Übermorgen habe ich Gerichtstermin. Meine Nerven beginnen zu flattern.





Wir haben beide keinen Anwalt und eigentlich geht es nur um das Haus, das wir zusammen haben. Mein Mann hat Eigenkapital drin, ich wohne mit meinen Kindern aus erster Ehe drin und bezahle Hypothek etc.
Eigentlich wäre mir am liebsten gewesen mein Mann übernimmt das Haus, doch er kann es finanziell nicht tragen und will es auch nicht haben.
Wir haben versucht das Haus zu verkaufen, zuerst auf eigene Faust und mittlerweile über einen Makler, doch leider ist das Interesse bis jetzt gleich Null.
Mein Mann möchte, dass alles so bleibt wie es ist, d.h. wir bleiben zu je 50% Miteigentümer, ich wohne im Haus und bezahle alles, er hat die zweite Doppelgarage zur freien Verfügung. Wenn ich dann mal verkaufen will wenn die Kinder ausziehen, oder er jemand findet der mit ihm zusammen das Haus übernimmt, schauen wir wieder weiter. Sein Ziel ist, dass er irgendwann sein gesamtes Eigenkapital das er reingesteckt hat wieder zurückbekommt.
Ich möchte gerne reinen Tisch machen und sämtliche Verstrickungen zwischen uns auflösen. Das heisst ich übernehme das Haus alleine und bezahle ihn mit meiner Pensionskasse aus. Dann ist ein für alle Mal alles geklärt und was immer ich später mit dem Haus machen will, ist allein meine Sache.
Ich laufe dann auch nicht Gefahr, dass er mir in den nächsten Jahren doch plötzlich das Leben wieder schwer macht, Zins für sein Geld verlangt, in seiner Garage plötzlich zu werkeln beginnt und jedes Wochenende hier ist, mir nachspioniert etc... Im Moment haben wir ein gutes Verhältnis, doch aus den Erfahrungen in der Vergangenheit trau ich ihm nicht wirklich über den Weg.
Ich bin hin und her gerissen was ich nun vor Gericht sagen soll. Die Lösung alles so lassen wie es ist ist verlockend, da wir dann schneller geschieden sind und ich die nächsten Jahre einigermassen Ruhe haben werde, die Kinder hier die Schule und Ausbildung machen können und ich dann wieder schauen kann wie's nun weitergehen soll. Aber eben, wir sind immer noch verbunden über dieses Haus und was immer ich damit tue geht ihn auch an.
Die Lösung mit der Pensionskasse lädt mir eine ziemliche Verantwortung auf den Buckel, denn meine Altersvorsorge geht flöten und von jetzt an heisst es "Gring abe u seckle", wenn ich dieses Loch wieder stopfen will. Ich traue mir das zu, arbeite gerne und sehe da auch nicht ein grosses Problem, aber trotzdem. Was, wenn mir etwas zustösst? Wenn ich krank werde? Dann sitze ich hier in meinem Haus, habe keine Infrastruktur und die Kinder sind dann wohl ausgezogen. Gut, ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber diese Gedanken mach ich mir halt schon.
Auf der anderen Seite wäre die Zeit in der die Kinder noch bei mir und in Ausbildung sind geregelt, ich muss nicht damit rechnen, hier plötzlich ausziehen zu müssen, wir hätten ein Umfeld das wirklich gut ist und wir alle kämen zur Ruhe. Ich könnte dieses Kapitel meiner zweiten Ehe endlich und endgültig abschliessen und wir könnten auf ganz neutralem Boden weitermachen.
Wie würdet Ihr entscheiden? Welchen Weg würdet Ihr einschlagen? So ganz spontan und vom "Schiff aus"?
Ich wäre froh um Eure Meinung.
Liebe Grüsse
eine sehr nervöse Val