Geben und Nehmen

Alles rund um die Partnerschaft
carlotta37
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1089
Registriert: 29.10.2007 15:45

Geben und Nehmen

Beitrag von carlotta37 »

Ihr Lieben,

im Grunde beschäftigt mich dieses Thema seit Jahren....es wird nur immer deutlicher, um was es geht....

Der Neuanfang mit meinem Freund ist im Herbst gescheitert, zur Zeit probieren wir es mit Freundschaft. Es scheint sehr schwierig, sich ganz voneinander zu lösen....aber die Details dazu sind hier auch jetzt nicht wichtig.

Ein Jahr vorher hatten wir mit viel Energie und grossen Vorsätzen einen Neuanfang begonnen. Dabei war klar, dass sich langfristig auch an der äusseren Form unserer Beziehung etwas ändern muss in Richtung gemeinsames Wohnen. Im Laufe des Jahres haben wir uns dann intensiv damit beschäftigt, wie das aussehen könnte, zum Teil recht konkret. Besonders mein Freund wollte so genau wie möglich wissen und planen, auf was er sich einlässt. Dabei kam ein Thema immer wieder zur Sprache: er hätte mehr geben müssen, mehr investieren müssen, sein Leben hätte sich entscheidender verändert als meines.
Das hat ihm Angst gemacht. Er hat angefangen, an der Stelle an der Veränderungen besonders gut sichtbar werden, detailliert zu rechnen: wieviel würde er finanziell zum Haushalt beitragen? Wer zahlt die Billag - denn er lebt jetzt ohne Fernseher. Und so weiter....

Für mich war das eine ganz merkwürdige Situation. Ich möchte ja nicht, dass jemand meinetwegen irgendwelche Opfer bringt....Aber in unserem Fall ist er nunmal kinderlos und ich bringen drei Jugendliche mit. Es ergibt sich automatisch, dass die das Leben mit prägen und das für ihn eine grössere Veränderung bedeutet hätte. Es kam mir plötzlcih vor, als würde ich von jemandem verlangen, dass er sich uns unterordnet. Ich habe mich immer schlechter gefühlt dabei....(konkret hätten natürlich auch die Kids und ich uns ihm angepasst und ich finde, in so einer Konstellation entscheiden sowieso die beiden Erwachsenen gemeinsam und die Kinder dürfen in dem Rahmen, in dem sie Mitverantwortung tragen, auch mitreden. Aber es bleibt eben doch ein Fakt, dass die Veränderung von Single zu Grossfamilie grösser ist als die von Grossfamilie als AE zu Grossfamilie mit Partner).

Inzwischen muss ich mir eingestehen: es stimmt. Ein Mann, der mit mir leben will, muss auch investieren. Ich habe bei 100% Job und drei Kindern nur dann emotional und zeitlich Reserven, wenn die Partnerschaft auch Entlastung bedeutet. Oder anders ausgedrückt: wenn es eine Partnerschaft ist, in der man die Lasten des Alltags gemeinsam trägt. Wie das konkret aussieht, hängt von den Lebensumständen und Möglichkeiten der Beteiligten ab.

Im Patchwork gibt es ja unendlich viele Konstellationen und ebenso viele Lösungen zur Organisation des Zusammenlebens. Im Umfeld sehe ich, dass es keine Rezepte gibt. Fair und richtig ist das, was die betreffende Familie so empfindet und miteinander aufgebaut und ausgehandelt hat.
Aber ich sehe einige solcher Familien, in der der eine Partner mindestens zu Beginn der Beziehung der "Hilfsbedürftigere" war. Besonders Mütter mit kleinen Kindern, die noch nicht voll arbeiten und finanziell nicht gut gestellt sind, wurden oft vom neuen Partner unterstützt. Oder aktuell bringt sich der kinderlose neue Partner meiner Freundin sehr aktiv in der Erziehung ihrer Söhne ein und trägt auch finanziell bei. Für sie eine echte Entlastung, die aber auch Raum schafft für die Beziehung und seine Bedürfnisse (z.B: nach einem vollen Arbeitstag, Haushalt, Kindern...wer hat da noch wirklich Energie für Ausgang mit dem Freund?? Hätte sie genauso wenig wie ich. Wenn der sich aber einbringt, die Hausaufgaben mit einem Kind schon gemacht hat, beim Kochen hilft, während sie schnell nochmal durchsaugt....dann ist doch einfach mehr Zeit für den gemeinsamen Abend!).

Mein Freund hatte genau davor immer Angst: dass sein Leben dann zu kurz kommt, dass er sich ja fr Kinder engagieren müsste, die nicht seine sind und deren Vater seine Verpflichtungen nicht wahrnimmt. Und mir fällt es inzwischen total schwer, mich in der Rolle der "Unterlegenen" zu sehen. Ich komme ja prima allein zurecht, schaffe alles seit vielen Jahren!

