Wenn der Ex bei den hobbys der Kinder nicht mit macht

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Lilly80
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Wenn der Ex bei den hobbys der Kinder nicht mit macht

Beitrag von Lilly80 »

Hallo zusammen

Ich habe folgendes Problem, ich bin seit Juli 2009 geschieden, und leben nun in Wagen mit meinen beiden Kindern und meinem neuen Partner. Mein Sohn der 6 Jahre alt ist, spielt seit 3Jahren Eishockey. Nun ist er seit dierser Wintersaison Lizensiert, das heisst, dass er für den Club offiziell Match spielen darf. Leider spielt mein Ex-Mann da nicht mit, er hat die Kinder jedes zweite Wochenende und ist nicht bereit an diesen an die Turniere/Match zu gehen. Was kann ich tun? Der Club besteht darauf eine Lösung zufinden, ansonsten sehen sie für die Zukunft schwarz.
hat jemand eine Lösung?
flying
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Registriert: 31.08.2008 19:18

Beitrag von flying »

Liebe Lily80

Das tut mir leid, dass dein Ex nicht mitspielt. Ist er sich bewusst, dass er hier seinem eigenen Kind im Weg steht?

Aus meiner Sicht gibt es zwei Lösungswege und einen dritten falls die ersten beiden nicht möglich sind.

1. Sprich nochmals mit deinem Ex und zeige ihm auf, dass dieses Hobby für euren Sohn sehr wichtig ist und dass er mit seinem Verhalten dazu beiträgt, dass dieses Hobby nicht mehr länger aufrechtgehalten werden kann. Zudem bietet sich deinem Ex die Möglichkeit aktiv auch an Ereignissen eures Sohnes teilhaben zu können die für ihn wichtig sind. Ich kenne einige Väter die Mühe damit haben quasi von heute auf morgen fast nichts mehr vom täglichen Leben und auch wichtigen Ereignissen der Kinder mitzubekommen. Vielleicht überlegt sich dein Ex sein Verhalten nochmals.

2. Wenn dein Ex auch mit oben genannten Argumenten nicht einsichtig ist, musst du dir überlegen, ob die Wochenenden beim Vater als Konsequenz auf sein Verhalten gestrichen werden wenn ein Turnier darauf fällt und du mit deinem Sohn dorthin gehst. Dies bedeutet zwar für dich einen erheblichen Mehraufwand, diesen tragen jedoch meist wir Mütter nach einer Trennung/Scheidung zum Wohle unserer Kinder.

Sind beide oben genannten Varianten keine Lösung, wird es wohl unweigerlich dazu führen, dass dein Sohn dieses Hobby nicht mehr weiterführen kann, zumindest nicht in dieser Form. Sehr schade für dein Kind!

Es ärgert mich immer wieder, wie uneinsichtig Exen (weiblich wie männlich) manchmal sein können. Oft sieht der eine oder andere nicht was sein Verhalten für die Kinder bedeutet....

Ich habe das Glück, dass mein Ex die Termine unserer Kinder praktisch unaufgefordert einhält wenn Sie auf ein Wochenende bei ihm fallen. Dies war aber auch nicht von Anfang an selbstverständlich. Doch mein Ex war einsichtiger... er erscheint inzwischen sogar an Wochenenden zu solchen Anlässen wenn die Kinder bei mir sind. Ich hingegen erlaube mir ab und an, mich auszuklinken wenn es die Wochenenden meines Ex betrifft (ich brauch zwischendurch auch mal eine Verschnaufpause :-) )
Liebe Grüsse
Flying
_______________________
Wir, ich (35) und meine beiden Töchter (7 und 10) leben mit meinem neuen Partner (35)zusammen welcher ebenfalls drei Mädchen (5,6 und 9) hat. Seine Kinder verbringen jedes zweite Wochenende bei uns.
Enii
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Beitrag von Enii »

Hallo Lilly

Bevor dein Ex jetzt vollumfänglich verurteilt wird, darf ich fragen, wie es denn mit den Wohnorten aussieht? Ich kenne einige (!) Beispiele, in denen die Distanz zwischen den Wohnorten sehr gross ist und die Eltern sogar in verschiedenen Kantonen leben. In einem solchen Fall muss ich eben ehrlich sagen, finde ich auch, dass vom Vater nicht ausnahmslos verlangt werden kann, dass er die Strecke mehrmals am Wochenende fährt (zumal er ja meistens schon fürs Holen/Bringen der Kinder zuständig ist).

