Namen des Kindes, nach Heirat mit neuem Partner

Fragen, Probleme und Sorgen...
maus75
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Namen des Kindes, nach Heirat mit neuem Partner

Beitrag von maus75 »

Hallo

Meine Tochter macht sich immer wieder grosse Sorgen, dass, wenn ich meinen Freund heirate, dass sie dann als einzige einen anderen Namen hat als wir (ich, mein zukünftiger Mann, seine Kinder und evtl. unsere gemeinsamen Kinder). Wie habt ihr das gelöst? Habt ihr den Namen des eigenen Kindes auch gewechselt? Hab gehört, dass das relativ einfach sei, man muss anscheinend nur die Einverständnisserklärung des leiblichen Vaters haben.

Würde mich mal interessieren wie ihr dass gehandhabt habt.
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Delphia
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Beitrag von Delphia »

Hallo Maus75

Als wir zusammengekommen sind (mein Mann, seine Kinder mit meinen Kindern und mir, wir haben keine gemeinsame), habe ich beschlossen, dass ich den Namen meines Ex-Mannes behalte. Meine Kinder haben den Namen ihres Vaters nach wie vor. Den Namen meines jetzigen Mannes habe ich angehängt. Die Kinder meines Mannes tragen sein Nachname.

Wenn alle draussen sind, kann ich den Namen meines Ex-Mannes immer noch ablegen.

Was für uns nicht in Frage kam, war, dass meine Kinder ihren Namen abgeben.

Gruss
Delphia
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Zanilla
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Beitrag von Zanilla »

Ich wohne in Belgien, da ist alles ein wenig anders. Zum Beispiel ist es nicht üblich, dass Frauen den Namen des Mannes annehmen. Man sieht oft in den Todesanzeigen "Wili Schmidt, Witwer von Heidi Müller" oder so, also ist das auch kein Phänomen der jüngeren Generation. Ausserdem bekommen die Kinder hier automatisch den Namen des Vaters, man hat keine Wahl, es sei denn, man gibt den Vater nicht an (oder der Vater ist unklar ;)).

Sei es drum. Wenn ich heiraten würde, würde ich meinen Namen so oder so nicht abgeben, auch wenn ich keine Belgierin bin oder keinen Belgier heiraten würde. Wieso sollte ich? Das ist für mich so ein Emanzending. Aber jetzt, wo ich einen Partner mit Kindern habe, würd ichs eh nicht machen. Ich will nicht den gleichen Nachnamen wie die Kinder, denn es sind nicht meine. Ausserdem ist sein Nachname nicht so schön.

Wenn du den Namen deines zukünftigen Mannes annehmen willst und deine Tochter das partout nicht will, könntest du auch versuchen, es ihr schmackhaft zu machen, indem du ihr vermittelst, dass es "cool" und besonders ist, einen "eigenen" Namen zu haben, den nicht alle anderen auch haben. Sowas hat bei mir als Kind immer gut funktioniert.
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Ria
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Beitrag von Ria »

Hallo maus75

Meine Kinder haben und hatten eine gute Beziehung zu ihrem Vater, so dass es für sie und ihn überhaupt nicht in Frage gekommen wäre, diesen Namen abzugeben, auch wenn ich jetzt anders heisse. (Gleich wie mein neuer Mann und seine Kinder. Gemeinsame haben wir keine.)
Im Unterschied zu Deiner Tochter war es für sie vielleicht auch einfacher, weil sie zu zweit sind.

Was ich damals aber erreichen konnte war, dass ich ihren Namen hinter meinen neuen stellen konnte, so dass die Verbindung zu mir auch noch sichtbar war.
Das Spezielle und manchmal auch Unverständliche in der Schweiz ist aber, dass mir das nachträglich wieder aberkannt worden ist. Nur spielte es bin dann keine Rolle mehr. Und ich habe auch schon gehört, dass das bei einem Umzug in eine andere Gemeinde passiert ist.

Kann es sein, dass Deine Tochter meint, dann nicht richtig dazu zu gehören? Frag sie einmal, ob es irgend ein Zeichen gibt, das ihr damit helfen könnte. Vielleicht hat sie da eine Idee.
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val
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Beitrag von val »

Hallo zusammen

Mein zweiter Mann wollte unbedingt, dass ich seinen Namen annehme und nicht hinter meinen Namen aus erster Ehe stelle. Meine Kinder hatten damit wider Erwarten keine grossen Probleme. (vielleicht habe ich mir insgeheim Rückendeckung von ihnen gewünscht?). Sie meinten, bei ihnen in der Klasse hätten einige einen anderen Namen als ihre Eltern. Heutzutage ist das tatsächlich nicht ungewöhnlich.