Ich frage mich, wie geht ihr damit um, und zwar gerade die unter euch, die in einer ähnlichen Situation waren: d.h. in einer Beziehung, in der die beiden Partner nicht gleich gestellt waren (meine hier nicht explizit den Lohn, sondern auch kinderloser Partner oder mit nur einem Wochenendkind mit Partnerin mit mehreren Kids etc.).

Ich habe im Moment das Gefühl, wenn überhaupt, könnte ich mich nur noch auf eine Beziehung einlassen, in der der Mann alleinerziehender Vater ist oder sonst irgendwie auch auf mich angewiesen wäre im Alltag...oder ich warte, bis meine Kinder ausser Haus sind....
Das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen, weil der andere etwas geben müsste, das er nicht gern gibt....das möchte ich nie wieder haben. Es tut dem Selbstwertgefühl gar nicht gut....
Benutzeravatar
Ria
Moderatorin
Moderatorin
Beiträge: 537
Registriert: 20.03.2010 07:41
Wohnort: Stäfa
Kontaktdaten:

Re: Geben und Nehmen

Beitrag von Ria »

Liebe carlotta

Ich kann dir zwar nicht aus eigener Erfahrung berichten, (mein Mann hatte auch drei Kinder, die ich betreute und so meinen Beitrag auch für ihn leisten konnte, währenddem er mehr finanzielle Verantwortung übernommen hat).

Aber ich wollte dir schreiben, dass ich deine Gedanken total gut verstehen und nachvollziehen kann.
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
http://www.coacheria.ch
Buchenholz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1109
Registriert: 15.03.2009 17:14

Re: Geben und Nehmen

Beitrag von Buchenholz »

Oh je Carlotta, das stimmt mich jetzt echt traurig, dies zu lesen. Ich hatte so die Hoffnung, es würde jetzt klappen bei euch.

Mein Mann hat ja auch Kinder. Da der Kontakt inzwischen aber so selten ist, fühlt es sich bald so an, als dass er keine hätte.
Wenn ich deinen Text lese über die Haltung von deinem Freund gegenüber eurer Familie und den Kindern, dann könnte man meinen, mit Kindern zu leben sei nur Arbeit und Aufwand. Klar muss man jahrelang nur säen. Aber irgendwann kann man ernten.

Mein Mann schätzt es heute sehr, dass er in unserem Patchwork zwei Personen hat, die mit ihm den Alltag teilen. Mit meiner Tochter zum Beispiel verbindet er die Leidenschaft zu gewisser Literatur und zur Geschichte. Oder wenn ich mal keine Zeit habe, ihn zu einem Ausflug zu begleiten, dann geht sie mit.
Dank Whatsup können wir auch delegieren, wer den Einkauf macht und ev. das Nachtessen zubereitet, damit alles auf dem Tisch steht, was praktisch ist, wenn einer nach dem Essen noch einen Termin hat. Wir funktionieren also als Gemeinschaft und nicht mehr als Eltern und Kind.
Meine Tochter macht auch viel in der Haushaltung, übernimmt die Wäsche und putzt am freien Nachmittag die Wohnung. Mein Mann schätzt das sehr. Das spart uns die Putzfrau. Dafür bezahlt sie keinen Mietanteil, was sie als studierende auch nicht könnte.
Was das finanzielle anbelangt, so musste er mich nie unterstützen.


Wenn also dein Freund nur rechnet, was er geben muss und nicht, was er umgekehrt erhält, dann soll er es mit dem Patchwork bleiben lassen. Also mich würde diese Aufrechnerei extrem verletzen.
carlotta37
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1089
Registriert: 29.10.2007 15:45

Re: Geben und Nehmen

Beitrag von carlotta37 »

Ja, er hat versucht, das Leben zu berechnen...den Aufwand in finanzieller, emotionaler und zeitlicher Hinsicht für sich ganz genau auszurechnen und vorherzusehen.

Versteh mich nicht falsch, Buchenholz. Ich brauche keine finanzielle Unterstützung von einem Mann um meine Kinder zu ernähren. Aber wenn jemand einen höheren Lebensstandard wünscht, kann ich da dann eben nicht mithalten...
Wir hätten eine wirklich grosse Wohnung gebraucht (haben beruflich extrem unterschiedliche Zeiten und arbeiten beide auch viel zuhause). Er hatte nun die Vorstellung, dass er davon seinen Anteil zahlt, also eigentlich ein Fünftel. Oder aber jedenfalls erheblich viel weniger als ich, da meine Kinder und ich ja mehr Zimmer nutzen als er. DAS hätte ich mir aber so nicht leisten können.....

