Einbruch, Diebstahl.... die ganze Palette :-(

Fragen, Probleme und Sorgen...
engelherz
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Einbruch, Diebstahl.... die ganze Palette :-(

Beitrag von engelherz »

Hallo zusammen

Unser Wochenende war mehr unschön....

Am Freitag Abend stand die Polizei bei uns vor der Tür.
Sie haben Sohni mit auf den Posten genommen.
Heraus kam bei der Befragung, dass er im Sommer in ein Clubhaus eingebochen war mit einem 13jährigen Kumpel, dort die Tischfussball-Kasten aufgebrochen hat, Geld entwendet und den Kühlschrank geplündert.
Er hat schon sehr viel Mist gebaut seit er mit seinem Vater bei mir in der Schweiz lebt (Schule schwänzen, Hausaufgaben nicht machen, Lügen- alles an der Tagesordnung...) & nun auch noch Einbruchdiebstahl....
Mein Mann weis gerade nicht mehr weiter mit Ihm.... Ich schon lange nicht mehr...
Das schlimmste für meinen Mann war wohl die Tatsache, das Junior auf dem Posten zwar ganz Kleinlaut war und auch davon sprach die Tat zu bereuen, aber Zuhause war davon überhaupt nichts zu spüren davon. Er brüllte in seinem Zimmer rum, dass er das nur gemacht hat um uns eins Auszuwischen weil wir Ihn mit den Hausaufgaben unter Druck setzen würden (Tun wir nicht, wir fragen nur jeden Abend nach ob er sämtliche HA gemacht hätte. Nicht mehr und nicht weniger) und uns auf unsere Frage nach dem Warum nur frech kam.

Sohni spricht überhaupt nicht mit uns darüber. Am Sonntag benahm er sich wieder, als wäre nichts geschehen...


Was tun?
Wir sind wirklich mehr als nur Ratlos und wissen werder aus noch ein....
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Engelherz

Familienberatung bei Euch kein Thema?
Delphia
___________________________________
Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
engelherz
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Beitrag von engelherz »

Hi Delphia

Für mich wäre es eine Möglichkeit. Mein Mann sträubt sich, aus welchen Gründen auch immer, wehement dagegen...

Ich habe mich in unserer Familie nun sehr zurück gezogen.
Kann Sohni zur Zeit nicht ertragen...
aisha

Beitrag von aisha »

liebe Engelherz,

ich staune, wie du das aushälst. Seit der Junge bei euch wohnt, habt ihr ja nichts als Probleme.
Ich denke, du solltest dich im Rahmen des Möglichen zurückziehen. Du hast soviel Engagement für den Sohn deines Mannes gezeigt und wirst wohl oder über in die kriminellen Machenschaften mit reingezogen.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, warum deine Mann keine Beratung möchte.
Frauen lassen sich in der Regeln helfen oder suchen Rat. Für viele Männer, habe ja auch so ein Exemplar, ist sowas ein totaler Gesichtsverlust. Rat einholen, hiesse , sich und anderen ein Versagen einzugestehen, bzw. ein allein nicht weiterkommen. Und das ist für viele Männer ein Problem. Stehen sie im Beruf ihren Mann, womöglich mit Kaderposition, dürfen sie (vermeintlicherweise) nicht zugeben, dass sie an ihre Grenzen stossen.

Einfach gesagt, es ist das Problem deines Mannes, was er mit Sohni macht. Aber da ihr zusammenlebt, kannst du dich nicht voll ausklinken und wirst da mit reingezogen und das macht es doch so unangenehm...
engelherz
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Beitrag von engelherz »

Guten Morgen

Was ich sehr schlimm finde ist, dass mir Sohni seit dem Streit Zuhause welcher wir aufgrund des Einbruchs hatten, extrem gleichgültig geworden ist. Mich ängstigt das...
Ich kann zur Zeit seine Anwesenheit nicht / kaum ertragen.
Zwar toleriere ich Ihn als Sohn meines Mannes, aber ansonsten kann ich Ihm zur Zeit nichts geben und entgegenbringen ausser Gleichgültigkeit.
Von Sohni wurde ich in den letzten 1.5 Jahren so oft angelogen wie in meinem bisherigen Leben nicht.
Ich habe kein Vertrauen mehr zu Ihm und kann mir zur Zeit auch nicht vorstellen, wie wir das wieder aufbauen könnten.
Zur Zeit brauche ich einfach Abstand...


