Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefvater

Alles rund um die Partnerschaft
Kassandra79
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Re: Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefv

Beitrag von Kassandra79 »

PetraS77 hat geschrieben: Wenn was schief läuft ist es immer die Neue an Papis Seite. Wenn was gut läuft war es die Kindsmutter. Als 2. Frau habe ich praktisch die identische Verpflichtung nur die Rechte sind auf der Strecke geblieben. Ein Zahnloser Tiger irgendwie.....
Ja, genauso kommt es mir nämlich auch manchmal vor...
Aufgewachsen bin ich im Ruhrgebiet. Nach Stationen in Trier, Berlin und Hamburg bin ich seit 2 Jahren in Wien bei meinem Lieblingsmenschen. Und damit auch Stiefmutter von einem Mädchen (5) und einem Jungen (8) :applaus:
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Ria
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Re: Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefv

Beitrag von Ria »

Kassandra79 hat geschrieben:Der Punkt ist aber: Ich denke immer, dass ich mich an seiner Stelle sensibler verhalten würde. Und eben dankbarer.
Ich mache die Erfahrung, dass ich in solchen Momenten spüre, dass da eine Balance nicht stimmt. Nur trage ich dafür auch Verantwortung.
Meist ist es dann so, dass ich erkenne, vorher etwas für meinen Partner oder seine Kinder getan zu haben, ohne mir zu überlegen oder zu sagen, was meine Erwartung dafür ist. Und mir wird sie erst bewusst, wenn sie nicht erfüllt wird.
Bei uns funktioniert dann am besten, wenn wir entweder neu aushandeln, wie wir mit solchen Situationen umgehen wollen, oder dass ich einfach konkret sage, was ich mir wünsche.

Sorry, und für mich tönt da zwischen den Zeilen auch ein klein wenig Männerverachtung durch. So à la: Männer bräuchten etwas Entwicklungshilfe von uns Frauen, weil wir besser sind. :oops: Und dass da ein Mann nicht mitmacht, finde ich irgendwie verständlich. Er wäre ja blöd.
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Re: Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefv

Beitrag von Babell »

Liebe Babyone
BabyOne hat geschrieben:Liebe Babell, ich glaube, Du bist ein Mensch, der sich unheimlich viele Gedanken macht. Vielleicht manchmal zu viele? Vielleicht solltest Du auch manchmal versuchen von Deinem Mann und den alten Leuten zu lernen und nicht jedes Problem zu sezieren und zu diskutieren, sondern auch mal etwas unter den Teppich zu kehren.
Das Problem ist eben, dass ich Mühe habe, die Dinge einfach stehen zu lassen. Wenn ich es versuche, (was ich im letzten und vorletzten Jahr immer wieder versucht habe), dann meine ich, ich müsse ja schweigen um des lieben Friedens willen und im Unterbewussten verachte ich meinen Partner, weil er ja quasi die "Schuld" für mein Schweigen-müssen trägt (auch wenn er es ja nicht von mir verlangt).
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Re: Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefv

Beitrag von Babell »

Ria hat geschrieben:
Kassandra79 hat geschrieben:Der Punkt ist aber: Ich denke immer, dass ich mich an seiner Stelle sensibler verhalten würde. Und eben dankbarer.
Sorry, und für mich tönt da zwischen den Zeilen auch ein klein wenig Männerverachtung durch. So à la: Männer bräuchten etwas Entwicklungshilfe von uns Frauen, weil wir besser sind. :oops: Und dass da ein Mann nicht mitmacht, finde ich irgendwie verständlich. Er wäre ja blöd.
Das kam mir jetzt gar nicht so vor. Vielleicht eher so, dass man denkt: wenn ich der Partner mit Kindern wäre, würde ich es besser machen. Dies hatte ich auch immer mal wieder gedacht und vielleicht hätte ich es auch tatsächlich besser gemacht- vielleicht auch nicht.
Man kann es von beiden Seiten her nicht wissen: weder wie man als Mutter sein wird, und aber auch nicht, wie man sich kinderlos mit einem Partner mit Kindern arrangiert hätte, wenn man bereits Mutter ist.
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Re: Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefv

Beitrag von Buchenholz »

Der Text von Ninivé gefällt mir.

