Mein Freund und meine Tochter

Fragen, Probleme und Sorgen...
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Mondlicht
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Mein Freund und meine Tochter

Beitrag von Mondlicht »

Seit Monaten lese ich nun in den verschiedenen Foren mit und suche eine Antwort auf mein Problem. Nun, nach einigen Jahren mehr oder weniger allein sein, habe ich seit 10 Monaten wieder einen Freund. Ich bin knapp über vierzig, er noch nicht ganz fünfzig. Ich habe eine 10-jährige Tochter.

Mit dem Vater meiner Tochter habe ich ein gutes Verhältnis. Er wohnt in Italien, hat fast kein Geld und ich habe auf jeden Unterhalt seinerseits verzichtet, da es mir selber gut geht. Ich habe einen sehr interessante Arbeit und verdiene gut genug für mich und meine Kleine. D.h. ich bin vor ungefähr 6 Jahren zurück zu meinen Eltern ins grosse Haus gezogen, darum reicht es auch finanziell gut.

Mein Freund ist sehr nett und sanft, wir haben die selbe Wellenlänge, die selben Interessen; ich glaube er liebt mich von ganzem Herzen. Er war Top-Manager bei einer internationalen Firma und kann auch sehr hart sein. Das v.a. zu sich selber. Er war verheiratet, ist aber dann auf eigenen Wunsch kinderlos geblieben. Er hat noch regelmässig Kontakt (ca. 1xWoche) zu seiner Ex-Frau (das stört mich eigentlich nicht). Er hatte eine schwierige etwas lieblose Kindheit.

Nun zu meinem Problem: er will nichts aber absolut nichts mit meiner Tochter zu tun haben. Er hat grosse Mühe damit, mich als "Mutter" wahrzunehmen. Wenn meine Tochter zur Sprache kommt, dann bekommt er einen Klos im Magen und es geht ihm nicht gut. Obschon er es nicht zugibt, denke ich, dass er eifersüchtig ist auf meine Vergangenheit, dass er in meiner Nachsichtigkeit meinem Ex-Mann gegenüber versteckte Gefühle zu sehen glaubt.

Ich meinerseits habe grosse Mühe damit, dass er meine Tochter so ablehnt. Er hat sie in 10 Monaten drei Mal kurz gesehen. Zusammen haben wir noch nie etwas gemacht...ich wüsste auch gar nicht mehr wie ich das bewerkstelligen sollte. Ich liebe meine Tochter über alles. Sie weiss, dass ich sie nie verlassen würde (er weiss das auch). Sie ist auch ein sehr liebes Mädchen.

Es geht mir gar nicht gut. Ich liebe meinen Freund sehr. Ich habe immer gehofft, dass es besser wird. Nun habe ich ihm gesagt, er soll sich eine andere Frau suchen, dass ich keine Kraft mehr hätte und er hat gesagt, dass er mich nicht verlieren will, dass er jeden Kompromiss eingehen würde. Wobei ich glaube, dass er sich dabei auf den Zeitaspekt bezieht: Er hat früher darauf bestanden, dass er mich jeden Samstag und Sonntag sieht, und ich habe mich nun scheinbar erfolgreich dagegen gewehrt. D.h. er ist nun bereit, mich auch nur von Freitag auf Samstag zu sehen.

Es ist mir klar, dass es nicht einfach ist, ein fremdes Kind zu akzeptieren. Es ist mir auch klar, dass meine familiäre Situation etwas gewöhnungsbedürftig sein kann. Aber er gibt mir und meiner Tochter gar keine Chance.

Nun meine Fragen: Warum hat er so grosse Schwierigkeiten meine Tochter zu akzeptieren? Und was kann ich tun, um diese Beziehung zu retten? Was kann ich meinen Freund dazu bringen, sich auf mich und mein Kind wenigstens teilweise einzulassen?

Gibt es noch Hoffnung? Oder sind meine Erwartungen zu hoch?

