18-jährige, die nicht weiss, was sie will

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Delphia
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18-jährige, die nicht weiss, was sie will

Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Wir haben seit nun drei Wochen eine neue Herausforderung zu meistern.

Die Zweite meines Mannes (18 ) hat ihr Studium (Wirtschaft) hingeschmissen. Sie hat keine Lust, es sei nicht das, was sie will, usw. usw. Etwas anderes weiss sie nicht. Sie musste sich ins BIZ (Berufsinformationszentrum) anmelden. Dort geht sie nächste Woche hin. Seither sieht ihr Programm so aus:

- mit uns frühstücken
- ins Bett bis kurz vor Mittag
- zurück ins Zimmer, ein bisschen für die Theorieprüfung (Auto) lernen, Facebook, MSN usw.
- mit uns nachtessen
- Ausgang

Manchmal fällt der Ausgang weg. Manchmal ist sie den ganzen Tag mit Freundinnen unterwegs. Manchmal wissen wir gar nicht, was sie macht.

Die Familienbegleitung hat meinem Mann gesagt, er müsse ihr eine Frist setzen bis wann sie etwas gemacht haben muss. Beispiel: sie wollte sich für eine Au-Pair Stelle melden. Sie war in St. Gallen, hat die Agentur nicht gefunden und ist wieder nach Hause, am nächsten Tag hat sie es verpennt nochmals loszugehen. Am Mittwoch ist sie dann hin und hat die Formulare geholt. Nun hat sie keine Lust Au-Pair zu sein :roll: .

Heute Morgen hat sie den Auftrag erhalten, das Garagentor zu streichen, falls das Wetter mitspielt. Es wird heute aber den ganzen Tag nieseln, also ist dieser Auftrag nicht auszuführen und da kann sie wirklich nichts dafür. Einen anderen Auftrag hat sie am heutigen Tag nicht.

Mal sehen, wie der Tag aussieht.
Delphia
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aisha

Beitrag von aisha »

Hallo Delphia,

dir bleibt aber zurzeit auch wirklich nichts erspart.

Was meint denn dein Mann zu dieser Geschichte? Und hat Töchterchen das Gefühl, sie lebt bis zum St. Nimmerleinstag bei euch im Hotel?

Ich denke , es ist durchaus möglich, dass man sich in der Studienrichtung geirrt hat. Aber es ist sicher sehr wichtig, dass die junge Dame nun ganz schnell eine strukturierten Tagesablauf hat.

Delphia, ich würde mit ihr einen Tagesablauf festlegen, wie wenn sie zur Arbeit ginge. Mahlzeiten zu den üblichen Zeiten, nach dem Frühstück geht Fräulein höchstens am Sonntag wieder ins Bett. Und auch wenn sie volljährig ist, würde ich den Ausgang unter der Woche reglementieren.

Ausserdem würde ich sie in den Haushalt einbinden und zwar mit ganz klaren Aufgaben. Einkaufen, bügeln, Geschirr...
Du darfst sie sicher nicht zuhause rumhängen lassen.

Und setzte ihr Fristen, bis wann ,was erledigt sien muss.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo Delphia

Ich würde sie temporär arbeiten schicken, bis sie wieder eine Ausbildung aufnimmt. Das man sich in der Studienrichtung vertut, kann vorkommen. Aber nach Abbruch des Studiums müsste sie selbst etwas für ihr Lebensunterhalt aufkommen, auch wenn es nur Teilzeit ist.
Aber einfach so zu Hause rumhängen uns sich unterhalten lassen finde ich nicht gut.

Sonst reisst das ein und sie gewöhnt sich ans nichts tun....

grüsse
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Genau, was ihr sagt, sage ich meinem Mann auch. Er hat es von der Familienbegleitung auch gehört und sogar von seinem eigenen Bruder ( :!: ).

Es ist ABER seine Aufgabe und nicht meine. Wenn ich der jungen Dame im Haushalt einen Auftrag gebe, werde ich wieder die "böse" Rolle haben... Mache ich ganz sicher nicht...

Ich muss es einfach aushalten und "ufs Muul hocke", weil ich eigentlich schon alles mal gesagt hatte.

