Frauenalimente bis wann + wieviel % wenn noch ohne Arbeit?

Ist alles richtig geregelt?
larissa
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Beitrag von larissa »

Moment mal an euch beide!
Ihr wollt über mich urteilen? Woher nehmt ihr euch dieses Recht? Anhand von meinen Zeilen?
Fakt ist genau dieser: ich wollte nie eine berufstätige Mutter sein! Wenn schon Kind(er), dann wollte ich daheim bleiben! Daher bin ich auch erst mit 34 Jahren Mutter geworden! Ich finde es schön nur Mutter zu sein. Ich war 18 Jahre auf meinem Job, er hat mir gefallen, aber mit der Geburt meines Kindes fing eine andere Aera an in meinem Leben. Ich hatte kein Problem damit finanziell abhängig von meinem Mann zu sein. Ich war nie auf dieser Emanzipations- und Gleichberechtigungs-Schiene wie andere Frauen. Ich hatte nach der Geburt unserer Tochter nicht das Gefühl, mich im Berufsleben verwirklichen zu müssen. Ja, es ist keine Schande sein Kind fremdbetreuen zu lassen. Im Ausland ist das gang und gäbe. Doch es ist nicht meine Einstellung! Und das Recht dazu habe ich!! Ich finds vollkommen bekloppt mich hier entschuldigen zu müssen nur weil ich so "früh" noch keine berufstätige Mutter sein wollte. Mein Selbstwertgefühl hat absolut keinen Knacks nur weil ich "nur" Mami bin und mich nicht noch damit brüsten kann, einen Job zu haben und Kind fremdbetreuen lassen zu müssen oder zu wollen!! Nur weil es zum guten Ton gehört!
Fakt ist absolut dieser, und dies ist leider Realität, von jedem Lehrer zu bestätigen: In unserer Gesellschaft gehört es leider nun je länger je mehr zum guten Ton, dass beide Elternteile arbeiten. Ob sie müssen oder nicht, es ist it! Die Kids gibt man entweder strukturiert oder unstrukturiert ab, mal da, mal dort oder fix oder hängt ihnen einen Schlüsselbund um den Hals. Hauptsache man kann 2 x im Jahr in die Ferien düsen und vor dem Haus oder Wohnung stehen zwei gute Autos! Aber, genau diese Entwicklung ist nicht unbemerkt in unserer Gesellschaft. Nicht umsonst
gibt es einige Probleme mehr als noch vor 20 und mehr Jahren. Das hat absolut nichts mit Handy oder PC zu tun! Ein guter Freund von mir ist Schullehrer am Gymi. Er hat mir bei einem Gespräch vor ca. 2 Jahren gesagt, er merke sofort einem Schüler an ob er daheim von den Eltern betreut wird oder ob es Fremdbetreuung ist (nicht innerfamiliäre). Und interessanter Weise hat man mitunter genau mit diesen Kids mehr Probleme. Eine andere Freudin von mir ist Schulleiterin an einer Primarschule und auch sie sagt in etwa etwas sehr ähnliches. Den auswärtige Kinderbetreuung ist sehr sehr teuer, das wissen wir hier alle. Ob Krippe oder Tagesmütter, es ist Geld, gutes Geld dass da weg fliesst!
Ich bin gerne für meine Bohne da, gehe gerne mit ihr in die Badi oder Schlittschuhlaufen oder oder oder. Ich brauche keine teuren Esprit-Klamotten oder 1 x die Woche auswärts essen etc. etc. Die Palette ist lang.
Unsere Eltern waren noch für uns da, jedenfalls bei meinem Jahrgang. Und das war bestimmt nicht schlecht! Ich empfinde diese Entwicklung als eine neumoderne Mode weil man ja schon fast doof angeguckt wird wenn man zu Hause bleibt bei den Kids. Ach herrjee, muss die ein langweiliges Leben ohne auswärtigen Job!
Hallo? Nein, ich empfinde es gar nicht so. Ich bin sehr sehr gerne für mein Kind da und deswegen nicht besser oder schlechter als eine berufstätige Mutter. Ich bin ich und stehe dazu. Ich urteile auch nicht über berufstätige Mütter dass sie arbeiten gehen wollen ohne es eigentlich zu müssen. Ich habe mich immer für mich dafür eingesetzt, entweder Beruf oder Familie.
Was ich aber nicht verstehe dass man eine Familie gründet wenn das Geld nicht reicht und dann arbeiten gehen muss und seine Kids auswärts betreuen lassen muss. Innerfamiliär geht das eigentlich selten. Sowas verstehe ich tatsächlich nicht. Aber auch darüber würde ich nie mit einer Mutter streiten.
Nun hat sich mein Lebensmodell verändert, ja. Leider. Ich habe mich vor zwei Jahren damit sehr gut abgefunden alleinerziehendes Mami zu sein.
Und ich habe mich auch damit abgefunden, jetzt arbeiten zu gehen und mein Kind in Gottes Namen fremdbetreuen lassen zu müssen. Aber es ist nicht das wo ich mir für meine Tochter gewünscht hätte. Und dazu stehe ich!
Ich wünschte mir, es gäbe wieder mehr Mütter die stolz sind "nur" Mami zu sein. Die wieder dazu stehen können, gerne daheim zu bleiben ohne gleich angefeindet zu werden.
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Früher® war alles besser™.

