bin ich eifersüchtig?

Fragen, Probleme und Sorgen...
NeuesLeben
hat was zu sagen
hat was zu sagen
Beiträge: 54
Registriert: 18.07.2011 19:34

bin ich eifersüchtig?

Beitrag von NeuesLeben »

Hallo zusammen,

ich muss diese Gefühle jetzt los werden.
Immer wenn der Tag, wo das Mädchen zu uns kommt, sich annähet...werde ich langsam nervös.
ich versuche mich zu kontrollieren und verspreche mir selber, dass ich nichts anmerken lassen möchte...
aber es funktioniert nicht...

Ich verstehe mich wirklich so gut mit allen Menschen...
Aber sie macht mich nervös...
bin ich eifersüchtig?
wie kriege ich mich selber im Griff?
Ich habe das Gefühlt, wenn sie das ist...(wie kann ich das erklären?) sie trennt uns in 2 Familienteile. (die wir eigentlich sind...das weiß ich)
Wenn sie nicht da ist...habe ich eher das Gefühl, eine Familie zu sein.

Ich weiß alles...egoistisch / böse Stiefmutter / unmöglich / böse böse böse...

aber was soll ich tun?
soll ich mit meiner Tochter weg gehen und lieber weiterhin Alleinerziehende sein...

Wenn sie da ist...streite ich mich mit meinem Freund oft.
Ich bin nicht immer Fair...er ist nicht immer Fair...

Wenn die Kinder sich streiten...dann geht er mit ihr zu ihr Zimmer...
und tja...wir sind wieder 2 getrennte Familienteile und jeder kümmert sich ja um sein Kind.

Ich glaube nicht mal, dass es an ihr liegt (nicht mehr auch wenn schon viel passiert ist)...oder an ihm. Es liegt an mir. Ich bin Schuld (böse Stiefmutter...böse Stiefmutter).

wie komme ich da raus?

Gruß,
NeuesLeben
Benutzeravatar
Ria
Moderatorin
Moderatorin
Beiträge: 537
Registriert: 20.03.2010 07:41
Wohnort: Stäfa
Kontaktdaten:

Re: bin ich eifersüchtig?

Beitrag von Ria »

Hallo NeusLeben

Der erste Schritt zur Lösung ist wohl genau das, was du hier machst: Du stehst zu deinen Gefühlen. Nur dann kannst du nämlich etwas damit anfangen und ändern.
NeuesLeben hat geschrieben:ich versuche mich zu kontrollieren und verspreche mir selber, dass ich nichts anmerken lassen möchte...
aber es funktioniert nicht...
Das funktioniert deshalb nicht, weil du etwas wegmachen willst, was zu dir gehört und auf diese Art nicht dauerhaft verschwinden wird.
Was passiert, wenn du es mal erlaubst und anschaust? Was ist es wirklich für ein Gefühl? Woher kommt es? Welche Bewertung liegt im zu Grunde?
Wo bist du dir selber nicht ganz treu, wenn du so weitermachst, wie bisher?
NeuesLeben hat geschrieben: sie trennt uns in 2 Familienteile.
Das tut sie nicht, aber das sieht vielleicht so aus! Sie kann euch nur dort trennen, wo es eine Lücke hat. Und zwar nicht zwischen zwei Familien sondern zwei Partnern :oops:
Du spürst ja selber, dass es nicht wirklich an ihr liegt, deshalb könnt ihr als Eltern/Stiefeltern hinschauen, und dem Kind zuliebe zu dem stehen, was bei euch ist.
NeuesLeben hat geschrieben: Es liegt an mir. Ich bin Schuld (böse Stiefmutter...böse Stiefmutter).
Solange du meinst, es gehe um Schuld, darf es ja nicht sein und es wird nicht klar. Es geht um Verantwortung und zu seiner eigenen Wahrheit stehen.
Und was heisst das? Was willst du wirklich? Was willst du deinem Partner damit sagen?
Finde es heraus und sage es direkt, nicht über sein Kind. Und dann könnt ihr Erwachsenen hinschauen, eure Verantwortung übernehmen, herausfinden, was ihr miteinander wollt oder nicht wollt und wählen, wie es weitergehen soll.

Ich wünsche euch einen respektvollen Weg, wie ihr das aufdecken könnt, was eurem Familienglück im Weg steht. Viel Erfolg!
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
http://www.coacheria.ch
Benutzeravatar
BabyOne
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 698
Registriert: 10.01.2009 20:56
Wohnort: Bayern

Beitrag von BabyOne »

Hallo NeuesLeben,

ich finde die Antwort von Ria ganz toll und denke, dass Du damit schon etwas zum Nachdenken hast.

