Mein persönlicher Alptraum geht weiter....

Fragen, Probleme und Sorgen...
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Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Ich kann den Beitrag von Bergblume voll unterstützen.

Mein Stiefsohn wollte ja auch permanent Unterstützung vom Vater. Vor allem finanzielle. Und das Geld wollte er ja nicht mal, um seine Schulden zu bezahlen und somit seine Probleme zu lösen. Nein, er wollte einfach Geld für schön. Für Fun und Ausgang und Ferien ....

Der Vater hat ihm dann klar mitgeteilt: ich helfe dir deine Probleme zu lösen, wenn du neue Probleme machen möchtest, dann musst du die alleine finanzieren, aber von mir kommt jetzt nichts mehr.
Und vor allem: einfach Geld kassieren und im Gegenzug den Vater als Arschloch titulieren und den Kontakt verweigern, das geht gar nicht.

Dann war lange Zeit Funkstille. Der Sohn wurde fleissig von der Mutter mit verdrehten Tatsachen manipuliert, den Vater liess es kalt. Bis es dann doch noch zu einer Aussprache kam.

Und jetzt bei Gericht hat man dem Jungen erklärt, dass er eine sehr schräge Vorstellung von Recht und Glauben hätte.

Engelherz, dein Mann muss sich nicht schämen, wenn er jetzt die Verantwortung abgibt. Der Junge wird ihm später nicht dafür danken, dass ihn hier der Mut verlassen hat.

Entweder der Junge geht in ein Time out und sonst gönnst du dir eine Auszeit. Aber mache einen aktiven Schritt.
engelherz
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Beitrag von engelherz »

Mein Mann will seinen Sohn nicht zur Oma lassen, weil Junior damit kein Stück geholfen ist.

Bei Oma kann er TV schauen 24h, ihm wird das Essen ans Bett gebracht, Eisessen den ganzen Tag, ect...
Klar gefällt es dem Jungen bei seiner Grossmutter. Es gibt dort auch keine Regeln wie bei uns! Das Geld wird ihm dort in den Popo geschoben wenn er auch nur nach Luft schnappt um zu fragen...
Aber was genau nützt es dem Jungen, wenn er eben genau diese Grenzen brauchen würde?
Warum soll der Junge nicht endlich mal die Konsequenzen seines Tuns bzw. Nicht tuns spüren? Wenn ihn der Vater aus jeder Bredouille raushaut, wird das nie was. Junior kann sich bequem zurücklehnen und warten, dass Papa dann schon in die Bresche springt.
Weil dies für Junior eben nicht als Konsequenz gesehen wird sondern als "Rundum-Sorglos-Paket".

Die Polizei ist schon längst mit im Boot - Bei Gericht ist Junior unterdessen Dauergast. Meine Hoffnungen beruhen schon fast darauf, dass der Richter endlich die Notbremse zieht und Junior in eine entsprechende Einrichtung kommt.
Ich bin ehrlich erstaunt, wie mild die Strafen für Jugendliche Ausfallen...

Gestern Abend konnte ich lange mit meinem Mann sprechen.
Wir sind so verblieben, dass Junior entweder bis zu den Sommerferien eine Lehrstelle gefunden hat mit Wohnheim (Da hilft die IV suchen) oder mein Mann gibt die Vormundschaft für Junior ab.

Ich werde Durchhalten können bis im Sommer, ansonsten muss ich wirklich für mich selbst schauen.
Wobei ich sämtliche Extra Aufgaben welche ich für/mit Junior bisher gemacht habe (Arzttermine, Berufsberatungstermine, Fahrten zu Fussballspielen etc.) per sofort einstellen werde.

Mir geht es bereits etwas besser, seit ich für mich akzeptiert habe, dass wir als Familie so nicht funktionieren werden wie ich mir das vorgestellt habe. Dies nimmt mir aber irgendwie den grössten Druck.
Ich muss nicht jeden Mögen und mich muss auch nicht jeder Mögen - Blöd, wen es der Sohn des eigenen Mannes ist - aber wohl einfach nicht zu ändern.

Irgendwie muss ich noch lernen, mir nicht die Schuld für das Verhalten von Junior zu geben. Da ertappe ich mich nämlich manchmal dabei. Weil ich ja "Schuld" bin, dass er aus seinem Umfeld gerissen wurde um in die Schweiz zu kommen... Immer schneller komme ich bei diesen Gedanken dann aber zum Schluss, dass es auch in Deutschland für Junior nicht besser gelaufen wäre... Denn, wer nicht will, der will nicht, egal wo man Lebt.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Engelherz

Du bist nicht schuldig, wenn Junior etwas nicht packt!

