Beruflich eingespannt - wie geht das mit Patchwork ?

Alles rund um die Partnerschaft
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo,

hat er das denn irgendwie genauer erklärt, was ihn stört und warum?
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
Babell
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Beitrag von Babell »

NeuesLeben hat geschrieben: Ich sehe schon...
Ich habe leider meine feste Vorstellungen „wie eine Familie aussehen soll“...und dazu gehört z.B. mindestens 1x eine Mahlzeit zusammen am Tisch zu sitzen.
Dass ich mich davon verabschieden muss...scheint eine sehr schwierige Aufgabe für mich zu sein
Hallo NeuesLeben
Wenn du den Wunsch verspürst, 1x eine Mahlzeit am Tisch zu sitzen, dann musst du deinem Partner diesen Wunsch mitteilen. Vielleicht findet ihr einen Kompromiss von 2x pro Woche, z.b. Vielleicht kann er dir auch gar nicht entgegen kommen und dann musst du eben noch etwas Geduld haben.

Ich finde es gut, dass dein Partner sagen kann, dass er ein Problem mit deiner Tochter hat. Das ist nämlich recht schwierig, sogar wenn man direkt drauf angesprochen wird. Es spricht auch für dich, du musst wohl eine gute Frau sein, dass dein Mann bei dir den Raum hat, ein solch heikles Thema anzusprechen.

Jetzt gilt es noch herauszufinden, was er denn bräuchte, um wieder nach Hause kommen zu können ohne sich von deiner Tochter gestört zu fühlen. Habt ihr klare Abmachungen, wer für die Erziehung zuständig ist? Das ist ganz wichtig, denn wenn er müde von der Arbeit kommt, braucht ein Mensch zuerst mal seine Ruhe: fernsehen, Zeitung lesen, Sport machen- was auch immer ihm hilft, um nach der Arbeit abschalten zu können. Habt ihr in Eurer Wohnung die Möglichkeit, dass du mit deiner Tochter weg gehst, z.b. ins Kinderzimmer, damit er für sich sein kann. Mein Freund und ich hatten jeweils auch zuerst nach der Arbeit jeder etwas für sich getan und das braucht man einfach wenn man den ganzen Tag arbeitet. Heutzutage ist in allen Branchen ein grosser Druck auf den Leuten!
NeuesLeben
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Beitrag von NeuesLeben »

Hallo BabyOne,
meine Tochter sagt oft pups und kaka... :shock:
Das stört mich ja auch und ich korrigiere sie ja auch.
Sie benutzt natürlich die Wörter, wenn sie Aufmerksamkeit braucht oder wenn ihr etwas nicht passt (in dem Alter ist glaube ich oft der Fall)
Sonst ist aber echt kein schwieriges Kind.
Vielleicht ist ja nur nicht sein Kind.

Babell,
Wenn meine Tochter und ich nach Hause kommen...haben wir auch einen harten Tag gehabt. Ich arbeite fast Vollzeit und sie ist dann im Kindergarten. Nachmittags ist bei uns immer was los: Musik / Sport / Besuch / Einkaufen / Papa Besuch...usw.
Erziehung und alles, was mit dem Kind zu tun hat, sind meine Aufgabe.
Er ist ja während der Woche erst spät zu Hause. Am WE auch nur ernsthaft verfügbar, wenn seine Tochter da ist. (dann spielen wir hier eine echte Familie).
Wenn wir aber während der Woche nach Hause zurück sind...dann ist nicht mehr viel Zeit, um große Unternehmungen zu machen. Sie spielt ein bisschen. Ich räume auf und bereite Abendessen vor. Dann ist der Tag schon vorbei.

Gestern habe ich mit ihm wieder geredet. Er versucht gerade, ihr mehr Aufmerksamkeit zu schenken und siehe da: Das Mädchen reagiert sofort auf positive Weise!

Am WE kommt seine Tochter und verbringt die ganze Osterferien bei uns.
Bin mal gespannt, ob meine Tochter wieder auf Eis gelegt wird, wenn sie wieder weg ist.