Schlussendlich war ich wohl die, die sich am schwersten damit tat. Sobald es irgendwie offiziell um die Kinder ging, wurde es kompliziert. Die Lehrer gaben sich zwar sehr Mühe, mich mit dem richtigen Namen anzusprechen, aber oft musste ich nachhelfen. Wenn ich irgendwo einen Termin abmachte, Zahnarzt, Musikstunde etc., musste ich jedes Mal erklären, dass meine Kinder unter einem anderen Namen im Computer sind als ich. Jedes Mal, wenn ich für die Schule etwas unterschreiben musste, stellte ich meinen vormaligen Namen hintenan, damit auch wirklich klar war, dass ich, die Mutter, unterschrieb, und nicht irgendwer. Ich tat mich schwer damit, dass ich plötzlich nicht mehr ganz offensichtlich die Mutter der Kinder war. Dass die Kinder und ich unterschiedliche ID hatten tat mir richtig weh.

Ich habe das ziemlich unterschätzt, wie viel mich eigentlich mit dem Namen meiner ersten Ehe verband. Es sind die Blutsbande zu meinen Kindern und es kam mir so vor als ob ich sie verraten würde.

Nun bin ich zum zweiten Mal geschieden. Der Tag, an dem ich meinen Namen aus meiner ersten Ehe wieder annehmen konnte, war ein ganz besonderer. Ich konnte es nicht erwarten, auf dem Zivilstandsamt eine Namenserklärung abzugeben und ich habe mit Wonne all meine Ausweise wieder umschreiben lassen. Jetzt heisse ich wieder gleich wie meine Kinder und die Welt hängt wieder gerade.

Liebe Grüsse
Val
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Beitrag von Bacci2 »

Hallo, wir hatten vor kurzem auch dieses Thema. Wir haben alle bis auf meinen Sohn den selben Familiennahmen. Längere Zeit wollte er auch so heissen. Wir haben uns dann kundig gemacht. Bei uns im Kanton wäre es ein Ding der unmöglichkeit. Erstens müsste der Kindsvater unterschreiben, doch zu dem besteht kein Kontakt mehr und wenn würde er nie unterschreiben. Und solange kein "wichtiger" Grund da ist, wird das Nichts.

Na ja, mittlerweile hat sich sein Wunsch wieder gelegt, und wir warten ab.
maus75
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Beitrag von maus75 »

Vielen Dank für die vielen Antworten!

Da meine Tochter nicht den Namen ihres Vaters hat (wir waren nicht verheiratet) und auch keine Geschwister hat, wäre sie dann wirklich ganz alleine. Somit sind wir uns schon am überlegen ihren namen auch ändern zu lassen. Werde mich mal schlau machen, was ich da alles unternehmen muss...
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Franzie
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Beitrag von Franzie »

Sie hat also deinen Namen? Und wieso behaltest Du es nicht und hängst den deines Mannes hinten dran? Somit wäre sie nicht ganz allein falls sie den deines Mannes nicht annehmen kann/darf
Das wichtigste ist nicht nie umzufallen, sondern immer wieder aufzustehen

Patchwork seit Juli 08. Ich habe 2 Kinder, er auch 2
Buchenholz
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Beitrag von Buchenholz »

Bei uns war es ganz speziell. Ich habe damals bei der Heirat den Namen meines Ex-Mannes angenommen. Und dieser Name ist sehr speziell.
Die neue Frau meines Ex-Mannes wollte dann, dass ich diesen Namen nach der Scheidung wieder hergebe und meinen Mädchenname annehme, damit im Dorf klar ist, von welcher Frau Sowieso jeweils die Rede ist. :-) Ja klar, auch mein Ex meinte: wenn ich ihn nicht mehr wolle, dann darf ich auch seinen Namen nicht mehr haben.

Mir war das noch so recht. Tochter heisst nun nach wie vor wie ihren Vater. Anfangs war das manchmal chaotisch. Doch bereits nach einem Jahr hatten wir uns daran gewöhnt.
Und wenn ich Tochter mal zu einem Arzttermin anmelde, dann wird sie mit meinem Namen gerufen. Steht da nur ihr Name, dann begrüsst man mich mit ihrem Nachnamen. Das ist egal. Hauptsache, wir wissen, dass man uns meint. Wenn es wichtig ist, dann käre ich das Ganze auf. Und sont heisse ich halt Müller statt Meier.

Ich engagiere mich im Dorf in der Jugendarbeit. Es kommt oft vor, dass Kinder nicht gleich heissen wie ihre Eltern. Ich frage dann jeweils nach, weil ich nicht sicher bin, ob ev, bei der Anmeldung ein Fehler passiert ist. Und da kommen jeweils ganz lustige Erklärungen, wer warum wie heisst.
Die Kinder nehmen es gelassen. Für uns ist es einfach etwas komplizierter, weil wir uns mehr Namen merken müssen.
tarzan
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Beitrag von tarzan »

Hallo zusammen

val: ist das wirklich möglich, dass wenn man geschieden wird und nochmals heiratet, bei deren Scheidung wieder den Namen des ersten Ehemannes annehmen kann ?

