Meine Stieftochter und ich!

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Chiara-Lena
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Meine Stieftochter und ich!

Beitrag von Chiara-Lena »

Liebe Forumsmitglieder

Bin ich froh das es solche Foren gibt. Ich möchte hier auch meine Geschichte teilen, welche ziemlich lange ist, werde mich jedoch kurz fassen. Mein Mann ist Ausländer und hat eine Tochter welche vom Opa mütterlicherseits aufgezogen wurde da die Mutter starke psychische Probleme hat. Da mein Mann für den Unterhalt aufkommen muss, muss er natürlich Arbeiten und in seinem Beruf ist es unvermeidlich das er viel in der Welt umherreist und halt auch mal 3 oder 4 Monate im Ausland tätig ist. So kam er auch in die Schweiz für ein Jahr und wir haben uns unbeschreiblich ineinander verliebt so das auch schon bald klar war das ich mit ihm Auswandern werde. In diesem Jahr hatte die Mutter seiner Tochter ein derart psychisches Tief, dass sie sich gar nicht mehr um die Kleine kümmern konnte und abhaute. Ihr Vater ist gestorben und die Kleine wurde zu den Eltern meines Mannes gebracht. Wir sind trotzdem in der Schweiz geblieben da eine Rückkehr aufgrund des Vertrages schwierig war und somit haben sich seine Eltern um die Tochter gekümmert. Kurzum: Die Situation ist für das kleine Mädchen wirklich schwierig. Papa ist nicht da, Mama ist abgehauen und interessiert sich null für sie. Plötzlich kommt Papa zurück, sie muss ihre Liebe mit einer wildfremden Frau teilen und auch für meinen Mann ist es schwierig da er nun mit einer Frau zusammenlebt und mit seinem Kind, mit welchen er vorher noch nie zusammengewohnt hat. Ein neunjähriges Mädchen das sich in der Situation befindet bewusst wahr zu nehmen das sie ihrer Mutter egal ist und ihr Vater nun eine neue hat.

Seit einiger Zeit sind wir nun bei seinen Eltern. Bis wir hier etwas eigenes gefunden haben wohnen wir also alle unter einem Dach. Am Anfang hat sie mich umarmt, die Nähe zu mir gesucht, mit mir gespielt, wir haben Kuchen gebacken und ich habe ihr Zöpfe geflochten. Und nach ca. vier Wochen wurde alles anders und ich komme nicht drauf was ich falsch gemacht habe. Sie ignoriert mich komplett, gibt mir schnippische Antworten und wenn ich in der Küche helfe rührt sie das Essen nicht an weil ich mitgeholfen habe. Sie will mit mir nicht alleine sein und geht den Situationen komplett aus dem Weg. Da sie jedoch sehr fest spürt das Papa mit mir lacht und Glücklich ist, macht sie nichts dergleichen und intrigiert auch nicht. Wenn Papa da ist kommt sie und gibt mir einen Begrüssungskuss oder umarmt mich aber es ist nicht mehr so wie am Anfang. Es ist nicht mehr so "echt" wie am Anfang und ich denke viel hängt auch damit zusammen das sie irgendwie versteht das ich nun für immer bleibe.

Und was mache ich, ich resigniere total. Ich weiss nicht mehr was ich tun soll und ignoriere das Problem. Jeden Tag, jede Minute versuche ich aufs Neue an sie ran zu kommen, versuche ihr Liebe zu geben die ich auch wirklich für sie empfinde weil ich einfach das Gefühl habe das sie dies braucht. Aber oft lässt sie auch ihre Agressionen an mir aus, was bei anderen ein Spiel ist wird aggressiv gegen mich verwendet. Ein rumtollen mit Papa und mir ist lustig aber bei mir schlägt sie oft fester zu und das hat dann nix mehr mit rumtollen zu tun.

