ein eigenes Kind oder doch nicht..

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vero
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ein eigenes Kind oder doch nicht..

Beitrag von vero »

Hallo Zusammen

Mich beschäftigt dieser Gedanke schon seit einiger Zeit.

Mein Mann sagt, ihm ist es eigentlich egal ob wir ein gemeinsames Kind bekommen oder nicht. Er könnte mit beidem Leben. Anfangs Januar wurde ich dann schwanger, mein Mann war zuerst nicht wirklich begeistert, nach zwei Wochen hat er angefangen sich zu freuen und Pläne gemacht, Ende Februar hatte ich dann eine Fehlgeburt.
Mein Mann war toll, hat mich unterstützt und getröstet usw. auch ihn hat es getroffen das wir jetzt in 9 Monaten kein Baby bekommen, trotzdem hat mich seine anfängliche Reaktion, auf meine Schwangerschaft, verletzt.

Nun mache ich mir so meine Gedanken, ob die Entscheidung ein eigenes Kind zu wollen wirklich gut für unsere Beziehung ist. Wir geniessen die Zweisamkeit sehr und trotzdem fehlt mir manchmal ein eigenes Kind.

Kennt ihr diese Gefühle und wenn ja wie seit ihr damit umgegangen?
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Vero

Ein Kind ist eine enorme Lebensumstellung. Nichts ist mehr wie vorher. Das Verhalten deines Partners empfinde ich als ganz normal.
Weitere Kinder sind bei uns kein Thema.
Mein Partner überraschte mich vor 2 Jahren mit einer Neuigkeit, die mit deiner vergleichbar ist und ich war anfänglich ziemlich schockiert. Er wollte wegziehen. Nicht weil es ihm hier nicht mehr gefällt, sondern weil er den langen Arbeitsweg satt hatte. Ich war zu tiefst verletzt, weil ich davon ausging, er sei sich diesen Negtivpunkt von Anfang an bewusst gewesen. Zack und plötzlich ist es ein Problem?
Ich brauchte meine Zeit, mich mit dem Gedanken anzufreunden, mein Leben auch anderswo zu verbringen. Inzwischen habe ich mich innerlich von Vielem verabschiedet und freue mich auf die Zukunft. Ich habe viel über die neue Umgebung recherchiert und weiss jetzt, dass ich am neuen Ort auch meinen Platz finden werde.

Bei deinem Partner ist das bestimmt ähnlich. Für ihn gibt es auch viele Veränderungen. Wie ist es mit der finanziellen Belastung? Welche Zukunftspläne sind vorübergehend aufgeschoben? Welche Anschaffungen müssen gemacht werden? Wie verändert das die Beziehung? Wie verändert das dich?
Ich werte das Verhalten deine Partners als positiv. Es zeigt, dass er sich seiner Verantwortung bewusst ist.
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Vero

Es tut mir leid, ich wollte dir gestern noch antworten, aber ich kam dann nicht mehr dazu!

Ich kann Buchenholz nur beipflichten: ein Kind ist eine grosse Umstellung und die Reaktion Deines Mannes ist normal und verantwortungsbewusst. Er hat es nicht im Bauch und denkt als Erstes an das, was auf ihn zukommt. (z.b.: Kann ich die Familie ernähren? Werde ich ein guter Vater und Ehemann sein?) Es ist ja schön, dass wenigstens einer auf dem Boden bleibt.. :wink:

Ich möchte dir lieber diese Frage stellen: Warum willst du kein Kind?

Es ist ja schön, wenn ihr eine so schöne Zweisamkeit habt, aber darauf kann man auch aufbauen. Weisst du, ein Kind ist nicht nur Verantwortung, stetige Veränderung, Schmerz, Loslassen, Überforderung, sondern auch- und das überwiegt!- Stolz, Freude, Neugier, Liebe, Glück, stetige Fortschritte.

Zur Fehlgeburt möchte ich dir mein Beileid ausdrücken. Es ist immer traurig. Lasst diese Trauer auch zu. Vielleicht braucht ihr noch Zeit um zu verarbeiten, bis ihr Euch auf eine weitere Schwangerschaft und Kind einlassen könnt. Vielleicht ist das der Grund, weshalb du nun so wechselhafte Gefühle hast.

