Streit ums Stiefkind

Alles rund um die Partnerschaft
aisha

Beitrag von aisha »

ja vero, ein so kleines Wort mit so grosser Wirkung. Ich wurde auch so erzogen und finde es noch immer befremdend, wie selbstverständlich in der Familie meines Partners alles ist.
Meine Tocher (14) ist derzeit auch unmöglich, aber es kommt immer wieder mal ein Dankeschön in Form eines Blumentöpfchens oder eines Briefes auf dem Nachttisch. sie kann ihre Dankbarkeit oder Entschuldigungen nicht anders ausdrücken. Das versöhnt mich dann wieder mit manchem Ungemach.
Stieftochter hingegen kennt nur Forderungen, ich will dies , ich will das, ich brauche jenes, ich muss das haben...Irgendwie ist mein Partner sich gewohnt, dass auch von seinen eigenen Kindern höchstens ein hingeworfenes Danke kommt.
Ich brauche keine tausend Bücklinge pro Tag, aber hin und wieder eine kleine Anerkennung in Form eines Dankeschöns, einer Mithilfe im Haushalt oder Garten wäre doch ganz nett....
vero
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Beitrag von vero »

habe noch was vergessen anzufügen. :) falls ich mal selber Kinder haben sollte, erwarte ich von denen genau das Gleiche, das ist jetzt nicht nur bei meiner Stieftochter so.. Danke und Bitte sagen ist das mindeste, aber leider anscheinend aus der Mode gekommen, aber was man nicht vorgelebt bekommt, das lernt Kind halt nicht.

Mein Partner ist auch nicht der Held wenn es um Worte geht, er macht es auch lieber wie deine Tochter Aisha mit Taten und das finde ich auch sehr schön.
Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Ich finde BabyOnes Meinung völlig berechtigt.
Bei uns ist es auch so mit der Selbstverständlichkeit - durch die Schichtzeiten meines Freundes nimmt er immer selbstverständlich an, ich würde nach den Kindern schauen, ihnen Essen machen oder was weiß ich. Auch wenn ich mit Freundinnen abgemacht habe, war es am Anfang so, daß ich ein ganz entsetztes Gesicht bekam: "Aber die Kinder sind doch hier!!!". Ich bin damit überhaupt nicht einverstanden, weil ich nie gefragt wurde und der Sohn ein unsympathisches Kind ist. Deshalb mache ich einfach nichts. Und wenn ich was vorhabe, schicke ich ihn nach Hause. Mein Freund ist zum Beispiel jedes Wochenende arbeiten, jeweils 12 Stunden. Die andere Zeit schläft er. Aber ich soll sein Kind bespaßen, nur damit es "Papazeit" hat? Nö.

Daß der Mann gleich mit Trennung droht, spricht für Babells These, daß er überfordert ist.

Was man machen kann? Keine Ahnung. Ein dickes Fell zulegen und sein Ding durchziehen. Was anderes fällt mir leider auch nicht ein.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

vero: klar, der Partner Babyone sollte sich bedanken bei ihr, wenn sie an ihrem freien Tag auf sein Kind schaut. Vom Kind kann man das nicht erwarten, für das Kind ist es normal beim Vater zu sein. Also ein Kind sieht ein Grund zum Danke sagen, wenn es etwas geschenkt bekommt oder so, aber nicht bei solchen Dingen wie verlängertes Wochenende beim Papa usw.

Das schätzen von Dingen kommt meist erst später. Ich schätze heute Dinge wo für mich als Kind selbstverständlich waren.
vero
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Beitrag von vero »

tarzan, das ist klar, dass ein Kind nicht Danke sagt, wenn es ein Tag beim Vater verbringen kann resp. die Partnerin auf ihn aufpasst. Ich meinte eher ein allgemeines Danke...
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Danke sagen, das ist die Aufgabe der Eltern, dies dem Kind zu lernen.
Wenn ihm das niemand bei bringt, so kann das Kind auch nichts dafür.
vero
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Beitrag von vero »

vero hat geschrieben:Danke und Bitte sagen ist das mindeste, aber leider anscheinend aus der Mode gekommen, aber was man nicht vorgelebt bekommt, das lernt Kind halt nicht.
tarzan das habe ich ja geschrieben...
tarzan
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Beitrag von tarzan »

und ich hab nebst dem vorleben auch gemeint, dass man es dem Kind beibringen soll. Das sind für mich 2 verschiedene Dinge. Aber haben natürlich miteinander zu tun.