Mondlicht
zimet
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Beitrag von zimet »

ui Mondlicht

Das ist wirklich super schwierig. Einen Rat kann ich Dir da glaub ich keinen geben, ausser dass Du wirklich auf DICH hörst. Dein Kind ist Teil Deiner Geschichte, Deines Lebens, ihre Geburt und ihr Leben haben Dich auch zu dem Menschen gemacht, der Du heute bist. Sie ist ein grosser Teil von Dir.

Dass man sich zu Beginn einer Beziehung alleine sehen will, ist klar und auch dass es Zeit braucht und viel Willen von beiden! Seiten sich kennenzulernen ist auch klar.

Aber wie stellt er sich das Leben mit Dir in Zukunft vor? Wie kann er den Kontakt zu Deiner Tochter auf Dauer so vermeiden, ich stelle mir das enorm schwierig vor.

Sehr seltsam ist doch auch, dass er wöchentlich Kontakt zu seiner Ex hat und das offensichtlich als normal ansieht, Deinen Kontakt und Dein Verhalten gegenüber Deinem Ex empfindet er aber als "Bedrohung".

Du kannst nur bei Dir bleiben und wenn es Dir dabei nicht gut geht, dann genügt auch eine grosse Liebe eben nicht, so hart das sein mag.

Wie sieht es denn Deine Tochter, würde sie ihn gerne kennenlernen? Weiss sie von seinen Schwierigkeiten mit der Situation?

Ach ja und für Dich und Deine Tochter ist das Wohnen bei den Eltern/Grosseltern sicher eine grosse Hilfe! Ohne sie könntest Du ihn nämlich sicher nicht jedes Wochenende sehen...oder?

Auch wenn er Manager etc. war, empfinde ich sein Verhalten als sehr egoistisch und unreif, ausser er hat so grosse psychische Probleme mit der Situation, dass er gar nicht anders kann.

Ich wünsche Dir viel Kraft
unsere patchworkdecke verfilzt immer mehr und wir geniessen es sehr, auch wenn die Grosse nun eigene Wege geht...Mutterherz lass los ;-)
Mondlicht
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Beitrag von Mondlicht »

Liebe zimet

Ich danke Dir für Deine nette Antwort. Es ist für mich wirklich sehr schwierig, mit der Situation zurecht zu kommen.

Meine Tochter ist sehr verständnisvoll. Sie weiss von seinen Problemen, ist (wäre) aber sehr offen ihm gegenüber. Sie unterstützt mich wirklich sehr...noch. Unterdessen ist meine ganze Familie dafür, dass ich ihn verlassen soll.

Manchmal frage ich mich wirklich, ob er nicht psychische Probleme hat. Er wurde als 10-jähriger von seinem Vater versehentlich (fast) sexuell missbraucht. D.h. der Vater (Alkoholiker) hat sich betrunken im Bett geirrt. Seiner Mutter konnte er sich nicht anvertrauen. Er hat(te) nur seine um 6 Jahre jüngere Schwester. Er wollte schon mit 6 Jahren nicht in den Kindergarten, war eher verschlossen. Heute hat er einen sehr guten, kleinen Freundeskreis.

Was heisst das, nicht anders können? Er verträgt es nicht, dass ich ein Kind von einem anderen Mann habe. Ist das Eifersucht? Was kann ich machen?
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Mondlicht,

hier im Forum wird Dir keiner sicher sagen können, warum Dein Freund so große Probleme mit Deiner Tochter hat. Das wirst Du ihn letztlich selber fragen müssen.