Zusätzlich würde ich Dir aber gern ein Buch empfehlen. Guck mal in der Rubrik Literatur, welches Buch ich da zuletzt sehr heiss empfohlen habe.
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beitrag von Babell »

Hallo NeuesLeben

Schliesst er dich aus, wenn seine Tochter da ist? Deshalb bist du nervös und eventuell eifersüchtig. Vielleicht ist es aber gar nicht Eifersucht? Wir tendieren schnell dazu, uns selber zu verurteilen, da in unseren Köpfen und vorallem auch in den Köpfen unserer Stiefkinder (und unserem Umfeld) die böse Stiefmutter aus dem Märchen sehr verankert ist. Wir werden unbewusst in diese Rolle gedrängt, in die wir nie hinein wollten und sie haben dann den traurigen Beweis: "siehst du, ich wusste es, dass die..."
Dem gegenüber standhaft zu bleiben ist enorm schwierig und es klappt, wenn man sich selber stärkt und sich seiner Rolle in der Familienkonstellation der Patchworkfamilie sicher ist! Dazu muss man aber auch das OK vom Partner bekommen, dass man seine Rolle einnehmen darf!

Weil es eine Patchworkfamilie ist, meinen wir, wir dürften wir nicht eifersüchtig sein auf das, was unser Partner ohne uns macht. Aber in jeder nicht-Patchworkfamilie sind die Partner mal "eifersüchtig" auf das Hobby, auf Freunden des anderen, etc. Es heisst dann einfach in einem ärgerlichen Tonfall: "oh, Mann, schon wieder dein Hobby, wir hatten doch heute einen Fernsehabend geplant!" und die Frau darf sich ärgern, der Mann beharrt drauf und dann ist es schon wieder ok, beide habens schon wieder vergessen. Es ist normal und niemand macht deswegen ein Aufsehen. Aber wenn wir etwas gegen die Kinder des Partners sagen würden, dann hätte er- und alle anderen auch- kein Verständnis dafür. deshalb- Weil wir selber ja auch kein Verständnis dafür haben, versuchen wir unsere Gefühle zu unterdrücken.. Es ist ja das Kind von ihm und wir wollen es mehr lieben als uns selbst! (so wie wir ja auch unseren Partner mehr lieben wollen als uns selbst) Aber wir müssen nicht bei uns selber den Fehler suchen, sondern merken, dass es vielleicht auch dran liegt, dass wir selber auch Bedürfnisse haben und dass unsere Nervosität vielleicht dran liegt, dass diese Bedürfnisse zu kurz kommen.

Ich will es mal so formulieren: etwas stimmt nicht in Eurer Konstellation und die Angst auf das Wochenende zeigt dir das auf.

Such jemanden auf, mit dem du über das reden kannst, in einem Forum ist das zu schwierig, denn es hat mit der Psyche von dir, nämlich wie du auf etwas reagierst und auch mit deinem Freund zu tun. Wir hier lesen nur deine Reaktionen und dein Urteil über dich selber, aber vielleicht stimmt dieses Urteil einfach gar nicht!
Andere schreiben hier auch über dasselbe Problem, aber sie nennen es nicht "böse Stiefmutter" , sondern: "das Kind macht diesen Fehler, das falsch, etc, räumt nicht auf, ist nur Papakind...etc oder sie schreiben über ihren Partner, er erziehe sein Kind falsch und sie wüssten es besser. Oder sie schreiben, die Exfrau erziehe ihr Kind falsch und sei eifersüchtig.
Es gibt viele Varianten und du hast die Variante: ich bin eifersüchtig gewählt. Ich zweifle dran, ob du wirklich eifersüchtig bist, oder ob einfach etwas nicht stimmt in Eurer Rollenverteilung in Eurer Patchworkfamilie? Das ist nämlich oft so.
Die Rolle zu finden ist schwierig, für alle, und es braucht viel Zeit. Hast du die Kraft dafür? Willst du es eingehen? Ist dein Partner ansatzweise kooperativ?
NeuesLeben
hat was zu sagen
hat was zu sagen
Beiträge: 54
Registriert: 18.07.2011 19:34

Beitrag von NeuesLeben »

Hallo zusammen,

ich habe ein bisschen Zeit gelassen, eine Antwort hier zu stellen.
ich wollte das ganze nochmal beobachten...vor allem meine Gefühle.

ich glaube, ich bin tatsächlich eifersüchtig. Warum?
Es sind schon viele Sachen passiert und passieren ständig, die mich zu folgender Schlussfolgerung führen:
Ich weiß schon, dass mein Freund mich liebt und mit mir zusammen sein will.
Ich habe aber das Gefühl, dass nur seine Tochter als echte "Familie" angesehen wird.
Meine Tochter und ich sind zwar da...wir sind aber Familie zweiter Klasse...wenn überhaupt von Familie gesprochen werden kann.