Mein Mann und ich bedanken uns doch gegenseitig oft für alles mögliche. Aber das ist einfach unsere Art der Kommunikation. Es wird nicht erwartet, es hat sich bei uns einfach so ergeben. Ev. auch, weil seine Ex-Frau wie ein Raupenpanzer die Gefühle anderer niedermetzelte und wir es in unserer Beziehung anderst, besser machen wollen.

Wir sind aber auch ein Paar, welches wirklich viel miteinander redet und die eigene Beziehung wie die anderer analysiert. Wir reden auch sehr oft über die Bedürfnisse und Wahrnehmung von Frauen und Männer.

Ich haben die letzten Tage viel über diese Diskussion nachgedacht. Und eigentlich ist es wirklich so, dass sich mein Partner bei mir bedankt. Früher war es die schwierige Scheidungssituation. Und heute präsidiert mein Mann mehrere Vereine und ist deswegen sehr oft unterwegs. Ich muss also viel auf ihn verzichten, was aber kein Problem ist für mich. Und er vergesst es nie, sich vor versammelter GV bei mir zu bedanken. Aber so ist mein Mann.

Ich stelle hier eine Frage in den Raum:
Warum wollen wir für den Einsatz der Stiefmutter verdankt werden?
Bedanken wir uns auch bei unseren Männern?
Ist das ein typisches Phänomen von uns Frauen?

Ich glaube, für Männer ist das alles einfach ein Teil der Vereinbarung und muss nicht ständig erwähnt werden.
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Re: Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefv

Beitrag von Babell »

Buchenholz hat geschrieben: Ist das ein typisches Phänomen von uns Frauen?
Ich mache die Erfahrung, dass Frauen, die in und nach den Wechseljahren sind, viel mehr Dankbarkeit fordern. Es scheint ihnen selbstverständlich.
Ist es vielleicht weil wir in jungen Jahren immer bereit sind, in der Liebe zu geben ohne Gegenerwartung und das dann irgendwann ins Gegenteil kehrt? Weil in jungen Jahren der dahinterliegende Wunsch unserer Natur der ist, einem Mann zu gefallen, damit der Nachwuchs/die Erhaltung der Spezies gewährleistet ist? Wenn die Wechseljahre kommen, fällt dieses biologische Programm ja weg.

Ich weiss es nicht, merke aber bei älteren Frauen, dass sie sich manchmal sehr wichtig nehmen oder zumindest so tun als ob. Sie haben ja schon viel mehr Lebenserfahrung und möchten deshalb dass man das auch anerkennt und sind auch disziplinierter und unflexibler. Einfach perfekte Frauen, die alles im Griff haben. Aber für die jungen Leute ist jemand, der sie versucht zu verstehen besser. Diese Erfahrung mache ich mit den Menschen in meinem Arbeitsumfeld. Die jüngeren kommen immer wieder zu mir um sich anzuvertrauen. Sie wissen, dass ich selber noch nicht genug gefestigt bin in meinem Leben und selber noch mittendrin mit allen Schwierigkeiten stecke. Vielleicht macht einen das auch nachgieber: wenn man selber noch nicht ein Leben führt, das einfach so super gut läuft, sondern ziemlich viele Baustellen hat. Wenn man keine Baustellen mehr hat, denkt man vielleicht, die anderen sollen sich bei mir für das oder jenes bedanken, denn ich habe ja die Lebenserfahrung?

Später, wenn die Frauen gebrechlich werden, sind sie wiederum sehr verletzlich und verständnisvoll.
Allerdings finde ich, dass man gerade ganz alten Frauen wirklich Wertschätzung und Respekt entgegen bringen sollte! Sie haben so viel erlebt und sind so oft untendurch gegangen! Meistens mehrere Kinder zur Welt gebracht oder unter ihrer Kinderlosigkeit gelitten. Nun alt und gebrechlich und jeder Moment könnte der letzte sein. Ich finde, für dieses Alter sollten wir jüngeren unseren Respekt aufbringen und einfach dankbar sein, wenn sie uns etwas von Früher erzählen. Es ist so wertvoll, was sie uns weiter geben.
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Re: Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefv

Beitrag von Dornenvogel »

also ich bin wohl so eine typische Frau in den Wechseljahren und musste über deinen Text etwas schmunzeln babell!

ich glaube nicht, dass ich mehr Dankbarkeit fordere und ich bin definitv auch nicht unflexibel! Im Gegenteil. Tatsache ist, dass ich niemandem mehr etwas beweisen muss, weder meinen Kindern noch meinem Umfeld. Ich bin allem gegenüber distanzierter und schaue vieles aus veschiedenen Perspektiven an, dies eben gerade wegen meiner Lebenserfahrung.