Geduld meinerseits und Hoffnung, dass der "20-er" runterfällt bei ihr.

Schönen TAg
Delphia
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Arabella
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Beitrag von Arabella »

Hallo Delphia,

Das ist schon wieder keine einfache Situation für dich! Ich denke sie braucht eure Unterstützung, dass sie nicht im MSN usw. ertrinkt. Temporär arbeiten finde ich eine sehr gute Idee. Da könnte sie auch sehen, was es heisst, Tag für Tag einem simplen Job nachzugehen.

Bekannte von mir hatten einen noch schlimmeren Fall. Sohnemann machte gar nichts mehr. Auch auf die Aufforderung, dann halt auszuziehen reagierte er nicht. Notlösung der Eltern: Schlösser auswechseln als er mal weg war!
Nun lebt er in einer Jugendwohnung. Muss mal nachfragen, wie es weiterging.

Ich wünsche dir eine humanere Lösung für die Stieftochter.

Arabella
Habe fünf Kinder im Alter von 19,17,15,13 und 11. Die drei Grossen sind von meinem Mann aus erster Ehe. Die beiden Kleinen sind Gemeinsame. (Fast) alle leben seit über 10 Jahren bei uns - und das find ich toll!
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aisha

Beitrag von aisha »

Da bin ich aber gar nicht deiner Meinung , Delphia.
du MUSST das nicht aushalten und "ufs Muul hocke".

Schliesslich profitiert die junge Dame ja auch von deinem Service. Es ist shcliesslich alles ein Geben und ein Nehmen.
Ich glaube, bei euch ist auch mal ein klärendes Gespräch nötig. sicher ist es die Sache deines Mannes, hier Klartext zu reden. Aber erfahrungsgemäss tun sich Männer da eher schwer.
Ich bin auch imer die Böse, wenn ich mal wieder mitteile, was ich erwarte und was sicher nicht. Aber damit kann ich leben, denn jeder hier ist freiwillig da.

Also ich hoffe, du wäscht und putzt nicht für deine Stieftochter.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Liebe Patchworkmums

:-)

@ Aisha: die Erfahrung, wenn ich für mich einstehe und etwas sage, habe ich nun nach einigen Jahren kapiert oder zumindest ich glaube, ich habe es kapiert... ;-) . Manchmal ist das Aushalten schwieriger als das Handeln! Es ist in meinem Fall sicherlich so... ich kann Deine Argumentation verstehen.

Mein Mann wird seinen Töchtern die Grenzen klarer zeigen müssen. Es fällt ihm schwer. Für mich geht es darum, von ihm zu erfahren, wo ich ihn unterstützen kann, ohne mich aufzugeben.

Mathematisch lässt sich unser Fall so lösen: wir sind 7, 6 geht es gut und 1 geht es nicht besonders (ich). Also machen wir einfach 7-1 = 6 dann ist ja alles in Butter!

Das kann es im Leben ja nicht sein, das wissen wir alle und ich glaube nicht, dass unsere Girls and Boy das wirklich so wollen. Sie wollen starke Eltern, die aber fair sind und auf sie eingehen können, ihre Person und Meinung respektieren und da sind, wenn sie uns brauchen.

Ich bin ja geduldig, also werde ich mal zusehen, wie die Veränderung "ufs Muul hocke" auf die anderen Teilnehmer in unserem Mobile sich auswirkt. Die momentane Veränderung gefällt mir noch nicht, da es mir teilweise sehr weh tut. Da muss ich wohl durch = Gring ache und seckle...

Ach nein, geduldig sein, hiess es ja... :)
Delphia
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tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo Delphia

Wieso fällt es ihm schwer ?

Ich finde er sollte wirklich mal mit der Tochter ersthaft sprechen.
Nichts tun in diesem Alter geht nicht. Dein Mann muss da durchgreifen.

Sie soll sich umgehend eine Arbeit suchen, sich zur Vermittlung melden.