BabyOne wie geht es Dir heute ?
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo, danke der Nachfrage...

wir haben uns noch nicht ausgesprochen. Mein Freund bemüht sich, ganz normal und aufmerksam zu sein. Ich will auch nicht ewig schmollen, aber so einfach vergessen kann ich das auch nicht, dazu habe ich schon zu oft solche Situationen erlebt und die Sprüche die ich da zu hören bekommen habe sind einfach zu verletzend. Irgendwie bringe ich es aber auch (noch) nicht fertig, das Thema noch einmal direkt anzusprechen. Ich habe Angst, dass gleich der nächste Streit daraus entsteht. Ich befinde mich also derzeit im Schwebezustand...
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Beitrag von carlotta37 »

Aber eben, BabyOne, das eigentlich Problem ist doch ein Konflikt zwischen Deinem Partner und Dir, weil Ihr wohl unterschiedliche Vorstellungen oder Wahrnehmungen von der Situatoin habt. Das Kind hat damit eigentlich nur am Rande zu tun: an dem Jungen zeigen sich die Probleme!
Gäbe es ihn nicht, dann würden sich andere Gelegenheiten finden, bei denen solche unterschiedlichen Ansichten und Lebensweisen dann eine Rolle spielen. Da bin ich ganz sicher!
IHR müsst das untereinander regeln und gewisse Dinge bestimmt auch jeder für sich. Dann kannst Du bestimmt auch auf den Jungen wieder zugehen oder sein Verhalten leichter aushalten!
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Beitrag von BabyOne »

Carlotta, dass es hier um ein Problem mit meinem Partner geht, ist klar, sonst hätte ich meinen Beitrag in die Rubrik Stiefkinder gestellt und nicht unter Allgemein. Natürlich kann der Junge nichts dafür, wenn mein Freund mich nicht fragt ob ich seinen Sohn betreuen will.

Dennoch bleibt ein Problem ein Problem, und ich fühle mich nicht besser, nur weil es sich bei dem Problem diesmal nicht direkt um das Verhalten seines Sohnes dreht. Ich finde nicht, dass wir dieses Problem dann halt sonst bei irgendeinem anderen Thema hätten. Wir streiten eigentlich wenn dann immer nur wegen zwei Themen - unsere eigene Tochter, wobei wir da nicht viel streiten, und sein Sohn, wobei es da viel Streit gibt. Es ist schon ein sehr spezifisches Problem, dass es auch nur so in einer Patchwork-Situation gibt.

Natürlich hast Du recht, dass meine eigenen Reaktionen auf das Verhalten des Jungen auch etwas mit mir zu tun haben, mit meinem Verhältnis zu Autorität zum Beispiel. Aber man kann damit nicht wegdiskutieren, dass er sich oft schlicht unsozial verhält, und ich mag einen Menschen, der sich immer wieder unsozial verhält und dazu schlechte Laune verbreitet, einfach nciht dauernd um mich haben. Und da dieser Mensch der Sohn meines Lebensgefährten ist und er ihn um sich haben will, haben wir einen Konflikt.
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Beitrag von aisha »

ja babyone, das ist bei uns auch der einzige Streitpunkt. Wir haben nur wegen dem Verhalten von Stieftochter und der krankhaften Unordnung und Laissez-faire meines Partners Krach
vero
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Beitrag von vero »

gestern war ich bei meiner besten Freundin. Sie hat zwei kleine Kinder und ist in erster Ehe verheiratet. Jetzt dürft ihr drei mal raten über was sie und ihr Mann, wenn sie dann mal streiten, streiten. Nämlich über die Kindererziehung. Er ist nicht so konsequent, regt sich schneller auf und ist wenn er mit den Kindern alleine ist, vollkommen überfordert und wir sprechen hier nicht von "fremden" sondern von seinen eigenen Kindern.

Auch meinte sie, dass bei den meisten Paaren die sie kennt, es bei den meisten Diskussionen/Streitereien um die Kinder resp. deren Erziehung geht. Es ist also nicht nur ein Problem der Patchworker, bei uns kommt einfach noch "erschwehrend" dazu, dass da noch ein "fremdes" Kind dabei ist. Bei dem man sich aus der Erziehung raushalten soll und es irgendwie dann doch nicht immer schafft, weil es eben meistens auch das eigene Leben tangiert..

und babyone, das könnte ich auch nicht, habe tagtäglich genug Leute (unfreiwillig) um mich herum die schlechte Stimmung verbreiten, da möchte ich zu Hause nicht auch noch damit konfrontiert werden.

Aber du wirst das Problem schon noch mit deinem Partner ansprechen oder? Denn es sieht ja so aus als würde es dich sehr belasten, was auch verständlich ist..
Zuletzt geändert von vero am 04.11.2011 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Babell »

Ja, es tangiert eben auch das eigene Leben!
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Beitrag von BabyOne »

Ja, ich denke heute Abend steht ein Gespräch an.
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