Frauenalimente bis wann + wieviel % wenn noch ohne Arbeit?

Ist alles richtig geregelt?
larissa
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Frauenalimente bis wann + wieviel % wenn noch ohne Arbeit?

Beitrag von larissa »

Hallo zusammen
Kurz zu meiner Geschichte: im Jahr 2007 hat sich mein Mann wegen hormonellen Störungen :? von uns getrennt. Seither bin ich alleinerziehende Mutter einer inzwischen, jetzt, 7 jährigen Tochter.

Ich bin jetzt 41 Jahre alt und habe seit der Geburt unserer Tochter, im gegenseitigen Einverständnis, nicht gearbeitet und war nur "Familienmanagerin". Ich bin also seit 7 Jahre weg vom gelernten Beruf.

Item...seit einem Jahr versuche ich intensiv wieder einen Teil-Zeit-Job zu bekommen. Ich habe das KV gemacht aber eben...es ist verdammt schwer .... :cry:

Nun hat mein Noch-Ehemann einen Anwalt kontaktiert und der hat ne Scheidungsvereinbarung aufgesetzt.
Darin werden mir ab 1.1.11, also in einem halben Jahr, einfach SFr. 1100.-/Monat abgezogen weil man davon ausgeht, ich könne sicherlich 40% arbeiten!

Ja, das ist sicher so, doch zuerst muss ich mal endlich einen Job finden!
Mein Noch-Ehemann weiss das dass es in der wirtschaftlichen Situation momentan sehr schwer ist.
Jetzt bin ich mit dieser Klausel nicht einverstanden und werde natürlich mit meinem Noch-Ehemann darüber reden. Ob er einsichtig ist weiss ich nicht.

Meine Frage: wo finde ich den Link im Internet (habe vergeblich stundenlang gesucht) wo ich diese Bundesrechtsregelung finde dass eine Vollzeitmutter die nie gearbeitet hat seit Geburt des Kindes gesetzlich erst ab dem vollendeten 10. Lebensjahr zu 50% angehalten werden kann zu arbeiten?

Versteht mich nicht falsch, ich möchte und werde wieder arbeiten gehen. Ich habe nachweislich dutzende von Bewerbungsabsagen auf meinem Pult liegen von den letzten 15 Monaten. Ich bemühe mich und werde nun wohl auch noch Weiterbildungen machen müssen damit sich meine Chancen erhöhen. Aber ich möchte meinem Noch-Ehemann den Link zeigen können, dass der Vorschlag von seinem Anwalt zu krass ist, er so einen unnötigen Druch aufsetzt und das Ganze vor Gericht wohl eh nicht stand halten würde, denn ich will ja keine Kampfscheidung. Aber ich bin nun halt einfach noch auf diese Frauenalimente angewiesen und mein Noch-Ehemann nagt deswegen keinesfalls am Hungertuch.

Vielen Dank für eure Hilfe!

Lieber Gruss
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Franzie
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Beitrag von Franzie »

Hallo,
wohnst Du in der Schweiz?
Was ich dich schreiben möchte ist das Du dich (soviel ich weiss) bei der Arbeitslosenkasse anmelden kannst nach einer Scheidung. Da du einiges schrifftliches hast über deine Bemühungen, sollten sie dich unterstützen können.

Edit:
habe hier etwas gefunden:

http://www.treffpunkt-arbeit.ch/dateien ... itslos.pdf

seite 11
Zuletzt geändert von Franzie am 16.06.2010 14:14, insgesamt 1-mal geändert.
Das wichtigste ist nicht nie umzufallen, sondern immer wieder aufzustehen

Patchwork seit Juli 08. Ich habe 2 Kinder, er auch 2
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo larissa

Es ist heute übliche Gerichtspraxis, dass man mit einem Kind, welches 10 wird, eine Teilzeittätigkeit von 50% zugemutet werden kann.
Erst recht, wenn man relativ noch jung ist und eine Ausbildung hat und nur 1 Kind zu betreuen hat.
Ab Alter 16 wird eine Vollzeitätigkeit erwartet.
Die Zeiten, dass man Frauenunterhalt erhält bis das Kind 18 wird, sind def. vorbei. Es gilt das Selbstversorgerprinzip. Und die Ehe ist keine Lebensversicherung.

