Allgemeine Gedanken zum Patchworken

Alles rund um die Partnerschaft
Babell
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Beitrag von Babell »

Sei es Kinder, sei es Bauernhof... schlussendlich bietet uns das Leben immer wieder Überraschungen, auf die wir so oder so reagieren können. Und es kommt immer wieder einmal vor, dass wir uns überfordert fühlen.
Vielleicht ist es die Überforderung, die ja in diesem konkreten Fall (Kinder) viel mit Wertvorstellungen und mit Gefühlen und mit eigenen Bedürfnissen zu tun hat, die uns dann veranlasst zu denken, man habe sich hier was ganz Schlimmes zugemutet?


Ich merke, dass, wenn ich alle diese sehr interessanten Diskussionen und Berichte immer durchlesen und ehrlich beantworten will, an meine zeitlichen Limiten komme. Dann komme ich in ein Dilemma, welches mir zu einer wertvollen Erkenntnis verhilft: Das schlechte Gewissen ist ein ganz schlechter Ratgeber und stiehlt die Intuition, die für die liebevolle Betreuung eines Kindes das Wichtigste ist! Ich wusste das ja schon vorher wegen meinem Freund, der gegenüber den Scheidungskinder ein schlechtes Gewissen hat. Selber erlebt, greift tiefer.

Dass ich hier schreibe, hat ja auch damit zu tun, weil ich nicht wollte, dass es jemand anderem auch so geht wie es mir ergangen ist und ich helfen könnte. Nun merke ich, dass jeder Mensch ja komplett anders ist und es anders erlebt. In meinem nächsten Umfeld ist eine hübsche, junge, kinderlose Frau mit einem bereits etwas älteren Mann mit Kindern zusammen gekommen und ich konnte nichts helfen.

Irgendwie wollen alle ihre Fehler selber machen. Vielleicht denken sie, dass sie diese Erfahrung weiter bringe... :?:
Babell
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Beitrag von Babell »

PatchStift hat geschrieben:
Oft, sehen sie es aber gerne grad umgekehrt. Auf mich bezogen, habe ich ja total versagt, habs nicht auf die Reihe gebracht, denn ich habe bis Heute ja absolut Nichts vorzuweisen, nicht mal eine Scheidung! :shock:

Lächerlich? Ja sicher, aber genau dieses Gefühl, hat mir diese Gesellschaft schon sehr oft vermittelt! :roll: Hut ab vor einer alleinerziehnden Mutter! Ja sicher, aber im Grunde ziehe ich den Hut vor Versagern, um es mal ganz brutal auszudrücken, die von mir erwarten, dass ich IHRE Wertvorstellungen und Erziehungsvorstellungen über meine eigenen Stelle.

Eigentlich ein Unding, oder? Aber was tut man nicht alles aus Liebe und Nächstenliebe? Oder weil man weiss, wärs anderst gekommen, ginge es mir ev. ja auch nicht anderst.

Nur selbstverständlich, finde ich das eben eigentlich gar nicht! Auch wenn ich wohl vorher wusste, dass er ein Kind hat. :wink:
Da bin ich ganz Deiner Meinung!