Sehr viel zum Nachdenken brachte mich Sohni, als er mir an den Kopf warf, dass ich Ihn eh noch nie gemocht hätte und nur so tue als ob...
Ich habe mich nächtelang im Bett gewälzt und darüber nachgedacht...
Irgendwas muss dran sein, dass Sohni dass so empfindet & ich muss gestehen, dass da wohl was dran ist. :oops:
Es ist nicht das "Ich mochte Ihn noch NIE" nein, ich habe das "Mögen" irgendwann wohl verloren seit er bei uns lebt und uns so viel Probleme macht.
Trotzdem wollte ich nicht, das er diese Veränderung merkt und habe Ihm so wohl etwas vorgespielt, was ich nicht hätte tun sollen...

Aktuell habe ich mich sehr zurück gezogen. Ich brauche viel Zeit für mich...
lapislazuli
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Beitrag von lapislazuli »

Ich kann zur Zeit seine Anwesenheit nicht / kaum ertragen.
Zwar toleriere ich Ihn als Sohn meines Mannes, aber ansonsten kann ich Ihm zur Zeit nichts geben und entgegenbringen ausser Gleichgültigkeit.
Von Sohni wurde ich in den letzten 1.5 Jahren so oft angelogen wie in meinem bisherigen Leben nicht.
Ich habe kein Vertrauen mehr zu Ihm und kann mir zur Zeit auch nicht vorstellen, wie wir das wieder aufbauen könnten.
Das geht mir hier auch so. Nur, dass aus der Gleichgültigkeit bereits eine Ablehnung geworden ist. Das ist auch echt Schei** :(
Patchwork unter einem Dach ab 6/2010:
Mein Mann: 3 Söhne (14, 18, 21)
Ich: Sohn (15), Tochter (11)
Bis auf den 18-jährigen Sohn meines Mannes lebten alle Kids bei uns.

Seit 06/12 patchwork in getrennten Wohnungen (ist das dann noch patchwork?)
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

aisha hat geschrieben: Für viele Männer, ist sowas ein totaler Gesichtsverlust. Rat einholen, hiesse , sich und anderen ein Versagen einzugestehen, bzw. ein allein nicht weiterkommen. Und das ist für viele Männer ein Problem.
Das ist so. Männer wollen nicht reden. Männer wollen Lösungen. Und in einer Beratung müsste man ja reden. Vor allem auch über Gefühle und Vergangenheit. Das ist für viele Männer (Ausnahmen gibts aber auch) schwierig.

Ich rate wirklich, auf eine Beratung zu bestehen. Wenn euer Partner euch liebt, dann sollte es ihm doch wichtig sein, dass es euch gut geht in der Beziehung. Wichtig: bei Männern nicht von Therapie reden, sondern besser von Coach, das tönt besser. Sportlicher.

Vor 2 oder sind es schon 3 Jahre? habe ich für mich eine Therapeutin aufgesucht. Ich musste lernen, mich von den Problemen mit meinen Stiefsöhnen abzugrenzen. Mir machte es auch Angst, dass ich sie irgendwann hassen würde. Damals war mein Partner ziemlich beleidigt, dass ich sowas mache, ohne ihn vorher zu informieren. Klar, er fühlte sich schuldig und er hätte die Chance haben wollen, dies mit mir zu klären, ohne dass ich eine Therapie bräuchte. Zudem hatte er wohl auch ein klein wenig Angst vor Kontrollverlust. Wir würden dann da auch über ihn reden und er kann sich dann nicht verteidigen.
Ich habe ihm angeboten mitzukommen, was er dann aber nie für notwendig befunden hat. Für mich wars i.O. so.