Ich finde, wenn man sich als Familie versteht, wäre es doch eine Möglichkeit, auszurechnen wie viel für Miete zur Verfügung steht. Einfach schauen, wieviel jeder leisten kann und das ist dann die Obergrenze. Keiner sollte davon überlastet sein!!
Aber er hat auch nie von Familie gesprochen, sondern von einer Wohngemeinschaft.......klar, wenn man es so sieht: in den WGs in denen ich während des Studiums gelebt habe, kostete auch das grössere Zimmer mehr Miete und es gab einen Putzplan und getrennte Fächer im Kühlschrank. Aber das waren auch mehr oder weniger zufällig zusammengewürfelte Zweckgemeinschaften!!!

Auch im Bezug auf Haushaltsarbeit hat er so gerechnet: wir sind ja mehr Personen als er, also müssten wir auch mehr machen. Er hat immer wieder betont, dass er ja dann sonst die Krümmel der Kinder wegwischen müsste....

Im Nachhinein glaube ich, dass viel Angst dabei war, sich gegen die Übermacht von Frau mit drei Jugendlichen nicht durchsetzen zu können. Aber trotzdem....

Es hat mich verletzt und tut es noch.....und ich komme nicht ganz von dem Bild los, dass eine Frau mit drei Kindern nur eine Zumutung ist für einen Mann und ich mir eine Beziehung gar nicht mehr wirklich zutraue....
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Re: Geben und Nehmen

Beitrag von Babell »

carlotta37 hat geschrieben:und ich komme nicht ganz von dem Bild los, dass eine Frau mit drei Kindern nur eine Zumutung ist für einen Mann und ich mir eine Beziehung gar nicht mehr wirklich zutraue....
wir sind doch alle mehr oder weniger eine Zumutung für den Partner- ob Kinder oder nicht. :wink: Eine Kollegin, die selber Kinder hat und sich gerne in Belange von anderen einmischt (sie meint es gut damit), hat ausgerechnet einen kinderlosen Partner. Da dachte ich mir, gerade die hätte doch mit einem Vater mit einer mühsamen Ex und schwierigen Stiefkindern ihr grosses Los gezogen, weil sie sich da wunderbar hätte einmischen und mitmischeln können. Aber sie hat einen "langweiligen" Kinderlosen.. :wink:


Vielleicht hängt dein Freund an seiner Freiheit und will gerne eine Frau, wie du, die so unabhängig ist, keine Anforderungen stellt und ihm seine Freiheit lässt? Das hätte er mit einer kinderlosen Frau nämlich ev nicht. Die würde irgendwann Kinder von ihm wollen oder sonst etwas Verbindliches. Bei dir hat er die Gewissheit, dass du zumindest solange die Kinder zuhause leben, mit ihnen beschäftigt bist und ihn "in Ruhe lässt". :wink:
Benutzeravatar
Nin
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1009
Registriert: 12.11.2006 23:03

Re: Geben und Nehmen

Beitrag von Nin »

Liebe Carlotta, manchmal, wenn du so schreibst, geht mir ein wenig der Hut hoch!

Eine Frau mit Kindern ist keine Zumutung! Ganz im Gegenteil! Ich will nicht so weit wie der Papst gehen, der kinderlose Menschen als Egoisten bezeichnet hat, aber es stimmt schon, dass man ohne Kinder nur für sein eigenes Leben verantwortlich ist. Sobald man Kinder hat, ist das anders. Man hat mehr Verantwortung, weniger Zeit, weniger Geld, aber auch mehr Liebe im Leben. Und überhaupt: was bringt diese ganze Zeit für sich, wenn man im Endeffekt nicht dazu bereit ist, sie zu teilen, mitzuteilen, mitzugeben? Ist das nicht einfach nur unendlich traurig und leer? Welchen Sinn hat die gute Flasche Wein, die man nicht mit einem Lächeln teilt? Es tut mir leid, das mag sich wahnsinnig belehrend anhören, aber ich finde es wahnsinnig egoistisch.

Ich kann dir nur schlecht raten, weil wir in unserer Beziehung ja sehr auf Augenhöhe sind (beide zwei Kinder, Einkommen und Beruf fast gleich usw.). Ich käme mir schäbig vor, so aufzurechnen. Mein Mann könnte mir jetzt auch sagen, ich zahle weniger in die Haushaltskasse, weil deine Teenager mehr essen als ich. Und wenn jeder so denken würde? Was für eine traurige Welt, in der man nicht bereit ist, zu geben und für den Schwächeren - denn das sind die Kinder - einzustehen.

Ich denke, aber das ist ganz persönlich, ein Partner sollte die Kinder des anderen auch und vor allem als Bereicherung sehen. Die Kinder nehmen dir nicht nur etwas, was sonst dein Freund bekäme, sie geben dir auch enorm viel, ohne dass du nicht sein kannst, wer du bist. Und solange dein Freund das nicht sieht und als positiv betrachten kann, ist er, soweit ich das beurteilen kann, für eine Partnerschaft ungeeignet. Das tut mir leid, besonders, da du soviel in diese Beziehung investiert hast.