Das find ich etwas widersprüchlich.

Ich heisse gleich wie mein Mann und dessen Kinder, bei einer Scheidung würd ich wieder meinen Mädchennamen annehmen. Für mich ist das sonnenklar, denn der gehört am ehsten zu mir. Wenn ich nicht mehr verheiratet bin sehe ich nicht ein, warum ich noch wie mein Ex-Mann heissen soll. Wenn Kinder vorhanden sind hab ich dafür aber Verständnis, wenn man den Namen behält.
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tarzan
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Beitrag von tarzan »

P.S.

was für mich nicht gegangen wäre, ist gleich wie die Ex zu heissen.
Ich hätte nie geheiratet, wenn sie auch gleich heissen würde.
Wir haben erst geheiratet nachdem sie geheiratet hat zum 2. mal und
den Namen ihres Mannes angenommen hat.
Jetzt ist sie in Scheidung und ich bin gespannt wie sie dann mal heissen wird.
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Beitrag von Buchenholz »

tarzan hat geschrieben:was für mich nicht gegangen wäre, ist gleich wie die Ex zu heissen.
Ich hätte nie geheiratet, wenn sie auch gleich heissen würde.
Das finde ich jetzt nicht schlimm. Die Ex meines Partners hat jetzt zwar freiwillig ihren ledigen Namen angenommen. Es war schlimm für sie, gleich zu heissen wie ihr Ex-Mann. Die Kinder heissen ja aber immer noch gleich wie der Vater. Und wenn sie den Namen nicht geändert hätte. Jä nu. Der Name ist so geläufig wie Meier und Müller.
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BabyOne
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Beitrag von BabyOne »

Wir sind nicht verheiratet, daher mussten wir uns (wir leben in Deutschland) nach der Geburt entscheiden welchen Namen unser Kind bekommen soll. Schweren Herzens habe ich zugestimmt dass sie den Namen vom Papa bekommt. Im Alltag ist das überhaupt kein Problem, es hat noch nie einer komisch geschaut deswegen, und an sich ist es auch für sie kein Problem, aber sie hätte jetzt doch gerne meinen Namen, weil der viel einfacher ist als der ausländische Name vom Papa, den kein Mensch hier aussprechen kann. Tja... als sie ein Baby war konnte ich sie noch nicht fragen, und die ältere Tochter aus erster Ehe hatte mir gesagt, dass sie den schwierigen Namen nie als lästig oder als Problem empfunden hatte...

Ich würde seinen Namen bei einer Heirat aber aus dem Grund nicht annehmen wollen (höchstens als Doppelname), und ich würde ganz sicher auch nicht denselben Namen tragen wollen wie seine Ex. (Allerdings muss man sagen dass er buchstäblich neben seinen Kindern der einzige Mensch in Deutschland mit diesem Namen ist...) Nach meiner Scheidung habe ich auch meinen Mädchennamen wieder angenommen und war froh nicht mehr so zu heissen wie die böse Schwiegermutter.
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tarzan
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Beitrag von tarzan »

Buchenholz: klar schlimm wäre es nicht gewesen, aber für mich war das Prinzipsache. Ich wollte das einfach nicht. War halt so ne Gefühlssache.

Vielleicht muss ich dazu noch erwähnen, dass mein Mann und die Kinder ein schlechtes Verhältnis zu ihr haben und immer hatten.

Hätten wir vor ihr geheiratet, so hätte ich meinen ledigen Namen behalten. Den gemeinsame Kinder waren/sind nicht geplant.

Ich hab ja bei der Scheidung meines Mannes vor 15 Jahren immer gehofft, dass sie ihren ledigen Namen wieder annimmt, aber leider war das nicht so.
Vermutlich weil das mit Aufwand und Kosten verbunden ist, und wegen den Kindern.

Gleich zu heissen wie meine Stiefkinder stört mich im Gegensatz gar nicht.
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Beitrag von val »

@ tarzan

Ja, das ging, dass ich meinen Namen aus erster Ehe wieder annahm. Die Bestimmung lautet "der Name vor der Eheschliessung", und vor meiner zweite Ehe trug ich den Namen aus meiner ersten Ehe. Hätte ich nach meiner ersten Ehe wieder meinen ledigen Namen angenommen, dann wäre es natürlich nicht möglich gewesen.

Ich glaube, es wäre auch möglich gewesen, dass ich meinen ledigen Namen wieder annehme, also quasi "back to the roots". Hätte ich auch gemacht, wenn es diese andere Möglichkeit nicht gegeben hätte. Auf jeden Fall wollte ich den Namen aus meiner zweiten Ehe nicht mehr länger tragen, denn damit verband mich nun wirklich nichts mehr. Weder meine Herkunft noch meine Kinder.

Liebe Grüsse
Val
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