Nicht auch er noch...

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Delphia
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Nicht auch er noch...

Beitrag von Delphia »

Hallo zusammen

Tja... nach dem gestrigen Abend, an welchem die erfreulichen Momente, die Angstzustände und was weiss ich durcheinander gekommen sind, haben wir soeben die nächste Herausforderung im Haus.

Mein Sohn durfte gestern Abend bei einem Kollegen übernachten. Er ist soeben nach Hause gekommen und es geht ihm ganz schlecht. Sie hätten gestern Abend zuviel getrunken! Er stand nun in der Dusche.

Gespräche führen geht momentan nicht, das ist klar. Wie ich bin, analysiere ich bereits, warum das sein könnte.... :roll:

Gestern hat ihn meine Tochter angerufen, nachdem sie ins Spital geflogen wurde. Mich hat sie nicht sofort erreicht. Ich gehe davon aus, dass dies für ihn auch belastend sein könnte.

Sorry, ich musste dies einfach loswerden.
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carlotta37
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Beitrag von carlotta37 »

Delphia, mir steht das ja noch bevor, solche Art von Erlebnissen mit Jugendlichen.....Aber ich habe eine gute Freundin mit zwei Jugendlichen und einem kleineren Mädchen, alleinerziehend, und in Hinsicht uMgang mit den Jugendlichen ein Vorbild für mich. Ihr Sohn hatte bereits mit 14 recht heftige Erfahrungen mit Alkohol....
Sie hat mir mal sehr lebendig geschildert, wie es dann endete: sie wurde angerufen und musste ihn bei Freunden abholen, total betrunken. Wie peinlich! Da taucht die Mama auf und packt Sohnemann einfach ins Auto und das vor der ganze coolen Clique. Gespräche waren danach nicht mehr nötig, das kommentarlose Abholen und die Tatsache, dass sie seinen Kater mitleidlos angesehen hat, ihn morgens früh geweckt und in die Schule geschickt hat, hatten eine eigene Wirkung. Sie meinte, Moralpredigten von Müttern haben eher gegenteilige Wirkung als wir uns erhoffen. Die eigene Erfahrung der Jugendlichen zählt mehr.

Der Junge ist bis heute nicht so ganz einfach, kifft auch. Bei einer Beratungsstelle wurde ihr gesagt, sie solle seinem Wunsch nach Selbstverantwortung nachgeben, denn er reagiert nur mit noch mehr Rückzug und Blödsinn auf ihre Einmischung. Wichtig in diesem Alter wäre einzig, den positiven Kontakt nicht zu verlieren. Also: schöne Dinge gemeinsam unternehmen, da sein für Gespräche aber diese nicht aufdrängen, zur Not auch mal trotz Zweifeln hinter dem Jugendlichen stehen gegenüber Dritten, einfach in jeder möglichen Hinsicht das Vertrauen stärken, nach dem Motto: ich lasse Dich Deinen Weg gehen, aber wenn Du mich brauchst, bin ich da.

Dies ist vielleicht eine Einstellung von Eltern, die wir alle aus unserer Jugend nicht kennen....aber ich glaube tatsächlich, die "Kinder" stehen heute auch mehr unter Druck und wollen früher erwachsen werden - was sie natürlich nicht immer können. Nur nutzt es nichts, ihnen das vor Augen zu führen, sie müssen es selber erfahren dürfen.

Es hat sie jede Menge Nerven gekostet, aber inzwischen merkt der Junge, dass er eben doch mit vielen Dingen noch nciht allein klar kommt. Und da das Vertrauensverhältnis noch besteht, kommt er jetzt mit 16 plötzlich wieder von sich aus und bittet um Hilfe. Ich finde, sie hat das prima hingekriegt, trotz vieler schlafloser Nächte .

Auch bei meiner 13jährigen spüre ich schon, dass ich mit ihr ganz anders umgehen muss als meine Eltern früher mit mir. Sie will Eigenverantwortung, die darf sie haben, aber das hat eben auch gewisse Konsequenzen. Sie kämpft noch sehr damit: einerseits lehnt sie meine Einmischung ab, andererseits beschwert sie sich dann über mangelnde Hilfeleistungen von meiner Seite. Ich verweise dann immer ganz ruhig auf ihre eigene Verantwortung, aber möglichst ohne moralisch erhobenen Zeigefinger. Bedeutet viel Abgrenzung von meiner Seite.....das schaffe ich auhc nicht immer so besonders gut....Andererseits empfinde ich es manchmal als erholsam: ich rege mich auch nicht mehr so sehr auf, wenn ich mehr Verantwortung an sie abgebe für ihren eigenen Kram.
Schwierig ist die Gratwanderung, denn allein lassen will ich sie ja nicht wirklich mit ihren pubertären Problemen.

Wie alt ist Dein Sohn?
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hi

Danke Carlotta!

Ich habe keine Moralpredigt gehalten und werde auch keine halten. Er muss soviel ins Becken spucken (sich übergeben), dass er jedes Mal sagt: "Nie wieder!". Gerade vorhin... ;-)

Vielleicht hat es genützt...
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aisha

Beitrag von aisha »

ist es das erste Mal delphia?

dann tue es nicht überbewerten. Freue dich darüber, dass ihm so sterbenselend ist und mit Hochgenuss stellst du dich jetzt in die Küche und bräts ihm ein fetttriefendes Kotelett oder Hühnerbein.......dann soll er sich an den Tisch setzen. Und weil er so ein Schätzli ist, machst du jetzt mit deinem Mannn einen Champagner auf und dann stosst du mit ihm darauf an, dass deiner Tochter nicht mehr passiert ist.... Vielleicht hätte er ja auch lieber ein Bier...

und putze ja nichts weg.....
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Ja das erste Mal.

Und er ist immer noch daran... na ja. Vielleicht nützt es wirklich was, wenn er immer noch dabei bleibt: "Nie wieder!"

;-)
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Beitrag von colour67 »

hallo delphia,

ich würde mir sorgen machen, wenn es öfters und regelmäßig vorkommt.

er hat die erfahrung gemacht, dass es ihm nicht gut getan hat. vielleicht hat er doch daraus gelernt und trinkt das nächste mal nicht mehr soviel.

lg
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Bacci2
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Beitrag von Bacci2 »

Da hoffe ich ganz fest, dass es einmalig war. In der Regel ist das auch so. Ab und zu einen kleinen Rausch wird es wohl wieder geben, aber es wird ihm hoffentlich ganz lange im Hinterkopf kleben bleiben.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Mehr als eine Woche danach...

immer noch die Haltung: nein danke... ;-)
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Babell
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Beitrag von Babell »

Hallo Delphia
Ich würde mir da nicht zu viele Gedanken darüber machen. Das haben wir doch alle mal durchgehabt. Ich z.b. erinnere mich an meinen ersten Kater wegen einer Sangria Boule.. :oops:
Und das Gute ist ja, dass man dann merkt, dass sein Verhalten Konsequenzen hat. Da ist es ja mal ganz offensichtlich :wink:
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