1- Mein Freund arbeitet viel. Als wir getrennt gewohnt haben, haben wir unsere feste Tage, wo wir uns getroffen haben.
Jetzt gibt es die Tage nicht mehr. Ich bin ja nun mal da. Wir verbringen zeit zusammen, wenn er gerade nicht arbeiten muss.
Er kommt oft nach Hause, wenn meine Tochter schon schläft. Ihr scheint aber das nicht weiter zu stören.
Kommt seine Tochter? Dann ja...da kennt er nix. Ich denke sogar er arbeitet mehr davor, um für sie Zeit zu haben.
Wir sind nun mal nicht seine Familie, nicht wahr? Er hat hier kein eigenes Kind, das hier wohnt und beachtet werden muss, nicht wahr?
Ich finde einfach frustrierend zu sehen, dass er doch sich Zeit nehmen kann...aber nicht für uns.
Oder besser...nur dann, wenn seine Tochter teil von "uns" ist.

2- Macht das Mädchen etwas falsch? (und glaubt mir...das ist sehr oft der Fall) Ist sie unfair mit meiner Tochter (4 Jahre jünger)?
Dann neigt er dazu(auch wenn offensichtlich), nicht gesehen zu haben.
Er versucht manchmal auf seiner Art Gerechtigkeit wiederherzustellen...jedoch ohne direkte Konfrontation mit seiner Tochter.
Sie wird in solche Situationen leider nicht erzogen.
Oft lässt er zu, dass sie richtig böse und willkürlich meiner Kleinen gegenüber agiert.
Wir sind ja nicht seine Familie, nicht wahr? Sie schon...


3- Warum tut er das? Das Mädchen ist krankhaft eifersüchtig auf meine Tochter.
Sie liebt zwar meine Kleine und sie spielen schön miteinander
Sie muss sie aber oft fertig machen, um sich wohl zu fühlen.
Sie muss immer ein bisschen mehr dürfen als das, was meine Tochter gerade darf.
Oder dürfen, was meine Tochter nicht darf.
Argument seinerseits? Sie ist großer.

Verstehe ich, dass sie eifersüchtig ist?
Ich kann mir vorstellen, was in ihr Kopf passiert.
sie denkt ihr Vater verbringt mehr Zeit mit mir und meiner Tochter als mit ihr.
Das ist aber nicht der Fall.
Sie kennt nicht die Wahrheit...woher soll sie sie auch kennen?

Unser Situation als Familie zweiter Klasse stört mich extrem.
Ich sehe leider nix, was diese Situation verbessern könnte.
Ich habe nicht das Gefühl, ich werde mit diesem Mann etwas aufbauen können.
Er ist einfach zu fixiert an seiner Arbeit und an seiner Tochter.
Ich glaube für mich und für meine Tochter ist leider keine Zeit vorhanden.

Die Entscheidung zusammenzuziehen war leider falsch.

Ihr habt recht. Es stimmt einiges in unserer Konstellation nicht.
Das wird mir aber nur klar, wenn das Mädchen da ist. Wenn sie nicht da ist, dann leben wir harmonisch.
Jeder führt sein Leben und Abends habe ich einen netten Freund.
Wenn sie da ist, sehe ich, wie es sein könnte.

Welche Möglichkeiten habe ich:

1- Mit meiner Tochter ausziehen, um wieder eine einheitliche Familie zu haben. (sie und ich)
2-
a- Einfach akzeptieren, dass das hier keine Familie ist.
b- Mich von dem Wunsch trennen, daraus eine Familie zu bauen bzw. mit meinem Freund eine zukunft aufzubauen.
c- Meine Tochter und ich müssten uns hier emotional abgrenzen.
d- die Vorteile eines WG´s mit einem gut aussehenden Mann ausnutzen.

da muss ich selber wieder lachen... ;-)

NeuesLeben
Benutzeravatar
Ria
Moderatorin
Moderatorin
Beiträge: 537
Registriert: 20.03.2010 07:41
Wohnort: Stäfa
Kontaktdaten:

Beitrag von Ria »

Hallo Neues Leben

Es tut mir leid, dass du diese familiäre Situation so schwierig erlebst. Und ich bin immer noch der Meinung, dass dies vor allem aus einem Beziehungsproblem zwischen euch Erwachsenen entsteht und die Kinder die Leidtragenden daraus sind.
Ihr seid euch anscheinend auch überhaupt nicht einig darüber, was eine "echte Familie" ist. Und das geht auch vielen so, die mit gemeinsamen Kindern zusammen leben. Da decken sich unsere Vorstellungen nicht automatisch, aber gleichzeitig sind wir von unserer eigenen sehr überzeugt. Und da, wo Erwartungen nicht erfüllt werden, merken wir genau, was uns wichtig ist, und es lohnt es sich hinzuschauen und auch zu erlauben, dass der Partner da anders denkt. Und dann geht es darum, einen neuen, gemeinsamen Weg zu erschaffen.
Das klappt aber nur, wenn man nicht den Partner für seine eigenen Gefühle verantwortlich macht, wenn das Gespräch nicht mit Vorwürfen gespickt ist. Da geht es um Interesse und Respekt und weniger ums Recht haben.