Aber was mich wirklich mal interessieren würde. Du schreibst hier durchaus eindringlich, wie gern du Hausfrau und "nur" Mutter bist. Ist ja auch OK, jeder soll leben wie er will. Aber wie passt das zu der Aussage

"Nachweislich wollte ich während unserer Ehezeit wieder arbeiten....mein Noch-Ehemann hat sich damals quergestellt und dies absolut nicht befürwortet. Im Gegenteil, er hat mir damals noch Steine in den Weg gelegt.
[...] b) mein Mann damals auch gemotzt hat er möchte nicht eine beruftstätige Mutter für seine Tochter haben!"

Was denn nun? Wolltest du oder nicht? Mir kommt das ganze sehr widersprüchlich rüber, und ich denke, es geht nicht nur mir so.

Zum Rest: So wie du nicht verurteilt werden willst, eine Vollzeitmama zu sein, solltest du auch andere Leute nicht verurteilen, die Vollzeit arbeiten gehen mit Kind. Heutzutage kann es sich kaum einer sich finanziell erlauben, denn: früher war auch alles finanzierbarer. Das hat vorerst nichts mit 2 dicken Autos oder Urlaub zu tun.

Darüber hinaus haben Menschen vielleicht auf einen Spass daran, es zu tun. Diese Leute haben es genauso wenig verdient, angefeindet zu werden, wie du es für dich selbst forderst. Und bezüglich der guten alten Zeiten: Da war auch nicht alles toll.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Larissa

Sorry, wenn meine Zeilen Dich so angegriffen haben.

Du hast mein vollstes Verständnis, wenn Du Vollzeitmami sein willst. Das war ich auch und voller Überzeugung.

Nur komme ich nicht ganz klar mit einigen Aussagen so wie es Zanilla schreibt... :?:

Nichts für ungut!
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
larissa
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Beitrag von larissa »

@ Zanilla
Ja, da hast Du ganz recht. Es ist in der Tat widersprüchlich!
Ich hatte meinen Job bei der Geburt aufgegeben und war happy.
Doch dann wurde ich vom alten Arbeitgeber angefragt und bin da wieder eingestiegen weil Not am Mann war, zur Ueberbrückung bis neuer Buchhalter kam. Dann war das Thema wieder für mich erledigt. Doch dann wurde ich krank, musste operiert werden und vieles hatte sich verändert. Mein Mann wollte auch dass ich eigentlich daheim bleibe, er hat mich nicht unterstützt doch ewigs kamen die kleinen Seitenhiebe so von wegen Mütter haben ein schönes Leben, können den ganzen Tag in die Badi in der Sonne braten, können Kaffee trinken gehen so lange und wann sie wollen etc. etc. Und nach einiger Zeit hatte ich die Faxen dicke und mich wieder beworben weil ich merkte, es würde mir auch gut tun wieder unters Arbeitsvolk zu gehen. Das wäre aber eher hobby-mässig gewesen und nicht für den Lebensunterhalt. Doch dann kam mein Noch-Göga und fand das überhaupt nicht lustig da er ja samstags hätte unserer Tochter gucken müssen da ich bei Ikea nen Job hätte haben können für an die Kasse. Und plötzlich war es vorbei mit den doofen Sprüchen.
So habe ich dieses halb-leidenschaftliche Vorhaben wieder begraben und mich wirklich nur noch um Familie, Haus und Hund mit Katze gekümmert.
Bis es dann wohl vom Schicksal her anders gewollt war.

doch, früher war vieles besser! Das zeigen auch einige Firmen die bis zum geht nicht mehr umstrukturieren und zu guter letzt doch wieder am Anfang ankommen.
Entwicklungen sind gut und nötig, aber noch lange nicht immer besser.