Wenn ich das so lese, frage ich mich auch, ob daher nicht die Ablehnung deiner Tochter kommt: aus dem Gefühl irgendwo immer nur ein Störfaktor im Leben zu sein - zumindest für deinen Freund.

Entschuldige im Zweifelsfalle Rechtschreibung und Satzstellung, ich bin todmüde.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
ninivé
Beiträge: 19
Registriert: 08.07.2014 08:22

Re: Geben und Nehmen

Beitrag von ninivé »

Liebe Carlotta
Dein Post stimmt mich sehr nachdenklich, weil doch einiges darin anklingt, was ich auch durchlebe - und zwar in der Position Deines früheren Partners. Ich bin kinderlos und in einer Beziehung mit einem Vater (und seinen drei Kindern). Die Situation ist insofern "komfortabler", als die Kinder nur hälftig bei uns leben und wir so die Sonntage sowie ca. 2 Abende unter der Woche für uns haben, trotzdem empfinde auch ich die Kinder oftmals eher als belastend denn als Quell der Glückseligkeit. Wenn auch auf rein emotionaler Ebene - finanziell organisieren wir uns sehr entspannt, da hege ich überhaupt keine destruktiven Gefühle.
Fakt ist, den Grossteil der Urlaube und die Hälfte der Wochenenden organisieren wir (zeitlich und inhaltlich) in Funktion der Kinder, unser Wohnort befindet sich im Umfeld der Kids, die Hälfte der Woche sind die Kinder bei uns - das Leben von meinem Liebsten und mir ist viel stärker durch seine Kinder, als durch meine Kinderlosigkeit geprägt.

Ich merke auch, dass ich Tendenzen habe einen gewissen "Röhrenblick" zu entwickeln und mich völlig zu fixieren auf unsere gemeinsame Zeit, und diese wie eine Löwin verteidige, während ich den Familienalltag eher als lästig einstufe und irgendwie hinter mich bringe. Es klingt schrecklich, aber ich freue mich beispielsweise kaum auf das Wochenende, da hier zuerst einmal ein Freitagabend und ein Samstag umgeben von Kindern zu überstehen sind. Wir haben das so "gelöst", dass ich in dieser Zeit häufig Hobbies nachgehe oder was mit Freunden unternehme, wofür ich bei einer 100% Tätigkeit sonst ohnehin nicht viel Gelegenheit habe. Trotzdem empfindet es mein Freund, bei allem Verständnis, schon als "Körnlipickerei", dass ich dem Kinderalltag so aus dem Weg gehe. Ausserdem, und das ist auch so ein Konflikt, den ich bei Dir durchschimmern sehe: Ich habe dann auch Ansprüche, dass mein Freund seine wenige verbleibende Zeit dann vorwiegend mit mir verbringt (Sonntage, verbleibende Ferientage gehören uns!). Manchmal denke ich, seine Hobbies, seine sozialen Kontakte bleiben da sehr auf der Strecke.

Und ich finde auch nicht, dass, so wie NIN das sieht, Kinder einfach per se eine Bereicherung sind (ausser vielleicht für die eigenen Eltern, bzw. in einem abstrakten Sinn für die Gesellschaft als Ganzes). Kinder sind eigenständige Persönlichkeiten - je älter sie werden, desto ausgeprägter. Mit den einen versteht man sich, mit den anderen weniger. In unserem Fall mag ich auch schlicht ein Kind nicht besonders. Meinen Freund liebe ich und möchte ich am liebsten so oft wie möglich um mich haben. Mit zwei Kindern komme ich gut klar und habe sie ganz gerne um mich (ohne sie zu vermissen, wenn sie nicht da sind). Auf das dritte Kind kann ich bestens verzichten. Das ist schade, es macht den Alltag nicht einfach und in schwachen Momenten (die ich auch immer schnell wieder bereue) gebe auch ich meinem Freund zu verstehen, die Kinder als Belastung zu empfinden. Manchmal denke ich auch, meine Güte, bei Volljährigkeit der Jüngsten bin ich 46 (ich bin jetzt 34) - ich verbringe meine "besten Jahre" mit Kindern, die ich eigentlich gar nicht will. Das sind aber schon so die tiefsten Abgründe meiner schlechteren Tage, nicht mein genereller Geisteszustand.

