Überraschung....

Fragen, Probleme und Sorgen...
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

@Kinäsiologie
Ich gebe zu, ich ging ganz ahnungslos mit Tochter in diese Therapie. Nützt's nüt, schadt's nüt. Es war dann wie ein Wunder. 300 Fr. und sie ersparte sich eine Piinzillin-Kur und ich musste nie mehr mit einer Adrenalinsprizte am Bassinrand sitzen und meine Tochter mit den Augen verfolgen und sie aus dem Wasser ziehen, falls sie abtaucht oder bewusstlos wird.

Wenn ich eure Berichte lese, so leidet wohl auch meine Tochter unter diesem Erwartungsdruck. Bei ihr ist es die Stiefmutter. Und die Tatsache, dass ihre Eltern, obwohl geschieden und sich eigentlich freundlich gesinnt, nicht miteinander auskommen dürfen, weil Papas zweite Frau das nicht will.

Konfirmation stand dann vor der Tür und das Gespräch mit dem Pfarrer. Ich bestand darauf, dass da der Vater auch anwesend ist. Und es war ein ganz tolles Gespräch und wenn mein Ex nicht einen dringenden Auftrag gehabt hätte, wir hätten wohl noch stundenlang zu viert diskutiert. Ganz schön dabei, dass wir Ursprungsfamilie uns endlich wieder mal aussprechen und spüren konnen.
Dannach gings meiner Tocher besser, mein Ex-Mann blühte auf, was zwar zu Konflikten mit seiner Frau führte. Aber das war wohl nötig. Die Familienkonstellation musste wieder mal geordnet werden.

Und dann kam Tochter mit ihrem neuen Berufswunsch und seither hat sie wieder Visionen und weiss, wozu sie in die Schule geht.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Ja, wenn ein Kind ein klares Ziel hat, hilft das oft. Aber meine Tochter steht auch da unter der Fuchtel ihres Vaters, denn das was sie gern macht, gefällt ihm nicht....
Es ist für sie sehr schwer, sich selbst zu finden. In den Gesprächen mit der Frau vom Jugendsekretariat ist ein grosses Thema, dass sie sich abgrenzen lernt von den Wünschen des Vaters. Aber das ist ein weiter Weg!

Sie hat es nicht ganz leicht, ihren eigenen Weg zu finden....Gerade deswegen möchte ich sie besonders ernst nehmen und unterstützen, wenn sie etwas ändern will. Heute war sie mit ihrer alten Freundin unterwegs, die in die Sek B wechseln musste und gleichzeitig auch in das andere Sekundarschulhaus des Ortes. Der Tag hat ihr gut getan, sie freundet sich immer mehr mit dem Gedanken an. Ob es möglich sein wird, weiss ich nicht, aber ich werde sie unterstützen, wenn sich herausstellt, dass sie darin wirklich eine Chance für sich sieht. Natürlich wird sie ihre persönlichen Probleme mitnehmen! Aber wer kennt das nicht: wenn man mal ein bestimmtes "Image" hat in einer Gruppe, ist es sehr schwer, das wieder loszuwerden und manchmal hilft es, so eine Gruppe zu verlassen und an einem Ort neu zu beginnen, an dem einem die anderen ohne Vorurteile begegnen.
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Carlotta
Ich finde es gut, wenn du deine Tochter unterstützt, wenn sie die Klasse wechseln will!
Therapien: Sie hat ja schon eine Beratung, die gut ist. Ich würde sie nun auch nicht drängen, oder so. Vorallem nicht in eine Therapie, der du selber skeptisch gegenüber eingestellt bist. Das überträgt sich doch. Oder in dem Alter nicht mehr?

Beziehung Tochter-Freund: ich kann mir vorstellen, dass sie sich unbewusst aus dem Grund deinem Freund geöffnet hat, weil der Vater vielleicht langsam den Status des Übermenschen verliert?
Wenn er in ihren Augen nicht mehr ein Übermensch ist, dann kann sie sich selber auch besser annehmen und muss nicht mehr so nach den Vorstellungen und Wünschen des Vaters streben.
Ich wünschte es ihr jedenfalls!
aisha

Beitrag von aisha »