Ich halte das einfach alles aus und "schlucke" Mit meinen Mann ist es schwierig darüber zu Reden weil er hält sehr viel von Respekt und erzieht seine Tochter auch so. Ich habe ihm mal Andeutungen gemacht weil sie mir mal gesagt hat ich soll die Klappe halten. Es wird dann aber schlimmer für Sie weil er dann sehr streng zu ihr wird. Er duldet es nicht wenn sie frech gegenüber mir ist. Was ja auch gut ist aber ich kann ihm das nicht immer sagen weil sie dann darunter leidet. Also ignoriere ich jede Attacke immer wieder aufs Neue und versuche während dessen eine Lösung zu finden wie ich sie glücklicher machen kann. In der Zwischenzeit ziehe ich mich hin und wieder auch zurück damit Papa und sie mehr Zeit haben weil ich denke das könnte ihnen gut tun. Es wird aber nur noch komischer die ganze Situation und scheint komplett verfahren zu sein. Heute nach dem Zahnarzt meint sie sie könne nun drei Stunden nix mehr Essen. Wir sind zusammen noch in die Stadt und haben miteinander eingekauft. Mit Papa. Ich habe dann für alle Schokolade gekauft uns sie hat mich böse angeschaut und mir schnippisch gesagt: Hast dus nicht geschnallt, ich kann drei Stunden nichts mehr Essen. Ich lächele dann liebevoll und antworte: Ach genau, uff mein Gehirn. So reagiere ich auf alle Situationen aber innerlich bin ich wahnsinnig traurig. Ich könnte nur noch heulen und weiss wirklich nicht was ich noch tun soll.

Das schlimme ist das ich das Mädchen sogar verstehen kann. Mir würde das wahrscheinlich auch nicht passen. Es sind glaube ich Verlustängste. Die Situation ist aber nun so das wir in dieser Konstellation sind und miteinander einen Weg finden müssen. Ich Liebe meinen Mann und er liebt mich und wir sind sehr Glücklich zusammen. Ich weiss das er auch voll hinter mir steht. Habe ihn mal gefragt was er machen würde wenn die Kleine mich gar nicht akzeptiert, und er meinte das sind Dinge die muss sie aushalten. Ich kann nicht mein Glück komplett für meine Tochter opfern, es würde mir dabei nicht gut gehen und ihr dann umso weniger. Er meint er hätte in mir eine Frau gefunden die er wirklich liebt, die ihn liebt und das er mit mir wahnsinnig Glücklich ist. Und ich mit ihm. Was kann ich also tun?

Verzweifelte Grüsse
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Ria
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Re: Meine Stieftochter und ich!

Beitrag von Ria »

Willkommen Chiara-Lena in unserem Forum
Wir freuen uns auf den Austausch mit dir! :)

Du wirst sehen: du bist nicht allein mit deinen Bemühungen und Zweifeln.
Deine Situation wäre für jede von uns eine riesige Herausforderung!

Was mir ganz wichtig ist, dir zuerst zu sagen: Du kannst die Tochter deines Partners NICHT glücklich machen!
Du hast genug dafür gemacht.
Es ist sogar eher umgekehrt: Wenn du schon so verzweifelt und frustriert bist, war es schon eher zu viel, die Balance stimmt nicht mehr und es ist wichtig, dass du gut für dich schaust. Denn es nützt allen überhaupt nichts, wenn es dir auch noch schlecht geht.

Das grosse Plus, das du hast ist, dass dein Partner voll hinter dir steht.

Jetzt geht es für dich darum, dass du herausfindest, wie du deinen Platz in diesem Familiensystem einnehmen willst.
Was klar ist: Du bist die Frau an der Seite deines Partners und wirst nicht gehen.
Aber auch das funktioniert auf die Länge nur, wenn du den Hebel umlegst und wieder beginnst, die Verantwortung für dich zu übernehmen, dich abzugrenzen, deine Bemühungen runterzuschrauben... und dich nicht zum Opfer des Mädchens machst.
Ist das etwas, das dir schon "von Natur aus" nicht so leicht fällt?
Dann ist diese Situation die ultimative Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung. :-|

Aber ich bin sicher, dass es sich für diese Beziehung und für dein Leben lohnt!
Vielleicht nützt es als Einstieg zuerst einmal am meisten, wenn du dir etwas gönnst, das dir einfach gut tut. Als Belohnung für all deine Anstrengungen, auch wenn sie nicht viel gebracht haben. Etwas, das gar nichts mit dem Mädchen zu tun hat, einfach damit es dir wieder besser geht. Zum Beispiel Wellness oder etwas, das noch besser zu dir passt.