Umgekehrt ist es aber gerade durch die Kinder und die limitierte gemeinsame Zeit so, dass wir diese sehr gut nutzen, viel unternehmen, ich mein Leben als sehr abwechslungsreich und intensiv wahrnehme (im Gegensatz auch zu früheren Lebensphasen). Somit ist es so, dass ich mein Leben mit meinem Freund sehr liebe, es mir aber (in meiner Wahrnehmung) auch hart verdiene.
Benutzeravatar
Nin
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1009
Registriert: 12.11.2006 23:03

Re: Geben und Nehmen

Beitrag von Nin »

Ninive, ich komme mit dem Sohn meines Mannes nicht besonders klar, und das ist noch sehr freundlich ausgedrückt. Trotzdem denke ich, dass er das Leben meines Mannes allein dadurch, dass er existiert enorm bereichert. Und deswegen möchte ich, dass die beiden soviel Zeit wie möglich und nötig zusammen verbringen.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
ninivé
Beiträge: 19
Registriert: 08.07.2014 08:22

Re: Geben und Nehmen

Beitrag von ninivé »

Okay, vermutlich sind es genau solche Antennen / Fühler, die einer Person ohne eigenen Kinder fehlen. Dieses "seine Bedürfnisse weitreichend zu Gunsten eines Kindes zurückstellen" (meine ich jetzt überhaupt nicht abschätzig!!) Auch ich habe mir schon überlegt, dass mein Freund vermutlich besser "bedient" wäre mit einer alleinerziehenden Mutter, als mit einer selbstzentrierten Alleinstehenden.

Das Problem ist vielleicht, dass ich die Familie (meines Liebsten) nicht als gemeinsames System, als gemeinsames "Projekt" ansehe, sondern als etwas zu ihm gehöriges. Und ich bin irgendwie der Libero, der manchmal telnimmt und sich dann auch wieder ausklinkt. So hat das der Partner / Freund von Carlotta wohl auch gehandhabt, bis er sich hätte bekennen müssen - in Carlottas "System" ist diese Libero-Haltung jedoch kaum mehr möglich, da es sich um eine "Vollzeitfamilie" handelt. Entweder, man engagiert sich dann richtig (wie Carlotta das anhand des Beispiels einer Freundin geschildert hat), oder man wagt den Einstieg dann eben doch nicht.
Silke
Beiträge: 10
Registriert: 09.04.2011 14:01
Wohnort: Hilden (D)

Re: Geben und Nehmen

Beitrag von Silke »

Hallo Carlotta,

wir haben auch immer mal wieder solche Gespräche geführt, als wir noch kein gemeinsames Kind hatten. Mein Partner ist zu Beginn der Beziehung einfach ziemlich spontan zu mir und meinen beiden Töchtern gezogen und hat sein Leben völlig umgekrempelt. Immer wieder hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich ihm nicht wiedergeben kann, was er für uns investiert - Vorlesen, Einkaufen, mit den Kindern Spielen, so wenig Privatsphäre mehr, ganz andere Urlaube als ohne Kinder... Immer wieder war er aber fast beleidigt über meinen "verdrehten" Blickwinkel. Denn er hat schnell angefangen, die Familie als "auch seine" zu betrachten (mit dem Papa der beiden hat er sich auch von Anfang an gut verstanden) - und um "richtig dazuzugehören", wollte er natürlich auch seinen Teil zum Familienleben beitragen.

Was ich also sagen wollte... So lange man in einer Partnerschaft drinsteckt und sich eine gemeinsame Realität bastelt, kommen einem die ganzen Probleme so plausibel vor. Aber mach nicht den Fehler, zu glauben, dass er deshalb Recht hat und es nicht auch anders sein kann! Selbstverständlich gibt es auch Menschen, die sich nach Familie sehnen und nicht nur nach Partnerschaft. Und es begegnen sich auch Kinder und Erwachsene und mögen sich direkt. Und ich vermute mal, dass das auch bei Jugendlichen denkbar ist und nicht nur bei Kindern. :wink: Und es ist doch auch an anderen Stellen so, zum Beispiel wo Menschen ehrenamtlichen arbeiten, dass es sich oft nicht aufrechnen lässt, was man durch eine Tätigkeit erhält, und trotzdem tut man es und es macht sogar glücklicher als andere Hobbies, die niemandem nützen als nur einem selbst.

Liebe Grüße, Silke
Benutzeravatar
BabyOne
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 698
Registriert: 10.01.2009 20:56
Wohnort: Bayern

Re: Geben und Nehmen

Beitrag von BabyOne »

Ich würde das nicht so als Gegensatz sehen - aufopferungsbereite Eltern und selbstsüchtige Kinderlose. Ich bin Mutter und "Stiefmutter" und habe lange genau dieselben Gefühle an den Umgangswochenenden gehabt wie Du, Ninive. Und das hat auch nichts damit zu tun, dass ich die Liebe meines Partners für seinen Sohn nicht respektieren oder wahrnehmen würde oder dass ich umgekehrt nicht wüsste oder allgemein nicht bereit wäre für Kinder auch zurückzustecken. Es lag mehr daran, dass ich das Gefühl hatte dass mein Raum, meine Bedürfnisse zu kurz kamen und dass ich das Gefühl hatte, nichts bestimmen zu können und alles nur so hinnehmen zu müssen wie andere es bestimmen. Der Junge war anstrengend, rund um ihn gab es immer wieder Auseinandersetzungen mit seiner Mutter, er ging ungefragt an meinen Tisch und meine Sachen, machte Sachen kaputt, ließ uns nicht durch- und ausschlafen. Immer wenn er da war drehte sich alles nur um ihn, und auf seine Weise forderte er das auch ein. Wir waren oft nicht "eine Familie", sondern eine Familie plus einer, der alles aufmischte. Und wenn ich genau das versuchte in Worte zu fassen, dann war ich die kleinliche Frau, die meinem armen Mann unnötigen Stress bereitete, die nicht entspannte oder gar fiese Mutter/Stiefmutter und überhaupt war im Zweifel meine Wahrnehmung einfach nicht richtig. Erst jetzt im Nachhinein, Jahre danach, kann mein Partner zugeben dass ich mit meinem Unbehagen damals durchaus auch recht hatte und meine Wahrnehmung teilweise die gesündere war als seine.