Was für mich auch noch zu den zwei weiter oben angeführten Sprüchen gehört, ist der dritte Spruch, den ich mir auch schon oft angehört habe und mir überlegt habe, was der überhaupt heissen soll. Ich hab echt noch kein Resultat gefunden und bin jedesmal vor Rätsel gestellt, wenn ich den wieder von einem gescheiten Menschen höre: "Du bist nicht die Mutter. Er ist der Vater der Kinder". Ich weiss das doch. Oder sind die Kinder etwa von seinem Bruder und seine Ex hat ihn verarscht? Warum sagt man mir, er sei der Vater? Dieses Rätsel habe ich noch nicht gelöst.
Vielleicht täten diese Verfechterinnen (es sind übrigens immer Frauen) der Väter besser dran, wenn sie mir sagen würden, was denn eigentlich ein Vater ist! Denn rein biologisch ist mir schon klar, was es ist: einer, der mit einer Frau ein Kind gezeugt hat. Wollen sie mir das sagen? "der hat im Fall mit der (Name der Ex) geschlafen!" Oder "sie hat ihn im Fall auch ins Bett gekriegt, du bist gar nicht so viel schöner als sie" oder um was gehts denn dabei?? Er ist geschieden und zwar noch biologisch und verantwortlich der Vater, aber gehört er deswegen noch als Eigentum der Exfrau? Gehts um das? Ich bin halt wie im Zitat aufgeführt: nicht geschieden (sie meinen ja "verheiratet" das geschieden lassen sie weg, da ja Kinder aus der Ehe entsprungen sind und man ewig Eltern bleibt, also wird das gleichgesetzt mit nie geschieden, weil immer Eltern) und deshalb eine Versagerin in ihren Augen.. Wollen sie das damit sagen: er ist der Vater und da ich nicht die Mutter bin, habe ich kein Anspruch auf ihn als mein Partner??? Mir kommt das nämlich so rüber: Wenn du nicht die Mutter seiner Kinder bist, dann hast du keinen Anspruch auf ihn als deinen Partner. Vielleicht verstehe ich diese lieben guten netten Menschen einfach nicht? Vielleicht aber drücken sie sich auch viel zu undeutlich aus! Wenn man eine neue Partnerin schon fertig machen will, weil sie nicht in ihren Augen die besitzmässig berechtigte Person eines Mannes mit Kindern ist, dann doch gleich richtig, aber ehrlich gesagt, ist er nicht Besitz seiner Exfrau und Kinder und alle anderen Väter sind das auch nicht und ehrlichgesagt hat er sie vielleicht gerade deshalb verlassen: weil sie ihn besitzen wollte und jetzt haben diese Frauen Angst, dass eine andere Frau das erreichen könnte, was sie nicht erreicht haben: einen Menschen besitzen.
Das sind gewagte Theorien und sie betreffen sicher nicht Euch, die ihr hier schreibt. Ich aber wage es, solche Theorien aufzuschreiben, da ich nicht weiss, was es heisst: "Du bist nicht die Mutter. Er ist der Vater." Wie soll ich das verstehen, wenn mir niemand sagt, was sie denn unter "Vater" versteht. Was für eine Rolle misst sie dem Vater bei? Und warum im Zusammenhang mit unserer Partnerschaft? Er ist der Vater, ja, aber ich bin seine Freundin und ich hatte nie vor, der Exfrau ihren *Mann für alles* wegzunehmen. Das hat sich einfach so ergeben, weil seine Interessen für anderes erwacht sind oder weil er gemerkt hat, dass er einfach nicht jedesmal springen will, wenn sie kein Hütemädchen hat. Da hatte ich keinen Einfluss drauf. Was bilden sich denn diese Leute ein, wenn sie meinen, eine Frau käme extra zu einem geschiedenen Vater, damit er der Exfrau nicht mehr den Mantel vor die Füsse lege?
Und wenn sie meinen, ein Vater übernähme weniger Verantwortung für die Kinder, wenn eine neue Partnerin da sei, dann muss ich ihnen sagen, dass ein Vater, der in ihren Augen zu wenig Verantwortung für die Kinder aufbringt, dies auch schon vorher gemacht hat! Aber oftmals wissen diese gescheiten Leute gar nicht mal, wies bei uns eigentlich aussieht. Sie reden nur so Sprüche daher und finden es schrecklich, wenn sie von irgendwo hören, dass die neue Partnerin mit den Kindern Mühe habe und meinen dann, jede neue Partnerin umstimmen zu müssen, um die Familienväter zu retten!
Das ist meine Meinung zu diesem Thema.
Vielleicht hat die eine oder andere von Euch auch schon so was gesagt und kann mir sagen, wie sie es gemeint hat. Mir hat das nämlich noch niemand erklären können. Wenn ich gesagt habe: "ja ich weiss, das ist logisch, das stimmt" haben sie mich verächtlich angelächelt. So a la:
Du hast eben keine Ahnung, du bist nicht Mutter.
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

@Babell

Damit sagen sie Dir (uns), dass wir uns ja selber auch so einen Hapel hätten zulegen können und selber schuld sind, wenn wir so blöd sind und uns ihren Ausschuss anlachen. Soviel zum Thema Solidarität unter Frauen. Sie existiert nicht, es sein den du bist eine von ihnen und das sind wir nun mal nicht Babell, wir gehören def. nicht zum Club der heilighen Kühe dieser Gesellschaft.
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Beitrag von zimet »

wow ich dachte zuerst ich hab was falsch gelesen :shock:

ich gehe mal davon aus, dass die heiligen Kühe der Gesellschaft (gemäss Deiner Definition) die geschiedenen Mütter sind...oder gleich alle Mütter überhaupt???