Und ich arbeite in einem Beruf und in einer Firma, wo eben genau langjährige Berufserfahrung, Ruhe, Wissen und Diplomatie gefragt wird.

ich weiss, dass man älteren Mitarbeitern gerne Sturheit nachsagt und sie seien nicht mehr up to date. Das mag in gewissen Branchen und auf die ein oder andere Person durchaus zutreffen, dafür profitieren die "Jungen" aber von der Erfahrung von uns "Alten".

ich fühle mich als Frau in den Wechseljahren sehr wohl! Und ich weiss von meiner Stieftochter, dass sie ebenfalls nicht umgehen kann mit meiner halt leider vorhandenen Lebenserfahrung.
Wir älteren haben die gleichen Prozesse durchgemacht wie ihr Jungen jetzt, unsere Eltern waren nur peinlich und alle über 40jährigen waren Grufties und völlig aus dem Rennen... unsere alten Grosseltern aber haben wir geliebt.
Ich nehme dir deinen Text nicht übel, vielleicht behälst du ihn und liest ihn in 20 oder 25 Jahren nochmals...

gruss von einer, die sich nicht so wichtig nimmt....
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Re: Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefv

Beitrag von tabida »

"....vielleicht behälst du ihn und liest ihn in 20 oder 25 Jahren nochmals..."
Das wäre auch mein Vorschlag.
Ich denke, was Du beschreibst Babell hängt eher von der Persönlichkeit, denn vom Alter ab.
Mich macht es eher ziemlich traurig, dass jüngere Frauen offenbar so von uns denken.
Babell
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Re: Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefv

Beitrag von Babell »

Dornenvogel hat geschrieben:also ich bin wohl so eine typische Frau in den Wechseljahren und musste über deinen Text etwas schmunzeln babell!
Sorry, das war überhaupt nicht so gemeint!! :oops: Ich schätze deine Inputs immer sehr und hätte nie gedacht, dass du überhaupt schon etwas "älter" bist. Ich wollte nicht polarisieren, ich hatte nur in der letzten Zeit manchmal so Damen erlebt, die dann so verbittert über ihre Männer oder die Männer allgemein und auch über junge Mütter so von oben herab geredet haben, dass ich mir dachte, dass denen auf ihrem Weg bis zur Menopause irgendwas gefehlt hat und sie irgendwie überheblich waren: Dankbarkeit einfordern, und wenn der andere etwas vergisst zu verdanken, dann gleich arrogant werden und Sprüche machen, bis der andere merkt, dass er hätte danke für xy sagen sollen.
tabida hat geschrieben:Ich denke, was Du beschreibst Babell hängt eher von der Persönlichkeit, denn vom Alter ab.
Ja, vielleicht liegt es schon eher am Charakter, denn am Alter, da hast du schon recht. Es ist ja auch eine Art der Kommunikation: wenn ich z.b. nicht kommuniziere, was ich will, aber fordere, dass die anderen sich bei mir bedanken oder "erspüren", was ich brauche, dann ist das ja mein Fehler, und das ist wahrscheinlich unabhängig vom Alter. Es ist wohl Zufall, dass ich dabei gleich auf Frauen in einer Lebenskrise, die eben dann im Alter der Wechseljahre waren, getroffen bin. Wahrscheinlich hätte ich eher schreiben sollen: "Frauen in einer Lebenskrise" und diese kann ja immer eintreffen, nicht nur in der Menopause.
Mich macht es eher ziemlich traurig, dass jüngere Frauen offenbar so von uns denken.
Ich glaub, ich bin gar nicht so viel jünger.. 8)
Ich frage mich ja selber immer, ob ich mal so werden könnte- da ich ja irgendwann auch in dem Alter ankomme, wo meine Mens ausbleibt und ehrlich gesagt, mir wird es dann wohl ziemlich besch... gehen: Unfruchtbarkeit, Hormonveränderung, und immer heiss haben- stelle ich mir schrecklich vor. Ich hab schon genug mit Fruchtbarkeit, Hormonveränderung und immer heiss haben! :wink:
gruss von einer, die sich nicht so wichtig nimmt....
Das macht wohl den Unterschied! :alc:
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Re: Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefv

Beitrag von Dornenvogel »

um das Thema "Dankbarkeit" nochmals aufzugreifen.... das ist keine Frage des Alters. Natürlich denke ich auch manchmal: verdammt nochmal, nun mache ich euch (Kinder,Stiefkinder, Chef, Eltern.... oder wem auch immer) dies und das und es wird einfach als selbstverständlich hingenommen... Dann nehme ich mich mal wieder an der Nase und sage mir; wem habe ICH den heute schon gedankt? Für Kleinigkeiten?
Wie oft danke ich meinem Mann, dass er zwar kaum jemals was im Haushalt mithilft, ein absoluter Chaot bezüglich Ordnung ist (was mich noch immer in Rage bringt).... er mich dafür aber wieder spontan zum Essen einlädt, Wochenendtrips plant (und bezahlt)

Ich denke, wir müssen uns selber an der Nase nehmen und uns bewusst werden, wie oft danken wir eigentlich?

Und einen besonderen Dank für den Einsatz als Stiefmutter erwarte ich genauso wenig, wie einen besonderen Dank der leiblichen Kinder.
Für die leiblichen Kindern machen wir soviel selbstverständlich, eben weil es die geliebten Kinderlein sind... warum sollen wir dann einen extra Dank für die Betreuung der Stiefkinder bekommen?

Dankbarkeit ist sowieso etwas, dass in unserer Kultur vernachlässigt wird. Vielleicht vergisst man dankbar zu sein, wenn man im Wohlstand und Ueberfluss lebt. Mit Wohlstand und Ueberfluss meine ich ein festes Dach überm Kopf, genug zu essen, fliessend sauberes Wasser, Gesundheitsversorgung und und und...
ich bin beruflich hin und wieder in der Dritten Welt unterwegs und sehe Unvorstellbares. Und es geht mir zu Herzen, wie dankbar die Menschen für Kleinigkeiten sind, die bei uns nicht mal einen Wimpernschlag wert sind... wenn ein Kind wieder laufen kann nach einer OP für läppische Fr. 50.- , die sich die Eltern niemals leisten könnten... eine Lehrerin weint vor Freude über eine Schachtel Bleistifte für ihre Klasse...

Wir jammern hier auf sehr hohem Niveau! Auch ich!
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Re: Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefv

Beitrag von BabyOne »

Dornenvogel hat geschrieben:
Dankbarkeit ist sowieso etwas, dass in unserer Kultur vernachlässigt wird. Vielleicht vergisst man dankbar zu sein, wenn man im Wohlstand und Ueberfluss lebt. Mit Wohlstand und Ueberfluss meine ich ein festes Dach überm Kopf, genug zu essen, fliessend sauberes Wasser, Gesundheitsversorgung und und und...
Da sprichst Du mir aus dem Herzen! Heutzutage ist es selbstverständlich, dass Kinder die neuesten Handys haben, jeder hat einen (oder mehrere) fast kinotauglichen riesigen Flachbildschirm-Fernseher zuhause, und jede Familie hat zwei Autos. Noch in meiner Kindheit lebte man bescheidener, und das nicht nur weil es noch keine Handys gab. Und je mehr man hat, desto weniger schätzt man jedes einzelne Ding.

Wir haben phasenweise nicht viel Geld gehabt wegen Arbeitslosigkeit und dem Unterhalt den mein Freund zahlen musste, aber ich habe immer gesagt, so lange wir eine Wohnung haben, Kleidung und genug zu essen, geht es uns doch immer noch besser als den meisten Menschen weltweit, und erst recht im Vergleich zu allen Menschen die vor uns gelebt haben. Man darf sich nicht immer nur an dem orientieren was man nicht oder weniger als andere hat, sondern auch an dem was man mehr hat.
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Re: Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefv

Beitrag von Buchenholz »

Lustig, wie sich die Diskussion auf meine Fragen entwickelt hat.