Du kannst dich beim RAV anmelden, spätestens wenn dein Unterhalt gekürzt wird. Die werden dir helfen etwas zu finden, oder eine Weiterbildung oder Umschulung finanzieren. Auch im Falle einer Trennung erhälst du Arbeitslosengelder, soweit ich weiss. Dazu schaust du am besten auf der Seite des zuständigen RAV.

Dass Du keinen Job findest, dafür kann dein Ex-Mann auch nichts.

Hast du dir mal überlegt etwas anderes zu machen ? Es muss zum einsteigen ja nicht grad der Traumjob sein, Hauptsache du hast mal was.
Oder wie wäre es mal mit temporär Arbeiten ?

Die Forderungen von deinem Mann und Anwalt sind ganz normal und heute üblich.

Viel Glück auf der Stellensuche !
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Larissa

Ich kann mich Tarzan nur anschliessen. Als ich geschieden wurde (1998) hat man gesagt, sobald das jüngere Kind (von zwei) das 12. Altersjahr erreicht, kann eine Arbeit (50%) wieder zugemutet werden.

Viel Glück auf der Arbeitssuche. Sieh es positiv: es ist auch mal gut aus dem Haus zu kommen und die anderen Qualitäten, die Du hast, in der Berufwelt zu zeigen.

Grüsse
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
larissa
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Beitrag von larissa »

Hallo Tarzan

Danke für Deine Antwort. Das ist ja alles schön und gut. Nur ist unsere Tochter erst 7 jährig und mein Noch-Ehemann und ich hatten uns damals geeinigt, dass ich im 1. Trennungsjahr zuerst mal alles ordnen soll, das Kind auffangen soll und im 2. Trennungsjahr mich bemühugen soll mit Bewerbungen. Dies habe ich nachweislich ausgiebig gemacht. Was der Anwalt will ist komplett egal, er ist nur das ausführende Instrument. Mein Mann hat jetzt einfach das Gefühl, er kann mir von heute auf morgen das Messer an die Gurgel setzten und das ist nicht fair! In der heutigen Zeit ist es einfach extrem schwer etwas zu finden, für alle, egal in welchem Beruf!
Und ich möchte nur den Link im Internet finden betreffend dieser bestimmten Bundesrechtsregelung.
larissa
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Beitrag von larissa »

Hallo Franzie

Vielen tausend Dank für Deine Hilfe!
Ich werde es durchlesen!

Lieber Gruss
larissa
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Beitrag von larissa »

Hallo Delphia

Ja, klar kann man mir das zumuten, ab 10 Jahren sowieso. Aber unsere Tocher ist erst 7 jährig geworden.
Aber es geht gar nicht darum, sondern eben wie bei Tarzan schon beschrieben: mein Mann weiss um meine Bemühungen seit gut 15 Monaten, war damit bis anhin absolut einverstanden und nun steht in den Papieren etwas anderes was ist bestimmt so nicht akzeptieren werde!
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Du schreibst ja auch, dass dies erst ab dem 1.11.11 der Fall sein wird.

Das stimmt so nicht ganz, dass es egal ist was der Anwalt möchte.
Dieser kennt sich aus mit dem Gesetz und der gängigen Gerichtspraxis.
Er macht das tag täglich und wir keine Konvention aufsetzen welche utopisch ist.

Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass dies, was dein Mann und Anwalt wünscht, nicht von weit her geholt ist.
Wie geschrieben, es ist absolut üblich, dass von einer Frau erwartet wird, wieder in ihren Beruf (oder etwas anderes) einzusteigen.
Schlussendlich ist das auch nur zu deinen Gunsten (PK usw.).

Er hat dir 2 Jahre Zeit gelassen, er hat sich an eure Abmachung gehalten.
Wieso sollte er nun nicht erwarten, dass sich langsam eine Anstellung ergibt ?