Ausserdem sind mir da noch ein paar Gedanken gekommen, die ich dir zur Verfügung stellen möchte, und du schaust, ob etwas anklingt:
  • - Was selten ist, wird als wertvoll erachtet. So also auch die Zeit, die dein Partner mit seiner Tochter verbringen kann.
    - Wir verlangen gerne vom Partner, dass er unsere Kinder so behandelt und liebt wie seine eigenen, aber tun wir das selber auch mit seinen? Also ich kann es nicht, ehrlich.
    - Wir wäre es, wenn ihr einen festen Familienabend pro Woche festlegt, wo ihr gemeinsam zum Beispiel esst, fernseht oder etwas anderes miteinander macht? Würde dich das freuen oder willst du das gar nicht mehr?
    - Seine Tochter ist eifersüchtig, weil sie wirklich etwas vermisst, was deine Tochter hat: Sie lebt mit ihm unter einem Dach! Das heisst nicht, dass sie lieber zu euch ziehen würde, aber da hat sie wohl Angst, etwas zu verpassen, und das tut sie ja auch :cry:
    - Warum soll sie, wenn sie 4 Jahre älter ist nicht mehr dürfen als deine Tochter? In 4 Jahren darf deine Tochter das dann auch :wink: oder du findest heraus, dass du ihr das jetzt schon erlauben willst. Und es kommt natürlich total auf die Situation an. Familienregeln können ausgehandelt werden.
Wenn du aber der Meinung bist und dabei bleibst, dass
NeuesLeben hat geschrieben:Die Entscheidung zusammenzuziehen war leider falsch.
dann findest du ganz viele Argumente dafür, und das macht euch allen das Leben noch schwerer und die gute gemeinsame Zeit noch weniger.
Seit 27 Jahren Patchworkfamilienfrau und Coach für solche :-)
http://www.coacheria.ch
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beitrag von Babell »

Hallo Neues Leben

Das kenne ich, das war bei uns nicht anders:
NeuesLeben hat geschrieben: 2- Macht das Mädchen etwas falsch? (und glaubt mir...das ist sehr oft der Fall) Ist sie unfair mit meiner Tochter (4 Jahre jünger)?
Dann neigt er dazu(auch wenn offensichtlich), nicht gesehen zu haben.
Er versucht manchmal auf seiner Art Gerechtigkeit wiederherzustellen...jedoch ohne direkte Konfrontation mit seiner Tochter.
Er kann zu dem Zeitpunkt (noch) nicht anders. Er will seine Tochter nicht vor den Kopf stossen. Es ist ja schon gut, dass er versucht, Gerechtigkeit herzustellen. Natürlich wäre es für die Erziehung der Tochter besser, wenn er in die Konfrontation gehen würde. Aber er hat das Mädchen zweimal im Monat, er kennt ihren momentanen Entwicklungsstand und ihr Verhalten zu wenig, als dass er wissen könnte, wie man ein Kind erzieht. Von aussen sieht man immer viel mehr, als derjenige der Elternteil ist. Das war auch bei uns so und es ist eine grosse Chance für ein Elternteil, wenn jemand von aussen eine neue Sichtweise reinbringt.

Zum Kinderstreit:

Falls es wirklich so ist, wie du es beschreibst, dann würde ich folgendermassen vorgehen:

Wenn deine Stieftochter deine Tochter angreift und ungerecht ihr gegenüber ist, dann musst du nicht von deinem Freund verlangen, dass er deine Tochter beschützt, sondern du musst deine Tochter stärken! Du musst ihr beibringen, wie man NEIN sagt. Sie kann zu dir kommen, wenn sie es nicht selber schafft, aber lass sie es selber probieren! Lass sie sich selber wehren. Das tut ihrem Selbstwert gut! Und wenn du beobachtest, wie deine Stieftochter gemein zu deiner Tochter ist, dann verlange nicht von deinem Freund, dass er dann seine Tochter schimpft. Deine Tochter soll die Chance erhalten, dass sie sich selber wehren kann. Allerdings gibt es Grenzen! Und da musst du einschreiten!
Wo du die Grenzen ansetzt, das spürst du selber. Und dann musst du es auch machen, nicht drauf hoffen, dass dein freund etwas macht.
NeuesLeben
hat was zu sagen
hat was zu sagen
Beiträge: 54
Registriert: 18.07.2011 19:34