Zum Thema Beziehung Stiefmutter- Stiefkind schreibe ich in separatem Thread.
aisha

Beitrag von aisha »

engelherz, auch wenn Stiefsohn in deinem Herzen nie den ersten Platz eingenommen hat... und das muss er ja definitiv nicht, hast du ihn unterstützt, ihn versucht, die erste Zeit des Zusammenlebens einfacher zu machen... und du bist nicht seine Mutter!
Es ist nicht fair, dass er dir solche Sachen an den Kopf wirft, er tut es, um dir wehzutun und von seinen Problemen abzulenken.
Deswegen darfst du dir keine schlaflosen Nächte machen! Der Junge ist alt genug, um Recht von Unrecht zu unterscheiden und er macht es sich sehr einfach, wenn er dir nun die "Schuld" zuschiebt. Du nimmst sie ja auch dankend an...
Ich denke, da sind ganz viele Probleme vorhanden, Scheidung, Trennung von den Geschwistern, Umzug in die Schweiz, Pubertät.... aber alles Umstände, die dich nicht direkt betreffen.
Es ist Sache des Vaters, hier Lösungswege zu suchen und unbewältigte Vergangenhiet aufzuarbeiten, nicht deine.
Aber es ist sehr praktisch sowohl für den Vater als auch für den Sohn, wenn sie in dir ein bereitwilliges Opfer haben, dass man für alles verantwortlich machen kann. So muss man nämlich nicht vor der eigenen Türe kehren.

Mein Therapeut sagte mir kürzlich, ich müsse lernen, mich nicht zum Postillion machen zu lassen. Unangenehme Sachen zu regeln, die ich nicht direkt betreffen und dann die Mütze vollkriegen. Recht hat er, ich arbeite dran
seerobbe
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Beitrag von seerobbe »

huhu engelherz,

erstmal kopf hoch und lass dich drücken für die harte Zeit, die du gerade durchmachst.
Ich kämpfe auch derzeit massiv mit Ablehnungsgefühlen gegen die Stieftochter, sie lebt seit zwei Jahren bei uns und selbst mein Mann stößt an seine Grenzen. Ich kann mit ihrer ganzen Art nicht, da gibt es so viel, neulich hatten wir (mein Mann und ich ) unseren ersten heftigen Streit seit langem, alles nur wegen der jungen Dame, die nun bald 15 wird.
Nach dem Streit bin ich erstmal zwei Stunden spazieren gegangen und habe mein Gehirn belüftet, seither mache ich nur noch das notwendigste, was halt so anfällt in einem 6-Personen-Haushalt und ansonsten versuche ichmich abzugrenzen. Sie merkt das natürlich und versucht gut Wetter zu machen, das Problem ist, es hält ja nur so kurz wie es ihr paßt.....
Ich bin höflich und erkläre, sie solle das mit Papa klären, seither bin ich weniger angespannt und er merkt, was sich oft am nachmittag daheim abgespielt hat, was witzigerweise unser Verhältnis verbessert hat. Seit er mit mehr konfrontiert ist, wird er auch konsequenter.

Lass dich nicht stressen, er haut wild um sich, weil er unglücklich ist - versuche mit deinem Partner zu reden und entferne dich innerlich und auch "äußerlich" etwas tritt einen Schritt zurück, dann tun sich manchmal ganz neue Wege auf.

Lieben Gruß
Schneewittchen
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Registriert: 26.04.2009 00:06

Beitrag von Schneewittchen »

Liebe Engelherz, liebe Aisha, liebe Delphia, liebe andere alle,

einige von Euch haben vielleicht meine geschichte verfolgt und das Ende mit Schrecken, das ich hatte, mitbekommen. Ich frage mich mittlerweile, ob man sich so was antun soll oder nicht, denn es braucht unglaublich viel Energie und wird nicht besser...kurz, was bei uns weiter passiert ist. Ich habe es erst mal extrem genossen, allein zu wohnen, ohne Stieftochter und ständigen Streit mit Partner, der sich dauernd rausredete, rechtfertigte und bei Stieftochter nicht hinschauen wollte.