Und danach findest du mit deinem Partner heraus, welche Regeln gelten sollen, egal, ob er da ist oder nicht.
Diese kommuniziert er der Tochter hochoffiziell vor dir, damit es klar ist.
Und auch die Konsequenzen, falls sie sich nicht daran hält. Und da bewährt es sich, nur solche aufzuzeigen, die ihr wirklich auch bereit seid zu ziehen.

Wichtig dabei ist, dass ihr dem Mädchen signalisiert, dass nicht die Liebe zu ihr davon abhängt, ob sie sich daran hält oder nicht, sondern dass es um ihr Verhalten geht und das Zusammenleben so einfach unangenehmer wird. Auch für sie!

Aber es ist eben nicht einfach, allgemeine Tipps zu geben, wenn wir euren Alltag nicht kennen.
Ausserdem empfehle ich dir das Buch "Glückliche Stiefmutter" von Katharina Grünewald. Darin findest du viele Inputs genau zu dieser Herausforderung!

Ich wünsche dir und euch, dass ihr eine Wende miteinander schafft!
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
http://www.coacheria.ch
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BabyOne
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Re: Meine Stieftochter und ich!

Beitrag von BabyOne »

Hallo Chiara-Lena,

uff, das ist wirklich eine herausfordernde Situation...

Was man bei Deiner Auflistung von Problemen des Mädchens nicht vergessen darf ist, dass ja auch noch der Opa, der ihre Hauptbezugsperson noch vor den Eltern war, verstorben ist. Durch den Umzug hat sie dann auch noch die gewohnte Umgebung und vielleicht auch Freundinnen verloren. Auf so etwas kann man auch schon einmal mit Gefühlen von Wut reagieren. Wenn ich es recht verstehe ist ja auch noch nicht ganz klar, in welchem Ort eure gemeinsame Zukunft liegt, das heißt im Moment befindet sie sich (und ihr euch alle) in einem Schwebezustand, wo sie sich zwar eingewöhnen soll, aber gleichzeitig der nächste Umzug bzw. Abschied schon sicher ist. Das ist insgesamt eine sehr instabile Situation.

Wenn Du Deinem Mann nicht erzählst wie das Mädchen sich Dir gegenüber verhält, dann machst Du Dich eigentlich zu einer Komplizin Deiner eigenen Abwertung. Damit wird das Mädchen, je länger das so geht, um so mehr an Respekt für Dich verlieren. Den Vorschlag von Ria, hier gemeinsam mit Deinem Mann Regeln und Konsequenzen zu besprechen und diese klar zu kommunizieren, finde ich deswegen sehr wichtig. So lange ihr bei den Schwiegereltern wohnt, sollten diese soweit wie möglich auch dabei eingebunden werden.

Da Dein Mann seine Rolle als Alltags-Vater auch erst noch finden muss und die Beziehung zu seiner Tochter vielleicht noch nicht so tief ist wie sie sein sollte, halte ich es für wichtig, dass er versucht einen guten Kontakt zu ihr zu finden. Dafür ist es nicht gut, wenn er bei Grenzüberschreitungen sehr hart reagiert - das Mädchen muss ja vielleicht auch erst lernen ihm zu vertrauen, und sie wird ihm vielleicht nicht erzählen wollen was in ihr vorgeht, wenn er überstreng ist.