Wir als Eltern begleiten unsere Kinder bis ins Erwachsenealter. Aber sie können unmöglich mit 17.9 Jahren von uns noch gehätschelt werden und dann mit 18.0 die volle Verantwortung übernehmen. Das geht nicht einfach so!

Verantwortung für das eigene Tun übernehmen heisst, dass sie fortlaufend lernen, selbständig zu werden. Sie können übrigens auch schon mit 16 für gewisse Sachen haftbar gemacht werden... Klar, wir als Eltern müssen immer noch zur Kasse gebeten werden, aber nicht für jeden Mist.

In Eurem Fall würde ich Junior sofort zur Oma schicken. Die macht ja das alles besser anscheinend ;-). Keinesfalls würde ich aber das Sorgerecht abgeben. Ihr wollt ihn ja nicht weggeben, ihr wollt ihn unterstützen in seinem Vorhaben. Er geht so in die Eigenverantwortung. Er will ja auch zur Oma oder etwa nicht? Wie alt ist der junge "Mann"!

Ich habe damals mein Kind auch zum leiblichen Vater gehen lassen. Wir seien ja nicht fähig, das Kind zu erziehen. Tja, die maximale Aufenthaltsdauer war 2.5 Monate. In der Regel konnte ich es nach zwei Wochen wieder aufnehmen...

Mit der Volljährigkeit bessert sich die Situation. Wir erleben es auch so wie Buchenholz. Dies übrigens mit allen Kindern, die bei uns aufgewachsen sind.

Später sind sie uns dankbar, dass wir unsere "Linie" verfolgt haben.

Viel Kraft!
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Engelherz

Für die Polizei, resp. das Gericht ist das eben auch eine blöde Situation. Irgendwie wird von ihnen erwartet, dass sie Entscheidungen übernehmen, zu welcher Eltern nicht fähig sind. Des ist euer Junge. IHR habt die Verantwortung. Und so müsst ihr dem Gericht erklären, welche Massnahmen ihr möchtet.

Klar ist die Situation Oma nicht optimal. Wenn der Junge bei euch bleibt, verhindert ihr aber auch, dass die Oma nicht eines besseren belehrt wird. So bleibt sie die Heilige und ihr die Bösen.

Früher dachte ich immer, man darf keine Zeit verlieren. Jugendliche müssen unmittelbar nach der Schule eine Lehre machen, damit sie beizeiten einen Abschluss haben und ihr eigenes Geld verdienen. Das ist heute total anders.
Ich kenne eine junge Frau, die erst jetzt mit bald 20 Jahren wach geworden ist und im Sommer eine Lehre beginnt und nebenbei zusätzlich jobbt, weil sie schon eine eigene Wohnung hat.
Und auch mein Stiefsohn weiss, dass er noch ein paar Jahre Schulden abstottert und sein wirklich schönes Leben erst viel später beginnt. Aber dann kann er auf sich stolz sein.
Bergblume
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Beitrag von Bergblume »

engelherz, irgendwie widersprichst du dich!
Einerseits will dein Mann ihn nicht zur Superomi geben, weil dem Jungen damit nicht geholfen ist, andererseits will er aber die Vormundschaft abgeben..
Das passt nicht zusammen.

Und sei ehrlich: ihr bzw. dein Mann kann dem Jungen zurzeit ja auch nicht helfen, aber es wäre vielleicht doch ein grosse Hilfe, ihn zur Oma zu schicken. Ist doch völlig egal, wenn er dort 24h TV schaut und nur Glacé und Cola zu sich nimmt..!
Was glaubst du wohl, wie heilsam das für die Oma wäre?? Wielange würde die Dame das wohl durchhalten? Aus der Ferne kann ich auch anderer Leute Kind erziehen und eine grosse Klappe haben... aber wenn ICH dann selbst die Verantwortung übernehmen muss, dann siehts doch gleich anders aus.
Und so ist es mit der Oma! Die weiss haargenau, dass dein Mann seinen Sohn festhalten will, drum kann sie auch unken.
Lass sie ihn ruhig haben, und schliesse Wetten ab, wielange sie das durchhält.