Er zog dann mit ihr zu seiner Mutter, wo sie noch heute sind. Heute hat er eher streit mit seiner Mutter, wenn es um seine Tochter geht, realisiert aber auch, dass ich ihm die ganzen Monate hindurcht tatsächlich die Wahrheit gesagt habe, was seine Tochter angeht und es noch viel schlimmer ist mit ihr, als ich es ihm damals klar zu machen versuchte. Aber jetzt muss er sich dafür kümmern und kann sich nicht mehr mit mir streiten oder mir oder meinen Kindern für igrend etwas die Verantwortung geben oder die Schuld in die Schuhe schieben, wie er es gemacht hatte, als ich auf seine Tochter aufgepasst habe. Ich war einfach nur froh, seine Tochter aus dem haus zu haben und trauerte ihm auch nicht so sehr nach, weil ich ja fast jeden Abend Diskussionen mit seiner Tochter und ihm und dann noch mit ihm hatte, auch im Schlafzimmer, was mir je länger je mehr ablöschte. Es war eher eine riesige Erleichterung.

Wir gingen dann zu zweit noch ein paarmal in eine Paar- und Familienberatung, wo versaucht wurde, unsere Partnerschaft noch zu retten, nach dem Erdbeben, welches das Experiment mit seiner Tochter ausgelöst hatte. Dabei stellte sich für mich aber heraus, dass mein Vertrauen grossen Schaden genommen hat, insbesondere deswegen, weil er über alle meine Bedenken, bevor er seine Tochter herholte, einfach hinwegfegte und mich auch als sie hier war viel zu wenig ernst nahm und mir die anfangs versprochene Rückendeckung nicht geben konnte sowie nicht mit mir am selben Strick gezogen und die anstehenden probleme gelöst hat. Der Paartehrapeut fand dann, dass auch ein anderes Problem mir aufgezeigt hätte, dass es mit ihm schwierig wäre, irgendwelche Probleme gemeinsam zu lösen.

Hinzu kam, dass meine Kinder ihn danach extrem abzulehnen begannen. Früher mal mochten sie ihn sehr, aber er bevorzugte seine Tochter stark vor meinen Kindern und schob sehr oft ihnen die Schuld in die Schuhe, obwohl sie es nicht waren. Als zB mein Geburtstagsgeschenk verschwunden war und ich seine Tochter des Klauens verdächtigte, sagte er mir, es sei sicher eins meiner Kinder gewesen.

Ich war aber sicher, dass sie dies nicht getan hatten. Dann gab seine Tochter zu, es mir geklaut zu haben. Mit der Ablehung meiner Kinder war dann für mich die Sache definitiv klar: ich trennte mich auch von ihm, obwohl er mich unbedingt zurückerobern wollte und nicht verstand, warum ich alles hinschmiss. Aber es war einfach zu viel passiert. Oder anders gesagt: ein junger Wald überlebt einen Sturm macnhmal schlechter als ein gestandener. Wir wohnten zu kurz zusammen, als dass das Positive der ersten drei Monate das enorm schwierige der nachfolgenden vier übertönen hätte können.

Und heute? Obwohl ich es nie und nimmer für möglich gehalten hätte, bin ich schon nicht mehr Single. Er hat keine Kinder:-))) mag Kinder aber sehr gerne. Es ist enorm entspannend, dass ich einfach Frau sein darf und keine Stiefmutter spielen muss und er kann keine eigenen Kinder meinen Kindern vorziehen. Ok, ich bin böse, aber ich frage mich dennoch, ob es sich lohnt, was ich durchgemacht habe und macnhe von Euich immer noch durchmachen. Ich muss ehrlich gestehen, ich war ab August lieber allein als das ganze Theater zu haben mit Stieftöchterchen und Exfrau etc. Jetzt ist es natürlich umso schöner, dass ich wieder eine (beginnende) Liebesgeschichte mit einem Mann ohne gravierende Altlasten haben darf.