Mir ist aufgefallen, dass Du geschrieben hast Er hatte eine schwierige etwas lieblose Kindheit.. Ich vermute, dass er aus dieser Kindheit tatsächlich psychische Probleme davongetragen hat. Zudem finde ich es auffällig, dass er ja wohl auch in seiner Ehe kein Kind wollte. Vielleicht hat er die Befürchtung, dass er mit Kindern nicht gut umgehen kann, weil er selber als Kind nicht gut behandelt wurde. Vielleicht ist da auch mehr vorgefallen als das, was er Dir anvertraut hat. Ihr seid ja auch "erst" zehn Monate zusammen und seht euch, wenn ich das richtig verstehe, nur relativ selten. Um einen Menschen bis in die tiefsten Schichten hinein kennen zu lernen, braucht man Jahre.

Frag ihn, was da los ist. Einen Grund muss es geben, auch wenn er diesen selber vielleicht noch nicht kennt. Aber dann wäre es die Zeit wert, darüber nachzudenken.
Patch von 2002/2003 bis 2017
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mira
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Beitrag von mira »

Hallo Mondlicht

Mir sind beim Lesen deiner Frage die gleichen Punkte aufgefallen wie BabyOne. Du schreibst, dein Freund verträgt es nicht, dass du ein Kind von einem anderen Mann hast. Hat er das so gesagt oder interpretierst du seine Ablehnung dem Kind gegenüber so, weil es für dich die plausibelste Erklärung ist?

Kann es sein, dass er Angst vor Erwartungen hat, von denen er glaubt, dass du und/oder deine Tochter sie haben und er sie nicht erfüllen kann? Hat er Angst im Umgang mit deiner Tochter zu versagen, weil er keine Erfahrung mit Kindern hat? Hat er Angst, dass du oder deine Tochter ihn ablehnen könnten, wenn er sich ihr gegenüber unbeholfen verhält?

Du schreibst, dass dein Freund deine Tochter dreimal gesehen hat. Was habt ihr dann jeweils gemacht? Könnte es helfen, wenn dein Freund deine Tochter in unverfänglichen Situationen trifft? Z.B. bei einem Familienfest, einem Ausflug in einer grösseren Gruppe, einfach in einer Situation, wo er nicht Angst haben muss, sich direkt mit deiner Tochter beschäftigen zu müssen. Vielleicht könnte das zu einer Annäherung führen...

Noch eine ganz andere Frage. Wie ist sein Verhältnis zu anderen Kindern? Hat er Nichten, Neffen, Nachbarskinder oder ein Patenkind? Wie ist seine Einstellung zu Kindern allgemein? Er wollte ja selber keine. Weshalb? Aus Angst, ein schlechter Vater zu sein oder weil er grundsätzlich nichts mit Kindern anfangen kann?
Mondlicht
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Beitrag von Mondlicht »

Liebe BabyOne, liebe mira

Ich danke Euch für die guten Gedankenanstösse. Ich habe mit meinem Freund natürlich schon so viele Male darüber gesprochen. Wenn ich es mir so überlege, hat er mir auch ziemlich klar geantwortet: er will mit diesem fremden Kind nichts zu tun haben. Das Kind ist von einem fremden Mann und es ist "gemein" von mir, wenn ich ihm jetzt die Verantwortung dafür übertrage. Ich glaube nicht, dass er angst hat, im Umgang mit dem Kind zu versagen. Das Kind interessiert ihn nicht. Oder gestern etwas Sinnbildlich: das Kind "stinkt" nach diesem Italiener (den er nach seinen eigenen Worten hasst).

Grundsätzlich kommt er mit seinen Neffen und anderen Kindern sehr gut aus. Sie mögen ihn. Er ist aber dann froh, wenn sie nach ein paar Stunden wieder gehen. Schon zwei Mal bin ich und meine Tochter mit seiner Schwester, ihrem Mann und ihren Kindern essen gegangen. Mein Freund hat sich geweigert, mitzukommen.

Seine Ehe lief nicht so gut und er wollte dann kein Kind mit dieser Frau (gegen ihren Willen). Wohl weil die Beziehung nicht so gut war und dann auch wegen dem verneinten Kinderwunsch ist die Beziehung dann zerbrochen Seine Ex-Frau hat jetzt auch einen neuen Partner. Der hat zwei Kinder. Sie weigert sich aber, diese Kinder kennenzulernen.