Ich hab fast den Eindruck, dass du da falsche Erwartungen hast. Wenn du noch weitere Jahre keinen Job findest, erwartest du solange Frauenalimenten ? Diese vermindern sich eh, desto älter die Tochter wird, auch wenn du im Konkubinat lebst, wirst du keinen oder nur noch geringen Unterhalt bekommen.
Und wie gesagt, du erhälst ALV-Gelder, du musst dich einfach nur anmelden.

Vielleicht sind die in Zukunft gestrichenen Gelder wieder ein Ansporn um die Stellensuche zu intensivieren...
15 Jahre Patchworkerfahrung
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Nin
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Beitrag von Nin »

Larissa, ich denke auch, du wirst auf die Frauenalimente sehr bald verzichten müssen, auch wenn euer Kind noch nicht zehn ist - und dafür musst du dich als arbeitslos melden...
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

sorry habe mich im Datum geirrt, es steht der 1.1.2011, das ist in einem halben Jahr. Gut deine Tochter ist dann 8, und geht zur Schule.
Daher sollte ein 40% Pensum drin liegen vermute ich. Aber bestimmt ab Alter 10. Das wird dann der Richter entscheiden.

Früher war es eben ab 12 eine Teilzeittätigkeit und ab Alter 18 Vollzeit.
Da ein Kind mit 17 oder 18 keine Betreuung mehr brauchen wurde das herabgestuft. Was ich auch OK finde.

Heute ist es es üblich ab Alter 10 Teilzeit und ab 16 Vollzeit.
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larissa
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Beitrag von larissa »

Lieber Tarzan

Dieser Anwalt ist jung und hat meinem Mann sogar geraten, auf das Sorgerecht für seine Tochter zu verzichten! Das sei heute gängige Praxis!
Da das Kind ja eh bei mir aufwächst. Hallo ????? Welcher Idiot von Anwalt empfiehlt das einem Vater?

Mein Mann hat mir 2 Jahre Zeit gelassen....danke....wie nett.....
Gem. Gesetzt darf ich aber noch 3 Jahre meine Tochter betreuen mit der vollen Frauenalimenten-Leistung! Wieso sollte ich also jetzt plötzlich Kürzungen akzeptieren die in einem halben Jahr schon fällig wären? Ich habe mich seit 15 Monaten regelmässig bei Dutzenden von Jobs beworben und keine Chance! Mit viel Glück und unrealistischem Optimismus werde ich in den kommenden Monaten plötzlich einen Job bekommen. Ich werde jetzt für viel Geld wohl eine Weiterbildung ins Auge fassen damit ich mehr Chancen habe.

Sorry, Tarzan, es kann ja wohl nicht sein dass Frau in gegenseitigem Einverständnis vor 7 Jahren ihren gutbezahlten Job aufgibt, für die gemeinsame Tochter da ist etc. und weil Mann in den 2. Frühling kommt und sich auf die Reise macht erwartet wird, dass in dieser schlimmen Wirtschaftslage plötzlich ein Job wie ein Segen vom Himmel fällt! Das ist komplett unrealistisch. Und...eines ist nicht zu vergessen, meinem Mann geht es finanziell gut! Auch das würde das Gericht sehen! Es ging ja die letzten beiden Jahre ja auch ohne Probleme. Es gibt keinen Grund mir so schnell den Hahn abzudrehen zumal das Gesetzt ja da eine andere Bundesrechtsregelung hat und man mit Sicherheit nicht unnötig die Fronten verhärten sollte. Wäre meine Tochter 10 Jahre alt oder nächstes Jahr 10 Jahre alt so wäre dies alles verständlich aber nicht bei einer 7 jährigen!
larissa
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Beitrag von larissa »