Meine Tipps:

überlegt Euch gut, wie die Kinder eures Partners sind, ob sie sich einigermassen normal entwickelt benehmen oder bereits Verhaltensauffälligkeiten zeigen, die irgendwann an euch hängen bleiben könnten.

Überlegt Euch gut, ob ein Mann es Wert ist, dass ihr euch an seinen Kindern die Zähne ausbeisst, Euch aufreibt, Euch aufopfert, ohne je die Anerkennung dafür bekommen zu dürfen. Ich denke, bei meiner stieftochter wäre es kein Mann der Welt Wert gewesen, das noch länger auszuhalten, weder Jonny Depp noch George Clooney noch sonst jemand:-), egal, wie schön, klug, reich, charaktervoll er gewesen wäre. die Aufgabe war einfach zu gross, ich konnte daran nur scheitern.

Wenn die eigenen Kinder beginnen, unter einer Beziehung mit einem Mann zu leiden oder gegenüber seinen Kindern benachteiligt zu werden, sollten sowieso alle Alarmglocken läuten. Auch das ist meines Erachtens kein Mann wert.

Ebenso würde ich allen von euch raten, sich nur auf einen Mann einzulassen, der gut über seine Exfrau spricht und sie auch nach der Trennung mit Respekt und Achtung behandelt - und umgekehrt. Sonst werdet ihr ungewollt mitten in den rosenkrieg hineingezogen und ebenso in den Loyalitätskonflikt, den die Kinder auszutragen haben. Das kann meiner Meinung nach dem Verhalten der Kinder nur schaden und am Schluss sind sie so auffällig wie meine Stieftochter. Ehrlich gesagt, wollte ich diese auch nicht länger als Vorbild für meine kleineren Kinder im Haus haben, Hilfsbereitschaft von mir hin oder her, aber alles hat Grenzen.

nehmt mir meine offenen, unbeschönigenden Worte nicht übel. es mag sein, dass es funktionierende Patchworkfamilien gibt. es mag aber auch sein, dass es viele andere gibt. Schwierig ist es auf jeden Fall, viel schwieriger vielleicht in manchen Fällen, als wenn man die Ursprungsfamilie aufrecht erhalten hätte. Und ich bin immer noch (oder wieder) der meinung: lieber glücklich allein als unglücklich zu zweit. Übrigens gibt es neben den kinderlosen Männern auch solche mit erwachsenen kindern, das beeinflusst dann die Beziehung auch deutlich weniger und man sieht zum Voraus, wie die Kinder sich entwickelt haben und wie sie sind. ind em sinn ist vielleicht manchmal ein etwas älterer Mann von Vorteil:-)

Ich hoffe, Euch mit meinen Zeilen nicht zu nahe getreten zu sein, ich war lange genug eine von Euch und bin froh, dass ich es heute nicht mehr bin.

Liebe Grüsse
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Uff, Schneewittchen, kinderlose Männer sind aber absolut keine Garantie auf eine konfliktfreie Beziehung! :?

Nur mal so zu diversen Themen hier: es wundert mich schon extrem, wieviele verhaltensauffällige und geschädigte Kinder es scheinbar gibt....
Ich frage mich, warum mir so hoffnungslose Fälle dann so selten begegnen. Sind es nicht doch oft die Kinder, die einfach für die Paarprobleme der Erwachsenen herhalten müssen?
Meine eigene Tochter ist schwierig genug, aber doch nicht in ungewöhnlichem Ausmass. Pubertät halt. Für meine Freund wirklich alles andere als einfach!!! Patchwork, egal in welcher Form, ist sowieso nicht einfach. Aber - auch wenn es hier in diesem Thema und bei Eingelherz vielleicht ein Extrembeispiel ist - sehen wir die Kinder des Partners oder generell fremde Kinder vielleicht doch sachlicher, distanzierter und eben auch unbarmherziger als die eigenen? Und dann ist es das Kind und die Erziehung des entsprechenden Elternteils, die für das Scheitern der Beziehung verantwortlich sind?
Schneewittchen
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Beitrag von Schneewittchen »