Mein Freund hat meine Tochter kurz hier zu Hause bei meinen Eltern gesehen. Er hat ein Kaffee getrunken und ist dann wieder gegangen. Ich vermute, dass die Erwartungen an ihn ev. einfach zu gross waren. Er kommt hierher zu meinen Eltern (wie ein Teenager) und alle erwarten nun, dass er mich und meine Tochter rettet. Unterdessen ist aber auch eine Annäherung anlässlich eines Familienfestes nicht mehr möglich, da ja wenigsten ein Teil meine Familie nun gegen ihn ist.

Ich fühle mich auch sehr unter Druck von meiner Familie. Jedesmal wenn ich von meinem Freund nach Hause komme, habe ich so ein schlechtes Gewissen und ich bekomme so unterschwellige Vorwürfe zu hören. Ich habe irgendwie den Punkt verloren, was für meine Tochter zumutbar ist und was nicht. In Zukunft wird es nun so sein, dass ich einmal die Woche (Mittwoch oder Donnerstag) mit meinem Freund in den Ausgang gehe und ev. bei ihm übernachte und dann alle zwei Wochen alternierend von Freitag auf Samstag oder von Samstag auf Sonntag bei ihm verbringe. Einmal im Monat kommt dann mein Ex-Mann und ich werde von Freitag bis Sonntag mit meinem Freund verbringen können. Ich frage mich auch, ob es für meine Tochter nicht auch viel besser ist, zu Hause bleiben zu können. Es wäre ja ev. langweilig für sie mit mir und meinem Freund. Es geht ihr hier ja auch gut. Meine Eltern lieben sie überalles.

Mein Ex-Mann unterstützt mich sehr, er wird aber hier bei meinen Eltern nach Jahren der quasi Verteufelung wie der verlorene Sohn behandelt. Davon weiss mein Freund nichts, aber er hat sich auch schon negativ darüber geäussert, dass mein Ex-Mann von meiner Familie so nachsichtig behandelt wird.

Nun, ich habe hier nun viele Gedanken aufschreiben können. Da wird mir schon auch einiges klar. Ich kann auch auf meiner Seite viel verändern und ich muss wohl alle Erwartungen an meinen Freund loslassen. Wenn auch er keinen Druck mehr verspürt...wer weiss...

Danke für das Zuhören.

Mondlicht
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

das Kind "stinkt" nach diesem Italiener (den er nach seinen eigenen Worten hasst).

Da muss ich sagen, das klingt für mich schlicht und einfach primitiv. Er spricht über Dein Kind, als wäre es Ungeziefer. Bist Du sicher, dass Du so einen Mann lieben kannst? Kinder nicht mögen,sich unsicher fühlen oder keine Verantwortung übernehmen wollen ist die eine Sache, aber einen Menschen -egal ob Kind oder erwachsen - so leidenschaftlich zu hassen, den man gar nicht kennt, das ist doch krank. Bei einem solchen Menschen hätte ich Angst, dass er mir oder dem Kind vor Eifersucht irgendwann einmal etwas antun könnte, denn anscheinend sind seine Gefühle erstens völlig außer Verhältnis zu dem äußeren Anlass, und zweitens scheint er auch auf der Verstandesebene absolut keine Kontrolle über seine Gefühle zu haben, denn sonst würde er sich wohl nicht so primitiv äußern, sondern wenigstens etwas zivilisiertere Worte suchen und vielleicht zumindest im Familienkreis mal die Anwesenheit Deiner Tochter tolerieren.