Beitrag von NeuesLeben »

Hallo zusammen,

@Ria, vielen Dank!
Das sind sehr gute Gedanken, die du da gebracht hast.
Wir haben ein eindeutig unterschiedliches Verständnis für Familie.
Ich habe mir beim zusammenziehen mehr wirklich einen familiären Zusammenhalt gewünscht. Manchmal denke ich, dass wir eigentlich ein WG gegründet haben.
:shock:

1- ja. Früher war die Zeit mit mir seltener und jetzt bin ich hier "selbstverständlich" geworden.
2- Er soll sie nicht lieben. Das erwartet sie selber nicht von ihm. Meine Tochter weißt genau, wer ihr Papa ist. Da bin ich froh. Ich kann momentan seine Tochter auch nicht lieben. (bin ja eifersüchtig). Aber wenn man sieht, dass das eigene Kind etwas falsch macht...dann will man doch das Kind zeigen, dass das falsch ist. Das ist doch Verantwortung tragen.
:wink:
3- Mir wäre schon ausreichend, wenn wir einen festen "Partner Abend" hätten. Im Moment habe ich das Gefühl, ich bin die letze an der Reihe
4- Wir scheinen alle eifersüchtig und neidisch von einander zu sein. Das ist anstrengend. Ich kenne diese Gefühle innerhalb einer "Familie" nicht. Das ist sehr anstrengend. Ich habe noch dazu das Gefühl...ich bin die böse Stiefmutter.
5- Sie darf natürlich mehr als meine Tochter. Sie sollen aber ihre eigene Regeln handeln und nicht die Regeln meiner Tochter als Maßstab nehmen.
z.B. Wenn die Kleine dies oder das darf...dann darf ich dies oder das + ein bisschen.
Das ist anstrengend.

Im Moment bin ich ein bisschen ausgebrannt. sorry...

Hallo Babell,
Du hast recht. Ich frage mich schon die ganze zeit, ob er so tut, ob er nicht sieht. Oder ob er wirklich nichts sieht.

Ich bin irgendwie müde...immer diejenige zu sein, die auf Sachen aufmerksam macht und die Sachen sieht.
Ich gebe zu...ich mische mich nur und ausschließlich ein, wenn meine Tochter direkt involviert ist. Es wäre aber für das Mädchen (für ihr Leben) vielleicht schon hilfsreich, wenn irgendjemand ihr zeigt, das manche Sachen einfach nicht in Ordnung sind.
Ich versuche meine Tochter zu stärken. Sie lieb das Mädchen aber abgöttisch und m.E. vermeidet auch sie Konflikte. Sie lässt sich regelrecht manipulieren. Ob das gesund ist?
:roll:
ich schreite die ganze Zeit ein...das macht mich müde. Das Mädchen macht Sachen, die meine Tochter mit 4 schon längst nicht mehr macht.

bin vielleicht einfach müde...
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beitrag von Babell »

Hallo NeuesLeben

Das was ich jetzt schreibe, wird dir nicht gefallen:

Es ist einfach und bequem, alles auf deine Eifersucht zu schieben! Somit ziehst du dich aus der Konfliktsituation und versteckst dich hinter der bequemen und selbstanklagenden Aussage, du seist jetzt halt eifersüchtig und eine böse Stiefmutter. Da kann ja jeder kommen! Ich glaube dir schon, dass du eifersüchtig bist, (wer wäre das nicht in deiner Situation?) aber es bringt nichts, dir immer und immer wieder dieselben Vorwürfe zu machen. Gratuliere dir lieber, dass du deine Gefühle einordnen und zugeben kannst!

Ich frage mich schon die ganze zeit, ob er so tut, ob er nicht sieht. Oder ob er wirklich nichts sieht.
Er sieht es nicht. Würde ich behaupten.