Liebe Carlotta,
ich war sicher genauso ein Extrembeispiel, mit dem, was meine stieftochter geboten hat. Auch war der Rosenkrieg zwischen meinem Expratner und seiner Ex extrem. Das hätte mich hellhörig sein lassen. Ich war sicher nicht schuld, dass seine Tochter so war, wie sie war, das ist das Resultat von ihren Eltern, nicht von mir. Es mag schon sein, dass ich das heute zu schwarz sehe, eben weil ich ein Extrembeispiel bin. Aber Hand aufs Herz: wenn man hier drin liest, auch was z.B. Aisha schreibt, fragt man sich doch schon, warum man sich sowas antun soll. Da braucht es von den Partnern eben schon einiges an Zusammenstehen, was bei mir nicht der Fall war, bei Aisha etc. auch nicht, dann bringt das Problem, das man mit dem Kind hat, auch das Paar zum Streiten und das wird einmfach immer schwieriger. Ich wage zu behaupten, dass viele Partnerschaften am Stress scheitern und Altlasten in Form von unversöhnlichen Ex oder schwierigen Kindern bedeuten nun mal Zusatzstress. Ich habe übrigens auch pubertierende Kinder, die zicken macnhmal auch rum, aber lügen und klauen und saufen und was ich sonst mit Stieftochter erlebt habe, ist da bisher zum Glück nicht vorgekommen. Garantie, dass es nicht passiert, habe ich natürlich nicht, aber dann kann ich sie auch nicht einfach an Stiefpapa abschieben und erwarten, dass er es dann schon richtet, inkl. Schmeissen des haushalts, und ihm dann Vorwürfe machen, wenn er meine Kinder dann nicht schnellstmöglich auf die richtige Bahn bringen kann...siehst Du, was ich meine? Das würden sich doch viele Männer gar nicht bieten lassen, was sich so manhe Stiefmutter, vielleicht aus finanziellen Sorgen heraus, vom neuen Partner und seinen Kindern bieten lässt.

Ausserdem habe ich hier mit meinen Zeilen schon etwas provoziert, aber ich habe sowas von schlechte Erfahrungen gemacht, obwohl ich mehr als bereit war, alles zu geben, dass sowohl meine Beziehun g als auch das mit stieftöchterchen-zu-uns-nehmen gut kommt, dass ich einfach heute die Nase voll habe von Patchwork. Aber ich habe auch das Glück, sowohl finanziell als auch sonst auf eigenen Beinen zu stehen und keinen Partner nötig zu haben. Schön ist es natürlich schon, und ich geniesse es umso mehr, dass hier ein Mann ist, der eben diese Altlasten nicht hat - auch wenn man keine Garantie auf eine konfliktfreie Beziehung hat, aber das wäre ja auch langweilig:-) :wink:
Herzliche Grüsse
Babell
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Beitrag von Babell »

Vielen Dank für Deinen Bericht, Schneewittchen!

Es freut mich sehr, dass du einen so lieben Mann gefunden hast!
Da braucht es von den Partnern eben schon einiges an Zusammenstehen
Das braucht es auch bei nicht-so-schwierigen Kindern! (natürlich bei "schwierigen" erst recht)
Sind es nicht doch oft die Kinder, die einfach für die Paarprobleme der Erwachsenen herhalten müssen?
Ich glaube, es ist die "Position", in welche die Kinder nach der Scheidung rücken. Die Eltern sind doch nach einer Scheidung völlig überfordert, das ist doch ganz natürlich und da rutschen eben die Kinder in die Position des einen Ehepartners nach. Wenn dieser vorher dominant war, so ist es das eine Kind dann auch. Und wenn man dann mit Werten daher kommt, die besagen, dass "dominant" "schlecht" ist, dann sind doch die Probleme mit dem Kind vorprogrammiert.
Das ist jedenfalls meine Interpretation. Und bestimmt von Fall zu Fall unterschiedliche Ursachen.