Thema Uebervater...
lustig und nachdenklich zugleich.
Meine Tochter hat wenig Kontakt mit ihrem Vater. Kürzlich hatte sie einmal mehr ein Negativerelbnis mit ihm.
Daraufhin fragte sie mich, wieso ich diesen Menschen denn geheiratet hätte, das sei doch der grösste Blödsinn gewesen. Habe ihr geantwortet:nein, war es nicht, denn sonst hätte es dich nicht gegeben.
Sie schaute mich an und sagte: hätte mir nichts ausgemacht, aber du hättest mich gescheiter mit xy (also meinem Partner) gezeugt...Dann wäre ich vielleicht ein anderer Mensch.

soviel kurz zum Thema Vater...
Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Aisha
Deine Tochter ist ja recht nüchtern, wie sie ihren Vater sieht! Was muss die wohl von ihrer verzärtelten Stiefschwester halten, die ihren Vater in den Himmel hebt? :wink:
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Jesses, ich sehe gerade viele Schreibfehler in meinem letzten Text. Ich war in Zeitnot.

Meine Tochter liebt ihren Vater über alles, auch wenn sie einiges an ihm kritisieren kann. Das finde ich aber auch gut so. Niemand ist perfekt und es zeigt deutlich, dass Kinder ihre Eltern so lieben wie sie sind. Und umgekehrt sollte es auch so sein.

Trotzdem mag sie auch ihren Stiefvater/meinen Partner. Wenn sie Stress hat mit ihren Eltern, dann geht sie immer zu ihm. Die beiden leben intellektuell auf der gleichen Wellenlänge.
Ich glaube, sie mag ihn auch, weil er sie einfach so akzeptiert wie sie ist. Er motiviert sie oft Dinge zu machen, die andere eher abblocken. Er traut ihr mehr zu, als der Rest.

Carlotta, ev. spürt deine Tochter, dass dein Freund sie auch anders akzeptiert als ihr eigener Vater. Deshalb wollte sie sich auch mit ihm versöhnen E würde der Tochter gut un, wenn dein Freund mit ihr etwas machen/unernehmen könnte, ihr dann viel Aufmerksam schenken und sehr viel Wertschätzung zeigen. Die Beziehung und Vater zu (Stief)Tochter ist anders, als die von der Mutter.
Er ist Musiker. Wie wärs, wenn er sie mal mitnimmt zu einem speziellen Anlass, wo er sie präsentieren (vorstellen) kann. Bitte im positiven Sinne lesen.
Meiner Tochter ist es jeweils erst peinlich, sie ist schüchtern und nachher badet sie sich in den wohlwollenden Rückmeldungen. Das tut den Mädchen gut.

Guckst du: Vatermänner von Julia Onken. http://books.google.de/books?id=KYy5yS7 ... &q&f=false


Ein Klassen- oder Schulwechsel wäre für mich nur dann gewinnbringend, wenn sie mit ganz anderen Kindern zusammen kommt. Neue Freundinnen, neue Chance.
carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Liebe Buchenholz,
mein Freund hat von Anfang an den Kindern zu Geburtstagen statt noch mehr Spielzeug immer einen Ausflug mit ihm geschenkt, je nach Interesse der Kids: ein spezielles Museum, Skitag in den Bergen etc.. Aber natürlich war das bei meiner Tochter in den letzten Jahren nicht mehr möglich und auch momentan wäre sie noch überfordert, mit ihm allein unterwegs zu sein. Aber sie möchte ihn jetzt mehr bei gemeinsamen Aktivitäten mit der ganzen Familie dabei haben und plant mit ihm eine Grillparty zum Abschluss des Schuljahres. ^

Mein Freund ist nicht derjenige, der in den Augen junger Mädchen "cool" ist und möglicherweise hat auch mal eine Schulkollegin etwas Negatives gesagt und es war ihr immer peinlich, dass dieser "uncoole Typ" Mamas Freund ist. Er ist so ganz anders als ihr Papa.....Allerdings: Papa ist nicht da und in bestimmten Situationen lässt sie sich von meinem Freund gern "retten" - das war früher so und kommt jetzt langsam wieder: er repariert ihr Velo und tötet eklige Spinnen in ihrem Zimmer 8) In dieser Hinsicht ist er also durchaus plötzlich cool....

Mein Freund ist tatsächlich jemand, dem es gar nicht schwer fällt, andere Menschen einfach so zu akzeptieren wie sie sind. Er bewertet nicht so schnell und ist sehr offen. Da hast Du recht, das kann ein Gewinn für sie sein! Es ist übrigens witzig: selbst in den schlimmsten Zeiten hat sie sich nach aussen nichts anmerken lassen, wenn wir mit seinen Freunden/Kollegen zusammen waren. Ich bin da mal schwer erschrocken, als die Frau eines Kollegen sie auf ihren "Stiefvater" ansprach und dachte, jetzt explodiert das Fräulein. Aber nein, sie hat ganz normal geantwortet und gelacht.
Es ist wohl letztlich so, wie sie selber gesagt hat: sie hat Probleme, ihn und mich als Paar zu akzeptieren, ihn als Mensch mag sie sogar....