@ Nin

Nein, das werde ich so nicht einfach hinnehmen! Himmel Arsch und Zwirn!
Wo sind wir denn hier? Ich habe schon riesige Löcher in der PK weil ich ja eh nur Teilzeit arbeiten gehen kann und möchte um die GEMEINSAME Tochter zu betreuen. Der Vater nimmt sein Kind ja 2 x 48 Std. im Monat zu sich. Keine Stunde mehr. Was wird hier eigentlich alles von uns Frauen verlangt? Kind(er) haben, Job, Haushalt, volle Verantwortung übernehmen,
Erziehung etc. und der aus dem Staub gemachte Papa widmet sich mal grosszügig ein paar Stunden im Monat seinen Kids? Ich finde das extrem scheisse und man darf sich wohl nicht mehr wirklich wundern wieso unsere Gesellschaft langsam am verwahrlosen ist weil überall Schlüsselkinder rumdüsen...das grosse Loch in der PK ist o.k. weil ich lieber meine Tochter betreue, sie stark mache für das Leben als sie fremdbetreuen zu lassen nur damit ich stolz geschwellt unabhängig von meinem Mann sein kann. Mir tut die Abhängigkeit nicht weh, die bin ich vor 7 Jahre freiwillig für unseren kleinen Wurm gerne eingegangen und möchte jetzt einfach dieser Verantwortung Sorge tragen wenn schon der andere Elternteil dies nicht mehr für nötig hält. Zumal ja definitv keine finanziellen Engpässe seitens des Vaters zu verzeichnen sind sonst wären wir gar nie zuerst mit diesen Beträgen gerichtlich getrennt worden vor 2 Jahren! Und nun kommt so ein Winkeladvokat daher und macht ein Desaster!
tarzan
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Beitrag von tarzan »

larissa, du vermischt da komplett die Dinge.

Das eine ist Frauenunterhalt und das andere sind Sorgerecht, Betreuung der Tochter usw.

Wie geschrieben die ALV wird sich bemühen mit dir eine Lösung zu finden, die zahlen auch Weiterbildungen usw.

Auch wenn du wütend bist, du kannst deine erfolglose Stellensuche nicht deinem Mann zuschieben.

Klar habt ihr das vor 7 Jahren abgemacht, aber die Situation ist nun eine andere wie damals.

Viele arbeiten mit kleinen Kindern, auch in intakten Familien. Weil es Familien gibt, bei denen stellt sich nicht die Wahl sondern die müsse einfach.

Und ob dein Mann den 2. Frühling gespürt hat oder nicht, das interessiert niemand, die Schuldfrage wurde abgeschafft. Deine Wut auf deinen Mann nützt niemanden was.

Am besten du nimmst dir einen Anwalt und lässt dich beraten.
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Nin
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Beitrag von Nin »

Larissa, ich bin eine arbeitende, stolzgeschwellte Mama, die die Gesellschaft zum Verwahrlosen bringt... Danke für das Etikett.

Eine gängige Gerichtspraxis ist noch kein Gesetz und ich wäre mir einfach nicht sicher, dass etwas, weil es üblich ist auch Recht ist. Du magst davon halten, was du willst, das ist dein gutes Recht, es ist aber einfach vorsichtiger, sich mit der Realität auseinanderzusetzen, weil es sehr gut sein kann, dass dein Mann dir tatsächlich die Alimente kürzen oder streichen kann, so ungerecht du es findest.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Also entschuldige bitte mal, aber was ist das denn bitte? Von "uns" Frauen wird überhaupt nichts verlangt, man hat immer eine Wahl. Oder hat dein Mann gesagt, du musst zuhause bleiben? Hat jemand gesagt, du MUSST irgendwas? - Nein. Du wolltest es so haben. Also mal Butter bei die Fische.

Euer Arrangement ist nun geplatzt. Das ist bedauerlich, aber leider nicht mehr zu ändern. Was nun? Willst du deiner Tochter vorleben, wie es ist, sich auf Männerkosten ein Leben einzurichten? Möchtest du, dass sie lernt, dass eine Ehe eine Vollkaskomentalität hervorruft? Kind bekommen, der Mann wirds schon richten? Was ist denn das für eine Botschaft? Du möchtest "Verantwortung Sorge tragen"? Dann fang mal an beim Stichwort "Selbstverantwortung". Wieso nimmt der Vater das Kind nicht öfters? Weil er arbeiten muss? Und warum? Klingelts?

Fürs juristische würde ich mir einen Anwalt nehmen. An deiner Einstellung allerdings würde ich arbeiten.

Harte Worte, ich weiss. Aber diese "ich will" Mentalität regt mich auf.
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