Es wäre schon interessant zu erfahren, warum er so extrem eifersüchtig ist, aber eine unglückliche Kindheit entschuldigt auch nicht alles. Bei mir würden an Deiner Stelle bei so einer Äußerung alle Alarmglocken läuten!
Patch von 2002/2003 bis 2017
eine gemeinsame Tochter 15 J.
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Beitrag von Mondlicht »

BabyOne, ich bin froh, dass Du mir antwortest. Ich habe gelernt, dass man nicht immer alles Gesagte so ernst nehmen darf. Darum bin ich eben oft auch nachsichtig. Mein Freund hat das Gesagte auch sofort relativiert...er hat wohl gemerkt, dass er zu weit gegangen ist. Trotzdem, ich überlege mir, ob ich ihm Deine Antwort "weiterleiten" soll...ich bewahre sie mir sicher für eine gute Gelegenheit auf.

Was ich sehr interessant finde ist Deine Aussage, dass er eifersüchtig ist. Ist das das Problem: Eifersucht? Er verneint das immer. Und was kann ich dagegen tun? Immerhin hätte ich hiermit einen Namen für unser Problem. Ich habe bei ihm auch den Verdacht, er könnte das Aspergersyndrom (leichte Form von Autismus) haben. Ja, das tönt alles sehr komplex.

Ich frage mich auch oft, warum ich einen Mann lieben kann, der so gegen meine Tochter ist. Ja, das ist mein großer Loyalitätskonflikt.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Hallo Mondlicht,

ich benutze das Wort Eifersucht, weil es mir nach Deiner vorherigen Aussge den Sachverhalt noch am ehesten trifft und beschreibt.

Er hasst den Vater Deiner Tochter (warum? Was genau hat der ihm denn getan, abgesehen davon dass er vor ihm da war? Ist das nicht sehr unreif, auf die Vergangenheit eines Partners so böse zu reagieren, als hätte er selber nicht auch schon eine Vergangenheit?)

Er geht nicht mit zu Familientreffen, selbst wenn es um seine eigene Familie geht, weil Deine Tochter dabei sein soll. (Dabei kann sie ihm gar nichts getan haben, denn er hat sie ja überhaupt erst drei Mal getroffen. Ihre bloße Existenz ist es, die ihn stört.)

Er bekommt einen Kloß im Magen bei der bloßen Erwähnung Deiner Tochter.

Ich bezeichne das als Eifersucht, aber sicher steckt da noch etwas dahinter, denn es gibt ja auch viel leichtere Formen von Eifersucht. Die Stärke der Gefühle deutet auf ein Trauma hin, oder eben auf eine psychische Störung. Mit Asperger kenne ich mich nicht gut genug aus, da würde ich auch lieber keine Vermutungen anstellen. Eher würde ich ihm sagen "lieber X, wenn Du mit mir zusammen bleiben willst, musst Du an Dir arbeiten. Etwas an Deiner Reaktion auf meine Vergangenheit ist krankhaft. Geh zu einem Psychologen oder Psychotherapeuten und versuch herauszufinden, wo das Problem liegt."

Es ist schon wahr, man darf nicht immer jedes Wort auf die Goldwaage legen. Wenn jemand im Streit sehr erregt ist, kann ihm schon mal ein ungewollt böses Wort rausrutschen. Wenn er aber auf Deine Frage, was denn sein Problem sei, so antwortet wie Du es oben wiedergegeben hast, dann gibt es keinen Anlass, das für einen Ausrutscher zu halten. Ich würde eher davon ausgehen, dass das eine ehrliche Antwort war, die seine echten Gefühle wiedergibt. Und das eben ist ein Alrmsignal...
Patch von 2002/2003 bis 2017
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Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Mondlicht

Ich würde deinen Freund nicht ganz so hart verurteilen.

Der Mann wird ja von deiner ganzen Familie ausgeschlossen und von vornherein nicht akzeptiert. Ausserdem ist da noch der Exschwiegersohn, der jetzt plötzlich wieder der Superpapi ist, obwohl er sich aus der Verantwortung total rausgezogen hat. Das verstehe ich ja von deinen Eltern, denn sie möchten der Enkeltochter einen lieben Papi wünschen.