Schulwechsel: ja, sie wäre dann unter ganz anderen Kindern. Einige kennt sie, aber nicht aus ihrer alten Primarschule sondern von ihrem alten Hobby, dem Kinderzirkus. Mit einem Mädchen geht sie seit letztem Winter zum Eislaufen. Sie kennt also diese Kinder aus einem anderen Zusammenhang und die haben einen ganz anderen Eindruck von ihr.
Gestern Abend sagte sie mir nochmal, niemand in ihrer Klasse würde sie ernst nehmen. Wenn sie etwas sagt, lachen alle, so nach dem Motto: ach, unsere Entertainerin, die meint's eh nicht ernst!
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Carlotta

Danke für deine Antwort. Jetzt habe ich endlich verstanden, was da zwischen deiner Tochter und deinem Partner abläuft. Übrigens, mein Partner ist optisch nicht der Georg Cloony-Typ und modisch?? naja, zum Glück hat er ja mich. Aber das ist den Kids egal. Hauptsache, ein Mann ist authentisch, witzig und kann reden.

Kannst du ev. noch erklären, wie sich das mit der Entertainerin zeigt? Ist deine Tochter der Klassenclown oder der Künstlertyp?

Ich würde übrigens dich und deine Tochter gerne mal kennen lernen. Und wenn dein Partner Musiker ist, dann sowieso.
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Beitrag von carlotta37 »

So langsam habe ich das Gefühl, die Situation eskaliert und ich bin ratlos....

Heute bekam meine Tochter wieder einen Mathe-Test zurück mit einer 3,7. In Geometrie hatte sie keine Ahnung, wie sie die Hausaufgaben machen sollte, hat inzwischen auch aufgegeben, rief eine Freundin an, die es auhc nicht wusste und liegt seitdem im Bett und redet kein Wort. Nur die Tränen fliessen. Gegessen hat sie auch nichts.
Sie erzählte mittags noch, sie habe Streit mit dem Lehrer gehabt: sie bräuchte ein neues Geometrie-Heft. In ihrem alten fehlen aber ein paar Aufgaben, sie war neulich eine ganze Woche krank. Das hat sie nicht ganz nachgeholt, weil sie es auch einfach nicht kann. Und der Lehrer habe nun gesagt, ein neues Heft bekäme sie erst, wenn sie das nachgeholt hätte.
Ich kann ihr nicht helfen: die Aufgabenblätter sind total unübersichtlich, im Buch finde ich nichts zu dem Thema, er hätte es nur im Unterricht erklärt, was sie leider nicht kapiert hat. Wie da nun was genau gemacht werden soll, weiss ich einfach auch nicht!

So in etwa läuft das immer...
Und ich frage mich, was ich tun soll. Den Lehrer anrufen? Mich einmischen? Das will sie nicht. Und ich habe es schonmal versucht, zwecklos, denn da kam nur: sie muss eben besser mitdenken. Tochter sagt aber, dass sie das tut und es eben einfach nicht kapiert! Ich bin ja nicht dabei.....

Aber so kann es nicht weitergehen, ich mache mir wirklich Sorgen, habe meine lebensfrohe Tochter noch nie so gesehen. Und sie lässt mich nicht an sich ran, redet nicht, lässt sich nicht trösten. Schliesst das Zimmer ab und ich höre sie weinen. Es wird von Tag zu Tag schlimmer....
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Nin
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Beitrag von Nin »

Carlotta, ich würde dir trotz allem raten, mit dem Lehrer zu sprechen und zwar direkt- ihn also zu treffen. Wenn es geht, mit dienr Tochter, wenn es nicht geht, dann ohne sie.

Sprich mit ihm über praktische Fragen, warum das mit dem Heft nicht geht (das ist übrigens höchstgradig unpädagogisch), wie sie die Blätter besser abheften kann, nicht unbedingt über ihre psychologischen Nöte.. und schau mal, wie du den Lehrer findest. Übers Telefon ist der Eindruck doch oft anders. Und viele Menschen reagieren defensiv, wenn man sie angreift - deswegen rate ich eher dazu, auf der praktischen Ebene zu bleiben.

