Wie gehe ich damit um?

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Mami 5
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Wie gehe ich damit um?

Beitrag von Mami 5 »

Hallo Miteinander, ich bin neu hier im Forum und so wie es aussieht nicht die einzige mit diesen Problemen :-) Eigentlich beruhigend zu wissen, dass es Leidensgenossinnen gibt da draussen :-)
Ich lebe mit meinen zwei eigenen Mädchen, meinem Partner und dessen Jungen zusammen.
Mit im Haus sind die Eltern und Grosseltern meines Partners :-) Klingt schon spannend gell...
Nun, die "Schwiegermutter" und "Schwiegergrossmutter" haben die Erziehung des Jungen schon vor meiner Zeit übernommen und ich frage mich, was nun meine Rolle in dem ganzen ist?
Niemand informiert mich und der Junge ignoriert mich seit fast 4 Jahren ganz.
Manchmal stresst es mich gewaltig, ein anderes mal ist es mir egal,...
Was muss kann soll ich machen? Bin ich überhaupt eine Stiefmutter?
Ist jemand in der gleichen Situation wie ich?

:flattern:
Buchenholz
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Re: Wie gehe ich damit um?

Beitrag von Buchenholz »

Hallo Mami 5

Oh je, ich kann mir grad vorstellen, wie das bei euch zu und her geht.
Aus diesem Grund bin ich nie zu meiner Ex-Schwiegerfamilie gezogen, auch wenn wir da ein schönes Zuhause hätten haben können.
V.a. die Mutter meines Ex-Mannes hat nie respektiert, dass sie eine andere Rolle einnehmen muss. Für sie waren wir Ewigskinder, die nichts selber entscheiden konnten. Kontrollsucht, Machtmissbrauch.
Das hat sie zwar nicht davon abgehalten, via Telefon zu bestimmen, wie wir was zu tun hätten.

Deine Situation erleben wir aktuell bei Kollegen. Da ist der Mann ins Elternhaus seiner Frau gezogen. Die Situation ist die gleiche wie bei dir. Die Frau kann sich nicht gegen ihre Eltern durchsetzen, weil sie sich von denen abhängig fühlt. Schliesslich können sie da günstig wohnen und weil sie mit den Kindern überfordert ist, schätzt sie die Unterstützung ihrer Eltern. Wenn sich der Mann gegen seine Schwiegereltern durchsetzt, dann ist er der böse und undankbare. Ein Wegzug ist da die einzige Möglichkeit, klare Grenzen zu setzen. Das will sie aber nicht, weil sie eben doch ihre Eltern braucht. Also geht's darum, sie zu stärken. Das will sie auch nicht. Dafür ist sie zu träge, zu erschöpft.

Ihr habt folgende Möglichkeiten:
Du musst deinem Mann klar machen, dass er seine väterliche Verantwortung abgetreten hat. Es ist also nicht mehr sein Kind, sondern das Kind der Frauen. Insofern bestimmen sie, wie sich sein Kind entwickeln wird. Vielleicht kann man das deinem Mann klarer darstellen, wenn ihr eine Familienaufstellung macht. Wenn dein Mann zu hören bekommt, dass die Mütter ihm gar nicht zutrauen, diese Rolle zu übernehmen, könnte ihm das ziemlich einfahren. Frage ihn mal, welche Erinnerung er an seinen eigenen Vater hat und wie sich sein Sohn mal an ihn erinnern sollte.

Ist er eine Memme oder denkt er pragmatisch, im Stil, von: Frauen können das besser, also sollen die das tun?
hmmm, du bist aber auch eine Frau, warum traut er dir das nicht zu?
Welche Rolle hat er für dich vorgesehen?
Mami 5
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Re: Wie gehe ich damit um?

Beitrag von Mami 5 »

Huhu...
Vielen Dank für Deine Meldung.
Ja, es leuchtet ein was Du schreibst, nur mit meinem Partner darüber sprechen klappt leider nicht wirklich :-(
Und wegziehen geht nicht, da wir Bauern sind und nicht mit den Kühen wegziehen können, wenn dann müsste die alte Generation das Feld räumen, das geht aber auch nicht, da sie Lebenslanges Wohnrecht haben. Also abhauen ist keine Variante bei uns.