Es war sicherlich nicht einfach für die Frauen wenn sie nen bösen Mann daheim hatten und nichts gelernt hatten. Doch früher fand man auch ohne Lehrstelle immer einen Job. Heute muss man mit 20 Jahren schon fast Akademiker sein um noch nen Job zu bekommen. Ich werde meine Tochter zur Selbständigkeit erziehen auch wenn ich etwas eine Gluggere bin (wohl durch den besiegten Krebs der ausbrach als die Kleine 2 Monate alt war und ich Angst hatte, mein Kind zurückzulassen). Sie soll mal stolz auf mich sein können dass ich es doch geschafft habe, zwangsläufig, zugegeben, berufstätige Mutter sein zu können. Vielleicht ist diese Erfahrung Wegweisend für ihr Leben. Mein Vater wollte auch nie dass meine Mam arbeiten geht und ich war deswegen nicht unglücklich jemanden beim Mittagessen zu haben der nur für mich da war. So wollte ich es auch meiner Tochter weitergeben. Ja nu....hat nicht sollen sein....

Wir Frauen mit unserem Selbstverwirklichungsdrang, mit unserer Emanzipation, es funktioniert einfach nicht....daher die vielen Scheidungen, Trennungen. Die menschliche Evolution hat so etwas nicht in unseren Genen programmiert. Da herrscht immer noch das Konzept:
Mann aus Höhle, Beute jagen, erlegen, heimschleppen, geniessen. Frau in sicherer Höhe, Kidsbetreuung und Unterhalt der Liegenschaft. :lol:

Und nun hat sich dies verändert und damit kommt keiner richtig mehr klar.
Mann darf plötzlich nicht mehr Mann sein, wird angehalten den Staubsauger seinen besten Freund zu nennen, Frau will dafür im Berufsleben ihren Mann stehen, prozessiert für nen gleichberechtigten Lohn etc. etc. Es ist alles irgendwie nebst der Spur...es funktioniert nicht und wird es wohl auch nie. Denn wie ein Hai der seit Millionen von Jahren ein Jäger der Meere ist und auch bleibt, so sind auch unsere Gene programmiert auf die altmödige Rollenverteilung. Und daher wird es nicht funktionieren und Scheidungen an der Tagesordnung bleiben. Ich hoffe nur wie wohl jede Mutter von uns, unseren Kindern bleiben solche Erfahrungen erspart. Aber wir wissen leider heute und jetzt schon, dass dies unrealistisch sein wird.
zimet
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Beitrag von zimet »

:roll: :roll: :roll: :roll: :roll: :roll: :roll: ups larissa

das haut mich jetzt aber vom stuhl. weisst du eigentlich wie ALT deine sogenannte rollenverteilung ist?? genau seit den 30er jahren...also ein eher junges modell. denn überleg mal wie's so war in den hundert jahren davor?

viele bauernhöfe, die frau hat selbstverständlich mitgearbeitet - die kinder liefen so quasi nebenher und mussten ganz schön früh ran..nein nicht in die musikstunde, auf den acker!!! oder den stall

industrie
frauen mussten zu extrem niedrigen löhnen (auch männer!) in die fabriken, um überhaupt als familie zu überleben - auch wenn das brot nur 20 rappen kostete!! die kinder? nun ja die blieben vielleicht wenn sie glück hatten bei den grosseltern, grosstanten oder ähnlichem - ansonsten mussten die grossen auf die kleinen aufpassen....gute heile welt

usw usf deine rollenverteilung gab es nur in der oberschicht......und oha... :lol: da wars dann nicht die mama sondern die nanny, die die kleinen hätschelte und abends vielleicht für einen kuss der mama brachte...stillen war damals übrigens absolut verpönt - in den besseren kreisen selbstverständlich, andere konnten sich eine amme nicht leisten!!!

du leitest dein rollenbild also aus ca. 60 jahren ab - im gegensatz zu all den hunderten/tausenden jahren davor...und noch ein kleiner hinweis; ich hatte auch 7 jahre ein kind - meine ging aber ganz bewusst an 2 tagen in die krippe; das soziale verhalten und verständnis wird da enorm geschult und schadet grad garniemandem, heute ist meine grosse eine tolle junge frau und auf einem guten weg in die zukunft - krippe oder fremdbetreuung ist also mitnichten der grund für unsere heutige situation!