Es ist halt einfach so, eine Familie ist nie nur nett und angenehm und lustig, und wenn dann eine Patchworkfamilie entsteht sind alle Ressourcen noch knapper als sonst - Zeit, Geld, Aufmerksamkeit..., während gleichzeitig die Herausforderungen noch höher sind als sonst. Man muss es einfach ehrlich zugeben, es ist halt nicht leicht... und es hängt auch nicht alles nur von einem selber ab, sondern viele Einflüsse von außen spielen eine Rolle.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
carlotta37
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 1089
Registriert: 29.10.2007 15:45

Re: Geben und Nehmen

Beitrag von carlotta37 »

Hallo und danke für die vielen Antworten!

Ich denke, hier klingt an, was ich auch erlebt habe und wie verschieden man die Situation sehen kann.
Wer keine eigenen Kinder hat, aus welchem Grund auch immer, hat meist ein anderes "Baby", hat sein Leben anders eingerichtet, sich für etwas anderes engagiert, sei es der Beruf, ein Hobby, ein Ehrenamt. Das ist nur natürlich und wenn sich dann zwei treffen, einer mit und einer ohne Kinder, dann haben beide ihr Leben eben schon eingerichtet und bringen das mit, was ihnen im Leben wichtig ist. Da sind dann immer Kompromisse und Rücksichtnahme gefragt und meinem Freund und mir ist das offenbar nicht gelungen.

Er hat sich besonders in seinem Beruf engagiert, hat da etwas aufgebaut und auch gewagt, das er mit eigenen Kindern nicht hätte tun können. Darauf musste ich auch viel Rücksicht nehmen, denn z.B. arbeitete er viel am Wochenende und oft sehr spontan. Nichts war wirklich planbar. Das habe ich aber gern getan und fr mich darin sogar einen Gewinn gesehen, denn dieser Job ist spannend und hat auch mir manchmal Erlebnisse ermöglicht, die ich ohne ihn nie gehabt hätte. Ausserdem mag ich generell Menschen, die sich für etwas wirklich engagieren und begeistern.
Da gilt also umgekehrt auch, was Nin gesagt hat: was man im Leben tut, prägt einen Menschen und macht ihn zu dem, der er ist.

Mir scheint ein wenig, das ist der entscheidende Punkt: kann ich in dem was der andere tut, einen Gewinn für mich sehen? Oder ist es nur eine Belastung?
Er mochte meine Kinder menschlich ja gern. Hatte aber Angst vor der Verpflichtung, der Verantwortung....die passte nicht in sein Leben....er konnte eben den Gewinn nicht sehen. So endete die Sache in Hilflosigkeit und Ratlosigkeit....

Die letzten Wochen und Monate der Beziehung (die Trennung zog sich hin....sozusagen eine Trennung auf Raten...) war ich einerseits sehr traurig und andererseits auch oft erleichtert. Wir haben immer noch Kontakt, aber auf freundschaftlicher Ebene, wobei ich nicht weiss, ob er sich nicht immer noch erhofft, es könne wieder mehr werden. Als Mensch vermisse ich ihn oft, als Partner nicht.

Als ich letzte Woche mit meinem Sohn skifahren war am Samstag, habe ich mich wieder daran erinnert, wie die Wochenenden früher abliefen. Er beteiligte sich selten an Unternehmungen, da er samstags meist arbeiten musste und sonntags dann höchstens den halben Tag nach ausgiebigem Ausschlafen unterwegs sein wollte. Wenn ich dann so einen Tag hinter mir hatte, mit Haushalt, Einkauf, den Bedürfnissen der Kinder oder einem ganzen Tag auf den Ski/Velo/Museum oder sonst ein Ausflug, hatte er Sehnsucht nach mir und die Hoffnung, dass ich den Abend bei ihm geniesse. Er hat nie verstanden, dass das für mich eine Belastung war, meinte, das wäre doch eher entspannend, ich müsse nichts mehr tun, käme in seine schöne, aufgeräumte Wohnung. Aber wenn man sich im Alltag so selten sieht, will der Partner dann natürlich die volle Aufmerksamkeit und ich bin an solchen Abenden oft so müde, dass mich das angestrengt hat. Ich war ja den ganzen Tag in Gesellschaft, mit den Kindern, viel Action, früh aufgestanden...