Gruß,
NeuesLeben
PS.: Klingt jetzt vielleicht alles sehr negativ. So fühle ich mich aber gerade. Sorry
Bacci2
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Beitrag von Bacci2 »

Hallo
Ich denke deine Tochter merkt halt auch dass er so reagiert. Kinder sind sehr feinfühlig. Wir hatten diese Probleme auch. Das schlechte Gewissen ist nach 12 Jahren noch da und wird wohl nie ganz verschwinden. Viele Männer sind sich viele Sachen nicht bewusst wenn sie in eine neue Partnerschaft gehen. Dass danei völlig unbeteiligte Personen darunter leiden geht ihnen leider am Ar... Vorbei. Hauptsache der Ex und den Kindern geht es gut. Denn die waren ja zuerst da. Heute nach 10 Jahren Patchwork kann ich sagen ich würde das nie mehr machen.
Patchwork seit 2003, 1 Sohn aus 1. Ehe, 2 gemeinsame Kids und 2 Stiefkinder die nicht bei uns wohnen
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Beitrag von NeuesLeben »

Hallo Bacci2,

habt ihr das Problem nicht mehr? Oder hast du gelernt, damit umzugehen?
Akzeptieren?
Und wie meinest du denn, dass du nie mehr machen würdest?
Würdest du das ganze Patchwork nicht mehr machen?

Danke und Gruß,

NeuesLeben
Bacci2
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Beitrag von Bacci2 »

Es ist sehr viel besser geworden. Als er am Anfang gemerkt hat, dass mein Sohn damals 2 Jahre alt ihm mehr bedeuten könnte ist er auf Abstand gegangen. Mittlerweile behandelt er ihn wie die anderen, aber man merkt in gewissen Situationen dass ihm die eigenen halt einfach näher sind. Ja Patchwork würde ich nie mehr machen, wir hatten die letzten 10 Jahre grosse Kämpfe mit der Ex mit den Kindern und auch zusammen. Auch heute noch kommt der grosse mittlerweile 16 Jahre alt grüsst nicht etc. Er hat die Situation immer noch nicht akzeptiert obwohl wir verheiratet sind und zwei Kinder zusammen haben. So lange die Väter ein schlechtes Gewissen haben so lange haben wir es als Frauen und auch die Nachfolge Kinder einfach schwerer.
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Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo NeuesLeben,
mir kommt es vor, als ob du alles in deiner Macht stehende versuchst, um Euch (du, deine Tochter und dein Partner) als Familie zu sehen.
Wie fühlt sich dein Exmann dabei? Er ist doch der Vater des Kindes! Und er übernimmt ja die Verantwortung als Vater, wie Spielen mit dem Kind und Alimente.

NeuesLeben hat geschrieben: Wenn meine Tochter und ich nach Hause kommen...haben wir auch einen harten Tag gehabt. Ich arbeite fast Vollzeit und sie ist dann im Kindergarten.
Es ist aber trotzdem deine Tochter und deshalb:
Erziehung und alles, was mit dem Kind zu tun hat, sind meine Aufgabe.
:!:
NeuesLeben
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Beitrag von NeuesLeben »

Hallo Babell,

ja, da hast du Recht.
ich hatte tatsächlich die Erwartung, wieder eine Familie zu haben.
Meine Familie wohnt sehr weit weg von hier. Ich bin allein in Deutschland.
Die Familie meines Ex-Mannes...ist auch weiterhin die Familie meiner Tochter (und ich bin auch dort willkommener Gast)...auch wenn die Interesse schon mehr sein könnte.
Mein Exmann zahlt Alimente ganz fleißig und besucht sie 2x der Woche.
Er holt sie aber nicht (freiwillig), um etwas mit ihr zu unternehmen...und ist froh, wenn nicht zu viel von ihm verlangt wird.

Ich weiß, das sind alle meine Aufgaben als Mutter und die übernehme ich gerne.

Aber du hast Recht...ich habe mehr erwartet...
und meine sogar...mir wurde auch ausdrücklich gesagt...ich kann mehr erwarten!

Ich fühle mich einfach allein. Mehr allein als früher als ich tatsächlich allein war.


Gruß,
NeuesLeben
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Beitrag von Babell »

Hallo NeuesLeben

Am Anfang der Umstellung Beruf zu Mutter fühlte ich mich manchmal auch alleine gelassen, weil ich dachte, mein Mann muss mir doch helfen, er ist ja er Vater! Er hatte aber genau so viel geleistet wie ich, einfach auf seine Weise, wir waren halt einfach ein bisschen überfordert mit unserem Baby und die Partnerschaft stand deshalb unter Stress.


