beruf und das damit verbundene Einkommensniveau (ich bin Lehrerin im Kanton Genf, mein Gehalt ist also im Internet einsehbar), mein hilfsbereiter zweiter Partner machen es möglich. Und diese Voraussetzungen haben nicht alle.

Auch nicht alle Kinder kommen mit Dingen wie Mittagstisch bei Kumpels gleich gut klar. Für meinen Neffen ist das nicht machbar – er ist von seiner Persönlichkeitsstörung her dazu nicht fähig. Und das sind andere Kinder auch nicht.

Ich kenne übrigens mehr Frauen mit Burnout. ... und Männer, die nicht zahlen. Es sind zwei Seiten auf einer Medaille.
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Beitrag von azza »

Danke NiN für Deine Beiträge! Ich bin zwar in der vermeintlich ungerechten Position einer Zweitfrau, habe vor 16Jahren einen geschiedenen Mann kennen gelernt, der bei seiner Scheidung auf das absolute Existenzminimum gesetzt wurde (CHF 2250.-!). Ich habe mich Entschieden, mit diesem Mann eine Familie zu gründen im Wissen um seine Zahlungspflicht, ist halt auch eine Verantwortung. Wir haben nie eine Abänderungsklage gemacht und auf das wäre es hinausgelaufen, denn seine EX-Frau gehört leider nicht zu den seltenen sozialdenkenden Exemplaren wie Du, Nin. Dass Recht bekommen und gerecht sein meilenweit auseinander liegen können, wissen wohl beide Seiten.Und wie lange Frauenunterhalt geschuldet war, war uns ja genau bekannt(exakt 12Jahre, bis 2008) und in fünf Monaten schliesst mein zweites Bonuskind (21Jahre alt) seine Ausbildung ab und dann ist definitiv Schluss :lol: !
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

Mir ist schon klar, dass ich das sicher nicht als Massstab für alle ansetzen kann NIN, absolut! Auch das es Kinder mit besonderen Bedürfnissen gibt und es sicher nicht einfach ist. Hab ich aber auch nie behauptet, es wäre leicht!

Und ich kann deine Emotionen in so einem Moment auch absolut nachvollziehen.
Nin hat geschrieben: Aber dann: uns geht es auch gut. Ich habe einen bombensicheren Job und mach ihn gern. Nutzt es mir, wenn er weniger hat?
Damit zeigt Du Grösse und genau darauf will ich hinaus!

Über Burnoutquoten möchte ich nicht spekulieren. Wo keine Grösse, und kein Wille zu Fairness vorhanden ist, läuft's für den schwächeren-Part schnell mal in diese Richtung. Und Egoismus gibt's auf beiden Seiten wohl leider mehr als genug. :wink:
vero
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Beitrag von vero »

Nin hat geschrieben:Heute beim Frühstück haben die Jungs erzählt, dass ihr Vater ein Ferienhäuschen in Protugal kaufen will... und das sind so Momente, in denen ich es sehr hart finde und mir sage: „Mist – ich könnte das Doppelte an Kinderalimenten kriegen, für das Skicamp vom Kleinen hat er auch nicht bezahlt und die Indexierung wird auch mal wieder nicht stattfinden... aber ein Ferienhäuschen....“. Aber dann: uns geht es auch gut. Ich habe einen bombensicheren Job und mach ihn gern. Nutzt es mir, wenn er weniger hat? .
Liebe nin, ich finde dein Einstellung wirklich toll. Und deinen Ärger betreffend deines Ex-Mannes kann ich sehr gut nachvollziehen.

Aber wie überall gibt es solche und solche. Mich ägert manchmal nur das Gejammere von Seiten seiner Ex-Frau, die notabene wieder verheiratet ist mit einem Mann der gut verdient. Nie ist es genug, man will immer mehr, da ist keine Rede von was brauche ich, sondern das will ich und immer schiebt man dann die Bedürfnisse des Kindes vor. Ich denke aber das wir weder die Ex-Frau noch du deinen Ex-Mann ändern kannst. Das einzige was wir können ist bei solchen Momenten auf die Zähne zu beissen und auf zehn zu Zählen auch wenn man am liebsten mal mit dem Ärger herausplatzen möchte. Ich seh es genau wie du mein Mann und ich leben gut da wir beide 100% arbeiten, auch wenn ich nur noch 60% arbeiten sollte, ein Kind 3 Tage in der Woche in die Krippe gehen müsste, Leben wir wahrscheinlich noch besser als viele andere. Und die Ignoranz gewisser Behörden, das halt nicht alle geschiedenen Frauen "arm" dran sind. Wir leben in einer anderen Welt als noch in den 60 Jahren wo diese Gesetze auch aufgestellt wurden.