Trotzdem ist die Situation offensichtlich so, dass der "Neue" nicht gewünscht ist.

Wie kann er sich da anders verhalten, als einen Hass auf den Ex zu entwickeln? Er will dich ja nicht verlieren. Denn eigentlich müsste er in erster Linie auf deine Eltern und auch auf dich, die ihn in diese Situation bringt, wütend sein. Aber da er dich liebt, kann er das nicht. Liebe ist nunmal so kompliziert, dass sie blind macht und es ablehnt, die Person zu hassen, in die man verliebt ist und deshalb hasst man jemand anderes, den man verantwortlich dafür macht, dass es einem so schlecht geht.

Dass deine Eltern deinen neuen Freund so sehr ablehnen, kann es (solange du nicht klar Stellung beziehst!) für deine Tochter sehr schwierig werden, deinen Freund zu akzeptieren, da sie sonst in eine Loyalitätskrise kommt, zwischen ihren Grosseltern und deinem Freund. Da sie die Grosseltern nicht verlieren will und schon länger kennt, wird sie den neuen Freund ablehnen und dann kommen bei Euch die nächsten Probleme auf.

Hat diese Beziehung eine Chance?

Ich denke, solange du so eng verknüpft mit deiner Familienbande bist, geht es nicht. Solange hat ein Mann keinen Platz in deinem Leben. Ist vielleicht hart für ihn, aber du brauchst noch Zeit, um dich von deinen Eltern und ihren Anschauungen zu distanzieren und um dich von deinem Exmann zu lösen.
Lass dir diese Zeit um zu verarbeiten, und dann erst wirf dich wieder in ein Abenteuer, dann wird es doppelt so schön sein :wink:
PatchStift
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Beitrag von PatchStift »

Hallo Mondlicht

Wäre es möglich, dass dein Freund einfach nur Angst hat, zu fest eingenommen zu werden, wenn er sich "ganz" auf Dich einlässt?
Sprich mit Haut und Haar und Kind?

Er mag Dich von Herzen lieben, dass heisst aber nicht zwingend, dass er deshalb auch für Euch verantwortlich sein will..... :roll:

Wie komme ich darauf:
Deine Eltern unterstützen Dich finanziell und tatkräftig. Also bist Du irgendwie von ihnen abhänig. Villeicht hat er die Befürchtung, dass Du von dieser Abhänigkeit, in eine Abhänigkeit von Ihm rutschen würdest? Und er sich plötzlich in der Rolle des Vaters/Ernäheres wieder findet, obwohl er ev. genau das nicht will?!

Schlussendlich musst Du dich wohl fragen was Du willst, brauchst. Einen Lover um schöne Stunden zu verbringen, oder einen Mann im Haus der Verantwortung, auch für dein Kind, übernimmt. Und dann ist er, halt ev. der Falsche.
Mondlicht
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Beitrag von Mondlicht »

Liebe BabyOne, Babell und PatchStift

Ich danke Euch sehr für Eure Beiträge. Sie haben alle etwas Wahres an sich. Eure Gedanken sind wirklich sehr gut und ich denke, ich muss v.a. an mir selber arbeiten. Ich habe so viele Ängste und ohne meine Eltern hätte ich es bis vor kurzem nicht alleine geschafft. Danke ihrer Unterstützung konnte ich noch ein Masterstudium absolvieren. Jetzt wäre ich finanziell weitgehend unabhängig, aber die Jahre wieder zu Hause haben mich emotional abhängig gemacht. Zudem habe ich wohl zu hohe Erwartungen an meinen Freund, die er gar nicht erfüllen kann. Ja...es wird wohl nicht ganz einfach.

Ich werde Eure Gedanken mitnehmen. Herzlichen Dank.

Mondlicht
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