Lass diese wechselhaften Gedanken alle zu. Es ist völlig normal, dass man sich nicht durchs Band weg auf ein Kind freut! Sogar während einer Schwangerschaft können sich die Gefühle der freudigen Erwartung mit Gefühlen der Angst ablösen. Lass es nur zu. Es darf so sein.
vero
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Beitrag von vero »

hallo ihr zwei

Danke für eure Antworten. Vielleicht muss ich da noch präzisieren betreffend meines Mannes. Bevor wir uns entschieden haben, dass wir ein gemeinsames Kind wollen, haben wir die finanziellen usw. Zenarien schon x-Mal in verschiedenen Variationen durchgespielt und ausgerechnet. Mein Mann plant gerne im Voraus und nicht dann wenn es Real wird, das einfach mal so :wink:

Das er ein guter Vater ist, dass sehe ich ja bei seiner Tochter. Nur er Zweifelt an sich. Die Gründe kenne ich und kann sie verstehen, nur Nachvollziehen nicht ganz. Den er macht das toll. Aber eben wenn du von einer oder zwei Seiten immer wieder hörst, dass du etwas schlecht machst dann glaubst du irgendwann daran. Wir arbeiten aber auch an dem :wink:

zu deiner Frage Babell wieso ich kein Kind möchte. Das möchte ich schon sogar sehr gerne, nur hat mein Mann diese Ängste, dass sich die zweier Beziehung dann irgendwie von heute auf Morgen in Luft auflöst (seine Ehe ging ja knapp 6 Monate nach der Geburt seiner Tochter in die Brüche, seine Tochter war sicher nicht der Grund nur der Auslöser, da lief vorher schon ziemlich viel schief). Aber die Ängste sind da und nach dem ganzen Theater mit seiner Ex-Frau ist die Verunsicherung und Angst das Ganze vielleicht nochmals zu erleben wieder sehr präsent. Was ich sehr gut verstehen kann, aber ich bin eine total andere Person als seine Ex-Frau, nur die Ängste die kann ich ihm so nicht nehmen. Wir können nur immer wieder darüber reden, aber das möchte er nicht mehr, denn für ihn ist die Sache klar. Es ist nicht seine Reaktion an sich die mich verletzt hat, sondern der Gedanke das er sich nicht so drüber freut wie ich... vielleicht muss ich da halt Abstriche machen. Wenn das Kind dann irgendwann da sein sollte, wird er sich sicher sehr darüber freuen, das weiss ich..
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Vero, diese Freude aufs Kind ist auch ein typisches Frauenverhalten. Und manchmal ist die auch ein wenig übertrieben. Das getraue ich mir heute so zu sagen. Damals ging es mir natürlich gleich wie dir. Ich hätte die ganze Welt daran teilhaben wollen. Zudem spürte ich, dass es eingeschlagen hat, bevor der SS-Test dies bestätigte.
Ich glaube, dieser Schwangerschafts- und Babyhype ist einfach nicht so ein Männerding.
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Vero
vero hat geschrieben:. Vielleicht muss ich da noch präzisieren betreffend meines Mannes. Bevor wir uns entschieden haben, dass wir ein gemeinsames Kind wollen, haben wir die finanziellen usw. Zenarien schon x-Mal in verschiedenen Variationen durchgespielt und ausgerechnet
Das ist eben so eine Sache mit der Angst: man kann es noch so durchrechnen und durchspielen, sie kommt dann eben trotzdem.

Das was du ansprichst (dass er sich nicht so freut und man als Frau dann beleidigt ist) habe ich von vielen Frauen gehört und zwar in Bezug auf die Schwangerschaft. Offenbar freuen sich viele Frauen vor ihren Partnern auf das Kind und haben dann Mühe, es einzuordnen, dass er sich noch nicht so freut.
Wahrscheinlich ist es etwas biologisches: Du als schwangere Frau musst ja dafür garantieren, dass das Kind gesund durch diese 9 monate gebracht wird und gut mit Nährstoffen versorgt wird. Also sorgen die Hormone dafür, dass die Mutter dieses Kind beschützt, indem sie sich drauf freut und von Anfang an sowas wie eine Bindung zum Ungeborenen hat.

Zweitens: Du und dein Partner könnt nicht immer genau das Gleiche fühlen, da ihr zwei Lebewesen seid.

Oder ärgerst du dich darüber, dass seine Vorgeschichte ein Problem für Euer Glück zu dritt darzustellen scheint? Wenn das Kind erst mal da ist, werden seine Ängste auch verschwinden. Und wenn ihr diesen 6. Monat überstanden habt, dann kann er sich dann ja auch entspannen!

Viel Glück!
TinuK
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Registriert: 11.12.2012 15:04

Beitrag von TinuK »

Hallo Vero

Aus der Sicht des Mannes, ist eine "Ich werde jetzt Vater" Nachricht wirklich auch eine sehr spezielle Nachricht.
Wie schon geschrieben, ist es für den Mann eher die Verantwortlichkeit, welche sehr schnell im Kopf rumschwirrt. Das Herz sagt aber sicherlich sehr schnell "Juhu" und überwiegt dann nach kurzem "Nachdenken".

Dies wird aber sehr schnell verfliegen und man freut sich auf das kommende.
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