Ich hatte mich irgendwann ganz zurückgezogen. (bin weggegangen wenn sie kamen) Das hatten wir miteinander besprochen und es war für ihn ok. Natürlich war er zuerst sehr wütend, weil ich sonst jahrelang brav da war und die Kinder aufgefangen, die Streitereien geschlichtet und mich trotzdem leise und klanglos hintenangestellt hatte.
Als er seine Kinder ohne meine Mithilfe hatte, da sah er die Dinge plötzlich, die ich vorher gesehen und bemängelt hatte! Und er erzählte es mir abends. Ich hätte da natürlich mitmachen können und ihn bestätigen, aber ich blieb dabei: ich grenze mich ab. Ich half ihm also auch nicht, indem ich mir seine Sorgen anhörte. Er musste zur Ex und mit ihr über die Probleme mit seinen Kindern reden. Das tat unheimlich gut! Und es ermöglichte uns einen neuen Anfang in der Partnerschaft.
bin vielleicht einfach müde...
Eifersucht dämpft die Lebendigkeit, schreibt Verena Kast, die Autorin von "Neid und Eifersucht" . Vielleicht kaufst du dir das Buch mal, vielleicht hilft es dir?
Einen tipp kann ich dir geben: Vergleiche dich nicht mit anderen! Ausserdem ist es absurd, sich mit anderen zu vergleichen, denn: DU bist einzigartig! -und das weiss bestimmt auch dein Freund.
Wenn du eifersüchtig bist (auch auf ein Kind), dann meinst du, du seist nicht genügend für deinen Freund. Aber das kann gar nicht stimmen, denn sonst wäre er nicht mit dir zusammen! Wenn du auf ein Kind eifersüchtig bist, dann kann es auch sein, dass du meinst, du seist nicht genügend für deinen Vater als das kleine Mädchen, das du mal warst. Irgendwas in deiner Kindheit hat dir die Idee gegeben, dass du deinem Vater nicht genügen würde. Vielleicht war er gestresst- von der Arbeit, etc- und du wolltest etwas von ihm, wurdest jedoch abgewiesen, weil er gerade noch abschalten musste, z.b. Und da hattest du dir als kleines Kind gesagt: Er liebt mich nicht, also muss irgendetwas an mir nicht gut sein. So beginnt dieser Teufelskreis und wenn wir erwachsen sind, leiden wir drunter.
NeuesLeben
hat was zu sagen
hat was zu sagen
Beiträge: 54
Registriert: 18.07.2011 19:34

Beitrag von NeuesLeben »

Hallo Babell,

Danke! Ganz und gar nicht...ich finde doch gut, wenn du deine Meinung äußerst. Das tut gut und ich denke drüber nach.

Ich muss vielleicht der Grund für mein Eifersucht irgendwo anders suchen. An meine Vergangenheit als Kind kann es fast nicht liegen. Ich habe einen super Papa, der wirklich immer da für mich ist. Meine Mama auch...da kann ich mich nicht klagen.

Das Zurückziehen versuche ich ja auch. Es ist nur sehr schwierig, weil meine Tochter oft direkt involviert ist. Da muss ich mich einmischen.

Im Moment habe ich mich ein bisschen beruhigt.
Es ist nur nicht einfach, diese Gefühle einzuordnen. Akzeptieren ist auch nicht einfach.


Gruß,
NeuesLeben
Babell
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 906
Registriert: 21.05.2010 15:04

Beitrag von Babell »

Hallo NeuesLeben

Es ist wirklich nicht einfach, solche Gefühle einzuordnen und sie zu akzeptieren schon gar nicht. Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft und auch ganz viel Nachsicht mit dir selber, dass du nicht mehr unter den Gefühlen leiden musst.

Und denk dran, dass die Eifersucht nicht immer hausgemacht ist! Manchmal ist es auch das Verhalten des Gegenübers das so etwas auslöst und da muss man gar nicht in der eigenen Kindheit suchen gehen, was die Eltern falsch gemacht hätten.... (finde ich sowieso doof, denn diese haben ja alles gegeben, damit man glücklich aufwachsen kann!)

Ich habe auch super Eltern, so wie du. Und dann empfindet man es als nicht richtig, wenn andere sagen, die Eifersucht wäre wegen der Kindheit!

Und wenn schon Kindheit, dann sollte man alles ansehen, auch die Schule, die Kollegen und die Peergroup. Die machen nämlich auch ihren Anteil aus.

Also viel Kraft und glaube an dich selber!
NeuesLeben
hat was zu sagen
hat was zu sagen
Beiträge: 54
Registriert: 18.07.2011 19:34

Re: bin ich eifersüchtig?