Ich kam mit 16 frühzeitig aus dem Welschen zurück, also ziemlich frühzeitig, kaum habe ich angefangen, stand ich wieder vor der Türe.
Schon das war mir oberpeinlich. Zu Hause sagten meine Eltern zu mir,
ich solle mir Arbeit suchen. Das tat ich auch und fand eine Stelle wo ich später auch noch die Lehre machte. Auch war ich beim RAV gemeldet und
erhielt ALV-Gelder.

Vielleicht würde sich durch eine Erwerbstätigkeit weitere Türen öffen, vielleicht gefällt ihr das Arbeiten und interessiert sich für eine Lehre statt Studium.

Wie auch immer, dein Mann muss ihr das Arbeiten schmackhaft machen, ihr die positiven Aspekte vom arbeiten aufzeigen.

Denke da liegt vieles an deinem Mann.

Viel Glück
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Delphia,

mir werden für den Rest meines Lebens die Worte meines Vaters in den Ohren klingen, als ich nach dem Abitur nicht so recht wusste was ich weiter machen wollte und nach 13 Jahren Schule eigentlich auch keine wirklich große Lust auf Lernen hatte - er sagte mir, studieren zu dürfen sei ein Privileg, und entweder ich wüßte das zu schätzen oder ich müßte mir halt etwas anderes suchen. Wenn ich aber nur herumjobben würde, müßte ich Kostgeld abgeben.

Es ist bald 20 Jahre her, und ich denke ich würde meiner Tochter wortwörtlich das gleiche sagen. Bei mir hat es jedenfalls damals einen Denkprozeß in Gang gesetzt.
Patch von 2002/2003 bis 2017
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Ihr habt ja so Recht. Aber es ist nicht meine Tochter und ich bin ja daran zu lernen "ufs Muul z'hocke".

Gestern Morgen ist sie kurz nach 9 h aus dem Haus und zu ihrer Mutter gefahren. Die Mutter hat mein Mann im Büro angerufen und gesagt, dass sie dort sei. Sie selbst hat ihrem Papa eine Mail geschrieben und mitgeteilt, dass sie nicht wisse, wann sie nach Hause komme und er könne sie anrufen, falls er mal ausnahmsweise reden wolle. Es ginge ja nicht nur um ein Ereignis sondern um andere Sachen, die er ignoriere.

Ich will jetzt da gar nichts interpretieren. Am kommenden Dienstag hat sie einen Termin im Berufsinformationszentrum. Mal sehen, ob sie dort auftaucht.

Meinem Mann geht es schlecht, er gibt mir durch, dass er zuwenig für sie einsteht. Ich habe momentan die Kraft nicht, ihn auch noch aufzufangen. Mal sehen, was die Familienbegleitung Morgen sagt.

Dass in der Familie meines Mannes zuwenig über Probleme gesprochen wird, ist mir schon lange klar. Ich will einfach nicht ständig der Sündenbock sein für alle Probleme der pubertierenden Girlies. Und so wird es von den Girls bei der Familie (Tanten, Cousinen, usw.) dargestellt.

Beste Grüsse
Delphia
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Arabella
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Beitrag von Arabella »

Liebe Delphia,

Bleib ruhig mal auf deinem Maul hocken! Ich denke dein Mann muss da mit seiner Tochter ins Gespräch kommen. Sie hat es ja auch klar geäussert. Ich bin mir sicher, dass du alles weisst, wo die diversen Hunde begraben sind etc. Aber vielleicht müssen sie das alles jetzt und selber rausfinden.

Mach dir eine schöne Zeit. Ich empfehle zB den Hamam im Zürcher Niederdorf...
http://www.fitnesspark.ch/zh/front_cont ... idcat=2068

Arabella
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Delphia,

ärgere Dich nicht. Das hier ist ein völlig normales Problem von Jugendlichen nach der Schule. Es ist ja auch wirklich schwer zu wissen was man für den Rest seines Lebens am liebsten machen möchte, wenn man doch noch so wenig praktische Erfahrungen im Leben hat und die Entscheidung so weitreichend erscheint. Auch dass man dann erstmal passiv reagiert und sich im Schneckenhaus verkriecht ist wohl recht normal. Das ist kein Grund für irgendjemanden, ein schlechtes Gewissen zu bekommen oder sich als schlechte Stiefmutter/Vater zu fühlen. Man muss halt nur am Schneckenhaus anklopfen und der Schnecke mitteilen, dasss sie der Storch holen wird, wenn sie sich nicht mal etwas bewegt. :wink:

Bei der älteren Tochter von meinem Freund war das auch so, dass sie gekonnt (genauso wie ihre Mutter) auf der Klaviatur des schlechten Gewissens herumgespielt hat. Ich habe meinen Freund irgendwann mal drauf aufmerksam gemacht, dass seine Tochter das Gesräch steuert, dass sie immer wieder von Themen ablenkte die ihr unangenehm waren, und dass er sich nicht von ihr ablenken lassen sollte und einfach sachlich beim Thema bleiben sollte. Das hat er dann gemacht, und man merkte wie seine Tochter Schwierigkeiten hatte mit der ungewohnten Gesprächssituation. Komisch, irgendwie klappt das nicht so wie sonst... Sie hat sich gewunden wie ein Wurm. Wenn mein Freund versuchte ihr ins Gewissen zu reden, dass sie sich mehr für die Schule anstrengen soll, dann kam zuerst "der Lehrer ist blöd" (aber wenn die anderen Schüler es kapieren, kann es ja eigentlich nicht allein am Lehrer liegen), dann "ich kann das halt einfach nicht" (na, wenn Du das nicht kannst, dann wirst Du das Abitur nicht schaffen. Dann such Dir mal eine Alternative. Für eine Lehrstelle zum Herbst müsstest Du ein vernünftiges Zeugnis bekommen und Dich in etwa zwei Monaten anfangen zu bewerben.), dann "willst Du etwa sagen dass ich zu blöd dafür bin?!!!" und dann wurden ein paar Tränchen hervorgedrückt und angedeutet, sie sei ja so arm dran weil ihre Eltern getrennt sind, und "nie kümmerst Du Dich um mich, Du hast gar keine Zeit für mich!". Wenn er dann sagte, dass er gerade im Begriff sei sich um sie zu kümmern, und dass es außerdem sie sei die nie Zeit für ihn hätte, weil sie sich lieber mit Freunden treffen würde, dann kam der theatralische Abgang mit Türenknallen und ein paar vulgären Ausdrücken. Ende dieses Aktes, Beginn des nächsten...

Da sie nach einigen derartigen Gesprächen gemerkt hat dass die alte Masche nicht mehr zieht, hat sie dann damit aufgehört. Zusätzlich ist sie damals dann auch sitzen geblieben, hat also die Quittung für ihre Faulheit bekommen. Es gab damals noch ein paar andere ziemlich deutliche Rückmeldungen aus dem "wahren Leben", die ihr auf ziemlich drastische Art und Weise gezeigt haben, dass sie Verantwortung übernehmen mus für das was sie tut. Das war eine harte Schule, aber es hat gewirkt. Heute ist sie eine fleißige Studentin, die massenhaft gute Noten schreibt, was sie selbst vermutlich am meisten überrascht.

Vielleicht kannst Du Deinem Mann mit so einer Geschichte etwas Mut machen. Mein Freund hat irgendwann kapiert, dass es mit seiner Exfrau genauso lief, sie zog an irgendwelchen Strippen, und er reagierte wie automatisch. Mit dem schlechten Gewissen hat das super funktioniert. Als ihm das klar war, konnte er aufhören so automatisch zu reagieren, und da die alte Masche damit keinen Erfolg mehr hatte, hat auch seine Exfrau irgendwann aufgehört es über diese Tour zu versuchen. Ich empfehle immer wieder gern das Buch " Familie sein dagegen sehr" von Cleese und Skynner. Das war die Lektüre, der mein Freund die Einsicht verdankt, dass er keine Marionette seiner Exfrau oder seiner Tochter sein will.
Patch von 2002/2003 bis 2017
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Nun sind knapp 10 Wochen vorbei und der Tagesablauf hat sich nicht gross geändert.