Ist es eigentlich die Mutter deines Mannes?? Oder Schwiegertiger?
Ehrlich engelherz, wenn die Eltern meines Partners so mit mir umspringen würden und mein Partner dem nicht ein für allemal Einhalt gebieten würde.. dann würden aber bei mir auch einige Fragen auftauchen...

Kann es sein, dass du einfach eine liebe und gute Person bist? Hilfst wo du kannst, aber auch von deinem Mann einfach ein bisschen ausgenützt wirst?
engelherz
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Beitrag von engelherz »

Liebe Buchenholz
Des ist euer Junge. IHR habt die Verantwortung.
GENAU dagegen wehre ich mich eben wehement!
Es ist nicht mein Kind und ich will diese Verantwortung nicht tragen! Ich kann das einfach nicht & fühle mich dazu nicht in der Lage!
Jugendliche müssen unmittelbar nach der Schule eine Lehre machen, damit sie beizeiten einen Abschluss haben und ihr eigenes Geld verdienen.
Eine Lehre direkt im Anschluss an die Schule zu machen, ist für mich auch nicht zwingend. Aber man sollte in der Zeit bis zur Lehre schon etwas Sinnvolles tun. Uns auf der Tasche liegen, sich auf unsere Kosten ein schönes Leben machen, den ganzen Tag im Bett verbringen und Abends Saufen, Kiffen, Scheisse bauen - das Unterstütze ich nicht.
Bisher hat er seit er von der Schule geflogen ist, mehr oder eher weniger regelmässig ein Motivationssemester besucht. Aber was dann???


Liebe Delphina

Mit der Oma wäre es wohl für alle einen Versuch wert, wenn diese in der Nähe Wohnen würde, so das Junior eben wenn es nicht klappt wieder zurück könnte.
Aber die Oma lebt in Deutschland und ist auch bereits 75 und Gesundheitlich auch nicht mehr so ganz Fit.

Junior wird 17 in den nächsten Wochen...


& eben, es liegt nicht an mir - Es liegt an meinem Mann, diesen Schritt zu gehen. Deshalb fühle ich mich eben irgendwie so Ohnmächtig bei diesem Thema.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Engelherz, stimmt, du bist nicht die Mutter, von daher trägst du keine Verantwortung. Du bist auch nicht Entscheidungsträger.
Wenn du aber deinen Partner zu Behördengängen und bei Gericht begleitest, dann strahlst du das trotzdem aus.

Damals, als wir um die Obhut gekämpft haben, da war das ein gemeinsamer Entscheid. Ich wäre ja während den Randstunden resp. in der Abwesenheit des Vaters für die Jungs zuständig, als wollte ich in die Gespräche miteinbezogen werden. Und der Beistand hat das mit der Zeit auch eingesehen und hat uns als Team gesehen. Und so durfte ich auch jederzeit dem Beistand telefonieren, wenn ich eine Frage hatte. Ein Obhutswechsel kann nur gut gehen, wenn das beide unterstützen. Ich stand also hinter meinem Mann und er respektierte meine Vorschläge und Grenzen.

Das klappt bei euch aber nicht mehr. Dass du dich abgrenzt, ist einerseits gut, andererseits funktioniert es nicht, wenn du dich ausklinkst. Du bist schon viel zu sehr in diese Geschichte involviert. Du musst also deinen Mann überzeugen, dass er Entscheidungen treffen muss, die deinen Grenzen gerecht werden.


Und wenn die Oma findet, das Verwöhnprogramm ist das einzige richtige, so lass Oma und Stiefsohn das durchmachen. Traut ihnen zu, dass sie auch aus negativen Erfahrungen lernen können.
Es ist mfall total entspannend, wenn man die Führung jemand anderem übergeben kann. Es gibt dann zwei Möglichkeiten: die Oma scheitert und ihr lacht euch ins Fäustchen oder der Junge kriegt die Kurve und dann freut euch.
engelherz
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Beitrag von engelherz »

Guten Morgen Bergblume und alle andern

Es ist toll eure Meinungen zu lesen und ich muss sagen, es stimmt, wir wiedersprechen uns irgendwie.. - Mein Mann nennt es im Kreis gehen :-)

Wir haben jetzt noch eine Option, Junior kann ein Angebot der IV Testen mit Betreutem Wohnen. Wenn dies nicht klappt, dann muss wohl die Lösung "Oma" her.
Die Oma ist meine Schwiegermutter. Meinen Mann hat mich bei der Auseinandersetzung mit Ihr jedoch sehr Unterstützt. Seither besteht Funkstille zwischen Ihr und uns.