Oft habe ich mir selber Vorwürfe gemacht, nicht verstanden, warum ich nach solchen Tagen kein Bedürfnis hatte, ihn zu sehen. Tatsächlich bin ich seit meinem burnout vor inzwischen sehr vielen Jahren nie mehr so belastbar gewesen wie vorher. Der 100% Job und die Kinder lasten mich völlig aus, es bleibt kaum Energie für anderes übrig. Wenn ich sehe, was Kolleginnen jeweils noch unternehmen, kann ich nur staunen, das schaffe ich nicht mehr.
Ich müsste nicht 100% arbeiten, aber nach harten Jahren mit neuer Ausbildung etc. entspannt mich der höhere Lohn enorm. Auf lange Sicht werde ich aber reduzieren.

Manchmal kam er auch mit, aber immer sozusagen nach "Lust und Laune" und in den eltzten zwei Jahren mit der Frage: wer kommt mit? Er und meine Tochter gingen sich aus dem Weg. Ich will das gar nicht beurteilen, aber ich war die Vermittlerin, da sie sich ja im Alltag nie begegnen mussten. Und diese Rolle ist nicht schön. Denn letztlich wird dann von mir die Entscheidung verlangt: er oder sie?
Dabei hat er auch kaum noch die Möglichkeit gehabt, mitzuerleben, wie meine Tochter sich entwickelt hat. Nin, es ist gut möglich, dass Du recht hast....denn sie war nicht gegen ihn als Mensch, aber gegen ihn als meinen Partner. Als wir Weihnachten ohne ihn gefeiert haben, hat sie als einzige plötzlich Mitleid mit ihm gehabt. Die Vorstellung, dass er jetzt allein ist, hat sie bedrückt. Sie hätte ihn trotz allem zu uns eingeladen.

Silke, ich kenne auch patchworkfamilien, in denen es anders läuft! Aber im Moment sehe ich alles sehr negativ....das dauert wahrscheinlich noch eine Weile....
Und ich habe grosse Hemmungen, auf jemanden zuzugehen. Riesige Angst vor Ablehnung und davor, jemand könne die Situation ähnlich beurteilen wie mein Freund. Auch wenn ich weiss, das ist dann eben nicht der Richtige, aber gefühlsmässig ist das bei mir noch nicht so ganz angekommen....mein Selbstbewusstsein hat ziemlich gelitten, fürchte ich.

Auch deswegen interessiert mich so, wie andere Familien das geregelt haben....finanziell, und überhaupt wer welche Verantwortung trägt....

Übrigens war der Lohn meines Freundes auch nicht so viel höher als meiner jetzt, aber er lebte davon allein. Und Nin, er hat eben genau das getan: alles durch 5 geteilt, weil meine Kinder ja eigenständige Personen sind. Auch das Haushaltsgeld im gemeinsamen Urlaub.
Erst im letzten Sommer - da waren wir noch zusammen in Frankreich - kam es da zu absurden Situationen: wir haben auf der Hinfahrt unterwegs einmal übernachtet. Bei der Buchung der Zimmer hätte er erwartet, dass ich die Hälfte eines Zimmers mit ihm trage und eines für meine Jungs buche. Ein 3erZimmer gemeinsam mit den Jungs war für mich aber viel günstiger. Also habe ich das genommen, was ihm gar nicht recht war....Immerhin haben wir das Benzingeld geteilt, denn das wird ja nicht mehr durch mehr Personen im Auto. Aber Urlaube waren jeweils unendlich komplizierte Rechenspiele....und das im Alltag?? Undenkbar!
tabida
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 582
Registriert: 15.05.2007 17:05

Re: Geben und Nehmen

Beitrag von tabida »

Ich frage mich, ob es Dir überhaupt etwas bringt, zu wissen, wie es andere regeln...... Letztendlich gilt es für die jeweilige Situation die beste Lösung zu finden. Und man weiss ja auch nie, wie es enden wird.
Bei uns war es so, dass wir immer halbe/halbe gemacht haben. Ich ohne Kinder, er mit einer Tochter. Da ist die finazielle Belastung auch nicht so gross. Anderseits hat es bei uns ja so geendet, dass sobald er etwas Luft hatte (besserer Lohn und etwas weniger Alimente) ist er gegangen. Ich habe auch keinerlei Kontakt mehr zu seiner Tochter (sie reagiert weder auf Mails, sms, Geschenke usw. usf.). Das macht mir auch heute noch sehr zu schaffe, habe ich doch auch sehr viel Zeit mit ihr verbracht und vieles was mir wichtig war hintenangestellt. - Das ist für mich jetzt als Fazit ziemlich frustierend und ich würde das nächste Mal nicht mehr soviel investieren (weder finanziell noch gefühlsmässig). Ich würde sogar sagen, ich würde nie mehr mit einem Mann der Kinder (nicht erwachsene) zusammenziehen. - Allerdings kann ich mir bis heute - die Trennung ist ja bald drei Jahre her -keine neue Beziehung mehr vorstellen. Dazu feht es mir an Selbstbewusstsein, die Angst ist gross wieder zu versagen und ich habe neben der Arbeit weder Zeit noch Energie, auf die Suche zu gehen.