und ein wort zur "kleinfamilie": woher glaubst du kommen all die egoisten, die nicht mal in der lage sind für die nächsten angehörigen da zu sein....thema krippe versus altersheim...gäbe auch noch viel zu diskutieren!

ich möchte dir noch einen gedanken mitgeben; die heutige jugend ist nicht schlechter oder besser als frühere - einfach anders. es gibt da so einen wunderbaren satz, von wegen die jugend sei wirklich schrecklich, versoffen, verschläft den tag usw usf...jeder der das hört, denke ja genau...weisst du dass dieser spruch aus dem alten rom ist???????? toll oder? das erleichtert enorm finde ich :wink: :wink: :wink:

so noch ein letztes; erlaube deiner tochter eine mutter, die mit freude und ohne schlechtes gewissen berufstätig ist :P und ihr werdet es in ca. 10 jahren viel viel einfacher haben euch von einander zu lösen 8) :lol: :lol: :lol: :lol:
unsere patchworkdecke verfilzt immer mehr und wir geniessen es sehr, auch wenn die Grosse nun eigene Wege geht...Mutterherz lass los ;-)
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Nin
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Beitrag von Nin »

larissa hat geschrieben:Fakt ist absolut dieser, und dies ist leider Realität, von jedem Lehrer zu bestätigen: In unserer Gesellschaft gehört es leider nun je länger je mehr zum guten Ton, dass beide Elternteile arbeiten.
Nicht umsonst gibt es einige Probleme mehr als noch vor 20 und mehr Jahren. Das hat absolut nichts mit Handy oder PC zu tun!
Ein guter Freund von mir ist Schullehrer am Gymi. Er hat mir bei einem Gespräch vor ca. 2 Jahren gesagt, er merke sofort einem Schüler an ob er daheim von den Eltern betreut wird oder ob es Fremdbetreuung ist (nicht innerfamiliäre). Und interessanter Weise hat man mitunter genau mit diesen Kids mehr Probleme.
Ich bin seit zwanzig Jahren Lehrerin - habe noch im Studium angefangen - und kann keine der gesagten Aussagen auch nur ansatzweise bestätigen!. Ich hatte letztes Jahr hingegen massive Probleme mit dem Sohn einer "perfekten" zu Hause Mami, die ihren Sohn kaum atmen liess. Soll ich davon jetzt eine Regel ableiten? So anmassend bin ich nicht.
Ich urteile auch nicht über berufstätige Mütter dass sie arbeiten gehen wollen ohne es eigentlich zu müssen.
Doch, das tust du.
Schon das Zitat von oben belegt das. Willst du mehr?
man darf sich wohl nicht mehr wirklich wundern wieso unsere Gesellschaft langsam am verwahrlosen ist weil überall Schlüsselkinder rumdüsen...
Tu das, wenn du willst, aber dann steh dazu.


Das, was zimet sagt, ist historisch richtig (ich bin zufällig Geschichtslehrerin). Die Tatsache , dass Frauen nicht arbeiten und sich selbst um ihre Kinder kümmern ist eine historische Ausnahmesituation. Mir hat dabei das Buch "Wieviel Mutter braucht der Mensch" von Herrad Schenk sehr die Augen geöffnet. Meine Mutter blieb zu Hause bei uns - sie bereut es bis heute und wir (ihre Kinder!) auch. Dabei ist sie eine Super Mami und jetzt auch Oma, gar nicht gluckig - trotzdem hätten wir ihr einfach mehr Freiheit und Selbstverwirklichung gewünscht!
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
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Beitrag von tarzan »

ich kann da zwar nicht ganz mitreden, aber ich denke bei einem Einzelkind schadet der Kontakt zu andern Kindern gar nicht. Ich denke sogar, dass es förderlich und gut ist, besonders fürs Einzelkind, und von denen gibts immer mehr hier, sein Kind in eine Krippe zu tun. Vorausgesetzt die Krippe ist gut.

Aber mit 7 ist die Krippenzeit vorbei, dass sind dann eher andere Einrichtungen wie Mittagstisch, Robi usw.
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larissa
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Beitrag von larissa »

@ Zimet
Du magst in einigem Recht haben. Doch den mit den Bauernhöfen vergiss mal ganz schnell; genau das ist ja top! Du kannst daheim arbeiten und die Kids düsen derweil im Galopp durch den Schweinedreck :lol:

Und auch die Ammen waren auf der Burg zugegen und nicht im Nachbardorf. Es fand alles innerhalb weniger Meter statt.