Spannender Ausdruck, denn als geheiligte Kuh (habe ja schliesslich Kinder und bin erst noch 2 x geschieden...habe also 2x Ausschuss anzubieten (wobei sorry sind ja beide schon wieder vergeben an Frauen auch mit Hapels, als zumindest eine, und diese haben dann ja auch wieder Ausschuss... -auch liiert mit Partnern mit und ohne Kindusw)

also ich als geheiligte Kuh (um auf den Ausdruck zurückzukommen) bin dann wohl im falschen Film :twisted: denn obwohl Kind und somit heilig, hat man in der heutigen Zeit ein ungleich schwieriges Umfeld, denn Arbeit, Kinder, die viel erwähnte und geliebte Karriere, Partnerschaft, Freizeit usw. (die Auflistung ist bitte ohne Wertung zu verstehen) sollte alles unter einen Hut gebracht werden und dies bitte so, dass dann die Kinder wohl erzogen, intelligent, selbstständig und und nach 18 oder auch mehr Jahren in die Welt entlassen werden können - ich habe noch nie eine Kuh, heilig oder nicht mit sovielen Baustellen gesehen :wink: :lol: :lol: :lol: :lol:

aber egal, ich denke die Gefühle von Frauen mit oder ohne Kinder sind für die jeweils andere Gattung nicht unbdingt nachvollziehbar - AUSSER von ganz seltenen Exemplaren, die sehr spät Kinder oder Kind hatten und deshalb unter Umständen doch beide Seiten beurteilen können (ob sie es dann noch wissen.......)

Auf jeden Fall finde ich die gehässigen und auch bösartigen Postings nicht gerade diskussionsfördernd und ich würde vorschlagen, diese Rückmeldugngen doch jeweils grad an die betreffende Person im realen! Leben zurichten, denn nur die kann es ja dann auch entgegen nehmen.

Ich denke auch, keiner steht über all den schwierigen Themen, die sich uns in der heutigen Welt stellen, aber sie werden sich SO auch nicht lösen lassen!
unsere patchworkdecke verfilzt immer mehr und wir geniessen es sehr, auch wenn die Grosse nun eigene Wege geht...Mutterherz lass los ;-)
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Beitrag von Buchenholz »

Babell hat geschrieben: "Du bist nicht die Mutter. Er ist der Vater der Kinder"
Diesen Spruch kenne ich nur in Bezug darauf, wenn sich die Stiefmutter zu sehr in die Erziehung einmischt. So quasi: Du bist nicht für die Kinder zuständig. Sondern der Vater ist der Erziehungsberechtigte und müsste sich für die Kinder engagieren.

Dieser Spruch wäre in jenen Fällen angebracht, in denen der Vater waschlappenmässig die ganze Arbeit der neuen Frau überlässt. Aber dann müsste man diesen Satz ehedem dem Mann unter die Nase reiben :-)
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Nin
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Beitrag von Nin »

Ich hatte eigentlich doch den Eindruck, dass die Gesellschaft über den Gedanken, alleinerziehende Mütte seien Versager herausgewachsen sei.

Ich sage mir selbst oft: Du bist nicht die Mutter - wenn es um meine Stiefkinder geht. Ich habe keine erzieherische Aufgabe an diesen Kindern. Sie haben zwei voll funktionierende, fähige Eltern.

Und ich bin mir auch bewusst, dass das für meine Partnerschaft (also für meine zweite Ehe) Folgen hat: wenn man gemeinsame Kindere hat, kommen durch das gesellschaftliche Gefüge in dem wir ja nun einmal leben, immer wieder Berührungspunkte und auch gemeinsame Höhepunkte ins Leben: Geburtstage, Schulfeste, Maturaverleihung, Hochzeiten der Kinder...

Mein Mann und ich, wir müssen selber dafür sorgen, dass wir uns solche Moment schaffen - sie werden uns nicht vorgegeben, sondern wir sind ganz allein für die Qualität unserer Beziehung verantwortlich.

Da sehe ich den Unterschied. Im übrigen bezeichen ich meinen Ex meist als den Vater meiner Kinder. Denn unsere Beziehung gibt es ja nun micht mehr. Aber die Kinder, die sind schon noch da und zu denen hat er ja auch eine sogar ursächliche Beziehung.
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Beitrag von Zanilla »

Liebe Schweizerinnen,

was ist denn bitte ein Hapel?