Schade, dass ihr soweit weg wohnt! Mein Sohn ist das kleine halbe Mathegenie und könnte deiner Tochter vielleicht helfen. (Ich bin geradezu stolz auf seine Mathenoten.. aber das ist eine andere Geschichte) Frag doch mal, wer in der Klasse gut oder sehr gut in Mathe ist und reg deine Tochter an, diese Telefonnummer für Notfälle auch zu haben: da weiss dann jemand genau, was die Hausaufgabe sind.

Und wenn sie volll blockiert und nur noch weint; daran arbeiten, dass an einer schlechten Mathenote die Welt nicht untergeht. So wichtig ist die ganze Mathematik ja nun auch nicht! Wenn sie nicht deswegn versetzungsgefährdet ist...

Aber im Endeffekt kennst du natürlich deine Tochter sowieso am besten.

Nur so ein paar Gedanken...
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carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Liebe Nin,
ich kenne den Lehrer schon...wir hatten schon ein solches Gespräch im Januar....
Sowieso geht's ja aber nicht um meine persönliche Meinung von ihm und die merkt er mir auch nicht an 8) . Es geht um eine Lösung für meine Tochter und solange sie an der Schule ist, geht das nur MIT und nicht GEGEN den Lehrer.

Ich durchschaue auch nicht so ganz, was da läuft mit den Klassenkollegen: ihre Freundinnen sind nur wenig besser als sie. Und die wenigen wirklich guten Schüler in Mathe angeblich wenig hilfsbereit. Ich finde es erstaunlich, dass die alle so wenig miteinander lernen und sich gegenseitig helfen. Natürlich kenne ich auch nicht alle. Aber die aus ihrer alten Klasse und die mogeln sich alle so durch - ein bisschen aber nicht viel erfolgreicher als meine Tochter. Ist natürlihc auch immer mein Vorschlag, sie solle doch jemanden anrufen....Ist es ihr peinlich? Oder hilft wirklich niemand? Ich weiss es nicht...

Eine Frage an Dich als Oberstufenlehrerin: ich habe mir vorhin die Zeugnisse aus der Primarschule angesehen. Die Noten meiner Grossen waren in den sprachlichen Fächern immer zwischen 5 und 6 und in Mathe 5. Ist es normal, dass das in der Oberstufe so extrem absackt?

Mir macht ihr Unglück zu schaffen, nicht die Note an sich. Ich kenn das Mathe-Problem, war bei mir auch nicht anders, aber ich konnte es mit den anderen Fächern ausgleichen und damit war's mir immer herzlich egal - hab also nicht drunter gelitten!
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Nin
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Beitrag von Nin »

Carlotta, ich unterrichte noch eine Stufe drüber - ich glaube, bei euch heisst das Gymi - also nach deutschem System Klassen 10 bis 13 - und ich bin Mathe gegenüber so aufgeschmissen wie du.

Bei meinem Sohn - er wird im Juni 13 - sind die Noten jetzt in Sekundarstufe I besser als vorher in der Primarschule. Aber vielleicht ist das auch typisch "genferisch". Schulfragen sind so sehr kantonal, dass ich mich nicht gross traue, dazu etwas zu sagen.
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Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Hallo Carlotta

Betreffend Noten an der Oberstufe ist es wie folgt: Die 6. Klasse wird - Gymischüler ausgeschlossen in 3 Niveaugruppen aufgeteilt.
Deine Tochter ist jetzt m.E. Sek A. Innerhalb dieser Klasse findet die Skalierung nun wieder von vorne an und das ist es gut möglich, dass sie nun nicht mehr bei den besten ist.

Kennst du niemanden, den deine Tochter nicht kennt und der mal einen Schulbesuch machen kann? Wenn sich deine Tochter so gegen deine Unterstützung wehrt, kann es sein, dass sich ein wenig selber für ihre Misere verantwortlich fühlt. Und trotzdem kann es so nicht weitergehen.