Beitrag von NeuesLeben »

Hallo zusammen,

inzwischen hat sich bei uns einiges getan.
Meine Gefühle gegenüber dem Mädchen haben sich nicht viel verändert. (eher verschlechtert)
ich habe eine Familie-Therapeutin gesucht. Ich kann jetzt die Gefühle besser einordnen.
Es ist nicht Eifersucht.
Das Problem liegt daran, dass es oft meine Tochter fertig macht (Eifersucht / Neid) und meine Gefühle kommen aus Mutter Instinkt.
Da der Papa da nicht sehr eingreift...muss ich das oft tun. Das möchte ich nicht...und die wollen das auch nicht. Aber sonst...bleibt meine Tochter auf der Strecke.
im Moment ist sogar so, dass ich nicht mehr bereit bin, meiner Tochter und mir das anzutun.
Ich habe mit meinem Freund gesprochen und wir werden versuchen an die WE, wo sie da ist, uns ein bisschen aus dem Weg zu gehen.
An die WE, wo sie kommt...werde ich versuchen oft unterwegs zu sein.
Sie hat dann ihr Papa nur für sich...und ich habe meine Ruhe...
Hat jemand schon versucht, diesen Weg zu gehen?
Wer hat damit Erfahrung?
Gruß,
NeuesLeben
PatchStift
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 585
Registriert: 13.07.2011 10:37

Re: bin ich eifersüchtig?

Beitrag von PatchStift »

NeuesLeben hat geschrieben:Hallo zusammen,

inzwischen hat sich bei uns einiges getan.
Meine Gefühle gegenüber dem Mädchen haben sich nicht viel verändert. (eher verschlechtert)
ich habe eine Familie-Therapeutin gesucht. Ich kann jetzt die Gefühle besser einordnen.
Es ist nicht Eifersucht.
Das Problem liegt daran, dass es oft meine Tochter fertig macht (Eifersucht / Neid) und meine Gefühle kommen aus Mutter Instinkt.
Da der Papa da nicht sehr eingreift...muss ich das oft tun. Das möchte ich nicht...und die wollen das auch nicht. Aber sonst...bleibt meine Tochter auf der Strecke.
im Moment ist sogar so, dass ich nicht mehr bereit bin, meiner Tochter und mir das anzutun.
Ich habe mit meinem Freund gesprochen und wir werden versuchen an die WE, wo sie da ist, uns ein bisschen aus dem Weg zu gehen.
An die WE, wo sie kommt...werde ich versuchen oft unterwegs zu sein.
Sie hat dann ihr Papa nur für sich...und ich habe meine Ruhe...
Hat jemand schon versucht, diesen Weg zu gehen?
Wer hat damit Erfahrung?
Gruß,
NeuesLeben
Hallo Neues Leben

Ja, ich mach das regelmässig so! Ich habe ja keine eigenen Kinder und wie das dritte Rad am Wagen hinter meinem Partner und seinem eifersüchtigen Kind herzutrotten.... tue ich mir nicht mehr an! Nur damit ER SEINE FAMILIE beisammen hat, denn so, ist es nicht die meine! Bzw. nur ein Teil davon, auf den er sich aber eben auch, hauptsächlich konzentriert, ohne dabei mitzubekommen, was eigentllich die ganze Zeit abgeht! Wie ich ständig von ihr konkurenziert werde, kaum mach ich den Mund auf. Wie sie ständig versucht ,seine volle Aufmekrsamkeit nur auf sich zu lenken. Bzw. vonmir abzulenken.

Das Gefühl, nicht wirklich eine Einheit zu bilden als Paar, wenn es um seine Vergangeheit geht, kann ich sehr gut nachvollziehen! Schau mal unter: "Bin ich wirklich seine Frau?"

Ich für meinen Teil, habe es inzwischen akzeptiert und sehe es wie Du. Dann soll sie ihn für sich haben an den zwei Tagen! Ich brauch dieses ständige Gschiss nähmlich def. nicht! Ich bin erwachsen, kann auch mit mir selbst was anfangen und hab meinen Frieden und sie hat hoffentlich ihren. Es bleibt auch so genug Zeit, die wir gemeinsam verbringen, als WG. Und da funtz es inzwischen ja ganz gut. Nicht zuletzt, weil ich keinen Grund mehr habe mich mies zu fühlen, da ich mich diesen Situationen einfach entziehe.

Das ist zwar nicht, was sein Partner sich wünscht! Denn für Ihn, sind wir beide halt " seine Familie" und sollten wohl auch so funktionieren. Er brauchte aber sieben Jahre um A) zu verstehen, dass das sowieso erst möglich wäre, wenn man mir meine Rolle als ihre Stiefmutter in dieser Zeit auch zugesteht und nicht zulässt, dass sich eine andere Mutter ,die wir hier nichts verloren hat, meint den Tarif vorgeben zu müssen. Denn zwei Mütter, sind def. eine zuviel! Und b) irgendwie immer noch meint, die Erziehungsarbeit, getrost mir überlassen zu können. Obwohl ihm längst bewusst sein müsste, was für einen Bärendienst er mir damit erweisst. Die Akzeptanz beim Kind wird dadurch ja nicht besser...