Nachdem Du das "getrennt wohnen" hier im so positiv beschrieben hast, bin ich ziemlich erstaunt wie das heute von Dir tönt.

Ein Fazit was ich übrigens noch aus der Beziehung ziehe ist folgendes: Es macht einfach einen Unterschied, ob es die eigenen Kinder sind oder nicht. Wenn es wirklich gut läuft, dann denke ich ist das einfach Glück. Für ihn war es klar, dass sein Kind kommen kann, wann immer es möglich ist und wann immer er das möchte. Für mich war es ein Kind, das auf Besucht kommt. Ein Besuch, den ich immer gene hatte, aber doch eben ein Besuch.
Benutzeravatar
BabyOne
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 698
Registriert: 10.01.2009 20:56
Wohnort: Bayern

Re: Geben und Nehmen

Beitrag von BabyOne »

tabida hat geschrieben:
Ein Fazit was ich übrigens noch aus der Beziehung ziehe ist folgendes: Es macht einfach einen Unterschied, ob es die eigenen Kinder sind oder nicht. Wenn es wirklich gut läuft, dann denke ich ist das einfach Glück.
Das sehe ich auch so. Zumindest die Basis ist Glück (oder eine sehr kluge Partnerwahl, wenn man es anders formulieren will). Damit es gut läuft, braucht man erstens zwei Partner, die aus den vorherigen Erfahrungen dazu gelernt und das Scheitern der vorherigen Beziehungen verarbeitet haben, und zweitens wenn irgend möglich ebensolche Ex- Partner, die die Kinder nicht als Waffen gegen die neuen Partner einsetzen. Und dann gehört eine Menge Toleranz, Kompromissbereitschaft und Ausdauer dazu, und das Quäntchen Glück das man einfach nicht beeinflussen kann, nämlich dass auch ganz grundlegend einfach eine gewisse Sympathie oder zumindest keine instinktive gegenseitige Abneigung zwischen den Kindern und dem neuen Partner da ist.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Re: Geben und Nehmen

Beitrag von Babell »

carlotta37 hat geschrieben:
Wenn ich dann so einen Tag hinter mir hatte, mit Haushalt, Einkauf, den Bedürfnissen der Kinder oder einem ganzen Tag auf den Ski/Velo/Museum oder sonst ein Ausflug, hatte er Sehnsucht nach mir und die Hoffnung, dass ich den Abend bei ihm geniesse. (....)Aber wenn man sich im Alltag so selten sieht, will der Partner dann natürlich die volle Aufmerksamkeit und ich bin an solchen Abenden oft so müde, dass mich das angestrengt hat. Ich war ja den ganzen Tag in Gesellschaft, mit den Kindern, viel Action, früh aufgestanden...
Oft habe ich mir selber Vorwürfe gemacht, nicht verstanden, warum ich nach solchen Tagen kein Bedürfnis hatte, ihn zu sehen.
Hallo Carlotta.
das kenne ich doch irgendwie: Man hat den ganzen Tag mit dem Kind was unternommen, und am Abend kommt noch der Partner und will auch noch was... :wink:
Aber es liegt nicht an ihm, sondern es liegt an uns!
Wenn wir uns so verausgaben mit dem Kind (ern) dann ist das ja etwas, was WIR wollen und nicht etwas, das der Partner von mir verlangt. Meiner verlangt das jedenfalls nicht, dass ich unserem Kind "etwas biete". Dass ich nach einem Tag Zoo mit anderen Müttern und deren Kindern fix und fertig bin, ist ja weil ICH eben den Zoo-Tag geniessen will. Dass da noch Busfahren, Tickets kaufen, Sandwichs machen, etwas einkaufen, etc dazu gehört, nehme ich ja gerne in Kauf, denn ich will ja den Zoobesuch. Da kann mein Partner ja auch nichts dafür, dass ich deswegen müde bin. Er hat ebenfalls einen anstrengenden Arbeitstag hinter sich. Es ist mein Arbeitstag (Kindbetreuung ist nunmal Arbeitstag und wer keine Kinder hat, arbeitet eigentlich auch für diejenigen, die Kinder haben, wenn man das Solidaritätsprinzip bedenkt (Steuern, Kk). Aber bei Kinderbetreuung hat man keine Gewerkschaft, die einen GAV anstrebt, daher fehlen Pausen, Feierabend und Wochenende..- ach wie schön wäre das! :D )
Antworten