Ich bin Anfangs Wechseljahre und mache mir da gar keine Gedanken, dass ich von jungen anders behandelt würde. Ev. liegts daran, dass ich eine durchgeknallte 50igerin bin, rollend und ständig lachend unterwegs. Das passt ev. gar nicht zusammen. Ev. müsste ich mir Rastas filzen lassen, meine Kleider selber weben, damit das äussere Bild auch zu meinem Auftritt passt. *lach
Manchmal denke ich eher, dass ich mehr Lebensfreude ausstrahle, als junge Frauen. Mir scheint, die haben zuviel GNTM geschaut, zu viel über Diäten gelesen, gegelte Fingernägel. 5 kleine Waffen an der Hand. Kein Strahlen im Gesicht, kalte, abgebrühte Nichtausstrahlung.

Vorteil meines Alters: ich muss mich nicht mehr beweisen, auch nicht gegenüber Männern. Ich muss mich nicht mehr rausputzen und schminken und graue Haare verstecken. Und irgendwie kommt das gut an. Geben die Männer auch zu. Aber nur insgeheim.

Ich weiss auch nicht, warum man sich bei Frauen und Müttern mehr bedanken müsste als bei Männern.
Männer haben ja in ihrem Leben auch viel geleistet, sich ihre Gesundheit ev. noch mehr ruiniert als wir Frauen. Oder warum ist ihre Lebenserwartung weniger hoch als die von Frauen?

Nö, diese Frauenbevorzugungsdiskussion nervt mich. Vielleicht arbeite ich daher lieber mit Männern zusammen, weil die ihr Geschlecht nicht so wichtig nehmen. Da bleibt viel mehr Zeit für gute Gespräche.

So und nun gestehe ich auch, dass ich überhaupt das Leben heute viel lockerer nehme, als noch vor 20 Jahren. Zum Glück liest mein Ex-Mann nicht mit. Der würde sicher schreiben, dass er die Buchenholz ganz anders erlebte.
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Re: Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefv

Beitrag von Ria »

tolle Frau, ich seh dich gerade vor mir stehen und das zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht, danke!
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Re: Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefv

Beitrag von Dornenvogel »

ich durfte dich mal kennenlernen buchenholz... und ich finde du bist überhaupt keine durchgeknallte Person! Was du trotz deines Handicap aus deinem Leben machst, ist bewundernswert!

also ehrlich gesagt, mich stören meine grauen Haare und sie werden sauber alle 2 Monate frisch getüncht.. sie stören mich deshalb, weil ich mich nicht grau fühle, trotz meiner 52... klar ist die Haut am Bauch nicht mehr so knackig.. aber ich trage Hosengrösse 36/38, habe keine Cellulitis und keine Krampfadern... grins. Und wenn mir mal ein Mann nachschaut auf der Strasse, dann gefällt mir das insgeheim auch...nochmals grins...

Natrülich habe ich mir mit 25 niemals vorstellen können, dass man mit fürchterlichen 52 noch irgendeine Daseinsberechtigung hat.. aber das ist ja das Gute, man wächst in alles hinein. Ich fühle mich wohl in meinem Körper, auch wenn ich nicht mehr bauchfrei tragen kann (was ich eh nie tat)... ich brauche keine Angst vor ungewollter Schwangerschaft zu haben, ich kann abends ausgehen und brauche keinen Babysitter ich muss mich im Job nicht mehr hocharbeiten und beweisen....

Jedes Lebensalter hat wohl seine schönen und weniger schönen Seiten. Aber man wächst ja hinein, es kommt nicht von einem Tag auf den anderen.

Und ehrlich gesagt muss ich immer wieder mal grinsen, wenn sich die jungen Damen mit möglichst hoch erhobenem Kopf und arroganter Ignoranz durch die Strassen bewegen... ich erlebe das bei meiner Stieftochter. Noch mit 23 meint sie, dass arrogantes Auftreten cool sei....(ich lache dann immer auf den Stockzähnen)

Nun sind wir komplett vom ursprünglichen Thema abgewichen und reden hier über Wechseljahre....
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Re: Dankbarkeit für den Einsatz der Stiefmutter / des Stiefv

Beitrag von Dornenvogel »

PS: ich frage manchmal meinen Mann, ob ihn die jungen Damen mit ihren Luxusbodys nicht antörnen? Seine Antwort: viel zu anstrengend, er habe höchstens wohlwollende väterliche Gefühle....
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