Dieses Krippenzeugs wo die Kids am Morgen hingekarrt werden und irgendwann im Laufe des Tages oder erst gegen Abend wieder geholt werden ist ziemlich neu und gerade in der Schweiz erst am Aufbau (da nicht staatlich). Schweden und Island sind uns da schon Jahre voraus.

Ich wohne im Kt. Zürich, sehr idyllisch gelegen. Aber im ganzen Dorf gibt es keine Tagesmutter und auch keine Krippe! Da stehste dann da....sogar meine Nachbarin, eine Einheimische, findet keine Tagesmutter. Es ist nämlich gar nicht sooo einfach eine Tagesmami zu finden und Krippen sind einfach sehr teuer.

Aber ich stehe dazu, ich finds nicht gut! Unsere junge Generation ist nicht schlechter als wir es früher sind, sie haben nur ganz andere Probleme als wir sie hatten. Und die kommen nicht von ungefähr. Markenklamotten müssen her, Töfflis, Handys, Zigaretten etc. Der Lebensstandart ist enorm gestiegen resp. die Erwartungen. Der Druck, immer mehr, immer besser ist einfach da....

Ja, Kinderkrippe ist nichts schlechtes aber daheim bei Mami auch nicht!
Es ist pro, es ist contra. Ich bin halt einfach altmödig und stehe dazu. :lol:

Jaja, die Ablösung, die kommt bestimmt und ich glaube doch von mir sagen zu können, es wird nicht einfach doch ich lasse sie gerne in die grosse weite Welt ziehen. Ich bin ne Gluggere für vielleicht 18 Jahre, danach bin ich aber auch ganz gerne wieder für mich da. So ein kleinwenig Ego habe ich doch noch. Aber ich habe dieses Kind gewollt und bewusst vieles dafür hergegeben, ich vermisse und bereue nichts und freue mich auch wieder zu gegebener Zeit auf neue Freiheiten. Aber bis dahin bin ich gerne Mami und Gluggere. Sie wehrt sich schon wenn es des Guten zuviel ist. :)

Eben, es gib keine Modelle die passen oder stimmen...ich finde einfach, die neue Evolution à la Frau wird nicht funktionieren...Mann kommt damit nicht zurecht. Und das ist und bleibt Fakt. Wir Frauen sind viel zu stark, zu selbständig und wir erziehen unsere Kinder auch so. Mütter erziehen ihre Mädchen zu selbständigen jungen Frauen mit viel Liebe und Hingabe. Aber die Männer wollen betüdelt werden, chauffiert und bewundert. Sie wollen Wertschätzung haben wenn sie abends nach Hause kommen ohne Beute aber Ende des Monats mit Lohn. Ich sehe es immer wieder woran schlussendlich Ehen zerbrochen sind....in 8 von 10 Fällen war es immer das Gleiche. So auch bei mir. Frau zu stark, zu selbständig, zuwenig Wertschätzung daheim, Kind stand im Vordergrund, Mann neigte im fremden Revieren zu jagen weil Beute da ja so verlockend war... :wink: etc. etc.

Tja....wie auch immer...es ist so wie es ist, gel.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

ich sehe die Problematik beim Zerbrechen der Ehen woanders.
Die Ansprüche gegenseitig sind oft viel zu hoch. Man will Familie und doch auf so wenig wie möglich verzichten. Ich denke da an Mann und Frau.

Kommt ein Kind, verändert das, damit sind viele überfordert. Sie haben sich das Kinder haben ganz anders vorgestellt.
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Beitrag von larissa »

@ Nin
Sorry, tut mir leid, aber anscheinend gibt es da verschiedene Erfahrungsberichte der Lehrer. Die beiden in meinem privaten Umkreis deckten sich mit meinen Ansichten. Und gerade vorgestern hatte ich ein Uebertrittsgespräch meiner Tochter und oho....diese Lehrerin hatte auch sehr ähnliche Ansichten und auch solche Schlüsselkind-Erfahrungen gemacht.

naja...