Bei einer Familie, die unter solchen Umständen gezwungen ist quasi sofort zusammen zu ziehen bevor die Beziehungen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern sich haben entwickeln können würde ich eine psychologische Familienberatung immer empfehlen. Das Forum hier ist natürlich auch schon einmal ein guter Anfang :D

Nur Mut, und achte vor allem auf Dich selbst und Deine Grenzen. Ich sage immer, eine Patchwork-Familie ist wie ein Marathon, man muss sich seine Kräfte einteilen und darf sich nicht auf den ersten Metern schon verausgaben. Wie Ria sagte, wenn Du jetzt schon frustriert bist, dann stimmt wahrscheinlich die Balance nicht und Du musst mehr auf Deine eigenen Bedürfnisse achten.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
Chiara-Lena
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Re: Meine Stieftochter und ich!

Beitrag von Chiara-Lena »

Hallo zusammen

Vielen lieben Dank schonmal für eure Feedbacks. Da ich im Ausland bin ist es nicht so einfach das Buch "Glückliche Stiefmutter" zu erhalten, werde aber schauen ob ich es irgendwie als ebook herunterladen kann. Habe aber auch schon gelesen das es super sein soll und ich freue mich darauf.

Es ist auch so das die Eltern von meinem Mann und mein Mann selbst stark versuchen sie einzubinden. Sie meinen das ich nichts tun muss ausser dem Mädchen das Gefühl zu geben das ich sie mag und das versuche ich auch wirklich. Es ist ja nicht so das niemand merkt das etwas zwischen uns nicht so gut ist. Sie versucht auch zu provozieren indem sie dem Papa sagt: Chiara hat mich heute morgen nicht begrüsst und sie hofft dann das er Partie für sie ergreift. Das tut er aber nicht sondern sagt nur: Ach was, dann hat sie das vielleicht vergessen. Er wechselt sofort das Thema und geht gar nicht darauf ein.

Was ich vielleicht nochmals ansprechen muss ist das die anderen alles versuchen um uns "zusammen" zu führen was vielleicht auch nicht so gut ist. Wenn sie alle abküsst und umarmt dann sagt die Oma irgendwann, geh auch zu Chiara. Ich fühle das sie das gar nicht will, aber macht weil sie merkt das mich alle gut mögen und sie würde mit intriegen auch gar nicht weit kommen. Schlimm ist es einfach weil sie mir hin- und wieder giftige Blicke zuwirft und hin- und wieder bringt sie Bemerkungen wie "Ich will nicht im gleichen Bett schlafen wie Chiara" und alle ignorieren das irgendwie und das ist auch blöd. Für sie und für mich.
Kassandra79
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Re: Meine Stieftochter und ich!

Beitrag von Kassandra79 »

Hallo Chiara-Lena,

in welchem Land bist du denn? Wie klappt es mit der Sprache? Vielleicht kommt sowas noch dazu?!
Wenn die Kleine auf Abstand geht, dann lass sie. Sie zu zwingen, mit dir Zeit zu verbringen, wird nur noch mehr Widerstand hervorrufen. Da sie schon 9 ist, würde ich ihr das auch so sagen. Dass du verstehen kannst, dass alles sehr schwierig und verwirrend für sie ist, dass du sie lieb hast, du ihr aber natürlich auch ihre Ruhe lässt, sie aber auf dich zukommen darf, wann immer sie möchte. Mit neunjährigen Mädchen kann man schon ganz gut reden, finde ich. Und dann lass dem Ganzen einfach etwas Zeit.

Wie klappt es denn in deiner neuen Heimat? Hast DU dich einigermaßen gut eingelebt, Arbeit gefunden, eine Freundin?

Liebe Grüße
Aufgewachsen bin ich im Ruhrgebiet. Nach Stationen in Trier, Berlin und Hamburg bin ich seit 2 Jahren in Wien bei meinem Lieblingsmenschen. Und damit auch Stiefmutter von einem Mädchen (5) und einem Jungen (8) :applaus:
Chiara-Lena
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Re: Meine Stieftochter und ich!

Beitrag von Chiara-Lena »

Genau, ich bin auch der Meinung das man sie auf mich zukommen lassen sollte. Da ist glaube ich auch ein bisschen der Hacken. Mann hat sie schon vor unserer Ankunft darau versucht vorzubereiten und ihr gesagt das sie glücklich sein muss für Papa und Papa hat das dann auch immer wiederholt. Sie schreibt auch "ich liebe dich papa und Chiara" aber ich denke eben das sie das macht weil es alle sagen.