Sofern ihr aber in Nachbarorten wohnt, finde ich es natürlich auch schade, dass er dazu nicht bereit ist. Wir z.B. wohnen (momentan noch) in der Region, so dass alle 3 Kinder sämtliche Termine wahrnehmen können. Und glaubt mir, das sind nicht wenige :lol: , da alle 3 im Handball- oder Fussballklub und zusätzlich noch in der Kirche und bei den Pfadfindern engagiert sind. Hinzu kommen noch die privaten Treffen mit Freunden, was ich ehrlich gesagt nicht so toll finde, weil sie ihren Vater ja sonst schon nicht ständig sehen. Der Grosse ist nicht mehr auf meinen Partner angewiesen und fährt alleine Zug. Die Kosten gehen aber voll zu unseren Lasten, die Ex übernimmt keinen Anteil. Die beiden Kleinen muss mein Partner jeweils begleiten, was des öfteren halt extrem umständlich ist, da er auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist (er kann sich kein Auto leisten) und gerade in einem Dorf halt nicht sämtliche Strassen mit einem Busnetz verbunden sind. Aber eben, wäre er dazu nicht bereit, würde er ja nicht der Ex sondern nur den Kindern schaden. Evtl. sieht das dein Ex nicht ein?! Was ist denn die genau Begründung seiner Verweigerung?
val
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Beitrag von val »

Hallo zusammen

Ich bin ein solches Beispiel mit grosser Distanz zwischen den Wohnorten. Mein Ex hat sich von Beginn an gesträubt, an seinen Wochenenden mit den Kindern an irgendwelche Hobby oder Sport-Anlässe der Kinder zu gehen. Dafür sei ich zuständig und die Kinder kommen dann halt nicht zu ihm. Da die Kinder sehr an ihm hingen und auf keinen Fall auf die Wochenenden bei ihm verzichten wollten, haben sie von sich auch gleich überall abgesagt wenn sie merkten, dass das mit der Papi-Zeit kollidiert. Damit wurden allfällige Sport-Karrieren gleich von Beginn weg unterbunden. Einerseits fand ich das schade, andererseits muss ich heute auch sagen, so unglücklich bin ich darüber gar nicht. Wenn ich sehe was für ein Aufwand betrieben werden muss wenn ein Kind einen Sport auf höherem Niveau macht... das bricht manchmal auch "normalen" Familien fast den Rücken, organisatorisch wie auch finanziell.

Mittlerweile ist es so, dass die Kinder grösser und selbständiger sind. Sie melden sich nun schon mal für ein Turnier von der Schule oder sonst einen Anlass an, der am Vater-Wochenende stattfindet und sie machen dem Vater auch klar, dass ihnen an der Teilnahme etwas liegt und er sie doch bitte unterstützen soll. Wenn es irgendwie geht organisieren wir uns so, dass ich die Kinder an den Anlass bringe oder abhole damit der Ex nur einen Weg machen muss. So sind wir alle zufrieden.

Ich denke zwingen kann man niemanden und es ist ein abwägen, was ist für das Kind längerfristig wichtiger. Wenn sie älter sind entscheiden sie selber oder können sich selber organisieren, aber wenn sie noch kleiner sind, dann - finde ich persönlich - trägt man als Elternteil eine grössere Verantwortung und muss im Sinne des Kindes auch mal eine Entscheidung treffen, die sich vielleicht gegen eine Sportaktivität auf dermassen hohem Niveau richtet.

Vielleicht ist die Weigerung des Ex auch ein kleiner Wink, ob es wirklich sinnvoll ist, den doch noch jungen Sohn schon dermassen unter Druck zu setzten? Vielleicht macht sich der Ex Sorgen, ob eine solche Karriere wirklich das richtige ist? Jetzt spielt er vielleicht noch regional, wenn er mit 6 schon lizenziert ist heisst das vielleicht dass er bald schon kreuz und quer durch alle Eishallen der Schweiz spielen wird?

Liebe Grüsse
Val
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Lilly 80

Schön, dass Dein Sohn Eishockey spielt. Mein Sohn ist auch ein Eishockeyfreak, aber nur noch als Zuschauer. Er hat diese Saison aufgehört.

Zu Deinem Anliegen: Das ideale Einstiegsalter liegt bei 5 Jahren. Wenn Dein Sohn seit er 3 ist, spielt, dann war es bisher Plauschhockey. Mit 6 Jahren ist er bei den sogenannten "Bambinis". Richtige Meisterschaft spielen sie auf der Stufe noch nicht. Es sind Plauschturniere. Jedoch kann es sein, dass sie weitere Wege (ganzes Wochenende) auf sich nehmen müssen. Es lohnt sich, die geplanten Turniere beim Trainer nachzufragen, vielleicht sind diese auf der Homepage des Clubs aufgeschaltet?