Ich frage mein Mann 1x die Woche, was für einen Auftrag, sie erhalten hat. In der Regel heisst es: keinen. Sie sollte dies und das, aber konkreter wird es nicht.

Mittlerweile lehne ich mich zurück (gelingt nicht immer) und beobachte, wie lange er es aushält. Es lohnt sich für mich zu warten, ist eine gute Übung.

Ich organisiere mich, dass ich nicht den ganzen Tag zu Hause bin, damit ich das Verhalten nicht gleich unter der Nase habe.

Schönen Tag an alle und hoffentlich hilft das auch anderen? :-)
Delphia
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Anita

Beitrag von Anita »

hallo delphia

ich finde das total genial wie du es jetzt machst - du nimmst dich ernst und übergibst die verantwortung dahin, wo sie gehört :D

deinem mann wird so erst richtig bewusst, WAS GENAU erziehungsarbeit bedeutet und er tritt viel mehr in beziehung mit seiner tochter - es wird ein gewinn sein....ein erfolg, der sicher seine früchte tragen wird!

wünsche dir genussvolle rücklehne-stunden :)

liebe grüsse
anita
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Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Fortsetzung: Anfangs Februar hat sie ein Praktikum im medizinischen Bereich angefangen. Sie möchte nun im Herbst Medizin studieren. Von ihrem Verdienst gibt sie das Geld für die Krankenkasse ab, ansonsten nichts. Dabei müssen wir schauen, wie wir all unsere Kinder durchbringen... Thema für sich, habe ich abgeschrieben.

Der Job gefällt ihr nicht besonders. Es sind eben nicht so "anspruchsvolle" Tätigkeiten. Ihre Laune zu Hause ist nicht gerade auf dem Höhepunkt, sodass es manchmal mühsam ist. Ich muss sie mit Samthandschuhe ansprechen. Mit mir hat sie länger nicht mehr gesprochen und ich komme nicht an sie ran.

Wir hatten ein Gespräch sie, die Familienbegleitung, mein Mann und ich. Bei dem Gespräch ist rausgekommen, dass wenn ich ihr etwas sage, dann schweben bei ihr ganz viele negative Gefühle mit, sodass sie nicht mehr sachlich aufnehmen kann. Sie interpretiert sofort. Beispiel: als ich sie neulich (um 11.00 Uhr) gebeten habe, das Kinderbad sauber zu machen, hat sie interpretiert, sie müsse das Bad sauber machen, weil sie so lange im Bett geblieben sei. Das war meinerseits überhaupt nicht so gemeint. Mir wurde gesagt, ich interpretiere auch zuviel. Tja... von aussen kann das schon sein. Ich schaffe das schon auch anders...

Also könnt Ihr Euch vorstellen, wie das aussieht, wenn ich etwas frage oder sage... Ständig so.

Sie habe diese Einstellung gegenüber Leuten, die sie nicht mag.

Sie hätte sich gewünscht, dass ihr Vater mehr mit ihr unternimmt in den Jahren. Ich hätte ihn aber so besessen, dass er für seine Töchter gar nicht mehr zur Verfügung stand.

Dabei habe ich immer geschaut, dass ich auch ausser Haus beschäftigt bin, damit er Zeit mit seinen Girls haben kann. Ich habe ihn sogar aufgemuntert, mal mit ihnen zusammen etwas zu unternehmen... Nichts da.

Der Wille fehlt beim Vater wie bei der Tochter und da ist es einfach, mir die "Schuld" in die Schuhe zu schieben.

Sie hat mir sogar unterstellt, dass wenn sie im Herbst auszieht (mal sehen mit welchen Finanzen...), es nie möglich sein würde, nur ihren Vater einzuladen ohne mich. Ich würde das nie erlauben. Natürlich wäre ich dann enttäuscht, aber verbieten kann ich das nicht und irgendwo hingehen, wo ich nicht willkommen bin, das ist wohl definitiv vorbei.

Ich fand es so gemein. Ich realisiere erst heute, warum ich heute so müde bin. Dieses Gespräch gestern (1 3/4 h) hat mich total ko gemacht.

OK, ich muss wieder los... Freue mich auf Reaktionen!
Delphia
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