Deine Tochter hat bis zu den Sommerferien doch noch ein paar Wochen vor sich. Für die muss nun eine Lösung her. Wie wärs mit Nachhilfeunterricht?
Schade wohnen wir nich näher, meine Tochter könnte helfen.
val
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Beitrag von val »

Liebe Carlotta

Tut mir leid für Euch, dass es immer schlimmer wird.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich Dir folgendes sagen:

Speziell in Mathe ist es bei uns so, dass die Kinder in ihrem eigenen Tempo arbeiten und auch entsprechende individuelle Teste machen. Das heisst im Klartext, dass nicht alle am gleichen Thema sind und sich somit gegenseitig nicht gross helfen können. In den Sprachen und den anderen Fächern ist der Stoff einheitlich, da haben alle die gleiche Prüfung. Ich erlebe aber auch bei meinen Kindern, dass sie unter Schulkollegen eigentlich nicht zusammen lernen.

Bei uns gibt es sog. Arbeitsstunden. Das sind Extralektionen, die die Kinder an der Schule sind und dort arbeiten sie dann ganz individuell, machen Aufgaben, verbessern Teste etc. und der Klassenlehrer ist anwesend um zu helfen. Meine Jungs erledigen sehr viel dort und besprechen dort auch die Fachprobleme mit dem Lehrer. Gibt es so etwas auch bei Euch?


Einer meiner Jungs war im März eine Woche krank. Obwohl es organisert ist, dass jeweils ein Schulkollege die Aufgaben und den schriftlichen Schulstoff bringt, hatte er danach doch einige Lücken und seine Hefte waren unvollständig, was bei einer Lehrerin zu einem Eintrag führte (Einträge sind Verfehlungen wie vergessene Sachen oder nicht unerschriebene Prüfungen etc.). Sie hatte nicht gross Gehör dafür, dass er die Unterlagen, die ihm fehlten, gar nicht erst bekommen hatte.

Am ersten Tag, an dem er wieder zur Schule konnte, musste er gleich 6 Prüfungen nachschreiben. Ich fand es echt krass. Ich will Dir damit aufzeigen, wie sehr die Kinder unter Druck stehen und dass sich die Oberstufe mit der Primarschule einfach überhaupt nicht mehr vergleichen lässt.

Eine meine Vorschreibnerinnen hatte die Idee, dass sie eine Vertrauensperson in der Schule besuchen könnte, um sich ein Bild zu machen, da Du momentan schwer an sie ran kommst. Du schriebst schon verschiedentlich, dass deine Tochter zu jemandem vom Jugensekretariat geht, zu dem sie ein gutes Verhältnis hat. Vielleicht wäre das ein Ansatz, dass diese Person mal einen Schulbesuch macht?

Liebe Grüsse
Val
Alleinerziehend mit Partner. Kinder 19/19 und 16
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carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Liebe val,

diese Arbeitsstunden gibt es bei uns leider nicht....nur in der Primarschule...War auch nett: die Lehrer haben gleich beim ersten Elternabend gesagt, wer's im Unterricht nicht kapiert, muss halt sehen, wie er den Stoff nachholt....
Das mit dem Nachholen von Prüfungen kenne ich so auch und auch mit Eintrag. Als ob ein Kind mit 40 Fieber zuhause arbeiten könnte....

Ich denke, die Kids sind halt unterschiedlich sensibel, manche haken das ab, andere steigern sich total rein wie meine Grosse.
Problematisch finde ich, dass sie bis zur 6. Klasse ein recht lockeres Leben haben und auf sowas gar nicht vorbereitet sind. Mein Mittlerer hat jetzt einen sehr strengen Lehrer in der 5. Klasse und durch seine Schwester sieht er das positiv: er wird besser vorbereitet sein auf die Oberstufe.

Morgen hat sie nun erstmal das Gespräch auf der JFB. Da bekomme ich bestimmt eine Rückmeldung und dann sehen wir mal weiter. Heute kam sie zwar mit einem sehr guten Deutsch-Test nach Hause, aber ist trotzdem kaum ansprechbar, liegt seit heute Mittag auf dem Bett. Sie sollte ihr Zimmer aufräumen, weil morgen ein Bekannter kommt, der ihr Netbook in Betrieb nimmt. Mal schauen, ob sie das noch macht. Ich bin immer im Zwiespalt zur zeit: was verlange ich noch von ihr? Mich würde es ja in den Fingern jucken, den Termine wegen des Netbook abzusagen, wenn nicht aufgeräumt ist. Aufgaben hat sie wohl bisher auch noch nicht gemacht, aber sie redet nicht mit mir und nimmt auch keine Hilfe an.

Bei allem Mitgefühl und Verständnis: ich habe diese Schule nicht erfunden und ein Minimum an Anstand mir gegenüber möchte ich doch noch verlangen....
Es ist so schade! In den Ferien ist sie ein ganz anderer Mensch....
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