Danke :)
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

zimet hat geschrieben:wow ich dachte zuerst ich hab was falsch gelesen :shock:

ich gehe mal davon aus, dass die heiligen Kühe der Gesellschaft (gemäss Deiner Definition) die geschiedenen Mütter sind...oder gleich alle Mütter überhaupt???
Ich habe das nicht geschrieben, aber ich kann nur vermuten, was sie damit gemeint ist. Alles übrigens völlig wertungsfrei. Ich zitiere im Endeffekt nur aus Studien.

Fakt ist, daß sich Frauen wesentlich häufiger scheiden lassen als Männer. Fakt ist, daß alleinerziehende Mütter (warum eigentlich alleinerziehend? Der Vater hat beim gemeinsamen Sorgenrecht auch erzieherische Funktionen) im "Spiegel" der Gesellschaft häufiger als Opfer und unschuldige Person gesehen werden, die ncihts für ihr schicksal kann. Fakt ist, daß "alleinerziehende" Männer sich öfters Vorwürfe gefallenlassen müssen. Und Fakt ist auch, daß alleinerziehende durch politische Einflußnahme noch darin bestärkt werden.

Wie ich das finde, spielt keine Rolle. Aber der Punkt ist, daß dieses Thema gesellschaftlich genauso behandelt wird. Siehe verschiedene Studien von den bekannten Instituten.
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Beitrag von Babell »

es geht mir nicht darum, zu schreiben oder zu urteilen, ob Mütter Verliererinnen oder Gewinnerinnen sind oder sonstige Kinderspiele. Mir ging es lediglich um den Spruch (siehe oben!) den ich seit Jahren immer und immer wieder hören muss und ich stehe ratlos davor! Deshalb habe ich alles mögliche für abwägige und aus der Luft gegriffene Antworten gesucht, um Euch aufzuzeigen, wie lange man an so einem Satz rumstudieren kann und wie weit weg von der eigentlichen Antwort man dabei kommen kann, wenn man nur genug lange rumhirnt.
Ich meine, es ist ja auch ein völlig doofer Spruch. Wer sagt einem Elternpaar: du bist die Mutter und du der Vater??? Das ist doch das,w as man selber weiss.

@Zimet: ich bin nicht hässig. Das kam vielleicht so rüber. Ich bin einfach ratlos. Diesen Satz habe ich in all den Jahren immer wieder gehört- im Abstand von ein zwei Jahren und irgendwie wollten die mir doch etwas damit sagen, aber da ich nicht weiss was, suche ich logischerweise nach Antworten. Es sind meistens Frauen, die weder mich, noch meinen Freund und schon gar nicht die Exfrau oder die Kinder gut kennen! Das Thema kommt per Zufall in den Raum und sie sagen dann diesen Satz.
Babell
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Beitrag von Babell »

Buchenholz hat geschrieben:
Babell hat geschrieben: "Du bist nicht die Mutter. Er ist der Vater der Kinder"
Diesen Spruch kenne ich nur in Bezug darauf, wenn sich die Stiefmutter zu sehr in die Erziehung einmischt. So quasi: Du bist nicht für die Kinder zuständig. Sondern der Vater ist der Erziehungsberechtigte und müsste sich für die Kinder engagieren.

Dieser Spruch wäre in jenen Fällen angebracht, in denen der Vater waschlappenmässig die ganze Arbeit der neuen Frau überlässt. Aber dann müsste man diesen Satz ehedem dem Mann unter die Nase reiben :-)
Danke, Buchenholz, für die Antwort.
Ich denke das erstere könnte sein. Es sind nämlich immer nur Personen, die weder mich, noch meinen Freund gut kennen und die vorallem die Kinder und die Exfrau nicht kennen.
Vielleicht muss ich weniger versuchen mitzureden, wenn eine fremde Person meinen Freund auf seine Kinder anspricht. Ich sag dann manchmal schon solche Dinge wie z.b.: sie kann gut.... oder er spielt gerne.... oder solcherlei. Weil ich zeigen will, dass ich mich engagiere und mich fürs Kind interessiere. Weil ich denen zeigen will, dass ich eine gute Stiefmutter bin und eine Partnerin, welche die Kinder ihres Freundes akzeptiert und lächelnd wie in den Hollywoodfilmen zusieht, wie die Kinder und der Papa auf der Wiese rumtollen (macht er ja nicht mal...)
Es ist einfach schwierig mit der Gesellschaft! Am Liebsten hätte ich es, wenn es bei Fremden einfach nicht zur Sprache käme, dass er schon Kinder hat. Dann ist man einfach nicht mehr diesen gegen mich gerichteten, abfälligen Bemerkungen ausgesetzt. Ich fühl mich eben manchmal schon als die Dumme, die den Ausschuss geschnappt hat. Diese Ansicht habe ich jedoch von meinem Freund überhaupt nicht. Ich kenne ja die Exfrau mehr oder weniger gut und sie ist passten vom Typ her gar nicht zusammen, da ist nichts von "er war nicht gut genug für sie" sondern sie passten absolut nicht. Wir sind auch nicht ganz genau gleich, aber wir haben immerhin gleiche Werte und die gleichen Zukunftsvorstellungen. Da hatte sie nämlich ganz andere als er und das ist schwierig in einer Beziehung.