Dass es so viele verhaltensauffällige und gestörte Kinder gibt, ist leider schon so. Ich hatte auch immer das Heile Welt Bild der lieben Kinderleins, aber heute muss ich sagen, dass es schon extreme Beispiele gibt und denen begegne ich oft. Vielleicht ist es von Region zu Region unterschiedlich.
engelherz
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Beitrag von engelherz »

Hallo zusammen

Versteht mich nicht falsch, mit meinem Mann habe ich keine Probleme.
Er steht voll und ganz hinter mir und unterstützt, ja bekräftigt mich sogar darin, mich von Sohni ohne schlechtes Gewissen distanzieren zu können.
Bei uns läuft es genau so ab wie Seerobbe schreibt.
Ich mache nur noch das nötigste.
Sonhni macht auch bei uns auf gut Wetter, als wäre nichts geschehen.
Aber aus Erfahrung, weis ich, dass das genau so lange anhält, wie er das will.

Bisher habe ich den Fehler gemacht, mich viel zu sehr einzubringen, eben genau weil ich wusste, dass Sohni es nicht einfach hatte im Leben.
Das werde ich nun Grundlegend ändern müssen, damit es MIR wieder gut geht.

Die Worte von Sohni "Ich mochte dich noch nie", haben mir irgendwo auch ganz viel Druck weggenommen. Ich lebe gut damit.
Er hat sich dafür bei seinem Vater entschuldigt & Ihm gesagt, er hätte dies nicht so gemeint.
Bei mir hat er sich jedoch nicht entschuldigt. Muss er auch nicht. Ich erwarte das auch gar nicht...


Schneewittchen
Es tut mir leid zu hören, dass es für sich in deiner früheren Beziehung so schlimm war. Schön das du jetzt einen Partner gefunden hast, der dich unterstützt.
Aus Erfahrung kann ich sagen, es ist wohl egal, ob der Partner Kinder hat oder nicht, Patchwork ist immer eine Herausforderung und verlangt von allen Parteien eine gewisse Kompromissbereitschaft und auch ein Aufeinander zu gehen.
Die Probleme mit Sohni fingen damals schon früh in der "Erstfamilie" an, von daher glaube ich nicht, dass man das Phänomen "schwierige" Kinder den Patchworkfamilien zuordnen kann. Probleme mit Kindern gibt es auch in Erstfamilien und auch dort ist es eine enorme Herausforderung an die Eltern...
tarzan
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Beitrag von tarzan »

hallo Schneewittchen

Du bist dir aber schon bewusst, dass du wieder eine Patchworksituation hast, oder ? Auch wenn am Anfang alles rosa-rot ist, kann es durchaus sein, dass dein neuer Partner so seine Probleme mit dieser Konstallation bekommt. Vielleicht mag das für einen Mann anders sein, aber für mich als kinderlose Frau war das auch nicht immer einfach.

Ich will damit sagen, dass wenn jemand keine Kinder hat, dies nicht unbedingt die Beziehung einfacher macht. Es kommt ganz drauf an, wie der Partner ist und die Kinder. Und oftmals hat es mit der eigenen Einstellung zum ganzen zu tun.
Der Idealfall vom Patchworken sehe ich in dem, dass beide Kinder haben.
Mir fehlte z.b. die ersten Jahre manchmal das Verständnis für gewisse Dinge, einfach deswegen weil mir die Erfahrung "Kind" fehlte. Sobald man Kinder hat, ist das eine komplett andere Welt, wie ohne.
Ich gebe dir aber recht, dass wenn es zwischen den Eltern ein schlechtes Verhältnis ist, das sehr mühsam für alle ist.
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