Wieso hat sich denn Deine Mutter nicht (mehr) selbstverwirklicht?
Nein, es geht mich nichts an. Es ist wie es ist, vorallem nicht mehr zu ändern und nun soll sie ihre Freiheiten geniessen und ab und zu ihre Enkelkinder. :)
aisha

Beitrag von aisha »

wo liegt dein wirkliches Problem larissa? du widersprichst dir irgendwie andauernd!
einerseits legst du absoluten Wert auf das Vollzeitmami, andererseits bist du total unzufrieden.
Welchem Druck bist du ausgesetzt, dass du deine Stellung so vehement verteidigen musst? Ich habe den eindruck, als müssest du dich ausschliesslich für deine Position rechtfertigen. Und so wie du deinen Ex beschreibst, ist er ja offenbar bereit zu verhandeln, oder?
Was willst du, den Fünfer und das Weggli?

Irgendwie passsen viele Dinge in deinen Beschreibungen nicht zusammen. Es klingt für mich als seist du sehr unzufrieden mit dir selbst!

sorry meine Direktheit.
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Nin
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Beitrag von Nin »

larissa hat geschrieben:@ Nin
Sorry, tut mir leid, aber anscheinend gibt es da verschiedene Erfahrungsberichte der Lehrer. Die beiden in meinem privaten Umkreis deckten sich mit meinen Ansichten. Und gerade vorgestern hatte ich ein Uebertrittsgespräch meiner Tochter und oho....diese Lehrerin hatte auch sehr ähnliche Ansichten und auch solche Schlüsselkind-Erfahrungen gemacht.
Sicherlich decken sich ihre Ansichten mit deinen, weil du dir solche Gesprächspersonen suchst.

Selbstverkwirklichung mit drei Kindern, die dazu alle drei studiert haben, und nur einem Einkommen - vieles geht dann nicht... Reisen zum Beispiel ist einfach nicht. Und gewisse Dinge kann man mit Mitte 60 nicht mehr so geniessen, wie mit 30.

Amme nwaren überhaupt nicht auf der Bur gzugegen, das ist Humbug, denn dabei ging es um bürgerliche Familien und nicht ums Mittelalter - und man gab die Kinder weg. Im Mittelalter war es zum Beispiel normal, dass ein Junge mit acht jahren Knappe wurde - also wegging. Kindheit ist eine Erfindung der Moderne.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
larissa
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Beitrag von larissa »

@ Tarzan

Da hast Du absolut Recht!

Die gegenseitigen Erwartungshaltung ist enorm. Keiner will zurückstecken möchte auch dafür so wenig wie möglich aufgeben.
Das kann def. nicht funktionieren. :cry:
Und die leidtragenden sind immer unsere Kids.

Für Mütter ist aber ein Kind in der Regel der viel grössere Lebenseinschnitt. Die damit verbundenen Veränderungen greiffen viel tiefer.

Es ist nicht einfach...es wird auch nicht einfacher...
larissa
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Beitrag von larissa »

Nein, ich suche mir nicht unbedingt gleichgesinnte Gesprächspartner.
Das wäre eigentlich zu langweilig und ich scheue keine Konfliktgespräche oder andere Ansichten. Es war/ist tatsächlich Zufall. Und gerade andere Ansichten bringen mich ja weiter im Leben. Ich muss nicht mit ihnen einig sein, aber ich denke darüber nach und wäge ab...

Ich weiss nicht was Modern ist...ich finds einfach schön für meine Tochter da sein zu können und tu mich mit Fremdbetreuung einfach schwer. Das bin ich. Für andere stimmt es oder muss es stimmen, ich wollte es eigentlich vermeiden.
larissa
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Beitrag von larissa »

@ Aisha
Wie kommst Du darauf dass ich total unzufrieden sein soll?
Hast Du nicht alles durchgelesen?

Ich bin zufrieden und happy ein Vollzeitmami zu sein. Aber mein Leben hat sich einschneidend verändert und nun darf/kann ich es nicht mehr sein und dies macht mir Angst, macht mir weh, tut mir leid für meine Tochter. Sie wird sicherlich weniger Mühe haben mit Loslassen. Ich hatte andere Vorstellungen vom Familienleben und muss noch meine Einstellungen verändern damit ich eben, wie Du meinst ich sei es, nicht unglücklich werde sondern auch als arbeitendes Mami zufrieden sein kann im Bewusstsein, es schadet meiner Tochter nicht. Wie gesagt, ich bin halt altmödig.

Mein Noch-Ehemann ist sicher sehr umgänglich, doch wir müssen schon von gerichtswegen eine Lösung finden und ich will diese auch finden. Aber nicht mit dem Messer an der Kehle.
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