Ich bin mir eben nicht sicher, ob es ein "Ausnutzen" von meinem Mann ist oder ein "Überfordert sein" seinerseits - das läuft wohl ineinander über und kommt am Schluss für mich aufs selbe raus.

Durch eure Gedanken hier, geht es mir aber wieder etwas besser und ich habe neuen Mut gefasst, die Zukunft anzupacken und nicht einfach zuzusehen! Danke!
Andere Sichtweisen sind einfach Gold wert!
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Und manchmal sind Menschen einfach zu kaputt, zu feige oder auch nur blockiert, um Entscheidungen zu fällen. Und man hofft und/oder wartet bis jemand anders oder das Schicksal dies übernimmt. Und dann muss man diese Entscheidung akzeptieren auch wenn sie einem nicht gefällt.

Darum, so lange IHR die Wahl habt, nutzt diese Chance.



O.k. Die Oma ist also die Mutter deines Mannes. Tolle Mutter, welche die Vater-Qualitäten ihres eigenen Sohnes anzweifelt. Das wäre ein gutes Thema für eine Entstrickung ( Familienaufstellung)
engelherz
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Beitrag von engelherz »

Hallo Zusammen

Das Gericht hat im Verfahren gegen Junior eine jugendstrafrechtliche Schutzmassnahme angeordnet. Wir werden zusammen mit dem zuständigen Mitarbeiter nun nach Lösungen ab Sommer suchen.
Meine Hoffnung, dass nun etwas geht ist zurück.

Leider war es am Wochenende so, dass Junior mir aus dem Schlafzimmer 100chf entwendet hat, als ich nicht Zuhause und mein Mann kurz draussen war um Zigaretten zu holen.
Er streitet es natürlich ab - aber sonst kann es niemand gewesen sein, er war der einzige Zuhause...
Von einer Anzeige sehe ich zunächst ab. Sollte das aber nochmals in irgend einer Form vorkommen, werde ich Anzeige erstatten.
Selbstverständlich werden wir jetzt noch achtsamer sein und unsere Sachen auch für kurze Zeit wegsperren müssen.
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Oh je Engelherz. Es ist traurig, wenn man sich zu Hause nicht mehr sicher fühlt. Mein nächster Tipp: Keine Autoschlüssel herumliegen lassen.

Ich wünsche Euch, dass deine erwähnte Hoffnung Früchte trägt.


Mein Stiefsohn hat ja schon immer wieder Glück. Er wartet seit bald Monaten auf sein def. Urteil. Seit ein paar Wochen ist er im Praktikum und seine Tätigkeit beginnt immer mehr Spass zu machen. Seit langer Zeit erlebt er Erfolgserlebnisse, was wiederum sein Selbstbewusstsein stärkt.
Er hat erkannt, dass man ohne Berufsabschluss ein Niemand ist. Manchmal erfolgt Therapie auf ganz wundersame Weise.

Seine Staatsanwältin hat erkannt, dass er eigentlich ein ganz feiner Mensch ist, der wegen äusseren Einflüsse und fehlender Aufmerksamkeit/Betreuung/Erziehung auf die schiefe Bahn geraten ist. Möglicherweise kommt er mit einem blauen Auge davon. Ich würde es v.a. mir wünschen ;-)
Bergblume
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Beitrag von Bergblume »

warm zeigst du ihn nicht an engelherz??? Warum wollt ihr ihn jetzt wieder schützen? Das zeigt dem Jungen doch einfach wieder, dass er solche Sachen weiter ungestraft machen kann...
Oder hast du Angst, dass dein Mann böse mit dir ist?
engelherz
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Beitrag von engelherz »

Nein Bergblume

Weil es nichts bringt.
Er wird es nicht zugeben und ich habe keine Beweise - Es wird Aussage gegen Aussage stehen. Die Fronten werden sich noch mehr verhärten bei uns Zuhause.
Ich habe dies mit dem Sozialarbeiter des Gerichtes welcher Junior betreut diskutiert. Eine Anzeige führt zu nichts...

Da Junior jedoch ohnehin in einer Jugendstrafrechtlichen Schutzmassnahme steckt, -zur Zeit noch ambulant, geplant ist jedoch eine Stationäre Unterbringung- bringt weder mir noch Junior eine Anzeige etwas.