Ich selbst bin ein anderes Thema. Wir sind in Brasilien. Spreche aber fliessend portugiesisch. Das ist kein Problem. Wir leven aber noch bei seinen Eltern da wir erst noch ein Haus finden müssen. Da diese auf dem Land wohnen ist es schwierig sich selbstständig fort zu bewegen und somit bin ich meistens mit Haushalt und der Versorgung der Tiere beschäftigt. Freunde habe ich die meines Mannes. Aber halt mehr Bekanntschaften. Ich hoffe diese Situation ändert sich wenn wir etwas eigenes habe und wir nicht mehr aus Koffern leben müssen!
Babell
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Re: Meine Stieftochter und ich!

Beitrag von Babell »

Hallo Chiara Lena

Du schreibst, dass dir dein Mann manchmal etwas zu streng vorkomme und du das ja nicht willst. Er ist aber der Erziehungsberechtigte und das weiss sie ja auch und richtet sich auch danach. Sie sucht seine Linie und passt sich daran an. Er hat einfach eine andere Art mit dem Kind umzugehen und er hat bestimmt andere Seiten an sich, die sehr liebevoll sind zu ihr.
Kinder ertragen mehr, als wir manchmal glauben. Traue ihr zu, dass sie die Strenge ihres Vaters erträgt. Sie wird ihn trotzdem lieben und ich vermute, dass es für sie vor allem wichtig ist, zu wissen, dass sie geliebt wird und da spielt es manchmal keine Rolle, wie streng der Papa dann ist. Das wird manchmal sogar als Sicherheit empfunden, weil das Kind dann weiss, woran es ist.


Wichtig finde ich, dass ihr den verstorbenen Grossvater und die verschwundene Mama nicht vergesst. Sie gehören immer noch dazu, auch wenn sie nicht mehr da sind. Sie sollen Platz haben in euren Gesprächen, in der Erinnerung (z.b ein Bild von Opa und eines von Mama aufstellen?) Sie muss ihre Trauer noch verarbeiten. Trauer wird übrigens irgendwann zu Wut und dann erst kann man den Verstorbenen loslassen. Vielleicht weiss sie nicht wohin mit ihrer Wut und deshalb richtet sie sich gegen dich?
Ich denke auch, dass die Wut aus ihren Problemen resultiert und nicht gegen dich als Person gerichtet ist, aber du halt gerade eine "gäbige" Adresse dafür bist. Wahrscheinlich tut es ihr selber leid, wie sie sich dir gegenüber verhält, aber sie kann die Aggressionen nicht steuern, aufgrund ihrer Geschichte.
Vielleicht bist du deshalb eine gute Adressatin ihrer Wut, weil du so viel Mitleid mit ihr empfindest? Die anderen Familienmitglieder kennen ja die Vorgeschichte und sind selber involviert und haben dadurch einen anderen Zugang zur Geschichte.


Vielleicht macht sie ihre Spiele auch, weil sie testen will, ob du zu ihrem Papa hältst, bei ihm bleibst (und somit bei ihr). Vielleicht hat sie dich mehr lieb gewonnen, als sie wollte und muss sich nun abgrenzen, da es ja sein könnte, dass du auch wieder gehst. Sei ein Fels im Wasser für sie und zeige ihr, dass du dich nicht verunsichern lässt und bei ihrem Papa bleibst! Sie hat gerade zweifach das Gegenteil davon erfahren. Das kann noch nachklingen.

Es ist super, dass dein Mann hinter dir steht!! :D (Damit hilft er ihr zu glauben, dass du bleibst)
Und wie es scheint, auch seine Eltern!

Sieh dich für sie als eine Bereicherung, nicht als Konkurrentin oder Störenfried oder was auch immer. Und schau gut für dich, wie die anderen es auch schon gesagt hatten.


Gutes Einleben in deiner neuen Umgebung!
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