@Zanilla: ich weiss auch nicht genau, was ein Hapel ist, sorry. Vielleicht war es ein Schreibfehler und sollte Hampelmann heissen? Das wäre ein Waschlappen! ;-)
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

"Der Begriff Heilige Kuh bezeichnet

1. in der Ethnologie eine aus religiösen sowie aus ökonomischen Gründen als unantastbar erklärte Kuh. In vielen weidewirtschaftlich oder nomadisch geprägten Kulturen galt und gilt die Kuh als Statussymbol und Gradmesser des Vermögens; eine Schlachtung käme einer Vernichtung desselben gleich.

2. im übertragenen Sinn in der Umgangssprache ein Tabu, also etwas, das nicht angetastet werden darf oder an dem nicht zu rütteln ist."

und ich meinte damit in der Tat nur, geschiedene, alleinerziehende Mütter!

Ein "Hampel" ist ein Hampelmann, ganz richtig! Und das ist oft der Tenor von Frauen über ihre Ex.oder gar noch Männer! Abwertend, beleidigend!

Und wenn mir nun so eine Frau sagt, " Du wusstest ja das er Kinder hat" " Du bist nicht die Mutter" versteh ich es eigentlich so:

Selbst schuld hast du dir einen Secondhandman ausgesucht, jetzt musst du halt nach der Pfeife seiner Familie (seiner Ex.) tanzen, den die geht schliesslich vor.


Aber ich bin auch offen für andere Ansätze, diese Sprüche zu übersetzten, den Wikipedia hilft mir hier, leider def. nicht weiter....


und zum Versagen. Wenn ich eine Aufgabe die ich mir vorgenommen habe, nicht packe, habe ich versagt. Und ich würde mal behaupten, eine Scheidung setzt sich eigentlich niemand als Lebensziel!
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Beitrag von PatchStift »

@ Babell


Kenst Du auch diese Sprüche:

" Spricht ja sachon mal für ihn, einer der die Familie hocken lässt."
" Oh je, ich hätte Dir wirklich etwas anderes gewünscht"
" Aber, das hast Du doch gar nicht nötig, oder gibts etwa nur noch
Trostpreise auf dem Markt"
"Einfach gehts bei Dir wohl nicht hä?"
" Haste deine soziale Ader entdeckt oder was willst du von so einem?"

Alles Sprüche von Frauen, auch Müttern und ein paar Männern, noch nicht geschiedene ;-) waren auch darunter!

Und sie wussten nicht mehr als seinen Vornamen, und das er getrennt lebt. Allerdings zähle ich heute viele nicht mehr zu meinem Umfeld, aber das war so der allgemeine Tenor, zu meiner neuen Liebe! :?
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Nin
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Beitrag von Nin »

Liebe Patchstift, meine Definition von Versagen ist eine andere.

Sagen wir einmal ,ich nehme mir vor, einen Marathon zu laufen. Ich trainiere, gebe mir alle erdenkliche Mühe - aber habe regelmässig bei Kilometer 30 einen Einbruch. Dazu ukommt eine Achillessehnenentzündung und das Ganze macht mich depressiv. Ist es Versagen, das Projekt aufzugeben und sich etwas vorzunehmen, was weder meiner Gesundheit noch meinem Wohlergehen schadet? Du magst es versagen nennen, ich nenne es gesunden Menschenverstand und Selbstachtung und Rettung.

Ich empfinde die Aussage massiv anders: Du wusstest, dass er Kinder hat - es gibt Schwerpunkte in seinem Leben, von denen du wusstest und die sich lebenslang nicht ändern werden - ähnliche Bemerkungen bekommt man übrigens, wenn man sich mit einem behinderten Partner engagiert...

Du bist nicht die Mutter - du hast diese Aufgabe nicht und musste diesen Aspekt seines Lebens nicht teilen.