Meine Mutter hat sich auch Scheiden lassen. Bekam Frauenalimente und wurde nach 25 Jahren die sie zu Hause war, trotz ihrer Krankheit gezwungen wieder zu arbeiten. Meine Mutter war wie deine Nin, finanziell von meinem Vater abhängig und das ist etwas was ich nie sein möchte. Sie hatte zwar einen Beruf gelernt aber leider konnte sie ihn aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben.

Ich würde mir einfach ein differenzierteres Bild wünschen, nämlich so wie es heute ist. Es ist nicht immer schwarz/weiss sondern es gibt ganz, ganz viele Grautöne dazwischen
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Beitrag von Babell »

BabyOne hat geschrieben: Das würde ja darauf hinauslaufen, dass die neue Partnerin den Unterhalt der früheren Partnerin mitbezahlt, obwohl sie gar nicht unterhaltsverpflichtet ist.
Das ist so, weil beide Löhne zusammengerechnet werden und dann das Existenzminimum nur für eine Person berechnet wird, nicht für die ganze Familie. Da verstehe einer die Gesetze... :roll:
Im Umgekehrten Fall ist es nämlich anders:
Ich habe die Vormundschaftsbehördenfrau gefragt, wie es denn wäre, wenn ich mich in einem Jahr von meinem Freund trennen würde und einen Millionär heiraten würde, ob er dann immer noch Kinderalimente bezahlen müsse: Ja, denn der neue Partner wäre nicht unterhaltspflichtig!
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Beitrag von azza »

@Babell
Gegenfrage zu Deiner hypothetischen Frage an die Vormundschaftsbehörde: Warum sollte der rechtmässige Vater von der Unterhaltspflicht gegenüber seinem Kinde befreit werden, wenn Du einen Millionär heiraten würdest? Steh grad auf der Leitung :oops:
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Beitrag von PatchStift »

azza
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Beitrag von azza »

@PatchStift
Was Du da als Link reingestellt hast, hat absolut nichts mit der Fragestellung der Themeneröffnerin zu tun! Hab nicht alles gelesen, aber es geht ja um die Sozialhilfe und wie sie von der heutigen Regelung der Mankoüberbindung (aufgrund Scheidung und Unterhalt) betroffen ist. Asja hat einfache Fragen gestellt; wie ist es wenn mein EX-Mann wieder heiratet, ein weiteres Kind ist unterwegs, er möchte nur noch 80% arbeiten etc. etc. Asja wollte sich informieren, was ist Recht und rechtens! Eigentlich ganz einfach. Asjas "Fall" ist, so wie ich es aus ihren Angaben sehe, kein Mankofall. Wie es aber halt so ist, jeder, der hier schreibt, hat seine individuelle Geschichte und Vorstellung von Recht und gerecht. und es wird halt sehr schnell emotional und am Schluss steht Asja als geldgierige, auf Recht pochende Ex-Frau da. Und wenn man dann noch Beispiele vorbring, wie jetzt das von Vero, wo dann noch das Kinderaliment erhöht wurde, wohlweislich aber verschweigt, dass diese Tatsache aufgrund einer etwas schwammig formulirten Scheidungskonvention passiert ist und nicht im Rahmen einer zweiten Heirat und eines weiteren Kindes, dann ist es für mich an der Zeit, mich aus diesem Thema zu verabschieden.
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Beitrag von Babell »

azza hat geschrieben:@Babell
Gegenfrage zu Deiner hypothetischen Frage an die Vormundschaftsbehörde: Warum sollte der rechtmässige Vater von der Unterhaltspflicht gegenüber seinem Kinde befreit werden, wenn Du einen Millionär heiraten würdest? Steh grad auf der Leitung :oops:
Muss ich das tatsächlich erklären?
Zuletzt geändert von Babell am 22.01.2013 11:49, insgesamt 2-mal geändert.
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