Einige wichtige Hinweise zu den "Hockeymums": Die Mütter der Eishockeyspieler neigen dazu, IHREN Sohn als den Besten hinzustellen, zumindest gehört er zu den besseren der Mannschaft. Auch wenn Du nicht so bist, das will ich Dir nicht unterstellen, lohnt es sich "gute" Freundinnen unter den anderen Müttern zu finden, die offen und ehrlich mit Dir sein können. Ebenso ist der Kontakt zum Trainer wichtig. Diese wissen mittlerweile, wie die Müttern sind. Oft gehen die Interessen der Kinder (ich will Hockey spielen, weil es mir Spass macht und weil ich das Gefühl habe gross zu sein aufgrund der Ausrüstung) unter, weil die Mütter (mein Sohn hat das Ding zum gross rauskommen, er hat das Hockey im Blut, er will..., er will..., er will später mal in die NHL spielen) ihre eigenen Vorstellungen durchsetzen.

Ich habe Spieler erlebt, die kein freies Wochenende (und die Spiele die Woche hindurch auch mitmachen mussten in den höheren Stufen) mehr hatten, weil die Mütter gesagt haben, wenn er ein Spiel verpasst, ist er draussen. Dem ist absolut nicht so. Ein guter Trainer weiss, dass seine Spieler auch neben dem Eis sonst noch was erleben müssen/dürfen/können, usw.

Zum Problem mit dem Ex: Mein Ex war auch so, dass er gesagt hat, unser Sohn müsse nicht jeden Match besuchen. Ich habe mich damals auch geärgert, weil ich das Gefühl hatte, es spielen immer alle ausser meiner. Ein Gespräch mit dem Trainer hat mich beruhigt. Dieser (lebt in einer Ursprungsfamilie mit drei Kids) hat Verständnis für das Problem gezeigt. Ein Satz von ihm ist mir geblieben: "Von den vielen Nachwuchsspieler, die wir in unserem Club haben, werden es nur einzelne bis in die Nationalliga A schaffen, wenn überhaupt." Was aber aus meiner Muttersicht viel gebracht hat, ist die Selbständigkeit! Sehr früh wurden bei uns die Mutter aus der Kabine verbannt, sodass unsere "Kleinen" die Schlittschuhe selber binden mussten. Entsprechend sahen die aus auf dem Eis. Ja nu, er hat es gelernt und ich bin froh, es hat ihm für sein Leben viel gebracht nicht nur das Schlittschuhbinden... ;-).

Ich hoffe, es hat Dir geholfen?

Beste Grüsse
Delphia
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Probleme? nein! Herausforderungen: ja :-), manchmal aber völlig hoffnungslos...
tarzan
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Registriert: 06.03.2008 17:11

Beitrag von tarzan »

Hallo

Ist es beim Eishockey nicht so, dass der Transport zwischen Wohnort oder Trainingsort und Turnierort geregelt ist ?

Meine Stieftochter spielte Basketball, die hatten immer ein Bus um zu den Turnieren zu fahren. Manchmal haben wir sie auch gefahren.

Für uns war es selbstverständlich, wenn immer möglich, ihr die Teilnahme trotz PapiWeekend zu ermöglichen.

Es gab natürlich Weekends, da hatten wir nicht viel von ihr, da sie teilweise SA und SO Match hatte. Teilweise kam sie gar nicht, weil es einfach nicht ging.

grüsse
15 Jahre Patchworkerfahrung
Morpheus

Beitrag von Morpheus »

hallo zusammen,

wir erleben/erlebten Beides.

Meine Tochter ist seit fast einem Jahr im Geräteturnen. Es macht ihr viel Freude und stärkt ihr Selbstbewusst sein. Die Turnfamilie ist wirklich wie eine grosse Familie und das geniesst sie. Bis dato hatte sie 1xwöchentlich Training, pro Monat ca. 1 Wettkampf. Das konnten wir gut organisieren.
Nun wurde sie für die kantonale und schweizerische Mannschafts-Turnier angefragt.
Da war für mich klar, zuerst Rücksprache mit dem leiblichen Vater. Ohne sein Okey gings nicht. Nun hat sie 3xpro Woche Training Mi/Fr/Sa. und wir teilen uns die Fahrerei.
Für ihn ist es "einfach" er hat nur ein Kind und hat somit Zeit und Raum, ihr das zu ermöglichen.

Mein Stiefsohn hat Fussball gespielt. Da wurden uns in den Ferien jeweils die Trainings-Tage inkl. Kosten "untergejubelt". Gefragt wurden wir nicht, sondern einfach vorausgesetzt, Papa macht das schon. Für uns, obwohl fast Dorf-neben-Dorf wohnend, bedeutete das 4xFahren pro Tag! An den Weekends jeweils die Matchs jeweils Kanton-übergreifend. Das wurde meinem Mann zuviel und er hat klar gesagt, dass entweder die leibliche Mutter einen Weg fährt oder aber sie eine Fahrgemeinschaft bilden sollen.
Die Mutter hat das nicht interessiert. Sie wollte jedoch die "Erholungs-"Weekends nicht verlieren und kurze Zeit später hat sie ihn im Fussballclub abgemeldet.

lg Morpheus
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