Das mit dem Autoschlüssel ist ein guter Gedankenanstoss.
Werden wir so machen müssen - traue ich Junior durchaus zu....
Babell
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Beitrag von Babell »

Ich weiss nicht, was ich tun würde. Es ist ja das Kind meines Partners. Wenn es das Kind meiner Nachbarin wäre, würde ich folgendes tun:

1. Ich würde ziemlich wütend werden und würde mit dem Kind schimpfen: "Warum nimmst du mir das Geld?"
2. Ich würde mit dem Kind zur Nachbarin gehen und das Kind müsste seiner Mutter erzählen, was es getan hat.
Für den weiteren Verlauf kommt es drauf an, wie die Nachbarin reagiert. Reagiert sie
a) "oh, das ist doch nicht schlimm", "was wollen sie denn für ein Aufheben machen wegen ein paar läppischen Franken" "sie müssen ihr Geld halt nicht rumliegen lassen" "er wollte es bestimmt wieder zurückgeben", etc oder
b) sie weist ihr Kind zurecht.

Bei A wird es wieder vorkommen. Bei B nicht.
Bei A würde ich denken: "oh gott, mit solchen Eltern, da ist es ja kein Wunder wenn das Kind..." Bei B wäre ich zufrieden mit der Situation und ich hätte keine Befürchtungen, das Kind wieder zu uns einzuladen.


Stiefsohn:

Mir kommt dein Stiefsohn ziemlich "abgelöscht" vor. Nichts hilft mehr, keine noch so strenge Regel, kein Gesetz, gar nichts. Resigniert, verzweifelt. Vielleicht täusche ich mich und es ist normal wie er sich verhält.
Vielleicht schreit er auf diese Art und Weise um Hilfe?
Wie sehr leidet er wirklich an der Trennung zu seiner Grossmutter?
(Nicht immer sind Mama oder Papa die wichtigsten Bezugspersonen eines Kindes, das haben Forscher herausgefunden!)
Und wenn ein Kind von der geliebten Person getrennt wird, dann leidet es. Das wissen wir ja von den Scheidungen.
engelherz
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Beitrag von engelherz »

Guten Morgen Babell

Wäre es das Kind meiner Nachbarn, wüsste ich auch was tun... aber so...
Mein Mann hat seinen Sohn zurecht gewiesen, diesere bestreitet jedoch das Geld genommen zu haben.
Ein 17-Jähriger welcher Einbrüche verübt, Menschen Nötigt und Klaut was nicht Niet- und Nagelfest ist, der reagiert auf eine Zurechtweisung der Eltern nicht mehr wirklich...
Alles was ich machen konnte ist, Junior unmissverständlich klar zu machen, dass ich ihm nicht mehr Vertraue und er deshalb nicht zur Hochzeit von meiner Schwester kommen kann. Es liegt mir bei einer Hochzeitsfeier einfach zu viel Geld rum und so ein Briefumschlag ist rasch einmal "verschwunden".
Ich habe weder die Zeit noch den Nerv, an diesem Fest Junior unter Dauerbeobachtung zu halten.

Mir ist sehr wohl klar, dass das Verhalten von Junior ein Hilferuf ist.
Was aber tun, wenn er sich nicht helfen lässt? Weder von uns noch von sonst jemandem? Selbst die verschiedenen Sozialarbeiter wissen ja nicht, wie mit Junior umgegangen werden soll resp. wie man an ihn überhaupt ran kommt...
Das ganze ist ja nicht erst seit er mit seinem Vater in die Schweiz gezogen ist und auch nicht erst, seit die Eltern sich getrennt haben. Die Probleme fingen schon im Grundschulalter an und wurden nun in den letzten Jahren einfach schlimmer...

Junior war sein Leben lang nie in der Nähe seiner Oma. Bis zum Umzug in die Schweiz haben sie sich nur 2 - 3 Mal im Jahr gesehen und das ist heute nicht anders. Telefonieren tut er von sich aus nie mit der Oma.

Junior ist letzte und diese Woche in einer Lehrn-/Wohnstätte in einer Schnupperlehre und ich kann etwas durchatmen. Es tut wahnsinnig gut & man merkt erst so, wie die ganze Situation einem wirklich belastet...
Mein Mann und ich geniessen die ruhigen Abende zu Zweit sehr und tanken gerade neue Kraft für die Zeit bis zu den Sommerferien (Bis dahin, hat uns der Sozalarbeiter des Gerichtes eine Lösung in Aussicht gestelt.)
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