Wenn eine Situation neu ist und vielleicht nicht für beide Partner stimmt und man vielleicht einige Bedürfnisse und Gewohnheiten zurückstecken muss, kann das die Partnerschaft schon ziemlich belasten.
Wir hatten grosse Probleme anfangs unseres Zusammenzugs in die Patchworkkonstellation! Unsere Partnerschaft litt entsetzlich drunter! Und das, obwohl seine Kinder- von aussen her gesehen- doch eigentlich ganz lieb und brav sind, seine Exfrau keine grösseren Mätzchen machte und das Umfeld bis auf ein paar Spitzen sich auch nicht grösser einmischte.
Natürlich habe ich dann gedacht: "seine Kinder sind ungezogen"
und er hat gedacht: "sie interessiert sich nicht für meine Kinder".

Wir habens auch geschafft. Also Kopf hoch!

Was deinen Exmann anbelangt, finde ich, dass er sich wirklich super ums Kind kümmert, mancher nicht-geschiedener Vater sieht sein Kind seltener! Mein Freund besucht seine Kinder auch nicht "freiwillig", also spontan, weil er eben auch Respekt vor der Privatsphäre seiner Exfrau und dessen Partner hat. Er will dort nicht einfach reinplatzen und seine Kinder abholen. Ausserdem brauchen Kinder fixe Termine. Da ist es sehr gut, wenn ihr diese Abmachungen beibehaltet. Vorallem wenn es noch so klein ist.

Kopf hoch, das kommt schon gut.

P.S. hast du mal an eine Therapie gedacht? Wir hatten eine Paartherapie gemacht und das war sehr gut.
NeuesLeben
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Beitrag von NeuesLeben »

Danke Babell,

mir geht es im Moment besser.
Wir haben wirklich schöne Ostertage gehabt.
Ich merke auch, dass mein Freund sich Mühe gibt. Kommt früher nach Hause. Isst mit uns zusammen. Muss zwar manchmal weiterarbeiten. Das ist aber kein Problem. Das ist ein schon ein ganz Lieber. Seine Situation ist auch nicht immer einfach.

Mit meinem Ex habe ich heute auch gesprochen.
Habe ihm klar gesagt, seine Rolle muss er selber annehmen. Hat jemand auch geschrieben...wenn sie ein starker Papa hat, dann wird sie auch keine Erwartungen gegenüber mein Freund haben.
So soll es sein...

Es ist aber alles manchmal schon schwierig, oder?

Danke für alles,
NeuesLeben
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Beitrag von Babell »

Hallo NeuesLeben
NeuesLeben hat geschrieben: Es ist aber alles manchmal schon schwierig, oder?
Ja!!! Ja, es braucht sehr viel an Flexibilität und man muss oft zurückstecken oder abschätzen, ob man eben gerade nicht zurückstecken sollte. Das finde ich schon anstrengend.
Und ich musste auch Erwartungen und Wünsche loslassen, was mir auch sehr schwer gefallen ist. Deshalb kann ich dich schon verstehen, dass dir das auch sehr schwer fällt, das Familienbild loszulassen. Manchmal hätte ich auch gerne einfach nur eine ganz normale Familie. Mama-Papa-Kind(er). Dann muss ich mit meinem Freund darüber reden. Natürlich in einer Sprache, die ihn nicht verletzt und das ist gar nicht so einfach. Zu schnell ist ein falsches Wort gesagt, das man gar nie als falsch erachtet hätte, aber den anderen verletzt. Und das finde ich alles sehr schwierig.
Aber in einer normalen Familie gibt es ja auch viele Schwierigkeiten..(?)
Vielleicht sind die Probleme einfach weniger brenzlig, "wie auf einem Pulverfass". In einer Patchworkkonstellation (und Stieffamilienkonstellation) sind die Verletzungen halt schon von vorherigen Narben vorhanden und das macht das Ganze schwieriger, finde ich. Man muss immer drauf acht geben, dass es es nicht explodiert beim einen oder anderen. Oder dass sich niemand zurückgesetzt fühlt! (auch nicht das eigene innere Kind!)...

Aber weisst du was: ich glaube, wenn wir das alles erfolgreich gemanaget haben, sind wir mehr als stolz auf uns! 8)
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