Abe rnues Leben, es ist schon so, wie haben die Rolle und wir dürfen uns nicht scheuen für uns einzustehen. Ob Stiefkind oder nicht, darf für uns doch eigentlich gar keine rolle spielen! Sonst tun wir nähmlich das Selbe wie diese eltern, wir behandlen ihre Kinder als wären sie rohe Eier! Das brauchen diese Kinder aber gar nicht und wir müssen uns das def. nicht antun.

Grenz dich ab neues Leben, geh auf die nötige Distanz und verschaff dir Luft zum durchatmen und wieder klar werden. Du musst versuchen den Zähler wieder auf Null zu stellen und von vorne mit den Beiden anzufangen. Vergiss was war und geh diesen Weg, denn Du nun beschritten hast selbstbewusst weiter im Wissen, dass er für DICH (und deine Tochter) stimmt, die anderen zwei müssen sowieso ihren eigenen finden! Aber momentan dreht ihr euch in einer gefährlichen Spirale die euch gemeinsam runter zieht! :wink:

Geniess die Zeit, wenn sie nicht da ist und überbrücke die Zeit wo sie da ist. Das ist momentan sicher nicht der schlechteste Weg! Verabschiede dich von Vorstellungen wie es sein müsste oder sein könnte und nimm es einfach wie es kommt!

Stell Dir mal vor, so ein Wochenende steht vor der Tür und dich lässt das absolut cool! Ein Tag wie jeder andere. Meinst Du nicht, dass deine coole Haltung sich automatsich auch, auf ihn und sein Kind überträgt? Aktion und Reaktion... Versuch's! Plane den Tag für dich positiv, ob sie nun da ist oder nicht spielt dabei gar keine Rolle und freu Dich drauf. Und dann schau, wie die Reaktionen kommen... irgendwas wird garantiert kommen! Ev. nicht von heute auf morgen aber mit der Zeit wird sich etwas verändern.
PatchStift
Forumsoldie
Forumsoldie
Beiträge: 585
Registriert: 13.07.2011 10:37

Re:

Beitrag von PatchStift »

Babell hat geschrieben:Hallo NeuesLeben

Das was ich jetzt schreibe, wird dir nicht gefallen:

Es ist einfach und bequem, alles auf deine Eifersucht zu schieben! Somit ziehst du dich aus der Konfliktsituation und versteckst dich hinter der bequemen und selbstanklagenden Aussage, du seist jetzt halt eifersüchtig und eine böse Stiefmutter. Da kann ja jeder kommen! Ich glaube dir schon, dass du eifersüchtig bist, (wer wäre das nicht in deiner Situation?) aber es bringt nichts, dir immer und immer wieder dieselben Vorwürfe zu machen. Gratuliere dir lieber, dass du deine Gefühle einordnen und zugeben kannst!
Aber das bringt es mal wieder einfach genau auf den Punkt, Babell!

Haben wir denn eine Wahl, wenn unsere Gefühle, von denen die uns helfen könnten und verstehen müssten aber es nicht tuen, immer nur als selbstgemacht abgetan werden? Ist ja klar, irgendwann zweifelt man an sich selbst! Wird einem ja sogar hier, noch ständig bestätigt. Die Kinder können ja eh für nichts irgendwas, egal wie alt sie schon sind und ihre Eltern, tja da müssen halt vorallem ALLE ANDEREN sehr viel Verständnis und Tolelranz zeigen dafür, dass sie mit der Situation schlicht und einfach überfordert sind und sie nicht in den Griff bekommen und den neuen Partner allein hängen lassen. Punkt! Das werden einige jetzt sicher auch nicht gerne gelesen haben...

Aber bequem, machen es sich doch vorallem sollche Eltern und zwar mit uns! Darum, mir muss keiner mehr was erzählen... Babel... ich habe dieses scheiss Spiel längst durchschaut und spiele da nicht mehr mit... und die nächste die meint mir vorhalten zu müssen, es länge halt an mir, zieht sich besser warm an. Ich brauch's sowas von nicht mehr! :aberhallo:
NeuesLeben
hat was zu sagen
hat was zu sagen
Beiträge: 54
Registriert: 18.07.2011 19:34

Re: bin ich eifersüchtig?

Beitrag von NeuesLeben »

Danke für die Antworten.
Ich werde es versuchen. Das muss ich jetzt tun.
Nur die Idee, an solche WE Tage allein mit meiner Tochter unterwegs zu sein, beruhigt mich schon.
Ich kann auch sehr gut mit mir was anfangen. Und meine Tochter und ich zusammen sowieso.
Er ist auch einverstanden ggf. alle 2. WE selber mit ihr unterwegs zu sein, damit nicht immer ich weg muss.

Sonst geht es uns momentan so gut zusammen, dass ich eigentlich an eine Trennung nicht denken möchte.
Ich werde berichten.

Gruß,

NeuesLeben
Antworten