Mit der Schwiegergrossmutter habe ich tatsächlich schon sprechen können, ich habe ihr versucht zu erklären, dass ich keine Beziehung aufbauen kann zum Stiefsohn, wenn dieser nur selten in unserer Wohnung ist (er ist immer in der Wohnung von Gross/Urgrossmama) und das es kontraproduktiv ist wenn sie ihm immer Geld gibt, da er so den Umgang mit Geld nie lernen wird und sich sowieso nur Energydrinks etc kauft. Die Schwiegergrossmutter hat daraufhin geantwortet, das ich den Stiefsohn eben nicht gerne hätte und das sie mit ihrem Geld machen darf was sie will und das ich keine Ahnung von Jungenerziehung habe weil ich zwei Mädchen hätte. Zudem findet sie auch, dass es völlig normal ist, dass Jungen stehlen und ich mein Portemonnaie auch nicht herum liegen lassen darf.

Also auf Deutsch gesagt nützte es nichts.

Die Zusammenarbeit mit den älteren Generationen kann ich also vergessen, reden mit meinem Partner geht auch immer in die falsche Richtung, das einzige ist einen Weg für mich zu finden....? Aber welchen?
Dornenvogel
öfters hier
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Re: Wie gehe ich damit um?

Beitrag von Dornenvogel »

hallo Mami5

das klingt ziemlich verfahren... offenbar ist da auch noch ein Generationenkonflikt vorhanden.
Andere Frage: wie gehen diese Schwieger(gross)eltern mit deinen Mädchen um? Sind sie akzeptiert oder einfach geduldet? Wie geht dein Mann mit deinen Mädchen um?


Wieviel liegt dir persönlich am Sohn deines Mannes?

Ehrlich gesagt, könnte ich persönlich nicht so leben, ich würde weder meine Mutter noch meine Schwiegereltern im gleichen Haushalt ertragen, wir würden uns irgendwann erschlagen... aber das ist wie gesagt meine ganz persönliche Einstellung.

Was hast du für Optionen? Ausziehen im Notfall? Wieviel liegt dir an der Beziehung zu deinem Mann? Offenbar steht er ja auch nicht wirklich hinter dir. Somit bist du in diesem Clan auf ziemlich verlorenem Posten, was die Beziehung zum Stiefsohn angeht. Und ehrlich; Klauen geht einfach gar nicht, egal ob Männlein oder Weiblein.
tabida
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Re: Wie gehe ich damit um?

Beitrag von tabida »

Hallo Mami5
Kennst Du das Bäuerliche Sorgentelefon http://www.bauernfamilie.ch/index.html
Auch gibt es doch auch verschiedene Landfrauen/Bauernverbände evt. könntest Du da auch Hilfe bekommen.

Auf bäuerlichen Betrieben kommt es ja oft vor, dass mehrer Generationen zusammeleben und das gibt oft genug Probleme. Man/Frau ist abhängig und doch sollte man sich abgrenzen.
Mami 5
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Re: Wie gehe ich damit um?

Beitrag von Mami 5 »

Hallo und vielen Dank für die guten Tips und Fragen die mich zum Nachdenken bringen. Die Schwiegereltern sind nett zu meinen Mädchen. So, normal nett wie man zu Nachbarskindern oder so ist. Mein Partner ist für die Mädchen wie ein Papi, da sie ja noch klein waren als wir zusammen kamen.
Das Bäuerliche Sorgentelefon kannte ich nicht, Danke für den Hinweis.
Was mir persönlich am Sohn liegt ist eine schwierige Frage, einerseits tut er mir leid, andererseits regt er mich auf. Schade dass er nie gelernt hat respektvoll miteinander umzugehen. Obwohl er auf einem Bauernhof aufgewachsen ist hat er auch vor Tieren keinen Respekt. Und mit 15 Jahren ist die Erziehung wohl schon abgeschlossen...also nicht mehr veränderbar.
Dass die Grossmutter und Urgrossmutter den Sohn meinem Partner nicht zutrauen mag stimmen, daran habe ich vor dem Kommentar hier nicht daran gedacht, aber es ist leider so.
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