Ich sehe darin keine Aussage darüber, nach irgendjemands Pfeife zu tanzen. Aber ich bin ja auch eine Versagerin, nach deiner Definition.
Nicht Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.
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Beitrag von Buchenholz »

Entweder habe ich es verdrängt, wir haben andere Bekannte oder ich bin nicht so verletzlich (Humor macht vieles einfacher), aber ich mag mich nicht erinnern, dass mir jemand solche Sätze gesagt hätte. Im Gegenteil. Ich wurde eher bewundert, wenn nicht sogar benieden, dass ich MIT Behinderung einen tollen Mann gefunden habe und mich dem Wagnis Patchwork mit herausfordernen Kindern gestellt habe.

Hingegen könnte ich den Spruch: "Du bist nicht die Mutter, ER ist der Vater" bei der Stiefmutter meiner Tochter anwenden. Dort ist der Vater nicht unbedingt der Waschlappen, aber ihr Engagement zielt manchmal über ihren Verantwortungsbereich hinaus.

Heute nehme ich es gelassen, wenn sie mir erklärt, welche Regeln SIE bei meiner Tochter einführen will. Ich bin mir dann nie sicher, ob das ihre eigene Vorstellung ist oder eine gemeinsam getroffene Entscheidung.
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Buchenholz

Ich habe eben nicht das Gefühl, ich würde mich sehr einmischen, noch dass mein Freund ein Waschlappen sei. Naja, ich hab ja die Bestätigung, denn es sagt es mir ja auch niemand, der mich, meinen Freund, die Ex oder die Kinder kennt. Von jenen, insbesondere auch von der Ex meines Partners, habe ich gute Rückmeldungen, was die Beziehung/erziehung zu den Kindern anbelangt.
Aber ich denke, ich muss über die Bücher, was meine Kommunikation bei Menschen anbelangt, die wir noch nicht gut kennen und die zum ersten Mal hören, dass er auch Kinder hat. Wahrscheinlich sage ich da zu schnell auch etwas dazu. Da muss ich mich besser etwas zurücknehmen und nicht auch etwas sagen, sondern es ertragen, dass sie vielleicht über mich denken, ich sei deswegen (weil er Kinder hat und ich nur die zweite Frau bin) nichts wert.

Danke, Buchenholz, du hast meine Frage befriedigend beantwortet! :D
Du bist nicht die Mutter - du hast diese Aufgabe nicht und musste diesen Aspekt seines Lebens nicht teilen.
Hallo Nin
Das habe ich am Anfang jeweils auch gedacht! Dann sah ich den Gesichtsausdruck und wie sich die Leute von mir abwandten und da merkte ich, dass es wohl etwas sein müsste, was mich verletzen sollte.

Ich denke ich hatte bisher bei fremden Leuten einfach Angst, dass sie mich dann als böse Stiefmutter abstempelten und wollte ihnen zeigen, wie sehr ich mich engagiere und das brachte sie dazu, mich zu belehren, dass ich mich nicht zu fest engagieren solle.
Kenst Du auch diese Sprüche:

" Spricht ja sachon mal für ihn, einer der die Familie hocken lässt."
" Oh je, ich hätte Dir wirklich etwas anderes gewünscht"
" Aber, das hast Du doch gar nicht nötig, oder gibts etwa nur noch
Trostpreise auf dem Markt"
"Einfach gehts bei Dir wohl nicht hä?"
" Haste deine soziale Ader entdeckt oder was willst du von so einem?"
ja, der eine oder andere war auch schon drunter! :wink: und der eine oder andere habe ich auch schon mal angewandt, allerdings kenne ich dort den Mann! :lol:
Hallo Patchstift
Je nach dem welche Leute man kennt, muss man ein dickeres oder weniger dickes Fell haben, um die Sprüche zu ertragen. Und je nach dem ist man anfälliger oder man kann drüber lachen. Ich denke, es kommt bestimmt auch vor, wenn man sich einer anderen Randgruppe anschliesst. Ich sage Randgruppe, da man sich alleine fühlt mit der aus gesellschaftlicher Sicht (gottseidank immer weniger) unkonventionellen Art Familie. Kommt dann noch eine unmögliche Person als Exfrau hinzu, kann ich es sehr gut verstehen, dass du manchmal das Gefühl hast, dass die ganze Welt falsch gewickelt ist und niemand dich und deinesgleichen versteht. Ich kann das sehr gut nachvollziehen- obwohl unsere Ex nett ist.
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